Ist das Musik oder kann das weg? Zugang zu Watain und Black-Metal

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Pigpreast
Inventar
#51 erstellt: 17. Dez 2015, 04:34

esotroner (Beitrag #49) schrieb:
Und waren Wacken u. Umgebung hinterher nicht auch vermüllt?

Über die Müllberge nach Festivals kann ich auch nur den Kopf schütteln. Meine Kollegen und ich nehmen bei der Heimfahrt grundsätzlich immer alles mit, was wir hergebracht haben bzw. bringen es zu den Müllsammelstellen und es will mir nicht in den Kopf, wieso so viele andere das nicht genau so können. Was da am Ende so zurück gelassen wird, da stehe ich oft fassungslos da. Aber das ist beileibe nun kein metalspezifisches Problem. Das ist leider bei fast allen Massenveranstaltungen so.


Wie geschrieben, ich war nie dort, wer sich da alles tummelte weiß ich nicht. Wenn aber diese Leute alle dort waren muss es ja einen Grund gehabt haben. Als Metal-Gegner werden die sich ja nicht unter 80.000 Leute mischen. Das eine schließt ja das andere nicht aus. Warum dann ausbuhen?

Ausgebuht werden deplatzierte Künstler nicht, weil sie Gegner von etwas sind, sondern weil sie etwas darbieten, was dem Publikum missfällt, weil es nicht rein passt. Habe ich auf Festivals moderaterer Rockmusik schon erlebt. In Wacken aber wurden z. B. Heino oder Roberto Blanco als "Gag" auf die Bühne geschickt, gerade weil sie nicht zum Rest des Lineups oder dem, was man als Metalhead so hören will, passten. Und Toleranz bedeutet in diesem Zusammenhang, dass bei deren Auftritt das Publikum keine Reaktion von wegen "Was soll der Scheiß!?" zeigte, obwohl man davon ausgehen kann, dass Schlager ansonsten von Metalheads scheiße gefunden wird. Was überwog, war die Freude über den Gag und die Stimmung dementsprechend. Es steht zu bezweifeln, ob derartige Gags auf Festivals anderer Musikrichtungen genau so gut ankämen.


Toleranz...dieser Begriff ist in der Zwischenzeit so überstrapaziert worden. Was da so alles toleriert werden soll, nur wenn ich mal etwas Toleranz erwarte ist es meist Essig.

Oooch, eine Runde Mitleid!


Toleranz u. vor allem Respekt muss man sich bei mir verdienen. Das bekommt man nicht zum Nulltarif.

Ich denke, ein gewisses Mindestmaß an Respekt ist gegenüber jedem Menschen angebracht, sonst sind wir bald wieder beim Kopf Abhacken. Klar, besonderen Respekt gibt es nicht umsonst. Aber nur mal nebenbei: Glaubst Du, Du hast Dir hier bislang besonderen Respekt verdient, wenn ja, wodurch?


Ich nehme deine Behauptung zur Kenntnis, dass das bei Metal-Konzerten ohne Schlägereien, Drogenexzesse u. Diebstähle abgelaufen sein soll. Auch die Medien haben das so berichtet, doch die haben ihre Glaubwürdigkeit bei mir längst verspielt. Wenn die das so berichten, kann ich mit Sicherheit davon ausgehen, dass es anders war.
Wenn ich hinterher die vermüllte Gegend im TV gesehen habe, befürchte ich, es war vllt doch etwas anders. Allein die geleerten u. achtlos hingeworfenen Flaschen (mit ehemals alkoholischen Inhalt) lassen anderes vermuten.
Hast du die 80.000 die ganze Zeit im Auge gehabt? Du setzt einen Punkt u. es muss so gewesen sein. Meinetwegen, auch wenn ich dem aus meiner Erfahrung heraus wenig Glauben schenken kann. Wir sind etwa im gleichen Alter, du solltest es eigentlich besser wissen. Vllt lebe ich aber auch in einem Paralleluniversum, ich nenne es Realität.

Metalheads sind keine Engel, das ein oder andere Unschöne passiert natürlich auch da. Das bleibt nicht aus, wenn sich quasi eine Kleinstadt für ein Wochenende an einem Platz versammelt. Der Kernpunkt der Aussage ist aber, dass sich das im Vergleich zu anderen Massenveranstaltungen erstaunlich in Grenzen hält, insbesondere wenn man ob der Brutalität der Musik die schlimmsten Befürchtungen hegt. Der Metalhead trinkt sich gerne einen, aber so ein Komasaufen wie z. B. am Karneval oder beim Oktoberfest habe ich da noch nicht gesehen. Natürlich hat man nicht jeden einzelnen im Blick. Das hat man bei den anderen Veranstaltungen, wo es eben auffällt, aber ebenso wenig. Und sieht es trotzdem.

Neben, was ich selber erlebt habe, habe ich auch schon mit Polizisten gesprochen sowie regelmäßig mit meinen Notarztkollegen, die gelegentlich auf verschiedenen Großveranstaltungen die Versorgung übernehmen. Die meinen auch, dass es auf Metalveranstaltungen im Vergleich zu anderen Großevents relativ wenig zu tun gibt.

Du warst nie da, der Presse glaubst Du nicht und Gorgohr unterstellst Du, er könne es gar nicht beurteilen, weil er ja nicht alles sehen kann. Aber Dir reichen Müllberge und leere Alkoholikaflaschen um von "Realität" und "Paralleluniversum" zu sprechen?


Ich spreche nicht die Toleranz einer Metal-Gemeinde ab, du hast es ja wohl anders erlebt, allein schon die Reaktionen einiger (Metaller) in diesem Thread lässt mich daran doch sehr zweifeln.

Wie ich schon schrieb: Die "Intoleranz", die Du hier erfärst, hat ganz andere Gründe.


Massenveranstaltungen bergen immer ein gewisses Risiko in sich. Das hat mit Toleranz nur bedingt zu tun. Auch das solltest du wissen. Warum sollen da Metal-Festivals eine Ausnahme machen?

Sie machen keine Ausnahme. Nur tritt die Bewahrheitung der üblichen Risiken offensichtlich seltener ein.


Das alles hat aber mit dem Thema des Threads auch nur bedingt zu tun.

Es hat insofern sehr viel mit dem Thema zu tun, dass für einen Metalhead nicht nur das Plattenhören sondern vor allem die Festivals und Konzerte ein wesentlicher Bestandteil seiner Kultur sind. Und ich für meinen Teil wäre bestimmt nicht ein solcher Anhänger dieser Musik geworden, wenn ich nicht auf den Konzerten diese positiven Überraschungen erlebt hätte. Würde sich das Grauen, das die Musik im Vergleich zu anderer Musik ausdrückt, auch in entsprechend grauenvolleren Erlebnissen auf den Festivals oder beim Kontakt mit anderen Anhängern der Musik widerspiegeln, hätte ich mich bestimmt bald wieder auch von der Musik an sich abgewendet.


Ist nun die Musik von Watain & Co. Musik, braucht man Black Metal o. kann das weg?
Ich würde soweit gar nicht gehen wollen, jedem so wie es ihm gefällt. Mir gefällt es nicht also lasse ich es weg. ;)

Und allein dafür wird Dir hier auch keiner einen gehässigen Kommentar gönnen.
esotroner
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 17. Dez 2015, 05:33

Glaubst Du, Du hast Dir hier bislang besonderen Respekt verdient, wenn ja, wodurch?


Das ist hier gar nicht mein Anliegen, da es sowieso zum Scheitern veurteilt wäre. Wie sieht es denn mit dir aus?


Du warst nie da, der Presse glaubst Du nicht und Gorgohr unterstellst Du, er könne es gar nicht beurteilen, weil er ja nicht alles sehen kann. Aber Dir reichen Müllberge und leere Alkoholikaflaschen um von "Realität" und "Paralleluniversum" zu sprechen?


Ja, dazu reicht es mir. Wie es wirklich war o. ist könnte ich nur durch persönliche Anwesenheit herausfinden. Von Müllbergen u. leeren Alkoholikaflaschen kann man zumindest auf etwas schließen, die sind real da. Was einer erzählt entspringt seiner Wahrnehmung, die kann durch sehr viele Faktoren beeinflusst sein.
Aber ich war es ja auch nicht, der Behauptungen unterstellt hat. Das fällt mal gleich unter den Tisch. Dafür wird jetzt mir ne Unterstellung untergejubelt. Gute Taktik, könnte glatt von mir sein.
Na, egal, ich erwarte eigentlich auch nichts anderes, wieder eine meiner selbsterfüllenden Prophezeiungen.


Der Kernpunkt der Aussage ist aber, dass sich das im Vergleich zu anderen Massenveranstaltungen erstaunlich in Grenzen hält, insbesondere wenn man ob der Brutalität der Musik die schlimmsten Befürchtungen hegt.


Ich hege die weniger wegen der Brutalität der Musik, die kann sogar entspannend u. deeskalierend wirken. Bei einem solchen Konzert sind ja auch nicht, wie beispielsweise in Fußballstadien, 2 verschiedene Parteien vorhanden. Die sich dann regelmäßig in die Haare kriegen.
Massenveranstaltungen sind schwer abzusichern, Alkohol, ja, auch Drogen, auch wenn gorgohr das verneint, 100%ig kann er es sicher nicht ausschließen. Und der Funke ist schnell entfacht.
In Wacken war das auf dem freien Feld, sicher 1 der Gründe, dass nicht allzu viel passiert ist. Was mich etwas stutzig gemacht hat ist, dass die Bevölkerung von Wacken dem so aufgeschlossen gegenüber gestanden haben soll. Sicher haben die nen guten Schnitt gemacht, aber dem alles unterzuordnen? Und hinterher die Müllhalde aufräumen? Ich traue solchen Medienaussagen nicht 1 Stück. Die jetzt häufig aufkommende Behauptung 'Lügenpresse' ist nicht so ganz aus der Luft gegriffen. Sie hat ihre volle Berechtigung, in allen Medien. Und weil ich mir vorstelle, das würde bei unserem Örtchen abgezogen. Für mich ne Horrorvorstellung, und ganz sicher nicht nur für mich.


Wie ich schon schrieb: Die "Intoleranz", die Du hier erfärst, hat ganz andere Gründe.


Ich weiß, mein schlechter Stil, mein Gebaren etc. Keiner kann halt aus seiner Haut. Und ich will es auch gar nicht. Sehe keinen Grund dazu. Mit dieser 'Intoleranz' kann ich sehr gut leben. Eigenartig finde ich schon, dass das immer sehr einseitig beurteilt wird. Man muss schlechtem Stil ja nicht mit noch niederem Niveau begegnen. Oder? Aber, ich gehöre halt nicht zum Club.


Und allein dafür wird Dir hier auch keiner einen gehässigen Kommentar gönnen.


Bist du da so sicher? Ich denke, da diese Kunstrichtung eh umstritten ist wird umso sensibler reagiert. Hier auch die Stichworte Toleranz, Respekt u. Essig.
Groß was anderes hatte ich ja gar nicht geschrieben. Und da muss ich dir nicht leid tun , auch damit kann ich sehr gut leben.
gorgohr
Inventar
#53 erstellt: 17. Dez 2015, 09:58
Ich lass es an dieser Stelle. ES MACHT KEINEN SINN mit jemand versuchen halbwegs sachlich zu kommunizieren der von vorneherein eine gewisse Abneigung gegen alles und jeden hegt und immer weiter ausholt. Ich brauche nicht über die Presse reden. Das sehe ich in diesen Zeiten alleine was die anrichtet. Das gehört aber hier gar nicht her. Das aber nun auf die Metal Szene und deren Zeitungen, Fan Zines (die nichts davon haben sich einen anzuspinnen) abzuleiten das ist einfach nur lächerlich. Ich rede auch nur von meiner Zeit und im Gegensatz zu Dir weiß ich wenigstens wovon ich rede. Das Du nun hier provozieren willst mit jedem weiteren Posting das versuchst auszubauen das leuchtet mir schon länger ein. Aber trotzdem habe ich Dir geantwortet weil ich hoffte zumindest etwas Licht in Dein Weltbild über Metaller und ihre Musik zu bringen. Ob Du oder jemand anderes die Wortgruppen Toleranz und Co. ins Spiel gebracht haben ist an dieser Stelle Latte, diese nun anzuprangern ist ein Witz. Ein ganz schlechter so gar. Wenn ich sehe wovon Du Deine Aussagen ableitest weiß ich Bescheid. Dann heißt sowas im Umkehrschluss ein fauler Apfel im Supermarkt und die ganze Kiste ist scheiße das weiß ich aber ganz genau und die Werbung brauch mir diesen Fakt gar nicht schön reden die Lügt und bescheißt ja sowieso. Ich habe jetzt verstanden. Und ja diese Szene braucht den Black Metal genau wie andere Spielarten dieses Genres. Schönen (RealitäTsnahen) Tag wünsch ich.

@Pigpreast war ein Klasse Posting von Dir das eigentlich alles aussagt.


[Beitrag von gorgohr am 17. Dez 2015, 10:01 bearbeitet]
OldNo7
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 17. Dez 2015, 11:14
Omfg, esotroner, ich hab versucht sachlich zu bleiben, obwohl mein erster Post hier schon sachlich genug war, ich bleib dabei.
Es ist sinnlos mit dir hier .......
https://www.youtube.com/watch?v=5KT2BJzAwbU
Pigpreast
Inventar
#55 erstellt: 17. Dez 2015, 13:14

esotroner (Beitrag #50) schrieb:

...nutzt der Troll diesen Umstand, um das Thema absichtlich aus dem Ruder laufen zu lassen.
Wenn Du jetzt, wie Du selber sagst, Deine provokante Art nutzt, um die Menschen hier zu studieren... na ja, überlege Dir selbst, ob das eher zur konstruktiven Behandlung des Topics führt oder eher zum aus dem Ruder Laufen und ob es nicht Trollabsichten sind, die Du da hegst.

