Einmessprobleme

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krabben-smutje
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Okt 2011, 21:03
Hallo an alle,
brauche ein paar Expertentips zur Messtechnik. Mein kleines Projekthängt ein bisschen, da ich es nicht eingemessen bekomme. Aus Gründen der Übersichtlich stell ich die Fragen hier.
Das Equipment besteht aus einem Laptop, einer externen Soundkarte (Tascam US-122MK2), einem Messmikrofon (Behringer ECM 8000). Das Mikrofon wurde von Hifi-Selbstbau Kalibriert. gemessen wird mit Just Oct.

Leider habe ich noch keine Messungen machen können, die mein Vertrauen erweckt hätten.

Ein Loop back Test der Soundkarte wurde durchgeführt - Linear bei ca. plus 0,2 db.

Die Messung wurde als Referenz übernommen. Die Kalibrierungsdatei des Mikrofonswurde wurde als Sensorkompensation geladen.

Gemessen wurde der Hochtöner mit einfachem Hochpass als Überlastungsschutz. Der Fequenzgang scheint verzerrt, zum Bass ansteigend (schwarze Kurve. Die Messung wurde mit Ausgeschaltetem verstärker wiederholt (Rote Kurve):
Leerer Raum und HT

Anscheinend messe ich also etwas, was nicht da ist.

Messe ich die Soundkarte ohne Anregung, also ohne Kabel an den Eingängen erhalte ich ein ähnliches Bild:
Tascam ohne Anregung

Welche Messung des Hochtöners wäre denn jetzt richtig?
Kann man vielleicht folgendes machen:

2 Kanalige Messung, mit
der Messung der Soundkarte ohne Anregung als referenz und
der Mikrofonkalibrierung als Sensorkompensationsdatei?

Wäre zur zeit mein Favorit für eine "richtige" Messung, oder übersehe ich Irgendwas?

und ich dachte man schließt an und misst, aber so einfach ist es wohl nicht

Krabben Smutje


[Beitrag von krabben-smutje am 11. Okt 2011, 21:04 bearbeitet]
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#2 erstellt: 12. Okt 2011, 08:41
Hallo Smutje,
=============
in der Tat sind diese Messungen nicht so vertrauenerweckend.

Vorab muß ich sagen, dass ich mit diesem Programm noch nie
gearbeitet habe. Dafür kenne ich aber den Rest (Tascam&Behringer).

Bist Du Sicher, dass Du die Phantomspannung für das Mic. eingeschaltet hast?
Und: kann das Programm 2-kanalig?
2eyes
Inventar
#3 erstellt: 12. Okt 2011, 09:57
Die Messung des Hochtöners sieht man doch gut im rechten Teil des oberen Bildes. Sie steht aber nur <30 dB über dem Grundrauschen (rote Linie) des Messraums. Du musst also den Hochtöner deutlich lauter betreiben oder mit dem Mikro deutlich näher rangehen (und möglicherweise die Mikro-Empfindlichkeit zurücknehmen).
HiFi-Selbstbau
Inventar
#4 erstellt: 12. Okt 2011, 12:49
Hi krabben-smutje,

2eyes Kommentar ist korrekt.

Ich vermute auch eine zu geringe Aussteuerung. Die TASCAM rauscht kaum, da stimmt was ncht.

Die 2-kanalige Messung der Soundkarte sieht komisch aus - da sollte eigentlich 0 dB rauskommen . . . Oder war das gar keine 2-kanalige Messung?

Ich empfehle zum Vergleich mal eine 1-kanalige Messung, bei der TASCAM kannst Du bei 0.2 dB Abweichung auf eine Korrektur des Soundkarten-Frequenzgangs verzichten.

Du solltest > 1 kHt mindestns 60 dB Rauschabstand erreichen können. Dass das Ruhegeräusch bei Mikrofonmessungen zu tiefen Frequenzen hin ansteigt ist normal.

Übrigens - der Titel ist editierbar -> entweder löschen oder einen sinnvollen Text eingeben. Der Titel "Titel ist editierbar" ist sinnfrei . . .

