Heftige Störgeräusche: Phantomspeisung in Verdacht. Wer kann nachmessen?

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Speakerbuilder
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Mrz 2010, 01:26
Hallo Forum,

Meine Messkette (ECM999; MPA-102; Arta) bereitet mir momentan etwas Sorgen. Das Ganze verursacht seit kurzem starke Störgeräusche, da jegliches elektromagnetische Feld in der Umgebung extrem verstärkt wird, überlagert vom 50 Hz Netzbrummen. Zusätzlich ist der Ton recht leise und verzerrt schon bei geringen Pegeln. Die Geräusche verschwinden erst, wenn ich das Mikrofon am Metallgehäuse halte und die Kapsel in unmittelbare Nähe meines Körpers bringe. Wenn die Phantomspeisung ausgeschaltet wird, ist ebenfalls Ruhe.

Vorher hatte ich schon mal das Kabel zw. VV und Mikro tauschen müssen, da es saumäßig verarbeitet war. Die Folge war ein Kurzschluss zwischen Phantomspannung und Masse. Davon sollte aber nix kaputt gehen, da das im Alltag auch bei intakter Hardware passieren kann.
Mit zwei anderen Kabeln, deren Verdrahtung erwiesenermaßen in Ordnung war, konnte das Problem jedoch nicht behoben werden.

Ich glaube auch nicht (lasse mich aber gern eines besseren belehren) dass das Mikro das Problem ist. Das war erst kürzlich bei der Kalibrierung, wo es noch fuktioniert hat. Auf dem Transport war es babyweich eingepackt, so dass dort auch nichts hätte passieren dürfen.
Bleibt nur noch der MVV. Mit eingeschalteter Phantomspeisung messe ich am XLR-Stecker von Pin 1 (Masse) zu Pin 2 bzw. 3 jeweils +23.6 V, was ja auch so sein sollte. Gewundert habe ich mich allerdings, dass zwischen Pin 1 und Pin 2 bzw. 3 eine Wechselspannung von 51.2 V anliegt.

Kann von Euch bitte mal jemand die Spannungen an Euren Phantomspeisungen nachmessen? Ist das bei Euch auch so?
Falls nicht werde ich das Gerät wohl tauschen müssen.

Der MVV selbst (Phantomspeisung abgeschaltet) funktionierte mit einem testweise angeschlossenen dynamischen Mikrofon jedenfalls einwandfrei und äußerst nebengeräuscharm. Das Einschalten der PS mit diesem Mikro ändert daran nichts. Allerdings weiß ich nicht, ob ein dynamisches Mikro überhaupt "merken" würde, wenn etwas mit der Phantomspeisung nicht stimmt, da es ja keine braucht.

Danke für Eure Hilfe.

VG
Speakerbuilder
Compressed
Stammgast
#2 erstellt: 21. Mrz 2010, 22:36
Von Pin 1 nach 2 u. 3 sind jeweils ca. +23V zu messen.

Sonst nichts. Wechselspannng hat da nichts zu suchen (außer Signalspannung natürlich)

womit hast du das denn gemessen?
Speakerbuilder
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Apr 2010, 17:45
Hallo Compressed,

gemessen habe ich das mit nem Multimeter. Interessanterweise macht die Polung der Messstrippen bei der Wechselspannungsmessung einen Unterschied, wie ich jetzt feststellen musste. In die eine Richtung kann ich die 51 V AC messen, in die andere nicht. Bei anderen Wechselspannungsquellen spielt die Polung dagegen keine Rolle. Offensichtlich handelt es sich also nicht um eine "echte" Wechselspannung, sondern um eine, die das MM für eine Wechselspannung hält. Dafür spricht auch, dass der MPA-102 das gleiche "Problem (?)" auch im Batteriebetrieb hat. Da im Gerät sichlich keine DC-AC Wandlung sattfindet ich die Ursache dieser merkwürdigen "Wechselspannung" unklar. Hat jemand ne Idee??

VG
Speakerbuilder
Compressed
Stammgast
#4 erstellt: 11. Apr 2010, 00:36
Eventuell schwingt etwas? eine Oszi würe Aufschluss geben.

Messe bitte mal eine Ohmsche Messung von PIN1 nach Gehäuse und/oder Chinch-Masse. Sollte alles miteinander verbunden sein.
Speakerbuilder
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Apr 2010, 20:37
Hi,

Widerstand von Pin 1 zu Chinch-Masse am MVV: 0.3 Ohm. Viel besser wird mans wohl nicht hinkriegen. Habe auch schon zwei Verschiedene Versionen des Mic-Kabels probiert. Einmal mit Verbindung Kabelschirm-Pin 1-Steckergehäuse, einmal nur Kabelschirm-Pin 1. Dass es am Kabel liegt kann ich auch nicht so richtig glauben. Mit einem dynamischen Mikro funktioniert alles tadellos. Langsam habe ich echt den Verdacht dass es das Mikro ist. Entweder da ist drin was locker geworden was die Schirmung zunichte macht oder die Kapsel hat bei dem Kurzschluss aufgrund des defekten Kabels was abbekommen.
Werde in ca. einer Woche ein neues Mikro zur Verfügung haben. Dann weiß ichs genau.

Oszi ist ne gute Idee. Werde den MVV ich in der Zwischenzeit mal ranhängen.

Grüße
Speakerbuilder
detegg
Inventar
#6 erstellt: 14. Apr 2010, 21:26
Moin,

vielleicht haben ja die Mess-Freaks in diesem Teil des Forums eine gute Idee

:-) Detlef
tiki
Inventar
#7 erstellt: 17. Apr 2010, 13:32
Hallo,
Phantomspannung messen mit Last: a) mit Mikro, b) mit Widerstand, der die Stromaufnahme des Miks nachbildet.
Wenn "Polung" der Wechselspannung vermutet wird, könnte ein DC-Anteil im Spiel sein, logisch bei Phantom, oder? -> Mit eingeschleifter Diode messen, in beiden Richtungen, danach Ergebnisse interpretieren. Ja, ein Oszi wäre hier hilfreich.
Ein Blick ins Behringer B5 läßt gruseln, SMD scheint es bei dem Fertiger nicht zu geben, insofern sind Absonderlichkeiten im Verhalten durchaus vorstellbar.
Speakerbuilder
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Apr 2010, 19:03
Hallo,

danke an alle fürs mitgrübeln. Das Problem hat sich inzwischen geklärt. Das "alte" Mikro ist leider hin. Hat zwar noch Garantie aber das Geld die Kalibrierung ist wech, da die nach der Reparatur nichts mehr wert ist.
Mit dem neuen Mikro funzt alles wie es soll. Mvv und Kabel sind also OK. Wenigstens was...

Grüße
Markus
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