Das Thema aus dem Ruder laufen lassen...wohl eher nicht.
Ich provoziere um aus der Reserve zu locken, so kann man die wahre Gesinnung besser erkennen. Ich hatte gedacht, dass du das erkennst.

Dass ändrt ja nichts daran, dass man bei aggressivem Posting mit aggressiven Reaktionen rechnen muss und billigend in kauf nimmt, dass es sich danach nur noch um das "wie" anstatt um die Sache dreht.

Und "wahre Gesinnung", na ja, ich weiß nicht. Wenn Du Deine Missempfindungen in weniger verächtlichem Tonfall äußerst und Dir das Gegenüber dann in ebenso freundlichem Tonfall erklärt, wieso er es anders sieht, dann entspricht das nicht seiner Gesinnung oder wie? Man kann Kontroversen auch betreiben, ohne sein Gegenüber unnötig zu reizen.



Ich hatte bereits zu erklären versucht, dass die Brutalität oder Grauslichkeit im Metal im Prinzip Show ist, eine Art Maske, eine Rolle, in die man schlüpft. Der Metaller an sich ist dadurch nicht mehr oder weniger zart besaitet als andere Menschen. Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.

Da sind wir völlig gegensätzlicher Meinung. Wie ich schon gelesen habe, werden auf der Bühne Tiere massakriert. Pervers.

Soweit ich weiß, werden die Tiere nicht auf der Bühne massakriert, sondern längere Zeitvorher normal geschlachtet. es geht ja nicht zuletzt um den Verwesungsgestank. Ja, meinethalben auch pervers. Müsste ich persönlich auch nicht haben, gehört meines Erachtens auch nicht zwangsläufig zum Black Metal dazu und manche Konzertbesucher, die die Musik toll finden, scheint das ja wohl auch zu stören. Aber gehen wir rein hypothetisch einmal davon aus, einige derer, deren "wahre Gesinnung" Du hier zu erkennen glaubst, wären dem tatsächlich nicht abgeneigt:


Man kann eine Rolle auch übertreiben u. das führt sehr schnell zur Verrohung. Brutalität u. Grauslichkeit als Rolle ist also erlaubt, schreibe ich aber in einem dem Metaller nicht genehmen Ton, bekommt der metallische Held Komplexe.

Ich glaube weder, dass sich hier irgendjemand aufgrund seiner Affinität zu extremem Metal als Held empfindet, noch glaube ich, dass die Reaktionen, die Du hier erntest, Ausdruck irgendwelcher Komplexe sind. Es hat schlicht und einfach etwas mit Setting und Kontext zu tun. Wir sind hier nicht auf einem Black Metal Konert, zu dem man geht, weil man dort harte Kost erwartet, sondern in einem Thread, in dem man sich üblicherweise in normalem Tonfall über sein Hobby austauscht. Wieso sollte ein Metalhead, der sich hobbymäßig in abgestecktem Rahmen in freier Entscheidung mit erwartbaren grausligen Dingen konfrontieren lässt, im Alltag, völlig außerhalb jenes Rahmens, auf unerwartete Pöbelei anders reagieren, als es andere auch tun?

Du kennst keinen jener angeblich Verrohten privat, hast Dich nie davon überzeugen können, wie die Stimmung auf derartigen Konzerten tatsächlich ist, aber bringst als Prämisse mit, es müsse in den entsprechenden Leuten eine allgemeine Verrohung passiert sein, die sie unempfindlich gegenüber Ätzkommentaren macht. Wenn die dann doch nicht unempfindlich sind, siehst Du den Widerspruch nicht in Deiner Annahme sondern in der Person des anderen. Wenn die Reaktion dann aber in Dein Bild zu passen scheint, siehst Du das als Beleg für die richtigkeit deiner These. Tut mir Leid, eine bessere Methode, sich seine Vorurteile bestätigen zu lassen, gibt es wohl kaum. Ob man der "Wahrheit" damit wirklich näher kommt, wage ich zu bezweifeln.


Hast du mal gelesen was einige Metaller hier abgelassen haben?

Ein User hat Dich als "Möchtegern-Hardrocker" und Deine Ausführungen als "Grütze" bezeichnet. Desweiteren habe ich nur sachliche Kommentare gefunden, auch wenn manche die Ablehnung Deiner Vorgehensweise direkt angesprochen haben. Einige haben überdies zunächst ziemlich gelassen reagiert. Ich verstehe das nicht: Du kommst hier her, provozierst Verärgerung und prangerst dann an, wenn jemand tatsächlich verärgert reagiert.


Ich habe, wie du zugegeben hast, weder beleidigt, noch jemanden persönlich angegriffen, die friedfertigen u. hochsensiblen Metaller aber schon.

Du hast Dich hier in einer Weise eingebracht, die in jedem anderen Thema genauso missverständlich gewesen wäre und entsprechende Reaktionen begünstigt hätte. Dies jetzt ausgerechnet als Widerlegung einer grundsätzlich friedfertigen Lebenseinstellung von Metallern zu werten, ist absurd.



Aber mehr oder weniger unnötig belästigt. Wie würdest Du denn reagieren, wenn Du am Stammtisch säßest und es setzte sich unvermittelt einer dazu und sagte zu einem der anderen am Tisch: "Das Hemd, das Du anhast, sieht aber voll scheiße aus. Da könnte ich echt kotzen."? Wenn er dann auf eine pikierte Antwort auch noch erwidert: "Was denn? Bist Du angepisst, nur weil mir Dein Hemd nicht gefällt?" Ab einem gewissen Punkt könnte ich zumindest verstehen, wenn dann jemand fragt: "Was willst Du Ar***loch eigentlich hier?"

Übertreibungen helfen auch nicht weiter. Ausgangspunkt waren 2 simple Fragen.

Die Fragen waren eben nicht simpel. Sie ließen ob der Formulierung und der verwendeten Emoticons zumindest auch die Vermutung zu, dass da jemand nur auf Krawall aus ist. Wenn das nicht so gemeint war, wäre es ja ein Leichtes gewesen, im nächsten Schritt zu sagen: "Sorry, so war es nicht gemeint." Du aber bist ja unvermittelt zu Schritt Drei übergegangen und hast den anderen ohne jeden Selbstzweifel vorgeworfen, sie seien die Aggressoren. So etwas erzeugt weitere Aggression. Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.


So langsam werde ich den Eindruck nicht los, wenn ich als Ar***loch bezeichnet werde, habe ich alles richtig gemacht.

Ich hatte Dir zuvor schon zwei Vergleiche (den mit dem Biker-Lokal und den mit dem Hausfrauen-Thread) angeboten, um Dir die Möglichkeit zu einem vorübergehenden mentalen Rollentausch zu geben. Da Du nicht darauf eingegangen bist, fiel der dritte etwas drastischer aus. Überdies habe ich nicht Dich als Ar***loch bezeichnet sondern in meinem Vergleich dieses Wort verwendet um die Verärgerung einer jener fiktiven Personen zum Ausdruck zu bringen. Deine Rolle in dem Vergleich sollte eigentlich die eines jener gemütlich beisammen Sitzenden sein, der mit unerwarteter Anmache konfrontiert wird. Die Antwort auf die Frage, wie Du denn da reagiert hättest, bleibst Du genau so schuldig wie bei dem Biker-Lokal- und Hausfrauen-Thread-Vergleich.


Taktgefühl, mir kommen bald die Tränen. Klartext ist oft taktlos, aber hilfreicher als alles Geschwurble.

Taktgefühl bedeutet, beim Herantreten an eine Gruppe von Leuten auch deren mögliche Gefühlsregungen nicht völlig außer Acht zu lassen. Man kann auch Klartext reden, sprich: seine Frage präzise formulieren, ohne in Kauf nehmen zu müssen, andere vor den Kopf zu stoßen. Wie hilfreich Dein "Klartext" ist, um Antworten auf deine Fragen zu bekommen, siehst Du ja.



Mal ganz anders gefragt: Welche Reaktionen auf Deine Eingangspostings hättest Du denn für angemessen gehalten?

2 Antworten und gut wäre gewesen. Du zogst aber, glaube ich, sogar Ignorieren in Betracht.

Tut mir Leid, ich habe länger nicht erkannt, dass Du jemand bist, mit dem ich mich in einem anderen Thread bereits friedlich und konstruktiv austauschen konnte. Ich hatte mir Deinen Nick nicht gemerkt und so warst Du in dem Moment einfach irgendjemand, der ohne äußeren Anlass losätzt. Oft verbirgt sich hinter einem solchen Kommentar nur die Lust am Krawall, da ist Ignorieren manchmal die bessere Alternative. Wenn ich Dich gleich erkannt hätte, wäre meine Reaktion vermutlich anders ausgefallen.



Aber der Kern meiner Kritik an Deinem Gebaren hat mit Metal überhaupt nichts zu tun. Das würde mir bei jedem anderen Thema genau so sauer aufstoßen

Mir stösst hier auch so einiges sauer auf. Mir ging es um Black Metal u. warum du darauf abfährst. Aber auch das ist typisch, auf Gebaren, Stil etc. wird mehr Gewicht gelegt als auf den Inhalt.

Ich lege nicht mehr Gewicht auf Gebaren und Stil als auf Inhalte. Ich versuche nur zu verdeutlichen, warum man sich nicht wundern muss, dass bei einem bestimmten Stil bestimmte Reaktionen vorprogrammiert sind (das ist menschlich, nicht metaltypisch), so dass die Inhalte auf der Strecke bleiben.



Ist Dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass es sich bei den Ergebnissen Deiner "Studien" möglicherweise größtenteils um selbsterfüllende Prophezeiungen handelt?

Woher kennst du die Ergebnisse meiner 'Studien'?

Na ja, Du gibst sie hier ja teilweise zu Protokoll: These: Den Leuten geht es nicht um Inhalte, sondern um Verteidigung ihrer Attitüde. Methode: Provokant formulierte Kommentare. Durchführung: Siehe Threadverlauf. Ergebnis: Die These stimmt.
Pilotcutter
Administrator
#56 erstellt: 17. Dez 2015, 13:29
Die Metalszene von aussen und deren Klientel und Hörerschaft auf links zu drehen, bringt uns - was Ausgangsthema und Zugang zu Black-Metal betrifft - auch nicht wirklich weiter. Die Müllberge beim W.O.A. in Wacken mögen vielleicht größer sein als die des Klassik Open Air in Nürnberg, ist aber hier nicht Thema. Und Alkoholika? Nun ja, statt Bollerwagen mit Bierkisten, trage ich zu Klassik-Konzerten meinen polierten Edelstahlflachmann im Jackett.

Wie dem auch sei, habe ich vorgestern abend einen Selbstversuch gestartet. Da ich Premium Abbonent eines großen Musikstreaming-Providers bin, habe ich mir obiges Watain Album fast komplett zu Gemüte geführt. Nun, "Hurra, ich lebe noch" und ausser, dass meine Frau mal anfragte, ob alles in Ordnung sei oder sie sich auf einen Paradigmenwechsel einstellen sollte, ist nicht viel passiert. Musikalisch kann ich dem allerdings nichts abgewinnen, weil meine Auffassung zu dieser Gattung ist immer noch: Kennste eine, kennste alle Das liegt natürlich an mir, da ich mangels Erfahrung die Stilrichtungen und Facetten der Gruppen überhaupt nicht einordnen und auseinanderhalten kann. Das mag anderen mit Bach, Händel und Corelli in der Barockmusik genauso gehen. Gleiche Stilrichtungen und Musikgattungen klingt nunmal für den Laien alle gleich.
Die Tracks unterscheiden sich nur minimal und meistens auch nur im Intro. Nach kurzer Variation verfällt das Stück wieder gesanglich und instrumental in die bekannte Raserei.

Wie gesagt, ich habe keiner Erfahrung, hatte aber mal eine "Heaven Shall Burn" Schallplatte aus der Iconclast Trilogie zuhause, die ich ebenfalls durchgehört habe. Da gab es zumindest noch recht attraktive Klavierintros(!) und, was für mich wichtiger ist, die Jungs von Heaven Shall Burn haben grundsätzlich eine andere Auffassung als die Macher von Watain. HSB will offensichtlich "nur" polarisieren wie sie selber von sich sagen:


Diese Leute [Zuhörer, die sie erreichen wollen] müssen aus ihren Tagträumen erwachen und endlich begreifen, dass sie ihr Leben beispielsweise selbst in die Hand nehmen sollten und ihnen kein Gott hilft die Ziele zu verwirklichen. Es geht uns also AUCH um Leute, die blind einer Religion folgen. Im Gegensatz zu einigen anderen Bands wollen wir aber nicht ihre Häuser niederbrennen oder ihre Frauen vergewaltigen, sondern einfach nur auf dieses Problem aufmerksam machen“. Der Name hat demnach nichts mit Satanismus zu tun, Heaven Shall Burn wurde laut Maik Weichert allerdings oft für eine Black-Metal- oder eine Marduk-Cover-Band gehalten.