Gruß Pico
krabben-smutje
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Okt 2011, 20:50
Guten Abend,
vielen Dank für die Tips! Werde mal ein wenig mit der Lautstärke und den reglern am Tascam spielen. Mehr Pegel werde ich auch mal testen und hier berichten.
Das mit dem editierbaren Titel habe ich ganz übersehen, wie betriebsblind man doch sein kann...
detegg
Inventar
#6 erstellt: 12. Okt 2011, 21:16
@pico

Unterstützt JustOct eigentlich die ASIO-Treiber der Tascam?
Das würde dieses Gewurschtel mit den Windoof-Reglern überflüssig machen

@smutje

die 1-Kanal Messung mit der Tascam ist bei akustischen Messungen wirklich ausreichend. Vorsicht - die Verbindung Out_rechts zu In_rechts erfordert eine Mono-Klinke.

;-) Detlef
krabben-smutje
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Okt 2011, 23:02
Hallo an alle,
habe die letzten beiden Stunden mit Messen verbracht und bin kein Stück weiter.


@detegg: Die verbindung out nach in erfordert ein Kabel Chinch auf Monoklinke. Habe ich hier. Aber danke für den Hinweis, hat mich darauf gestossen, dass ich für den Test den Regler von "mic" nach "Line in" drehen muss, sonst messe ich natürlich nix.

Werde morgen nochmal den Messaufbau genau Dokumentieren und vielleicht ein paar Fotos machen, irgendwas muss ich ja da übersehen.
2eyes
Inventar
#8 erstellt: 13. Okt 2011, 01:23

krabben-smutje schrieb:
Werde morgen nochmal den Messaufbau genau Dokumentieren und vielleicht ein paar Fotos machen, irgendwas muss ich ja da übersehen.

Vergiss nicht, die Einstellungen des Windows-Mixer zu zeigen
detegg
Inventar
#9 erstellt: 13. Okt 2011, 02:26

dieses Gewurschtel mit den Windoof-Reglern ...

Moin Rudolf,
... der größte Stolperstein für den Messanfänger


@smutje
Die TASCAM ist ganz einfach aufgebaut.

# Es gibt 2 Monozüge L/R mit je 2 Eingängen (Mic/Line) Wenn eine Klinke eingesteckt ist, ist der jeweilige Mic_IN deaktiviert.

# An den linken IN kommt das ECM8000 - Phantomspeisung einschalten.
# Der RCA_OUT_L treibt den Verstärker zum Messobjekt

# An den rechten IN kommt eine Klinke als Line_In - Schalter auf Line/Mic
# Der RCA_OUT_R wird mit dem rechtem Line_In verbunden.

# Die Potis L/R_IN ungefähr auf 12h - minimale Kanalunterschiede können ausgeglichen werden.
# Poti oben links auf Rechtsanschlag "Computer"
# Poti Output oben rechts dient zum Pegeln

Auch wenn ARTA auf den ersten Blick für den Beginner kompliziert und englisch daher kommt - ab v1.7 kann es ASIO und umgeht damit den Windoof-Mixer. Und verabschiede Dich als Anfänger von kalibrierten Messungen - die brauchst Du nicht.

;-) Detlef
krabben-smutje
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Okt 2011, 23:21
Hallo an alle,
vielen Dank für die vielen Tips. Langsam steigt die Qualität.

verkabelt wurde wie folgt:

Line out Links zu Verstärker und Lautsprecher
Line out rechts in Line/ Guitar in
Mikrofon zu Mic in links

Der Windows mixer war wie folgt eingestellt:
Mixer

Am Interface wurden folgende Einstellungen gewählt:
Mon mix (oben links) ganz nach rechts,
Phones/ Line out ganz nach rechts, Lautstärkeregelung erfolgte über den verstärker
Line Mic rechts auf 12 Uhr
Mono off
Phantom on
Input re auf MIC/Line

Den Mon Mix Regler auf 12 Uhr zu stellen hat nicht funktioniert, gab ein lautes Schrilles Pfeifen, so dass ich hier den Vollanschlag vorgezogen habe. Der Regler weiter nach links erzeugt wahrscheinlich eine Schleife, wenn der Analoge Eingang wieder auf den Ausgang gelegt wird.

Über den unteren rechten Regler (Sig/Ol Input L)wurde die eingangsempfindlichkeit gewählt. Je höher die Lautstärke am Verstärker, desto weniger Pegel wurde gebraucht, was der Messung gut zu tun scheint.
Leider konnte ich zu später Stunde nicht so laut Aufdrehn, dass der Regler in die Nähe von 12:00Uhr kam, aber es tut sich schon was in den Messungen.
Werde am Wochenende mal Gas geben.