Quelle: Wikipedia

Und jetzt kommt (m)ein Unterschied, den ich nicht unkommentiert lassen kann, bezüglich Zugang:
Mark Weichert von HSB geht offensichtlich ansatzweise mit meiner o.g. Kritik konform, wenn er sagt "im Gegensatz zu anderen Bands wollen wir nicht...." Aha...?! Das heißt, wenngleich die Stilrichtung offensichtlich dieselbe ist, gibt es doch Abgrenzungen und Unterschiede - innerhalb des Genre und des (Black-)Metals - von innerer Beteiligung, Motivation und Ausrichtung der Musiker.

Kritik und insb. Sozialkritik ist ohne Frage ein großes Thema in Kunst und Musik und kann auch durchaus (meine) Werte in Frage stellen, da kann ich sehr gut mit um. Das bringt auch mein gewöhnlicher Alltag mit sich.


OldNo7 (Beitrag #45) schrieb:
Und da spielt es keine Rolle welche Musikrichtung man bevorzugt, egal ob es Black, Death, Thrash, Power, Speed usw. Metal es ist, es ist Metal und fertig.


Wenn man sich berieseln und headbangen will, mag das sein Aber wenn man genauer hinschaut eben nicht. Und ich muss nun wirklich nicht vor Musikern jubelnd die Hände hochreißen, die mir "Fuck your Jewish God" oder ähnliches entgegenbrüllen; um einmal konkret zu werden.


Soweit ich weiß, werden die Tiere nicht auf der Bühne massakriert, sondern längere Zeitvorher normal geschlachtet. es geht ja nicht zuletzt um den Verwesungsgestank. Ja, meinethalben auch pervers. Müsste ich persönlich auch nicht haben, gehört meines Erachtens auch nicht zwangsläufig zum Black Metal dazu und manche Konzertbesucher, die die Musik toll finden, scheint das ja wohl auch zu stören.


Ach, die Künstler massakrieren Tiere für ihre Show um Verwesungsgeruch zu generieren?! Ist das Kunst oder kehren sie da doch ihr Inneres nach aussen? Ich meine doch, dass meine o.g. "Grenze der Kunst" in greifbare Nähe rückt, oder?!

Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 17. Dez 2015, 14:12 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#57 erstellt: 17. Dez 2015, 14:10

esotroner (Beitrag #52) schrieb:

Glaubst Du, Du hast Dir hier bislang besonderen Respekt verdient, wenn ja, wodurch?

Das ist hier gar nicht mein Anliegen, da es sowieso zum Scheitern veurteilt wäre.

Hier stellt sich woe so oft die frage: was ist zuerst da, Henne oder Ei?


Wie sieht es denn mit dir aus?

Ich denke, dass ich hier und in anderen Threads zumindest bei einigen einen gewissen Rspekt genieße, weil ich (was von anderen wiederum auch belächelt wird, da mache ich mir nichts vor) mich in meinen Postings auch mit konträren Meinungen dezidiert (manche mögen sagen: umschweifend)auseinandersetze, auch auf unbequeme Argumente eingehe, dabei hin und wieder Dinge auf den Punkt bringe und, last but not least, auf respektlose Einsprengsel verzichte, wo manch anderem schon lange die Hutschnur geplatzt wäre.



Du warst nie da, der Presse glaubst Du nicht und Gorgohr unterstellst Du, er könne es gar nicht beurteilen, weil er ja nicht alles sehen kann. Aber Dir reichen Müllberge und leere Alkoholikaflaschen um von "Realität" und "Paralleluniversum" zu sprechen?

Ja, dazu reicht es mir. Wie es wirklich war o. ist könnte ich nur durch persönliche Anwesenheit herausfinden. Von Müllbergen u. leeren Alkoholikaflaschen kann man zumindest auf etwas schließen, die sind real da.

Die Müllberge und leeren Alkoholikaflaschen sind real. Die Frage ist, ob alle Schlüsse, die man daraus zieht, der Realität entsprechen.



Der Kernpunkt der Aussage ist aber, dass sich das im Vergleich zu anderen Massenveranstaltungen erstaunlich in Grenzen hält, insbesondere wenn man ob der Brutalität der Musik die schlimmsten Befürchtungen hegt.

Ich hege die weniger wegen der Brutalität der Musik, die kann sogar entspannend u. deeskalierend wirken. Bei einem solchen Konzert sind ja auch nicht, wie beispielsweise in Fußballstadien, 2 verschiedene Parteien vorhanden. Die sich dann regelmäßig in die Haare kriegen.
Massenveranstaltungen sind schwer abzusichern, Alkohol, ja, auch Drogen, auch wenn gorgohr das verneint, 100%ig kann er es sicher nicht ausschließen. Und der Funke ist schnell entfacht.

Ich verstehe nicht, wieso dieses ganz allgemein bestehende Risiko ausgerechnet der Diskreditierung von extremen Metal zuspielen soll.


In Wacken war das auf dem freien Feld, sicher 1 der Gründe, dass nicht allzu viel passiert ist.

Wacken hat auch ein großes, hallenartiges Zelt, in dem gespielt wird und es gibt genügend andere Metalveranstaltungen in Hallen. Was passiert denn da deiner Meinung nach so schlimmes, was bei anderen Massenvernstaltungen nicht passiert?


Was mich etwas stutzig gemacht hat ist, dass die Bevölkerung von Wacken dem so aufgeschlossen gegenüber gestanden haben soll. Sicher haben die nen guten Schnitt gemacht, aber dem alles unterzuordnen? Und hinterher die Müllhalde aufräumen? Ich traue solchen Medienaussagen nicht 1 Stück.

Nun muss ich mich nicht auf Medienberichte berufen, ich war da. Und ja, das ganze Dorf ist auf den Beinen und veranstaltet dort, ganz abseits des eigentlichen Festivalgeländes ein regelrechtes Volksfest für die Metalheads und scheint dabei auch wirklich Spaß zu haben. Sicher verdient sich da jeder irgendwie einen kleinen Reibach, aber ich denke, Profitstreben ist nicht der einzige Motivator. Das Wacken Open Air gibt es seit 1990, es hat völlig klein angefangen und ist dann immer weiter gewachsen. Viele der Dorfbewohner sind damit aufgewachsen und für viele gehört es zum Jahresrhythmus wie Ostern, Weihnachten oder in Köln z. B. der Karneval. Natürlich mag es den ein oder anderen nerven, aber viele sind vielleicht auch ein bisschen stolz, da es so etwas nicht oft gibt. Wer eine Party ausrichtet und Spaß daran hat, der nimmt in aller Regel auch die Aufräumarbeiten gelassen hin.
Pigpreast
Inventar
#58 erstellt: 17. Dez 2015, 15:10

Pilotcutter (Beitrag #56) schrieb:
Da ich Premium Abbonent eines großen Musikstreaming-Providers bin, habe ich mir obiges Watain Album fast komplett zu Gemüte geführt. Nun, "Hurra, ich lebe noch" und ausser, dass meine Frau mal anfragte, ob alles in Ordnung sei oder sie sich auf einen Paradigmenwechsel einstellen sollte, ist nicht viel passiert. Musikalisch kann ich dem allerdings nichts abgewinnen, weil meine Auffassung zu dieser Gattung ist immer noch: Kennste eine, kennste alle Das liegt natürlich an mir, da ich mangels Erfahrung die Stilrichtungen und Facetten der Gruppen überhaupt nicht einordnen und auseinanderhalten kann. Das mag anderen mit Bach, Händel und Corelli in der Barockmusik genauso gehen. Gleiche Stilrichtungen und Musikgattungen klingt nunmal für den Laien alle gleich.

Ja, genau so ist es. Und das ist genau der Punkt. Wenn ich mich einer Sache als Laie nähere, dann sollte mir das bewusst sein. Von keinem wird erwartet, dass er sich in einer Gattung, die ihm missfällt, zum Kenner quält, nur damit er mitreden kann. Aber wenn er wirklich mitreden können will, bleibt ihm halt nichts anderes übrig.

Ich habe mich mit Klassik, Romantik und stückweise mit der Modernen auseinandergesetzt und gerade ersteren beiden kann ich viel abgewinnen. Barockmusik läuft bei mir allenfalls als Hintergrundmusik zu einem etwas aufwändiger gekochten und zelebrierten Essen. Für Bach habe ich ein paar Anläufe gestartet, aber bei mir erzeugt dessen Musik nach wie vor ein Gefühl, wie wenn ich schon seit Stunden auf dem selben Kaugummi kaue. Wem brächte es etwas, wenn ich jetzt in einen Barock-Thread ginge und kundtäte: "Das ist doch bloß öder Scheiß"?

Meinen Kaugummivergleich habe ich schon einmal sachte angebracht und es wurde mir etwas erklärt. Seither (allerdings nicht erst seither, denn ich hatte zuvor auch schon über Bach gelesen) weiß ich, dass Bach-Liebhaber sich dessen Musik auf andere Weise nähern, als ich es tue, und so Genuss generieren. Da kann ich sagen: "Ok, das ist (momentan) nicht mein Ding", aber ich erkenne, dass es da Schlüssel gibt, die einem den Zugang zu der Musik ermöglichen können, auch wenn ich die selber nicht ergreifen will. Wieso sollte ich den Bach-Liebhabern entgegen halten: "Ihr könnt mir erzählen, was ihr wollt, eure Musik ist für mich öde und wahrscheinlich seit ihr genau so öde, wie die Musik, die ihr hört."?


Die Tracks unterscheiden sich nur minimal und meistens auch nur im Intro. Nach kurzer Variation verfällt das Stück wieder gesanglich und instrumental in die bekannte Raserei.

Auch das trifft oft zu. Es gibt sogar Bands, die führen Monotonie als ihr wesentliches Stilmittel an. Das muss man nicht mögen, aber für manche besteht genau darin der Reiz.


Wie gesagt, ich habe keiner Erfahrung, hatte aber mal eine "Heaven Shall Burn" Schallplatte aus der Iconclast Trilogie zuhause, die ich ebenfalls durchgehört habe. Da gab es zumindest noch recht attraktive Klavierintros(!) und, was für mich wichtiger ist, die Jungs von Heaven Shall Burn haben grundsätzlich eine andere Auffassung als die Macher von Watain. HSB will offensichtlich "nur" polarisieren wie sie selber von sich sagen:


Diese Leute [Zuhörer, die sie erreichen wollen] müssen aus ihren Tagträumen erwachen und endlich begreifen, dass sie ihr Leben beispielsweise selbst in die Hand nehmen sollten und ihnen kein Gott hilft die Ziele zu verwirklichen. Es geht uns also AUCH um Leute, die blind einer Religion folgen. Im Gegensatz zu einigen anderen Bands wollen wir aber nicht ihre Häuser niederbrennen oder ihre Frauen vergewaltigen, sondern einfach nur auf dieses Problem aufmerksam machen“. Der Name hat demnach nichts mit Satanismus zu tun, Heaven Shall Burn wurde laut Maik Weichert allerdings oft für eine Black-Metal- oder eine Marduk-Cover-Band gehalten.

Quelle: Wikipedia

Und jetzt kommt (m)ein Unterschied, den ich nicht unkommentiert lassen kann, bezüglich Zugang:
Mark Weichert von HSB geht offensichtlich ansatzweise mit meiner o.g. Kritik konform, wenn er sagt "im Gegensatz zu anderen Bands wollen wir nicht...." Aha...?! Das heißt, wenngleich die Stilrichtung offensichtlich dieselbe ist, gibt es doch Abgrenzungen und Unterschiede - innerhalb des Genre und des (Black-)Metals - von innerer Beteiligung, Motivation und Ausrichtung der Musiker.

HSB machen Metalcore/Deathcore, was sich unter anderem aus dem Punk entwickelt hat. Der hat von vornherein schon eine ganz andere Ausrichtung, nämlich die der Sozialkritik. Black Metal hat sich aus einem Heavy Metal entwickelt, bei dem es primär nicht um die Proklamation von Botschaften, sondern um die Erzeugung bestimmter Stimmungen geht. Diese unterschiedliche Ausrichtung wird z. t. sogar als Genre-definierend angesehen. Daher ist der Vergleich von z. B HSB mit z. B. Watain so untauglich wie der sprichwörtliche Vergleich von Äpfel und Birnen.



OldNo7 (Beitrag #45) schrieb:
Und da spielt es keine Rolle welche Musikrichtung man bevorzugt, egal ob es Black, Death, Thrash, Power, Speed usw. Metal es ist, es ist Metal und fertig.

Wenn man sich berieseln und headbangen will, mag das sein Aber wenn man genauer hinschaut eben nicht.

Bei OldNo7s Aussage geht es nicht darum, die unterschiedlichen Metalrichtungen in eine Schublade zu stecken, gerade, was die genauere Betrachtung anbelangt. Es ging ihm darum, dass sich auf Festivals Fans treffen, deren unterschiedliche Vorlieben sich gerade aus der genauen Betrachtung der von ihnen jeweils favorisierten Stile ergeben und dass sie sich trotz der zum Teil recht konträren Ausrichtungen als Commutiy erleben und miteinander reden können, ohne dass der eine den anderen skeptisch beäugt.


Und ich muss nun wirklich nicht vor Musikern jubelnd die Hände hochreißen, die mir "Fuck your Jewish God" oder ähnliches entgegenbrüllen; um einmal konkret zu werden.

Nein, muss ich auch nicht. Und es gibt auf den Konzerten durchaus auch Stellen, an denen ich eben nicht jubele, während ich es zum Beispiel in selbstironischer Weise amüsant finde, wenn ich von Chris Barnes von Six Feet Under mit "Time to die, motherfuckers!" begrüßt werde, wo wieder andere empört fragen würden: "Wieso beleidigt der sein Publikum?"