Hoch- und Mitteltöner messen sich so (zwischen den messungen wurde die Verstärkung geändert, ansonsten ist der MT deutlich lauter als der HT)

MHT ohne Weiche

Die Gesamte Box inklusive einfacher Weiche misst sich dann so:

MHT beschaltet

Noch keine Perfekten Messungen, der Hochton sollte bis 20.000 Herz linear sein. Mal schauen was sich bei mehr Pegel noch alles Zeigt, ich bin gespannt!
HiFi-Selbstbau
Inventar
#11 erstellt: 14. Okt 2011, 11:55
Hi Krabbern-smutje,

das sieht doch schon viel besser aus (auch mit dem Titel) !!! Der anstieg des Schalldruckpegels unter 20 Hz kann man nicht vermeiden, dass ist das Hintergrundgeräusch (das wir Menschen zwar wegen der "A-Bewertung" nicht hören, das Mikro aber mitmisst).

Was mich allerdings wundert: warum hast Du den Aufnahmemixer "Realteak HD Audio Input" gezeigt? Bei der TASCAM gibt es im Aufnahmemixer nix einszustellen, weil die TASCAM den Aufnahmemixer auf der Oberseite in Hardware hat ;-)

Übrigens: Den Balken am Ende des Titels kann man vermeiden, wenn man das Eingabefeld zunächst verlässt bevor man Crtl+C drückt um das Bild in die Zwischenablage zu kopieren . . .

@detegg: JustOct unterstützt keine ASIO-Treiber.

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 14. Okt 2011, 11:55 bearbeitet]
detegg
Inventar
#12 erstellt: 14. Okt 2011, 12:18
Moin Smutje,

schon gut dem Ding!
Über den Abfall >12...15kHz mache ich(!) mir keine allzu großen Gedanken, auch wenn der FG-Schrieb des NEO im RAR (Datenblatt) jetzt allglatt daherkommt. Dein Messergebnis ist schon sehr vom Mikro/Messaufbau abhängig. Ich habe mal versuchsweise diesen Abfall in einem Aktivsystem geradegebogen - mit dem Ergebnis, dass es sich bescheiden anhörte. Nutze 1:1 Dein Equipment.

@pico

Danke für die Info. Arta kann ASIO auch erst seit der letzten Version.
btw - hast Du Deine Messungen in eurem Hörraum ("wedeln") mal irgendwo beschrieben? Anregungssignal/Auflösung/Mittelung etc. Ich kann da nichts finden

;-) Detlef
HiFi-Selbstbau
Inventar
#13 erstellt: 14. Okt 2011, 15:39
Hi detegg,


hast Du Deine Messungen in eurem Hörraum ("wedeln") mal irgendwo beschrieben? Anregungssignal/Auflösung/Mittelung etc. Ich kann da nichts finden

Eine Beschreibung/Herleitung findet sich hier:
Messen ohne RAR (offen)

Das Anregungssignal bei JustOct ist immer rosa (Pseudo-)Rauschen, die Blocksize ist immer 16384, die Abtastrate ist immmer 44100 Hz, daraus werden immer 1/12 OPktaven berechnet -> da kann man bei JustOct gar nicht eingreifen (was für einen Anfänger ja auch genau richtig ist)!

Die einzige Größe die man beeinflussen kann ist die Anzahl der Mittelungen und wie man das Mikrofon "wedelt".

Für Messungen bis hinunter in den Bassbereich nehmen wir 32 Mittelungen, der Hochtöner ohne Weiche bedankt sich auch für nur 8 Mittelungen.

Je größer der Wedelbereich ist (gedachte Kugel mit Durchmesser X um den Kopfmittelpunkt) desto stärker ist die räumliche Mittelung. Für den Bass- und Grundtonbereich ist eine Effekt sichtbar im Hochtonbereich eher nicht.

Bei JustOct ist das Anregungsgeräusch aus der Soundkarte mono, daher sollte man dort nicht beide Boxen gleichzeitig messen, sonst können Kammfiltereffekte für eine schlechte Reproduzierbarkeit sorgen -> entweder links und rechts getrennt messen (gibt ohnehin einen größeren Erkenntnisgewinn ;-) ) oder inkohärentes Rauschen (Links ist anders als rechts) per CD abspielen.

Auf dem diesjährigen Forumstreffen bei VISATON habe ich übrigens einen Vortrag zum Thema Lautsprechermessungen gehalten, der u.a. auch die Reproduzierbarkeit von Wedelmessungeun zeigt (S. 25) und hier downloadbar ist: http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=22583

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 14. Okt 2011, 15:46 bearbeitet]
krabben-smutje
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 14. Okt 2011, 22:36

HiFi-Selbstbau schrieb:


Was mich allerdings wundert: warum hast Du den Aufnahmemixer "Realteak HD Audio Input" gezeigt? Bei der TASCAM gibt es im Aufnahmemixer nix einszustellen, weil die TASCAM den Aufnahmemixer auf der Oberseite in Hardware hat ;-)


Ist das nicht der Windows mixer, der böse?

Der Hochtöner ist übrigens nicht der anfangs geplante Neo, sondern der Mundorf AMT 1908c, feines teil!

Leider konnte ich heute nicht messen, musste in die Sauna

Und am Wochenende muss ich arbeiten, so ein misst, vielleicht finde ich ja doch ne Stunde zum Messen.

Werde auch mal ein paar bretter holen, um den Bassreflexkanal halb und ganz zu verschließen, der ist ja viel zu groß geworden

Die Werte unter 20 Herz find ich auch volkommen unentspannt, feintunig muss eh das Ohr machen, und da habe ich nicht soo gerne einen linearen Bass, lieber etwas entspannter.
HiFi-Selbstbau
Inventar
#15 erstellt: 15. Okt 2011, 23:34
Hi krabben-smutje,

für JEDE Soundkarte im System gibt es 2 Mixer: einen WIEDERGABE-Mixer und einen AUFNAHME-Mixer.

Außerdem sagst Du dem System an einer anderen Stelle, welche dieser Soundkarten denn gerade wofür genutzt werden soll.

Wenn Du die TASCAM zum Wiedergeben des Anregungssignals UND zum Aufnehmen des Antwortsignals nutzt, dann ist eine Einstellung es Aufnahmemxers einer anderen Soundkarte zwar möglich, hat aber überhaupt keine Auswirkung auf die gerade aufnehmende ANDERE Soundkarte. Kapische?

Meiner Erfahrung nach scheitern 3/4 aller Messwilligen daran, dass sie den WINDOWS-Mixer nicht verstehen. Und dann kann alles möglliche passieren - nur nicht das was man will und erwartet :-(

Gruß Pico
krabben-smutje
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 17. Okt 2011, 21:20
Guten Abend,


HiFi-Selbstbau schrieb:
Meiner Erfahrung nach scheitern 3/4 aller Messwilligen daran, dass sie den WINDOWS-Mixer nicht verstehen. Und dann kann alles möglliche passieren - nur nicht das was man will und erwartet :-(

Gruß Pico


Wenn ich deine Ausführungen richtig verstanden habe kann ich nicht am Windows Mixer scheitern, weil ich den windows mixer übergehe

Habe heute nochmal das Mikrofon aufgestellt und lauter gemessen:

IMG_2999

Die erste Messung sind die Chassis einzeln, Messabstand 10cm. Der hochtöner wurde durch einen Hochpass vor den bösen Bässen geschützt und auf dem MT eingepegelt.

Chassis Einzeln

Anschließend wurde die gesamte Box mit einer Einfachen weiche gemessen. Der Sehr große Bassreflexkanal wurde zwischen den Messungen mit eingelegte Bretter verkleinert.

MHT 17.10

Die Weiche sieht zur Zeit so aus, Links der Hochtöner, rechts der MT

DSP

Werde jetzt erstmal ein bisschen hören

Einen Schönen Abend euch allen!
HiFi-Selbstbau
Inventar
#17 erstellt: 18. Okt 2011, 13:42
Hi krabben-smutje,

interessant wäre die Messung der Chassis allein aber über Weiche. Dann würdest Du sehen, dass der "Pickel" bei 4 kHz des MTs noch aus der Gesamtfilterfunktion rausguckt und du da noch einen PEQ spendieren solltest, damit der Buckel um 4 kHz im Gesamtfrequenzgang weg geht.

Eigentlich setzt man sich eine Gesamtzielfunktion und entzerrt auf diese. Du kannst übrigens auch die JustOct-Messungen beim HiFi-Akademie-Programm einlesen und dann optional den Frequenzgang des Chassis + Weiche sehen ;-)

Gruß Pico
krabben-smutje
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 18. Okt 2011, 20:17
Hallo,
Einzelmessungen werd ich die Woche mal nachholen.
Die DSP-Funktion habe ich schon ausprobiert, trotzdem nochmal danke!