Ein Metalfestival ist kein Parteitag. Man feiert eine Party, bei der es um alles Mögliche geht und entscheidet sich nicht anhand einzelner Aussprüche, ob eine Band oder ein ganzes Genre "wählbar" ist oder nicht.



Soweit ich weiß, werden die Tiere nicht auf der Bühne massakriert, sondern längere Zeitvorher normal geschlachtet. es geht ja nicht zuletzt um den Verwesungsgestank. Ja, meinethalben auch pervers. Müsste ich persönlich auch nicht haben, gehört meines Erachtens auch nicht zwangsläufig zum Black Metal dazu und manche Konzertbesucher, die die Musik toll finden, scheint das ja wohl auch zu stören.

Ach, die Künstler massakrieren Tiere für ihre Show um Verwesungsgeruch zu generieren?! Ist das Kunst oder kehren sie da doch ihr Inneres nach aussen? Ich meine doch, dass meine o.g. "Grenze der Kunst" in greifbare Nähe rückt, oder?!

Ich kann verstehen, wenn einem das zu weit geht. Aber ich bin es langsam Leid, mich ständig für diese Tierkadavernummer rechtfertigen zu müssen, die nun wirklich nicht der Grund ist, warum ich Black Metal im Allgemeinen und Watain im Speziellen mag.
Pilotcutter
Administrator
#59 erstellt: 17. Dez 2015, 16:52
Ich habe die beiden doch ebenfalls differenziert.

Ich:
Das heißt, wenngleich die Stilrichtung offensichtlich dieselbe ist, gibt es doch Abgrenzungen und Unterschiede - innerhalb des Genre und des (Black-)Metals - von innerer Beteiligung, Motivation und Ausrichtung der Musiker.


Du:
HSB machen Metalcore/Deathcore, was sich unter anderem aus dem Punk entwickelt hat. Der hat von vornherein schon eine ganz andere Ausrichtung, nämlich die der Sozialkritik. Black Metal hat sich aus einem Heavy Metal entwickelt, bei dem es primär nicht um die Proklamation von Botschaften, sondern um die Erzeugung bestimmter Stimmungen geht. Diese unterschiedliche Ausrichtung wird z. t. sogar als Genre-definierend angesehen. Daher ist der Vergleich von z. B HSB mit z. B. Watain so untauglich wie der sprichwörtliche Vergleich von Äpfel und Birnen.


Die "Äpfel und Birnen vergleichen" Kritik passt also nicht, da ich die beiden nicht in einen Topf geworfen habe.

Du brauchst Dich wegen der Tiernummern auch nicht rechtfertigen, mir stellt sich nur die Frage, warum soll beim Musikkonzert, meine Nase angesprochen werden Ich habe den Eidruck, die wollen möglichst viele Sinne erreichen, also mich so ganzheitlich als möglich erreichen - mit anderen Worten, mir ihre Ideologie überstülpen(?)

Aussermusikalische Themen (Botschaften und Stimmungen) gibt's in fast jedem Genre (besonders in der Klassik insb. Romantik) und dort auch durchaus makabre Themen, siehe Hector Berlioz, der komponierte, dass er unter einer Guillotine liegt und enthauptet wird und man hört durch geschickte Instrumentalisierung das Fallbeil heruintersausen und seinen Kopf rollen. Das gehört aber immer noch zur Kunst, weil es ein Erlebnis/Traum war, was der Komponist beschreibt, nicht um seine Lebenseinstellung.

Da brauche ich dann auch kein Musikkriter sein und merke auch als Metal-Laie, ob ein Künstler mir etwas mitteilen (HSB) oder mir was überstülpen will (Waitan). In einem anderen Forum würde ich schreiben: ob jemand an meinen Verstand will oder an meine Seele.



Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 17. Dez 2015, 17:22 bearbeitet]
esotroner
Hat sich gelöscht
#60 erstellt: 17. Dez 2015, 18:10

gorgohr (Beitrag #53) schrieb:
Ich lass es an dieser Stelle. ES MACHT KEINEN SINN mit jemand versuchen halbwegs sachlich zu kommunizieren der von vorneherein eine gewisse Abneigung gegen alles und jeden hegt und immer weiter ausholt.


Ist das nur meine Schuld? Und hier ordnest du mich sicher falsch ein. Ich habe es wenigstens versucht so sachlich wie möglich rüber zu bringen. Was natürlich nicht jeder so sehen wird u. muss..
Ich habe auch bestätigt, ich war dort nicht anwesend u. werde es auch nie sein. Aus einige Fakten lassen sich aber schon (wage) Rückschlüsse ziehen, und die sind zu deinen Aussagen kontrovers. Und deine Aussagen sind halt subjektiv. Ich versuche nur mit Fakten mich der Wahrheit zu nähern.
Um noch mal auf das Beispiel mit Blanco etc. auf dem Festival zurück zu kommen (ich habe da, wenn ich nicht irre, sogar Ausschnitte im TV gesehen). Hier liegst du mMn völlig falsch und tust Anhängern anderer Musikrichtungen unrecht. Wenn das als Gag aufgezogen wird, wird es idR auch akzeptiert.
Je weiter die Musikrichtungen auseinander liegen, um so eher wird natürlich der Gag als solcher er - u. anerkannt. Ein Metal-Konzert eignet sich da natürlich besser als eine Pop-Veranstaltung o. das Musikantenstadl, das ist ja deren Heimat. Das als Kriterium von Toleranz nur der Metal-Fans herzunehmen halte ich zumindest für gewagt.
Warum die dort anwesend waren, darüber kann ich nur spekulieren, es kann durchaus auch ein Promotion-Gag gewesen sein. Sind ja nicht mehr so gut im Geschäft, die alten Knaben. Das verstehe ich sogar. Aber die Hauptsache ist, dass es Spaß gebracht hat.
Deine Argumente pro Toleranz sind für mich nicht so recht schlüssig.


Aber trotzdem habe ich Dir geantwortet weil ich hoffte zumindest etwas Licht in Dein Weltbild über Metaller und ihre Musik zu bringen.


Das hast du teilweise auch. Ich bin nur weitab davon, zu behaupten, dass Metaller nun die besseren Menschen wären. Es ist ein eigenes Völkchen u. jedes dieser Völkchen hat so seine Vor- u. Nachteile. Die Verhaltensmuster von Menschen sind aber in Etwa gleich.
Ich verurteile doch niemanden, der sich diese Art Kunst reinzieht. Ich muss aber nicht alles billigen. Und es muss mir nicht gefallen. Und das muss ich auch sagen dürfen ohne dass gleich der ganze Metaller-Himmel (oder die -Hölle )zusammenbricht u. verschiedene Vertreter mir den Kopf waschen wollen. Das kann ich noch sehr gut alleine, wenn ich Hilfe brauchen melde ich mich. Auch hier Stichworte: Toleranz u. Respekt. So sehr weit her scheint es dann doch nicht damit zu sein.
Und jetzt bitte nicht wieder an meinem Stil o. Ausdruck aufhängen, das sind für mich Kindereien. Auch dabei seid ihr keinen Deut besser.


Ich habe jetzt verstanden.


Nein, das hast du ganz offensichtlich nicht. Wie ich schon geschrieben habe, auch ich stehe auf verschiedene Arten des Metal, du ganz allein verallgemeinerst das in deinem Post. Ich wäre also selber in dieser Kiste mit faulen Äpfeln. Nur mache ich daraus kein Drama.
Ich hatte auch nicht von vornherein Abneigungen gegen diese Art von Musik. Ich habe die schon weit vor diesem Fred (mehrmals) probegehört. Sie hat mir absolut nicht gefallen. Auch die Shows, die abgezogen werden, nicht. Watain stehen jetzt nur stellvertretend für diese Richtung da, da sie Ausgangspunkt dieser Diskussion waren.

Ansonsten stimme ich Pilotcutter voll zu. Genauso sehe ich das auch. Und diesmal irre ich mich nicht im Nick!
Dass er ein ganzes Album im Interesse des Freds durchgehalten hat ringt mir Respekt ab. Das habe ich nie geschafft.


[Beitrag von esotroner am 17. Dez 2015, 20:20 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#61 erstellt: 17. Dez 2015, 19:56

Pilotcutter (Beitrag #59) schrieb:
Ich habe die beiden doch ebenfalls differenziert.
...
Die "Äpfel und Birnen vergleichen" Kritik passt also nicht, da ich die beiden nicht in einen Topf geworfen habe.

Du hast sie nicht in einen Topf geworfen, Du hast sie differenziert. Vor allem aber hast Du sie miteinander verglichen, und der Sinn dieses Vergleichs erschließt sich mir nicht. Der kommt mir so vor, wie wenn man über die moralische Dimension des Fleischkonsums diskutiert und dann wird Bäcker XY zitiert, der sagt: "Im Gegensatz zu den meisten Metzgereien haben wir überwiedend vegane Produkte im Programm." Da sag ich: Ja und, dat hammer vorher schon jewusst. Wieso wird ein Bäcker zitiert, wenn es um die negativen Konsequenzen des Fleischkonsums geht? Wieso wird eine Metalcore/Deathcore Band zitiert, wenn es um die moralische Fragwürdigkeit des Konsums von Black Metal geht?


Du brauchst Dich wegen der Tiernummern auch nicht rechtfertigen, mir stellt sich nur die Frage, warum soll beim Musikkonzert, meine Nase angesprochen werden Ich habe den Eidruck, die wollen möglichst viele Sinne erreichen, also mich so ganzheitlich als möglich erreichen

Ja, denke ich auch. So wie viele Bands neben der Musik auch optische Effekte präsentieren, setzen die auch noch olfaktorische ein.


mit anderen Worten, mir ihre Ideologie überstülpen(?)

Es ist doch Deine Entscheidung, ob Du Dir deren Ideologie zu eigen machst oder nicht, ganz unabhängig davon, ob sie Dich tatsächlich zum Satanismus bekehren wollen oder nur eine Show abziehen, die möglichst alle Sinne mit einschließt und den Eindruck hinterlässt: "Ui ui ui, das sind aber wirklich ganz schön böse Buben!" Vor allem ist es Deine Entscheidung, ob Du dich nur für die Dauer des Konzerts in eine teuflische Stimmung fallen lässt oder das, was da geschieht, als Blaupause für Dein alltägliches Leben siehst. Metalheads tun in aller Regel ersteres und letzteres nicht. Für mich ist das allenfalls ethisch zweifelhaft im Sinne der Frage: Darf man Tiere töten, nur um einen zusätzlichen Effekt zu erzielen?


Aussermusikalische Themen (Botschaften und Stimmungen) gibt's in fast jedem Genre (besonders in der Klassik insb. Romantik) und dort auch durchaus makabre Themen, siehe Hector Berlioz, der komponierte, dass er unter einer Guillotine liegt und enthauptet wird und man hört durch geschickte Instrumentalisierung das Fallbeil heruintersausen und seinen Kopf rollen. Das gehört aber immer noch zur Kunst, weil es ein Erlebnis/Traum war, was der Komponist beschreibt, nicht um seine Lebenseinstellung.

Und wenn es um seine Lebenseinstellung gegangen wäre, wäre es keine Kunst gewesen? Verstehe ich nicht. Es gibt doch immer Künstler, die eine enorme innere Distanz zu ihrem Sujet haben (z. B. die meisten Schauspieler, gerade, wenn sie böse Rollen spielen) und es gibt welche, die drücken mit ihrer Kunst ihre Lebenseinstellung aus. Wieso ist letzteres im Falle einer positiven Lebenseinstellung Kunst und im Falle einer negativen plötzlich nicht mehr?

Natürlich wirft letzteres Fragen auf. Aber die entscheidende Frage ist für mich die, welche Konsequenz die Kunst letztlich hat. Und da kann ich mich nur wiederholen: Wenn ich mir die Szenegänger so anschaue, dann bleibt von der Boshaftigkeit, die vom Künstler transportiert wird, egal ob ernst gemeint oder nur Show, im Endeffekt nicht mehr viel übrig. Gerade weil vieles der Thematik von Black Metal den tatsächlichen Werten der Rezipienten widerspricht, wird es von diesen nur als Show gesehen.
esotroner
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 17. Dez 2015, 20:46

OldNo7 (Beitrag #54) schrieb:
Omfg, esotroner, ich hab versucht sachlich zu bleiben, obwohl mein erster Post hier schon sachlich genug war, ich bleib dabei. Es ist sinnlos mit dir hier .......
https://www.youtube.com/watch?v=5KT2BJzAwbU


An dich gingen meine Bemerkungen mit dem niederen Niveau. Das ist also deine Vorstellung von genug Sachlichkeit.


@Pigpreast


Dass ändrt ja nichts daran, dass man bei aggressivem Posting mit aggressiven Reaktionen rechnen muss und billigend in kauf nimmt, dass es sich danach nur noch um das "wie" anstatt um die Sache dreht.


Ich habe das immer auf die Sache bezogen, ich nehme gar nichts billigend in Kauf. So kannst du dich nicht rausreden.
Seit meinem Eingangsbeitrag bin ich stets in den Defensive. Ich habe dann lediglich mit eigenen Worten beschrieben, was ich bei dieser Art von Kunst empfinde. Das wird mir dann als Aggression ausgelegt. Ich führe keinen Feldzug gegen was auch immer. Ich wollte nur mal wissen, was einen Menschen bewegt, solche Art Kunst für Musik zu halten. Oh je, war das jetzt wieder aggressiv.
Und den Eingangsbeitrag fand ich nun auch nicht gerade aggressiv. Metaller scheinen ein sehr sensibles Völkchen zu sein. Was sie aber auch nicht hindert kräftig auszuteilen.

Ich bin also nur bei Reaktion, nicht bei Aktion. Auf zT. aggressive Postings. Man kann auch den Spieß rumdrehen, genug Beifall bekommst du ja dafür. Wenn dies als 'Respekt' für dich reicht? Wäre mir zu wenig.
Ich habe einen mir eigenen schwarzen Humor, wie ich feststellen muss, Black-Metaller komischer Weise nicht.

Damit soll es genug sein, wir werden hier keinen Konsens finden, es ist eine (sich immer im Kreise drehende) Diskussion um Geschmäcker. Und ich hatte anfangs schon erwähnt, dass dies immer in persönlichen Anfeindungen ausartet. Das muss ich nicht haben. Ich bin nicht euer Feind.


[Beitrag von esotroner am 17. Dez 2015, 21:04 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#63 erstellt: 17. Dez 2015, 21:25

esotroner (Beitrag #60) schrieb:
Ist das nur meine Schuld?

Ein japanisches Sprichwort sagt: Löse das Problem, nicht die Schuldfrage.

Gut, daran hast Du Dich, zumindest meinem Empfinden nach, in Deinem Beitrag #60 auch gemacht: Unprovokante, aber dennoch unmissverständliche Schilderung einer Meinung, die man nachvollziehen kann, wenn auch nicht teilen muss.

Na also, geht doch.



Ich habe auch bestätigt, ich war dort nicht anwesend u. werde es auch nie sein. Aus einige Fakten lassen sich aber schon (wage) Rückschlüsse ziehen, und die sind zu deinen Aussagen kontrovers. Und deine Aussagen sind halt subjektiv. Ich versuche nur mit Fakten mich der Wahrheit zu nähern.

Machen wir uns doch nichts vor: In der Auswahl der heran zu ziehenden Fakten, der Beurteilung der Glaubwürdigkeit geht man, wenn man nicht gerade eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, in aller Regel unbewusst selektiv vor und die Interpretation der Fakten ist ebenfalls höchst subjektiv. Wer nie da war, hat keine Ahnung. Und wer da war, ist möglicherweise befangen. Keiner von beiden wird behaupten können, die Realität umfassend und objektiv beurteilen zu können.

Ich halte auch nichts davon, die Metalszene in den Status einer himmlischen Heerschar zu erheben. Es bleibt mir aber festzustellen, dass gemessen an der Aggressivität, die die Musik im Vergleich zu anderer Musik birgt, die von mir (rein subjektiv) erlebte Aggressivität auf den entsprechenden Veranstaltungen geringer war. Es geht mir dabei hauptsächlich darum, einem entsprechenden Vorurteil wie "Wüste Musik, blutrünstige Texte, Fans, die teilweise aussehen wie Monster - da mus es doch Gewalt geben" entgegen zu wirken.


Um noch mal auf das Beispiel mit Blanco etc. auf dem Festival zurück zu kommen (ich habe da, wenn ich nicht irre, sogar Ausschnitte im TV gesehen). Hier liegst du mMn völlig falsch und tust Anhängern anderer Musikrichtungen unrecht. Wenn das als Gag aufgezogen wird, wird es idR auch akzeptiert.

Da magst Du sogar Recht haben. Immerhin ist z. B. Stefan Raab mit einer Volksmusik-Persiflage, in welcher er Karl Moik verhohnepiepelt, in dessen Musikantenstadl aufgetreten und wurde vom Publikum ebenfalls gut aufgenommen.


Je weiter die Musikrichtungen auseinander liegen, um so eher wird natürlich der Gag als solcher er - u. anerkannt. Ein Metal-Konzert eignet sich da natürlich besser als eine Pop-Veranstaltung o. das Musikantenstadl, das ist ja deren Heimat. Das als Kriterium von Toleranz nur der Metal-Fans herzunehmen halte ich zumindest für gewagt.

Warum die dort anwesend waren, darüber kann ich nur spekulieren, es kann durchaus auch ein Promotion-Gag gewesen sein. Sind ja nicht mehr so gut im Geschäft, die alten Knaben. Das verstehe ich sogar. Aber die Hauptsache ist, dass es Spaß gebracht hat.
Deine Argumente pro Toleranz sind für mich nicht so recht schlüssig.

Vielleicht wirkt es ja auch nur deshalb besonders tolerant, weil man von einer Meute aus zotteligen, nietenbehangenen Berserkern, die sich wüster Musik, Tod und Teufel hingeben, alles mögliche erwartet, nur eben nicht primär Toleranz.



Aber trotzdem habe ich Dir geantwortet weil ich hoffte zumindest etwas Licht in Dein Weltbild über Metaller und ihre Musik zu bringen.

Das hast du teilweise auch. Ich bin nur weitab davon, zu behaupten, dass Metaller nun die besseren Menschen wären. Es ist ein eigenes Völkchen u. jedes dieser Völkchen hat so seine Vor- u. Nachteile. Die Verhaltensmuster von Menschen sind aber in Etwa gleich.

Na, das ist doch mal ein Statement. Dabei können wir es doch belassen. Obwohl Rockerclubs und Nazi-Skins beispielsweise jeweils auch ein eigenes Völkchen sind. Und deren Verhaltensmuster, naja, da sehe ich schon Unterschiede zum Rest...


Ich verurteile doch niemanden, der sich diese Art Kunst reinzieht.

Das kam in Deinem Eingangspost aber nicht zwangsläufig so rüber.


Und jetzt bitte nicht wieder an meinem Stil o. Ausdruck aufhängen, das sind für mich Kindereien. Auch dabei seid ihr keinen Deut besser.

Dein letzter Satz ist es, der es zur Kinderei macht. Können wir es nicht endlich einfach dabei belassen, dass Deine ersten Verlautbarungen missverständlich waren und der ein oder andere überreagiert hat? Es hat doch nichts damit zu tun, dass wir nur einen bestimmten Stil dulden und jeden maßregeln wollen, der sich dem nicht fügen will. Kommunikation im Internet ist schon eine Nummer für sich und anfällig für Missverständnisse. Da sollte sich jeder an die eigene Nase fassen und sich seiner potentiellen Wirkung auf andere bewusst sein.


[Beitrag von Pigpreast am 17. Dez 2015, 21:30 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#64 erstellt: 17. Dez 2015, 21:57

esotroner (Beitrag #62) schrieb:

Dass ändrt ja nichts daran, dass man bei aggressivem Posting mit aggressiven Reaktionen rechnen muss und billigend in kauf nimmt, dass es sich danach nur noch um das "wie" anstatt um die Sache dreht.

Ich habe das immer auf die Sache bezogen, ich nehme gar nichts billigend in Kauf. So kannst du dich nicht rausreden.

Ich habe zunächst keine Sachlichkeit erkannt, obwohl sie möglicherweise erkennbar hätte sein können, da rede ich mich überhaupt nicht raus. Könntest Du jetzt vielleicht mal im Gegenzug eingestehen, dass Du auch nicht alles daran gesetzt hast, das zwischen uns letztlich entstandene Missverständnis zu vermeiden? Mein Gott, irgendwann muss doch auch mal gut sein.


Seit meinem Eingangsbeitrag bin ich stets in den Defensive.

Tja, die Chance für den ersten Eindruck hat man eben nur einmal. Aber mittlerweile wurde doch von Dir und anderen so einiges zum Topic geschrieben, so dass Du dich jetzt endlich mal aus Deiner "wehrhaften Opferrolle" lösen und dich tatsächlich auf Sachbeiträge beschränken könntest. Lief doch mittlerweile schon.


Und den Eingangsbeitrag fand ich nun auch nicht gerade aggressiv. Metaller scheinen ein sehr sensibles Völkchen zu sein. Was sie aber auch nicht hindert kräftig auszuteilen.

Das ist auch wieder eine unnötige Verallgemeinerung. Ich bleibe dabei: In jedem Hausfrauen-Thread hätte es ähnlich laufen können, also lass endlich dieses ständige In-Beziehung-Setzen von Dingen, die nichts miteinander zu tun haben.


Ich bin also nur bei Reaktion, nicht bei Aktion. Auf zT. aggressive Postings. Man kann auch den Spieß rumdrehen, genug Beifall bekommst du ja dafür.

Bitte was? Wo habe ich für einen aggressiven Post Beifall bekommen?


Wenn dies als 'Respekt' für dich reicht? Wäre mir zu wenig.

Hast Du nicht gesagt, Dir wäre auch schon kein Respekt genug?


Ich habe einen mir eigenen schwarzen Humor, wie ich feststellen muss, Black-Metaller komischer Weise nicht.

Wie gesagt: Derartige trotzige Verallgemeinerungen entbehren jeglicher ernstzunehmenden Grundlage und tragen alles andere als zum gelungenen Dialog bei.


Damit soll es genug sein, wir werden hier keinen Konsens finden, es ist eine (sich immer im Kreise drehendeh ) Diskussion um Geschmäcker.

Im Kreis dreht sich nicht die Diskussion über den Black Metal sondern die um diesen "Nicht ich bin doof, sondern ihr"-Scheiß. Lassen wir den doch jetzt endlich mal bleiben und bleiben bei der Sache. Wir waren doch schon auf einem ganz guten Weg.
esotroner
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 17. Dez 2015, 21:59

Das kam in Deinem Eingangspost aber nicht zwangsläufig so rüber.


Dann war das missverständlich.
Ich muss aber zugeben, Rockerclubs beziehe/bezog ich in die Zuhörerschar schon ein. Aber, ich habe da wirklich keine Ahnung, ich war nie da u. habe auch kein Hehl draus gemacht.

Irgendwie geht man bei den Musikgeschmäckern (oder überhaupt bei Geschmäckern) immer von sich aus. Ist ja auch das einzige Gefühl/Befindlichkeit, die wir, wenn sowas gehört/gesehen wird, wirklich kennen. Und da war ich einfach nur erstaunt, dass du in dieser Ecke anzutreffen warst. Ich hatte auch in einen meiner ersten Beiträge geschrieben, dass ich mich da halt geirrt habe. Ob mich das enttäuscht hat, ganz ehrlich, in gewisser Weise schon. Aber, wie gesagt, man geht da immer von sich aus. Andere können da ganz anders empfinden. Auch das hatte ich eingangs erwähnt.
Nur scheinen das einige überlesen zu haben.
Erst mal die Geschütze in Stellung bringen u. ein paar vor den Bug knallen. Dieser Depp, was erlaubt der sich, unsere schöne Mugge madig machen!
Konsens kann mit etwas gutem Willen u. der angesprochenen Toleranz schon möglich sein. Und respektieren kann ich nur, wer mit mir ordentlich diskuttiert. Bei uns beiden ging es doch auch.
Wobei ein paar Provakationen schon erlaubt sein sollten, im Interesse der Sache. Diese sollten aber eine gewisse Grenze/Niveau nicht über/unterschreiten.
Es hilft nie weiter jemanden wegen anderer Befindlichkeiten, Gefühlen o. Ansichten runter zu machen. Das verschärft den Konflikt nur (unnötig) u. ist der Lösung im Wege.

Somit haben wir einen Konsens u. ich einen sympathischen Black-Metaller gefunden. Sowas aber auch.


[Beitrag von esotroner am 17. Dez 2015, 22:00 bearbeitet]
OldNo7
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 17. Dez 2015, 22:22
Junge junge wegen zwei Wörter ist unser schwarz Humorist esotroner ganz schön angepisst. Folgendes. Wer behauptet er hört Black Sabbath, Led Zeppeline usw. und versteht keine weitere Metall-Richtung ist ein Möchtegern Rocker.....
Und Grütze, steht bei mir für vermischen von allem möglichen, was die zwei Black Metall Reinhören gewaltig treiben. Watain is eine Band von dem sehr große Gerne, d. h. Nicht jede Black Metal Band schlachtet alles mögliche auf der Bühne....
Hört euch mal Dimmu Borgir, Unlight, Dissection, Carpathian Forrest, Darkthrone, Emperor, Gorgoroth usw. und dann könnt ihr evtl. euch ne Meinung bilden und nicht nach so einer kurzen dafür aber voreingenommenen Zeit.
esotroner
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 17. Dez 2015, 22:36

Wer behauptet er hört Black Sabbath, Led Zeppeline usw. und versteht keine weitere Metall-Richtung ist ein Möchtegern Rocker.....


Wie gekommen zu dieser Ansicht? Ist das tolerant? Verdient das Respekt?

Was verstehst du denn in deiner Musikrichtung? Ich wirklich nichts.
Ich habe schon verschiedene Bands dieses Genres probegehört, frag mich nicht wie die alle hießen, ist eh nicht mein Fall u. auch schon ne ganze Weile her.
Wer also solche Bands nicht gut findet oder wenigstens das Metal-Genre ist also ein Möchtegern Rocker? Und genau deswegen habe ich geschrieben, ich bin kein Hard-Rocker in diesem (deinem) Sinne. Ich will gar nicht zu irgendeiner dieser Gruppierungen gehören, dazu ist mein Musikspektrum, was ich abhöre, viel zu groß. Solltest du vllt auch mal anhören. Es gibt in der weiten Welt noch weitaus mehr als Metal. Dazu muss man aber auch mal über den Tellerrand schauen/hören.