Wie kommst du den ausgerechnet auf den 4khz. Buckel? Ich hätte jetzt aus dem Bauch raus erstmal zwischen 200 und 1000 Herz glatt gezogen. Aber da wird auch viel Raum mit drin sein.

Werde mal ein wenig mit dem DSP ausprobieren. dass ist ja das tolle daran!

Raummessungen wollte ich auch nochmal machen. Mal schauen, ob ich morgen zu sowas komme.
HiFi-Selbstbau
Inventar
#19 erstellt: 19. Okt 2011, 07:51
Hi krabben-smutje,


Wie kommst du den ausgerechnet auf den 4khz. Buckel?

Genau genommen meine ich den Buckel von ca. 3 bis 4.2 kHz. Das liegt im Bereich der maximalen Ohrempfindlichkeit, da reagiert man auf Überhöhungen besonders kritisch und es klingt leicht "nervig".

Verbinde den Wert bei ca. 1.5 kHz und 10 kHz - alles was über der Verbindungslinie liegt sollte "weggefräst" werden . . . am besten bei dem Chassis welches den Buckel verursacht.

Die Unregelmäßigkeiten < 1 kHz sind in der Regel raumbedingt, lediglich den Peak bei 180 Hz würde ihc mal entzerren und anhören ob das was bringt - das ist ja das schöne bei einer DSP-Weiche ;-)

Gruß Pico
krabben-smutje
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 19. Okt 2011, 21:00
Hallo,
habe heute nochmal das Mikrofon rausgeholt. Die alte Weiche misst sich so:

Weiche 5.1

es ist also der Hochtöner bei 4 khz. Im Equalizer wurden noch 2 Equalizer ergänt:

equalizer

die neue Weiche sieht dann so aus:

weiche 5.2

Und hier nochmal die beiden Weichen im direkten Vergleich:

Weichenvergleich

der Buckel ist weg!

Leider habe ich in den letzten Tagen so wenig Zeit zum hören, werde aber noch viel ausprobieren,


das ist ja das schöne bei einer DSP-Weiche ;-)


Grüße!
Sven
2eyes
Inventar
#21 erstellt: 20. Okt 2011, 09:26

krabben-smutje schrieb:
... es ist also der Hochtöner bei 4 khz.

Leider falsch geraten. Der Hochtonverlauf war ok. Dafür hat der Mitteltöner in der oberen Flanke um 4 kHz "aufgebuckelt". Du hast jetzt bei 2,5-4 kHz ein Plateau im Übergang vom Mittel- zum Hochton. Das ist nicht üblich. Beide Flanken sollten nach Möglichkeit gleichmäßig steigen bzw. fallen. Der summierte Frequenzgang ist durchaus in Ordnung.
HiFi-Selbstbau
Inventar
#22 erstellt: 20. Okt 2011, 10:43
Hi,

2eyes hat 100% Recht. Die Summe auch Achse wirst Du zwar nicht viel besser hinkriegen, trotzden sollte das vertikale Rundstrahlverhalten mit dem zur Pfad der Tugend bewogenen Mitteltöner besser sein.

Gruß Pico
krabben-smutje
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 20. Okt 2011, 20:06
Hallo,
ja, so könnte man das auch sehen. Werde nochmal umstellen und querhören, vielleicht kann man so einen unterschied ja sogar als Holzohr hören.

Schon ein super Support hier, Dank an euch alle
Struntor
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 03. Nov 2011, 15:10
Hallo!

Mal eine Frage: Detlef schreib oben: 'Und verabschiede Dich als Anfänger von kalibrierten Messungen - die brauchst Du nicht.'

Ich bin auch am überlegen, mein ECM8000 zum Kalibrieren zu schicken; warum ist das nicht sinnvoll?

Oder habe ich das falsch verstanden?

Grüße!
detegg
Inventar
#25 erstellt: 03. Nov 2011, 15:45
Hi,

Detlef schrieb von kalibrierten Messungen, nicht von kalibrierten Mikros

Ein Mikro mit gutem(!) cal-file macht natürlich immer Sinn.