Das Schlachten ist ja nur das Eine, mir sagt die Musik (absolut) nicht zu. Anfangs wusste ich vom Schlachten etc. noch gar nix.
Wie kommst du darauf, dass ich voreingenommen sei? Dann hätte ich gar nicht erst probegehört. Ich höre gern mal Heavy Metal, war also neugierig auf ne andere Art Metal u. habe probegehört. Und...gewogen u. für zu schwer befunden.
Willst du mich missionieren? Du wirst scheitern! Ich bilde mir meine Meinung immer selbst.


[Beitrag von esotroner am 17. Dez 2015, 23:37 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#68 erstellt: 17. Dez 2015, 23:21

esotroner (Beitrag #65) schrieb:
Ich muss aber zugeben, Rockerclubs beziehe/bezog ich in die Zuhörerschar schon ein.

Ja, sind sie zum Teil ja auch. Alles in allem sieht man aber noch verhältnismäßig wenig Biker auf Metalfestivals, zumindest treten die da selten als ganze Clubs in Erscheinung. Nur gibt es für Außenstehende da gerne mal Verwechslungen, weil die "Kutte" (Jeansjacke mit abgeschnittenen Ärmeln, Nieten und Aufnäher der favorisierten Bands drauf) von Metalheads der von MCs (Motorradclubs) nicht ganz unähnlich ist. Und Motorradclub ist eben auch nicht gleich Motorradclub. Ich meinte mit Rockerclubs jene übrschaubare Anzahl von Clubs wie den Hells Angels oder Bandidos, die im Prinzip kriminelle Vereinigungen sind. Da mag es vielleicht auch das ein oder andere Member geben, welches Metal gut findet, aber diese Clubs sind definitiv nicht Bestandteil der Szene.


Irgendwie geht man bei den Musikgeschmäckern (oder überhaupt bei Geschmäckern) immer von sich aus. Ist ja auch das einzige Gefühl/Befindlichkeit, die wir, wenn sowas gehört/gesehen wird, wirklich kennen. Und da war ich einfach nur erstaunt, dass du in dieser Ecke anzutreffen warst. Ich hatte auch in einen meiner ersten Beiträge geschrieben, dass ich mich da halt geirrt habe. Ob mich das enttäuscht hat, ganz ehrlich, in gewisser Weise schon.

Nicht traurig sein. Hin und wieder höre ich ja auch andere, "schöne" Musik.


Erst mal die Geschütze in Stellung bringen u. ein paar vor den Bug knallen. Dieser Depp, was erlaubt der sich, unsere schöne Mugge madig machen!

Ich denke nach wie vor, dass dies den hier abgelaufenen Vorgang nicht korrekt beschreibt. Du wurdest einfach, ob nun zu Recht oder zu Unrecht, als jemand wahrgenommen, der auf Krawall aus ist. Diese Leute gibt es und die können ganz schön nerven. Und mancher hier hat damit anscheinend schon hinreichend Erfahrung und reagiert deshalb sensibel bzw. aggressiv und nicht, weil jemand sein Heiligtum besudelt. Und wie gesagt: Ist der erste Eindruck erst einmal versaut, hat man es schwer, da wieder heraus zu kommen. Und bei dem Versuch, dies zu schaffen, kann man sich geschickt oder weniger geschickt anstellen. Das ist nicht nur hier so, sondern auch anderswo.


Wobei ein paar Provakationen schon erlaubt sein sollten, im Interesse der Sache.

Das funktioniert, wenn man sich bereits kennt und sich gegenseitig besser einschätzen kann. Ich weiß nicht; Wie machst Du es denn im realen Leben, wenn du irgendwohin kommst, wo man Dich noch nicht kennt. Führst Du Dich da auch als erstes damit ein, dass Du dem Erstbesten mit saftigen Worten die Meinung geigst?


Somit haben wir einen Konsens u. ich einen sympathischen Black-Metaller gefunden. Sowas aber auch.

Die anderen, die ich kenne, sind auch ok. Sagen wir mal, Du hattest hier einfach einen unglücklichen Start.
esotroner
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 18. Dez 2015, 05:58

Wie machst Du es denn im realen Leben, wenn du irgendwohin kommst, wo man Dich noch nicht kennt. Führst Du Dich da auch als erstes damit ein, dass Du dem Erstbesten mit saftigen Worten die Meinung geigst?


Selten, ich bin ja kein Selbststeller. Aber mitunter passiert das schon mal. Und hier noch viel eher, man ist ja anonym.


Und wie gesagt: Ist der erste Eindruck erst einmal versaut, hat man es schwer, da wieder heraus zu kommen.


Das ist wohl wahr. Nur bin ich nicht hier um gute Eindrücke zu hinterlassen. Das Friede - Freude - Eierkuchen Forum ist in AT. Ich muss u. will niemanden nach dem Mund reden, will niemanden beeindrucken, muss mich nicht anbiedern, Heuchelei ist mir ein Graus. Und das muss ich hier nicht. Freunde mache ich mir damit selten, die, die ich mir aber mache, sind es dann auch wert. So halte ich es nun schon geraume Zeit u. bin sehr gut dabei gefahren.
Du hast eine andere Philosophie in deiner Signatur stehen, davon halte ich nicht (mehr) allzu viel. Hat meist im Fiasko geendet.


Hin und wieder höre ich ja auch andere, "schöne" Musik.


Deine Frau wird es dir danken. Dein Gehör in 10 Jahren vllt auch.
tumblertoy
Hat sich gelöscht
#70 erstellt: 18. Dez 2015, 06:28
Ich habe mich auch mal quer durch die Platten von Watain gehört, das eine oder andere war imho hörenswert. Nur habe ich ein Problem mit den Texten. Ich habe kein einziges Wort verstanden. Soll das so sein?
peacounter
Inventar
#71 erstellt: 18. Dez 2015, 06:50
verständlichkeit ist zumindest wohl nicht erklärtes ziel...
so wie bei opern
da gehts mehr um die musikalische artikulation und wers verstehen will, schaut halt ins textheft.
also wie gesagt.... so wie bei opern...

texte werden imo bei musik eh überbewertet.
aber irgendwas muß ein sänger ja nunmal sagen, wenn er seine stimme als instrument verwendet.
immer nur scatten ist auch langweilig.


[Beitrag von peacounter am 18. Dez 2015, 06:52 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#72 erstellt: 18. Dez 2015, 09:45

Pigpreast (Beitrag #68) schrieb:

esotroner (Beitrag #65) schrieb:
Erst mal die Geschütze in Stellung bringen u. ein paar vor den Bug knallen. Dieser Depp, was erlaubt der sich, unsere schöne Mugge madig machen!

Ich denke nach wie vor, dass dies den hier abgelaufenen Vorgang nicht korrekt beschreibt.

Ich muss mich ein wenig korrigieren: Natürlich ist da etwas Wahres dran. Es entstand nicht der Eindruck, dass da einem einfach die Musik nicht gefällt und er in dem Zusammenhang einfach nur etwas wissen will. Es entstand der Eindruck, dass da einer kommt, um anderen (uns) etwas madig zu machen. Das so etwas Abwehr erzeugt, finde ich genau so verständlich wie dass dieser Eindruck entstehen konnte.
peacounter
Inventar
#73 erstellt: 18. Dez 2015, 10:07
sag mal an entsprechender stelle was gegen DSOTM oder BIA....
gegen das, was dann kommt, ist die reaktion auf eso's gemoser ne lachnummer.
glaub mir, hab ich durch!
Pigpreast
Inventar
#74 erstellt: 18. Dez 2015, 10:13
Bia trink ich ja auch ganz gern ma, aba was is Dsotm?

(Eigentlich isses umgekehrt: DSOTM ist "The Dark Side Of The Moon", aber hinter die Abkürzung BIA komme ich nicht...)
peacounter
Inventar
#75 erstellt: 18. Dez 2015, 10:19
brothers in arms / dire straights
muß man nicht kennen.
is langweilig.
aber gehyped ohne ende!

obwohl....
knopfler spielt auf der platte (erstmalig?) doppelspuler!
auf ner ibanez roadstar II
is also vielleicht doch was für dich
(allerdings kann man bei ibanez meistens splitten.... also vielleicht hört man evtl einspuler, obwohl man doppelspuler sieht?.... egal...).
Pigpreast
Inventar
#76 erstellt: 18. Dez 2015, 10:49

esotroner (Beitrag #69) schrieb:

Wie machst Du es denn im realen Leben, wenn du irgendwohin kommst, wo man Dich noch nicht kennt. Führst Du Dich da auch als erstes damit ein, dass Du dem Erstbesten mit saftigen Worten die Meinung geigst?

Selten, ich bin ja kein Selbststeller. Aber mitunter passiert das schon mal.

Und die Reaktionen sind erfreulicher als hier?


Und hier noch viel eher, man ist ja anonym.

Klar, das nimmt Hemmungen. Aber wieso sollte die Wirkung eine andere sein, als wenn man in der Realität hemmungslos ist? Ich glaube, gerade im Internet fällt die Reaktion umso heftiger aus, da ja auch der Angesprochene anonym ist. das führt eben schnell zum Aufschaukeln.



Und wie gesagt: Ist der erste Eindruck erst einmal versaut, hat man es schwer, da wieder heraus zu kommen.

Das ist wohl wahr. Nur bin ich nicht hier um gute Eindrücke zu hinterlassen.

Es geht ja weniger um den Eindruck an sich, sondern um die Wirkung, den dieser entfaltet.


Ich muss u. will niemanden nach dem Mund reden, will niemanden beeindrucken, muss mich nicht anbiedern, Heuchelei ist mir ein Graus. Und das muss ich hier nicht. Freunde mache ich mir damit selten, die, die ich mir aber mache, sind es dann auch wert. So halte ich es nun schon geraume Zeit u. bin sehr gut dabei gefahren.

Nun geht es hier ja weniger darum, sich Freunde zu machen, sondern um Informations-/Meinungsaustausch und darum, wie dieser am besten gelingt. Heuchelei und Anbiederung ist dazu überhaupt nicht notwendig. Aber auch ohne dieses hat man verschiedene Möglichkeiten.


Du hast eine andere Philosophie in deiner Signatur stehen, davon halte ich nicht (mehr) allzu viel. Hat meist im Fiasko geendet.

Schau mal auf den Urheber des Zitates. Nicht den ursprünglichen, sondern den nachträglich zugeordneten.



Hin und wieder höre ich ja auch andere, "schöne" Musik.

Deine Frau wird es dir danken. Dein Gehör in 10 Jahren vllt auch. ;)

Zu Hause höre ich "böse" Musik meist nicht lauter als "gute". Und auf Konzerten trage ich Musiker-Gehörschutz.

So, jetzt aber Schluss mit OT.
Pigpreast
Inventar
#77 erstellt: 18. Dez 2015, 10:54
@peacounter:

Brothers in Arms kenne ich natürlich. Ja, Hype, stimmt. Aber sooo schlecht finde ich sie andererseits jetzt auch nicht. Hat aber nix mit den verwendeten Pickups zu tun.
Pilotcutter
Administrator
#78 erstellt: 18. Dez 2015, 17:17

Pigpreast (Beitrag #61) schrieb:
Natürlich wirft letzteres Fragen auf. Aber die entscheidende Frage ist für mich die, welche Konsequenz die Kunst letztlich hat. Und da kann ich mich nur wiederholen: Wenn ich mir die Szenegänger so anschaue, dann bleibt von der Boshaftigkeit, die vom Künstler transportiert wird, egal ob ernst gemeint oder nur Show, im Endeffekt nicht mehr viel übrig. Gerade weil vieles der Thematik von Black Metal den tatsächlichen Werten der Rezipienten widerspricht, wird es von diesen nur als Show gesehen.


Nun, letztendlich ist das alles eine persönliche Konsequenz. Wem alles erlaubt ist, was Spaß macht, dem ist das offensichtlich egal, was die Musiker da so in die Weltgeschichte brüllen und zu und mit welcher Musik ich headbange oder meinen Feierabend genieße. Dem ist dann auch Latte ob da irgendwelche okkulten oder sonstwas für Praktiken für die Musik und das Auditorium praktiziert werden, solange man in seiner Gemütlichkeit nicht gestört wird. Das Tiere massakriert werden um Verwesungsgeruch (offensichtlich passend zur Musik) zu generieren, findet man dann nicht ganz sooo schön, wird aber in Kauf genommen - im behaglichen Wohnzimmer riecht man's ja nicht. Man kauft ja nur die CDs und hört halt nur die Musik, mehr will man ja nicht. Die gewaltverherrlichenden (und teils antisemitischen) Texte versteht man eh nicht, also hat man summa summarum persönlich nichts mit der hinterletzten Intention der Musiker zu tun.

OldNo7
Hat sich gelöscht
#79 erstellt: 18. Dez 2015, 17:38
Weder Watian, Mayhem oder andere Band schlachten Tiere für ihre Shows, diese Kadaver bekommen die von Schlachthöfen oder Metzger ihres Vertrauens.

Außerdem ist es überhaupt nicht neu, dass div. Objekte (Tierkadaver, Blut, nackte Menschen) auf den Bühnen verwendet werden, es gehört zu der Show....


[Beitrag von OldNo7 am 18. Dez 2015, 17:39 bearbeitet]
gorgohr
Inventar
#80 erstellt: 18. Dez 2015, 19:06

OldNo7 (Beitrag #79) schrieb:
Weder Watian, Mayhem oder andere Band schlachten Tiere für ihre Shows, diese Kadaver bekommen die von Schlachthöfen oder Metzger ihres Vertrauens.

Außerdem ist es überhaupt nicht neu, dass div. Objekte (Tierkadaver, Blut, nackte Menschen) auf den Bühnen verwendet werden, es gehört zu der Show....



Genauso ist es. Und ich wiederhole mich nicht da ich alle "Kritikpunkte" schon einmal erklärt habe. Ich will mich unterhalten und gut ist.Da kann man mir noch so viel mit Agitation und Propaganda kommen.
Pigpreast
Inventar
#81 erstellt: 18. Dez 2015, 19:35

Pilotcutter (Beitrag #78) schrieb:
Nun, letztendlich ist das alles eine persönliche Konsequenz. Wem alles erlaubt ist, was Spaß macht, dem ist das offensichtlich egal, was die Musiker da so in die Weltgeschichte brüllen...

Es ist dann egal, wenn erkennbar ist, dass der Künstler das, was er da von sich gibt nicht zur Indoktrination seines Publikums von sich gibt bzw. wenn man ihn in einer evtl. so zu unterstellenden Absicht nicht ernst nehmen muss. Guck Dir die Black Metal Vögel doch an: Mit Leder, Lumpen und Nieten behangene, schwarzweiß geschminkte Zottel, die mit theatralischer Mimik und Gestik zum Teil einen regelrechten Mummenschanz abziehen. Das sind Grusel-Clowns, die kein normal tickender Mensch ernst nehmen kann, selbst wenn sie außerhalb der Bühne noch so beteuern, dass sie wirklich das Böse in die Welt bringen wollen. Sie genießen bei mir das, was man früher an den Höfen beim Hofnarr Narrenfreiheit nannte.

Black Metal will böse sein. Jetzt stell Dir mal vor, Du hättest die Aufgabe, möglichst böse in Erscheinung zu treten. Was würdest Du von Dir geben? Dinge, die Du gut vertreten kannst, oder Dinge, die Du eben böse findest? Dieses Spannungsfeld ist es unter anderem, was den Black Metal für mich ausmacht. Und dem Metalhead ist klar, dass das Spiel am Ende des Konzerts wieder vorbei ist.

Ein wenig anders wäre es bei den von Dir hier ins Spiel gebrachten Metalcore-Bands. Die treten mehr oder weniger in zivil auf und das, was sie singen, wird auch eher als Botschaft für die Realität wahr- und angenommen. Da wäre es schon kritischer mit "bösen" Botschaften, weil man erwartet, dass da von der Bühne etwas kommt, das man auch selber vertritt.


...und zu und mit welcher Musik ich headbange oder meinen Feierabend genieße.

Nö, die Musik wird denke ich, nach Geschmack und Stimmung gezielt ausgesucht.


Dem ist dann auch Latte ob da irgendwelche okkulten oder sonstwas für Praktiken für die Musik und das Auditorium praktiziert werden, solange man in seiner Gemütlichkeit nicht gestört wird.

Auf den Konzerten kann von Gemütlichkeit ja kaum die Rede sein und Musik aus der Konserve, na ja, die wird ohnehin auf unterschiedlichste Weise konsumiert: Vom unbeachtet nebenher dudeln Lassen bis zum regelrechten Zelebrieren mit voller Konzentration und Versenkung in die Musik. Gemütlich ist Black Metal ohnehin meist nicht und so kann es beim aktiven Hören aus der Konserve gerade darum gehen, sich ganz bewusst in der Gemütlichkeit stören zu lassen.


Das Tiere massakriert werden um Verwesungsgeruch (offensichtlich passend zur Musik) zu generieren, findet man dann nicht ganz sooo schön, wird aber in Kauf genommen - im behaglichen Wohnzimmer riecht man's ja nicht.

Ganz im Sinne des gerade Gesagten, wäre es in manchen Abhörsituationen für manchen vielleicht sogar erstrebenswert, man hätte eine Geruchstaste am AVR.

Dass Watain auf der Bühne Verwesungsgeruch erzeugen, stört mich in der Tat nicht, da es tatsächlich passend zur Musik geschieht und genau so, wie die Musik endet, endet auch der Gestank. Wenn mich etwas stört, dann, dass für die Show (nicht in der Show!) extra Tiere geschlachtet werden, denn da geschieht ja real etwas, das ich ethisch bedenklich finde. Wenn es sich bei den Kadavern aber z. B. um ohnehin geschlachtete, dann aber nicht verwertbare Tiere handelte, dann hätte ich in der Tat kein Problem damit, sondern fände die Idee mit dem Verwesungsgestank sogar ganz pfiffig.


Man kauft ja nur die CDs und hört halt nur die Musik, mehr will man ja nicht.

Vielleicht würde man ja mehr wollen, aber mehr gibt es mit der CD halt nicht.

Ich zum Beispiel möchte mich beim Hören der Musik manchmal einfach vorübergehend in das Reich des Abscheulichen, Grausigen, Bösen begeben, um danach wieder daraus aufzutauchen, um festzustellen, dass das genau so viel oder wenig mit der Realität zu tun hat, wie die heile Welt, in welche sich Volksmusik- und Schlagerfans begeben, wenn sie ihre Musik hören.


Die gewaltverherrlichenden (und teils antisemitischen) Texte versteht man eh nicht, also hat man summa summarum persönlich nichts mit der hinterletzten Intention der Musiker zu tun.

Wie peacounter schon andeutete, interessieren die Texte meist einen Sch***. Der Sänger muss halt irgendetwas mit seiner Stimme machen und wenn eine böse Stimmung erzeugt werden soll, wird halt ein böser Text geschrieben. Ich schaue mir bei meinen CDs in den Booklets die Texte meist nur stichprobenartig an, um zu sehen, in welche Richtung das geht. Ich hätte überhaupt nicht die Zeit, die alle zu lesen, zumal sie eben ohnehin selten lohnenswert sind.

Und, ja, mit der hinterletzten Intention des Musikers habe ich persönlich tatsächlich nichts zu tun. Das habe ich bei meinem Bäcker, dem ich die Brötchen abkaufe, die ich so lecker finde oder bei meinem Arzt, der mich gut behandelt, auch nicht. Ich kaufe vom Musiker Musik, vielleicht Stimmung und, wenn es sich um die entsprechenden Musiker handelt, ganz vielleicht die eine oder andere Weisheit. Aber bestimmt nicht die allerletzte Intention. Die darf er, wenn sie mir nicht passt, getrost behalten, deshalb muss ich sie auch nicht auf Teufel komm raus ( ) wissen.

Was aber relevant ist, das habe ich ja bereits gesagt, ist das, was ich durch den Konsum der Musik in der Realität auslöse. Wenn ich z. B. mit meinem Eintrittsgeld oder dem Geld für Tonträger indirekt gewaltbereite oder politisch inakzeptable Vereine unterstütze oder wenn es sich um Indoktrinationsmusik handelt, mit deren Popularität auch die tatsächliche Implementierung inakzeptablen Gedankenguts einhergeht, dann ist bei mir der Punkt gekommen, wo ich den Konsum für problematisch halte.


[Beitrag von Pigpreast am 18. Dez 2015, 20:12 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#82 erstellt: 18. Dez 2015, 21:44
Puh, jetz sagt bloß ich bin damals aufm Gwar Konzert mit echtem Sperma bespritzt worden...
esotroner
Hat sich gelöscht
#83 erstellt: 18. Dez 2015, 21:51

Guck Dir die Black Metal Vögel doch an: Mit Leder, Lumpen und Nieten behangene, schwarzweiß geschminkte Zottel, die mit theatralischer Mimik und Gestik zum Teil einen regelrechten Mummenschanz abziehen. Das sind Grusel-Clowns, die kein normal tickender Mensch ernst nehmen kann, selbst wenn sie außerhalb der Bühne noch so beteuern, dass sie wirklich das Böse in die Welt bringen wollen. Sie genießen bei mir das, was man früher an den Höfen beim Hofnarr Narrenfreiheit nannte.


Naja, die müssen ihren Mummenschanz ja irgendwie begründen. Was ich mich manchmal frage, wie kommt man auf so'ne Idee solche Musik zu machen? Und findet man das wirklich selber gut (als Interpret) oder will man im dichtbesiedelten Music-Circus nur irgendwie hervorstechen damit der Rubel rollt? Wenn ich zB. mal pöse sein will, schreibe ich im HF nen Beitrag u. gut iss.
Es gibt sehr viele u. sehr gute u. leider weniger bekannte Musiker, Bands u. Interpreten, die verzichten auf sowas. Werden dann aber halt weniger wahrgenommen. Die würden mich weitaus mehr interessieren.
Dienen die Verkleidung als Grusel-Clowns u. die satanistischen Shows nur dem Kommerz? Oder ticken die wirklich so?


Ich zum Beispiel möchte mich beim Hören der Musik manchmal einfach vorübergehend in das Reich des Abscheulichen, Grausigen, Bösen begeben, um danach wieder daraus aufzutauchen, um festzustellen, dass das genau so viel oder wenig mit der Realität zu tun hat, wie die heile Welt, in welche sich Volksmusik- und Schlagerfans begeben, wenn sie ihre Musik hören.


Gerade das finde ich ja so grotesk. Sind wir denn nicht mehr in der Lage uns vor weniger Grauslichem u. Abscheulichem zu fürchten. Dich stört schon nicht mal mehr der Gestank, ich würde flüchten o. mich übergeben.
Ist bei einigen die Hemmschwelle schon dermaßen gesunken, dass nur noch ein solches Mummenschanz-Theater mit Kadavern u. Gestank anmacht, Spannung erzeugt. Natürlich mit der entsprechenden musikalischen Untermalung. Blanco u. Heino kämen da schlecht.
Wie willst du denn wissen, ob die das vertreten können oder ob die das wirklich böse finden? Und wie kann das Spannung in dir erzeugen? Das ist mir echt zu hoch.
Die Verarsche mit der Volksmusik finde ich zwar auch grotesk, dort werden aber nicht ganz so eklige Einlagen gebracht. Ist vllt der Gegenpol, dort wird heile Welt vorgespielt u. hier die Kaputte. Wer braucht das? Ist die Realität so fade? Kann ich gar nicht finden.


Und dem Metalhead ist klar, dass das Spiel am Ende des Konzerts wieder vorbei ist.


Na hoffentlich. Ich würde da keine Hand ins Feuer für legen.


Gemütlich ist Black Metal ohnehin meist nicht


Das kann ich voll u. ganz unterscheiben.


[Beitrag von esotroner am 18. Dez 2015, 22:31 bearbeitet]
Heijohpeih
Inventar
#84 erstellt: 18. Dez 2015, 22:08
Poah Pigpreast, ich hätte hierfür keine zwei Sätze meiner Lebenszeit verschwendet. Jetzt tut ich's doch, aber nur Deinetwegen. Cha­peau! Du gibst Dir echt Mühe, aber lass es Dir gesagt sein, "Wofür"?

In diesem Sinne Watain — Waters of Ain
esotroner
Hat sich gelöscht
#85 erstellt: 18. Dez 2015, 22:35
Hätten die nicht den Sänger mit dem Kehlkopfkrebs fände ich die Mugge gar nicht mal so übel.
peacounter
Inventar
#86 erstellt: 18. Dez 2015, 22:36

Zaianagl (Beitrag #82) schrieb:
Puh, jetz sagt bloß ich bin damals aufm Gwar Konzert mit echtem Sperma bespritzt worden... :?
evtl.
wenn du in meiner nähe standest, könnte das schon sein....
im januar is rollins hier nebenan in der kulturkirche.
ich werd sicher an deine schöne geschichte denken müssen....



esotroner (Beitrag #83) schrieb:
...
es gibt menschen, die schauen gerne verstörende horrorfilme.
ich zähle mich dazu.
und schon maiden forderten dazu auf, seine tochter zum schlachter zu bringen.
is alles nur kino, die wollen nur spielen.
echt jetz...
(aber nachher häute ich ein meerschweinchen bei lebendigem leibe und nehm das gefiepe durch zwei down-octaver auf! jaaaaaaaaa!)
Zaianagl
Inventar
#87 erstellt: 18. Dez 2015, 22:51

wenn du in meiner nähe standest, könnte das schon sein....





ich werd sicher an deine schöne geschichte denken müssen....


Weißt ja was du rufen mußt...

Oder noch besser: Nimm n Cover von ner BIA mit und frag ihn ob er dir n Autogramm drauf schreibt...
esotroner
Hat sich gelöscht
#88 erstellt: 18. Dez 2015, 22:52
Schaue ich auch gelegentlich bzw. höre ich die verstörendsten Szenen immer erst nur mal an.

Klar ist das Kino, einen echt gehäutet haben die ja auf der Bühne wohl noch nicht.
Und wenn es genügend Publikum findet wird ein Trend/Genre draus. Auf den dann andere wieder aufspringen.

Eigentlich ist das ganze Leben ein einziges großes Kino, nur muss man halt ab u. an mit einer auch mal bitteren Realität leben. Unterscheidet sich vllt nicht allzu sehr vom Grauen.

Du warst das mit dem Meerschweinchen, das hat man bei uns im ganzen Viertel gehört.
Ich behalt's für mich.