Die Messkette mit Mikro/VV/SK/Software zu kalibrieren ist etwas aufwendig und für den Newbee nur verwirrend. Wenn es also nicht auf absolut vergleichbare Pegel ankommt, kann man sich das sparen.

;-) Detlef
Struntor
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 04. Nov 2011, 01:12
Hi Detlef,

danke für die Aufklärung!

Hmm, da kann ich ja gleich noch zwei Fragen nachschieben : Was unterscheidet ein teures Messmikro von meinem Behringer und macht es Sinn, mehr zu investieren?
Man ließt ja immer, Frequenzgang sei nicht alles...haben Mikrofone auch ein Ausschwingverhalten, dass die Messung beeinflusst?

Grüße
Torsten
HiFi-Selbstbau
Inventar
#27 erstellt: 09. Nov 2011, 11:30
Hi Struntor,


haben Mikrofone auch ein Ausschwingverhalten, dass die Messung beeinflusst?

Natürlich hat auch ein (Mess-) Mikro ein Ausschwingverhalten (wie jedes physikalische System), aber es beeinflusst die Messung so gut wie nicht. Die Membran des Mikros hat in der Regel einen Durchmesser von nur 6.35 mm (= 1/4 Zoll), ist also im Vergleich zum Messobjekt sehr massearm und besitzt eine sehr hohe Resonanzfrequenz der Einspannung (nicht der Membran).

NACH der Kalibrierung sollten alle Mikros denselben Frequenzgang anzeigen, wenn sie von vorne beschallt werden. Auch die Richtungsempfindlichkeit sollte im Wesentlichen nur vom Membrandurchmesser bestimmt werden.

Unterschiede gibt es "nur" bei der Empfindlichkeit, beim Eigenrauschen und beim Klirrfaktor. Die üblichen Verdächtigen (ECM8000, ECM40 etc.) haben bei ca. 120-123 dB ca. 3% Klirrfaktor, "richtige" Messmikros z.B. von Brüel & Kjaer gehen bis über 160 dB. Bei Nahfeldmessungen in 1cm Abstad sind die Schalldruckpegel 40 dB höher als in 1m, da kann es mit den 120 dB schon mal eng werden . . .

Gruß Pico
Struntor
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 11. Nov 2011, 00:17
Hi Pico,

danke für die Info; eine Klirrfakormessung bei 105db könnte bei meinem Behringer also schwer werden, damit kann ich leben.

Ich weiß nicht mehr wo, aber ich meine gelesen zu haben, dass es verschiedene Arten von Kalibrierung gibt (Druckkammer, ..), die auch zu verschiedenen Ergebnissen führen können.
Ist da was dran?

Grüße
Torsten
HiFi-Selbstbau
Inventar
#29 erstellt: 11. Nov 2011, 10:30
Hi Struntor,


Ich weiß nicht mehr wo, aber ich meine gelesen zu haben, dass es verschiedene Arten von Kalibrierung gibt (Druckkammer, ..), die auch zu verschiedenen Ergebnissen führen können. Ist da was dran?


Man kann in einer Druckkammer kalibrieren (so wird das z.B. bei den mobilen Kalibratoren bei 250 Hz bzw. 1 kHz gemacht), mit einem eichgitter oder im Frei- bzw. Diffusfeld.

Eine Druckkammer funktioniert nur dann korrekt, wenn das vom Mikrofon verdrängte Volumen richtig berücksichtigt wird (deswegen ist die Kalibrierung eines ECM8000 mit seinen seitlichen Schlitzen kritisch, auch wenn es in das 1/2"-Loch "passt") und die Wellenlänge sehr klein gegenüber den Abmessungen der Druckkammer sind. Daher wird das üblicherweise nur für eine 1-Punkt-Kalibrierung der Empfindlichkeit bei 1 kHz genutzt (wobei sich genau genommen schon da Frei- und Diffusfeldmikros um ca. 0.1 dB unterschiedlich verhalten).

Ein Eichgitter ist bei Kondensatormikrofonen sehr praktisch, gibt aber hochfrequent falsche Ergebnisse, da der Effekt des Druckstaus nicht mitgemessen wird. Bei bekanntem Effekt des Schutzgitters und Druckstaueffekt kann man aus der Eichgittermessung aber das Freifeldverhalten berechnen.