[Beitrag von esotroner am 18. Dez 2015, 22:54 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#89 erstellt: 18. Dez 2015, 22:59
nein, bisher hab ich sie immer nur vergewaltigt.
aber dabei hatten die nen roten ball im mund und waren relativ still.

ok, im ernst jetzt:
ich bin auch nicht so der riesen freund von der ganz harten black-metal-kante aber ich kann verstehen was man daran gut findet und achte die musiker auch wirklich als musiker.
die setzen sich genauso mit ihrem sound und ihren kompositionen auseinander wie jeder andere.
Zaianagl
Inventar
#90 erstellt: 18. Dez 2015, 23:09
Jedenfalls sind die mit ihrer Mucke und dem Drumrum soweit weg von dem "Rubel rollen lassen" Gedanken wie nur wenige andere Genres.
BM hat eine massive Anti Kommerz Attitude, und je extremer etwas ist, um so weniger eignet es sich dazu, die breite Masse zu bedienen.
Glattgebügelter Mainstream ist da ungleich tauglicher dafür...

Und nen Trend aus Tieropfern zu machen, hat schon bei Ozzy vor 35 Jahren net funktioniert.
esotroner
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 18. Dez 2015, 23:23
Dann müssen die das ja echt gut finden. Und noch nicht mal Rubel bringt das ein. Oder ist das ne Trotzreaktion auf den Mainstream?

Wenn etwas (schon vor 35 Jahren) nicht funktionierte, warum macht man es dann wieder?


[Beitrag von esotroner am 18. Dez 2015, 23:29 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#92 erstellt: 18. Dez 2015, 23:30
man spielt ja auch immer noch blues.
esotroner
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 18. Dez 2015, 23:32
Der funktioniert aber auch...schon lange.
Zaianagl
Inventar
#94 erstellt: 18. Dez 2015, 23:50

Dann müssen die das ja echt gut finden. Und noch nicht mal Rubel bringt das ein. Oder ist das ne Trotzreaktion auf den Mainstream?


Nö, die finden das gut.


Wenn etwas (schon vor 35 Jahren) nicht funktionierte, warum macht man es dann wieder?


Was ist denn das für ne seltsame Frage? Polemik?
Sinngemäs müßte sie lauten:


Wenn etwas (schon vor 35 Jahren) nicht als Trend funktionierte, warum macht man es dann wieder?


Dann könnte man auch drauf antworten bzw gegenfragen
Machst du bloß Sachen die trendy sind? Oder auch mal was, was bloß für dich oder ein paar Gleichgesinnte funktioniert?


[Beitrag von Zaianagl am 18. Dez 2015, 23:54 bearbeitet]
esotroner
Hat sich gelöscht
#95 erstellt: 18. Dez 2015, 23:57

Was ist denn das für ne seltsame Frage? Polemik?


Weder noch.


Sinngemäs müßte sie lauten:
Wenn etwas (schon vor 35 Jahren) nicht als Trend funktionierte, warum macht man es dann wieder?


Genau das sollte es auch heißen. Was denn sonst?


Machst du bloß Sachen die trendy sind? Oder auch mal was, was bloß für dich oder ein paar Gleichgesinnte funktioniert?


Trend interessiert mich überhaupt nicht. Wie kommst du auf das schmale Brett? Ich mache ausschließlich das, was mir gefällt.


[Beitrag von esotroner am 18. Dez 2015, 23:58 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#96 erstellt: 18. Dez 2015, 23:58
Was soll dann die Frage?
esotroner
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 19. Dez 2015, 00:00
Verstehe ich jetzt echt nicht. Wenn ich frage ob etwas ne Trotzreaktion auf den Mainstream ist, heißt das doch noch lange nicht, dass ich nur Mainstream höre. Woraus schließt du denn das? Ich höre aber auch mitunter Mainstream. Besagte BIA unter anderem dann u. wann auch.


[Beitrag von esotroner am 19. Dez 2015, 00:04 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#98 erstellt: 19. Dez 2015, 00:14
Es ging um die Frage warum man etwas wieder tut (was schon vor 35 Jahren nicht als Trend funzte).

Davon ab: Wo hab ich geschrieben dass du nur Mainstream hörst? Woraus schließt du denn das, dass ich das denk?
Spielt aber keine Rolle...
Obwohl, ein (Sub)Genre oder Underground Hörer, oder auch einer der dem Mainstream abgewandt ist, eigentlich schon nachvollziehen können sollte, warum Andere wiederrum Gefallen an dem von ihnen bevorzugten Kram finden...
Du solltest auch von dem Kommerzgedanken wegkommen, und genrebezogene Musik als das sehen was sie ist: Genrebezogen.

Das ist wie mit Religion, Politik usw.
Sich mit jemanden anderer Gesinnung darüber zu unterhalten wird irgendwann in nem rhetorischen oder virtuellen Schwanzvergleich enden, ohne jeden Bezug zum eigentlichen Thema.


[Beitrag von Zaianagl am 19. Dez 2015, 00:19 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#99 erstellt: 19. Dez 2015, 00:25

esotroner (Beitrag #83) schrieb:
Naja, die müssen ihren Mummenschanz ja irgendwie begründen. Was ich mich manchmal frage, wie kommt man auf so'ne Idee solche Musik zu machen? Und findet man das wirklich selber gut (als Interpret) oder will man im dichtbesiedelten Music-Circus nur irgendwie hervorstechen damit der Rubel rollt?

Was ist das denn für eine - sorry - dämliche Frage? Das wird nicht anders sein als mit jeder anderen Musik auch. Man entwickelt eine Vorliebe für die Musik und entscheidet sich, sie selber zu machen. Oder man macht primär andere Musik und entwickelt sich peu a peu darauf hin. Und Hervorstechen? Woraus denn, womit denn? Aus der Vielzahl von Bands, die vergleichbare Musik machen? Mit Musik, die nicht viel anders ist? Und der Rubel rollt beim extremen Metal sicher weniger als bei sendetauglichem Krams. Also, wenn es bloß um Schotter ginge...


Dienen die Verkleidung als Grusel-Clowns u. die satanistischen Shows nur dem Kommerz? Oder ticken die wirklich so?

Wie sieht es denn mit Zirkus-Clowns aus? Dient deren Verkleidung nur dem Kommerz? Oder ticken die wirklich so?



Ich zum Beispiel möchte mich beim Hören der Musik manchmal einfach vorübergehend in das Reich des Abscheulichen, Grausigen, Bösen begeben, um danach wieder daraus aufzutauchen, um festzustellen, dass das genau so viel oder wenig mit der Realität zu tun hat, wie die heile Welt, in welche sich Volksmusik- und Schlagerfans begeben, wenn sie ihre Musik hören.

Gerade das finde ich ja so grotesk. Sind wir denn nicht mehr in der Lage uns vor weniger Grauslichem u. Abscheulichem zu fürchten.

Aber natürlich fürchte ich mich vor vielen weniger grauslichen oder abscheulichen Dingen. Aber die Musik höre ich doch nicht, um mich zu fürchten. Und wieso sollte ich mich dabei fürchten? Ich weiß doch, dass es nur Töne sind, die aus den Lautsprechern kommen. Bzw. auf dem Konzert weiß ich, dass der Sänger nicht ins Publikum springen wird, um mich meuchelnderweise geradewegs in die Hölle zu zerren.

Ich weiß nicht. Sowohl aus Pilotcutters als auch aus Deinen Fragen erwächst in mir der Eindruck, Ihr unterscheidet nicht zwischen Fiktion und Realität. Wovor soll ich mich fürchten, wenn mir kein unmittelbarer Schaden droht? Wieso soll ich Musik ablehnen, so lange durch meine Akzeptanz derselben niemandem ein Schaden erwächst?


Dich stört schon nicht mal mehr der Gestank, ich würde flüchten o. mich übergeben.

Ich hatte schon immer eine hohe Ekelschwelle. Und mit dem Gestank, sowie mit vielen anderen Dingen, bei denen andere flüchten würden, bin ich beruflich regelmäßig konfrontiert. Das empfinde ich zwar nicht als angenehm, aber ich kann gut damit umgehen, was in den entsprechenden Situationen notwendig und sinnvoll ist. Ich erwarte von niemandem, dass er sich seinen Ekel abtrainiert. Aber wenn einer etwas schon nicht abkann, dann muss er nicht so tun, als ob er der "Normale" und der mit der hohen Ekelschwelle der Perverse wäre.

Ganz abgesehen davon, dass ich bislang so einige Black Metal Bands live, aber noch keine jener Gestank-Shows gesehen habe, die hier so aufgeblasen werden, als sei das das zentrale Element des Black Metal. Und selbst wenn: Außer den ersten Reihen dürfte, wenn überhaupt, sowieso kaum jemand etwas riechen.


Ist bei einigen die Hemmschwelle schon dermaßen gesunken, dass nur noch ein solches Mummenschanz-Theater mit Kadavern u. Gestank anmacht, Spannung erzeugt.

Lass Kadaver und Gestank mal weg, denn die spielen, wie gerade gesagt, ohnehin höchst selten und dann eine untergeordnete Rolle. Und ob jemand Mummenschanz-Theater "braucht"? Ja nu, das gehört halt dazu. Braucht der Countrymusiker einen Stetson-Hut? Braucht der Volksmusikant einen Trachtenanzug? Wenn jetzt der Einwand kommt: "Cowboyhut und Trachtenanzug sind aber nicht so abscheulich" (wobei da manche sicher auch anderer Ansicht sind ), dann muss ich entgegnen: Der Black Metal setzt sich aber gerade mit dem Abscheulichen künstlerisch auseinander. Ich brauche die Abscheulichkeit nicht, um Spannung zu erzeugen. Die Abscheulichkeit schockt mich auch einfach auch nicht so wie Dich, deshalb erzeugt die Abscheulichkeit an sich auch keine Spannung. In der Realität lehne ich Gewalt vollkommen ab, aber was in Dreiteufelsnamen ist so schlimm, wenn man sich beim Musikhören damit befasst?


Wie willst du den wissen, ob die das vertreten können oder ob die das wirklich böse finden? Und wie kann das Spannung in dir erzeugen?

Was die davon vertreten oder selber böse finden, kann ich natürlich nur erahnen. Ich habe aber besipielsweise Schauspielerfahrung. Und gerade beim Einarbeiten in eine böse Rolle muss man sich damit auseinandersetzen, wie man Dinge, die man selbst ablehnt, überzeugend darstellt. Das finde ich spannend. Beim Hören von oder sich zeitweise Identifizieren mit "böser" Musik ist das nicht viel anders.


Das ist mir echt zu hoch.

Das Gefühl habe ich langsam auch...


Die Verarsche mit der Volksmusik finde ich zwar auch grotesk, dort werden aber nicht ganz so eklige Einlagen gebracht. Ist vllt der Gegenpol, dort wird heile Welt vorgespielt u. hier die Kaputte.

Völlig richtig. Gut getroffen.


Wer braucht das?

Diese Frage kommt mir allmählich immer sinnloser vor. Wer braucht denn überhaupt irgendetwas? Wer braucht Rennsport? Wer braucht Gourmet-Delikatessen? Wer braucht eine HiFi-Anlage mit gutem Klang? Manche finden Gefallen daran, manche eben nicht. Mir geht es nur darum darzulegen, dass man kein verrohter Perversling sein muss, um Black Metal gut zu finden.


Ist die Realität so fade?

Die Realität ist schlicht und ergreifend anders. Wieso guckt man sich erfundene Geschichten, Fantasy, Science-Fiction, Abenteuerfilme an? Weil die Realität fade ist? Nein, weil man einfach auch mal etwas anderes sehen will als die Realität.



Und dem Metalhead ist klar, dass das Spiel am Ende des Konzerts wieder vorbei ist.

Na hoffentlich. Ich würde da keine Hand ins Feuer für legen.

Na, für wen könntest du denn das schon? Wenn der biedere Jazz-Onkel eine Straftat begeht, fragt man sich: "Wie konnte es nur dazu kommen?" Beim Metalhead, is klar, das kommt von der satanischen Musik... Wenn Du wüsstest, wie oberflächlich das ist.


[Beitrag von Pigpreast am 19. Dez 2015, 00:35 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#100 erstellt: 19. Dez 2015, 00:28

Heijohpeih (Beitrag #84) schrieb:
Poah Pigpreast, ich hätte hierfür keine zwei Sätze meiner Lebenszeit verschwendet. Jetzt tut ich's doch, aber nur Deinetwegen. Cha­peau! Du gibst Dir echt Mühe, aber lass es Dir gesagt sein, "Wofür"?

"Aussichtsloses" Erklären und Argumentieren ist meine Passion. Jahrelang im Homöopathie-Thread geübt...
esotroner
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 19. Dez 2015, 00:30
Sorry! Dann habe ich die Frage verwechselt. Aber auch aus der anderen Frage kann ich das nicht unbedingt ableiten. Es ging ja eigentlich nicht um Musik, sondern um Tieropfer. Wenn das trendy ist...ich weiß ja nicht.
Ich wollte erst hinzufügen, dass das, was vor 35 Jahren nicht funktionierte, heute ganz anders sein kann. Ob des Tierthemas habe ich mir das aber verkniffen.


Sich mit jemanden anderer Gesinnung darüber zu unterhalten wird irgendwann in nem rhetorischen oder virtuellen Schwanzvergleich enden, ohne jeden Bezug zum eigentlichen Thema.


Danke, auch das hatte ich weiter oben schon ähnlich erwähnt. Nur ging es da um Geschmack, was aber auf's Gleiche rauskommt.

Vom Kommerzgedanken befreie ich mich dann, wenn ich wirklich sicher weiß, dass es kein Kommerz ist. Leider kommt mir dieser Gedanke in unserer Gesellschaft recht häufig. Und meistens ist es auch so.
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