Am besten funktioniert eine Freifeldkalibrierung, diese ist aber auch am schwersten durchzuführen, insbesondere im Bassbereich, weil dort die Anregung des Lautsprechers abfällt und das Hintergrundgeräusch ansteigt. Wir verwenden da z.B. > 30 dB Bassanhebung bei 10 Hz zur Kompensation und messen erst > 20 Uhr, wenn die anderen Firmen im Haus Feierabend haben.

Eine Diffusfeldkalibrierung ist deutlich aufwändiger. Wir verwenden stattdessen eine 90° Freifeld-Kalibrierung und empfehlen für Hörplatzmessungen, das Mikrofon aufrecht stehend bzw. hängend zu betreiben.

Bei 1 kHz sollten alle Verfahren bei sorgfältiger Durchführung natürlich dieselben Ergebnisse liefern.

Gruß Pico
Struntor
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 14. Nov 2011, 13:54
Hi Pico,

vielen Dank für die Erklärungen! Wirklich gut, jemanden zu finden, der sich richtig auskennt.

Es war mir bisher auch nicht klar, wie das Mikro zur Messung zu halten ist; auf den Lautsprecher ausgerichtet oder eher 'hängend'. Ich werde mal beides probieren und sehen, ob sich unterschiedliche Kurven ergeben.
Sollte man eigentlich die kleine Kappe aus Schaumstoff auf das Mikro ziehen? Ich habe bisher immer ohne gemessen.

Grüße
Struntor
krabben-smutje
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 14. Nov 2011, 20:06
Hallo Struntor,
die Kurven werden sich erheblich unterscheiden.
Misst du einen Lautsprecher durch dann sollte der Klang von vorne an das Mikro kommen, da hier der Frequenzgang in der Regel noch am besten ist. Misst du beide Lautsprecher am Hörplatz solltest du das Mikrofon aufrecht hinstellen bzw. Hängen, damit beide Lautsprecher gleich erfasst werden.
Hifi-Selbstbau bietet hierfür zwei seperate Kalibrierungen an, 0 und 90 Grad, damit kann man dann beide Mikrofonstellungen benutzen.

Von mir auch nochmal einen großen Dank an die Runde, hat mein Projekt deutlich aufgewertet.

leider sind wir gerade am umziehen, eine Beschäftigung und noch mehr Messungen geht also im dezember erst wieder los.

Gruß!

Sven
detegg
Inventar
#32 erstellt: 14. Nov 2011, 20:56

Struntor schrieb:
Sollte man eigentlich die kleine Kappe aus Schaumstoff auf das Mikro ziehen?

... wenn, dann auch mit/ohne Windschutz kalibrieren lassen.

ECM 8000 w/o

Messunterschied Windschutz Mikro Detegg

;-) Detlef
HiFi-Selbstbau
Inventar
#33 erstellt: 16. Nov 2011, 15:11
Hi detegg,


... wenn, dann auch mit/ohne Windschutz kalibrieren lassen.

Genau! Extern angelieferte Mikros kalibrieren wir in der Regel OHNE Windschutz (besonders beim ECM8000, ECM999 und t-Bone MM1 sind die auch nicht sehr dauerhaltbar), unsere ECM40 aus dem Messset bekommen einen nachkaufbaren, deutlich haltbareren Windschutz und werden auch so kalibriert. Das steht auch so im Titel drin (Foam) bzw. in der Dateibezeichnung (F am anfang = Foam).

Gruß Pico
Struntor
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 19. Nov 2011, 01:14
Ok, vielen Dank für die Infos.

Jetzt muss ich nur noch die Zeit finden, mein Mikro einzupacken und zu euch zu schicken. Leider ist Päckchen packen nicht so mein Hobby!

Noch eine Frage zum richtigen Messen: ich versuche, um bei beiden Chassis (recht/links z.B. Mittelton) den gleich Pegel einzustellen, das Mikro per Zollstock bei der linken bzw. rechten Box in gleichem Abstand (10cm) zu platzieren und dann den Pegel zu vergleichen.
Ist das die richtige Methode oder wie werden die Boxen üblicherweise richtig eingemessen?

Danke und viele Grüße
Struntor
HiFi-Selbstbau
Inventar
#35 erstellt: 21. Nov 2011, 11:59
Hi Struntor,

Deine Vorgehensweise würde unterschiedliche Pegel des Verstärkers (Balance ggf. nicht genua in der Mitte) UND eine unterschiedliche Empfindlichkeit des Chassis UND eine ggf. unterschiedliche Frequenzweiche ÜBER ALLES vergleichen.

Der Abstand von 10 cm ist bereits relativ unkritisch bzgl. "Messfgehlern" des Zollstocks (+/- 2 mm = +/- 2% Fehler würden +/- 0.2 dB andere Ergebnisse liefern).

Um Raumeinflüsse auszublenden wäre es ideal zunächst die eine Box zu messen und dann die Box duch die andere auszutauschen (das Mikro belibt am selben Platz).

Gruß Pico
Struntor
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 21. Nov 2011, 18:11
Hi Pico,

das ist ja genau das, was ich möchte; Messung über alles.
Ich habe mal versucht, es mit den Ohren hinzubekommen (Mono auf beide Boxen), aber weder beim Hochtöner >4KHz noch beim Bass war ich sicher, den richtigen Pegel eingestellt zu haben.
Mit der 10cm-Methode klappt es besser.
Um das mit allen vier Chassis durchzuführen, muss ich das Mikro ja sowieso in der Höhe verschieben, um es immer genau vor dem Chassis zu plazieren.

Sag mal, wo sollte ich das Mikro hinstellen, um den Frequenzgang von zwei bzw. drei Chassis zu messen? Mal gibt es Auslöschungen, mal Überhöhungen im Übergangsbereich...am besten am Hörplatz?
(Lautsprecher ist eine 4-Wege Kappa 9.2i, recht hoch, aus Spaß am Basteln aktiviert)

Gruß
Struntor
HiFi-Selbstbau
Inventar
#37 erstellt: 22. Nov 2011, 17:37
Hi Struntor,

hier ist das Problem mal anhand eines 3-Wege-Lautsprechers gezeigt:



-> der "nominelle" Weg von jedem Chassis zum Mikro ist ein anderer (entnommen aus diesem Artikel), z.B. ist der Mitteltöner 2 cm weiter weg vom Mikrofon als der Hochtöner.

Um die Raumeinflüsse zu reduzieren musst Du einen Punkt suchen, der näher dran ist. Damit aber die Zeitbezüge ABSOLUT gleich bleiben muss Du den Punkt so wählen, das der Mitteltöner nach wie vor 2 cm weiter weg ist als der Hochtöner. Dann stimmen zwar die Winkel nicht mehr genau, aber dieser Fehler ist deutlich leichter verschmerzbar, insbesondere bei einem 3- oder Mehrwege-System, da dort die Chassis nicht bis in ihre Bündelung betrieben werden müssen/sollten.

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 24. Nov 2011, 09:52 bearbeitet]
Struntor
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 24. Nov 2011, 00:06
Hi Pico,

eigentlich möchte ich doch, dass sich die einzelnen Chassis am Hörplatz richtig addieren. D.h. der rote Punkt in dem Bild sollte auf Höhe des Hörplatzes sein, was bei meinen Boxen dann eher auf der Höhe der Bass-Chassis wäre, richtig?
(Ich habe da immer das Bild mit den Abstrahlkeulen im Sinn)

Gruß
Struntor

PS: irgendwie klappt der Link bei mir nicht. Wo finde ich das Bild auf der Seite?
HiFi-Selbstbau
Inventar
#39 erstellt: 24. Nov 2011, 09:56
Hi Struntor,


irgendwie klappt der Link bei mir nicht. Wo finde ich das Bild auf der Seite?

Im Link waren die Anführungszeichen zu viel -> jetzt funzt es (das Bild ist etwa in der Mitte des Artikels)


D.h. der rote Punkt in dem Bild sollte auf Höhe des Hörplatzes sein

Im Endeffekt ja. Aber wenn Du zur Unterdrückung der Raumrückwirkung OHNE Fensterung näher dran gehen willst oder musst, dann ist der "nahe rote Punkt" so zu wählen, dass die Wegunterschiede gleich bleiben.

Gruß Pico
Struntor
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 01. Dez 2011, 11:29
Vielen Dank für den Link! Wieso war mir der Artikel noch nicht aufgefallen??
Wirklich sehr spannend zu lesen!

Grüße
Struntor
Struntor
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 29. Jul 2012, 01:06
Ok, nun habe ich es endlich geschafft, das Mikro + Vorverstärker einzuschicken.

Bin echt gespannt, wie sehr mein aktuelles Setup daneben liegt...

Danke und Grüße
Torsten
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