LIMP Sinus Vs Pink Noise (Störung)

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peterpatex3001
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 12. Mrz 2021, 14:02
Hallo,

eigentlich messe ich schon seit einiger Zeit Lautsprecher mit ARTA und Co. und zwar mit einem PC und einer M-Audio Transit USB und Arta-Messbox nebst alten Hifi-Verstärker. Bisher war eigentlich alles tutti. Nun musste ich aber den sehr alten PC durch ein altes Notebook (win XP) ersetzen. Messsetup ist das gleiche geblieben. Allerdings musste ich jetzt feststellen, das Messung in LIMP mit Pink Noise besonders im niederfrequennten Bereich starke Störungen aufweisen. Wirklich nutzbar ist die Pink Noise Messung - insbesondere für TSP nicht. Mit Sinus sieht die Messung ok aus.

Hier mal zur Verdeutlichung die Messung eines 12 Ohm Widerstandes (DCR = 12,8 Ohm) mit Pink Noise und Sinus.

12 R mit LIMP Pink Noise via M-Audio Transit USB
Pink Niose

Limp_Mess_Sinus
Sinus

SC-Treiber sind alle installiert, auch unter verschiedenen Einsteillung in LIMP läßt sich die Pink Noise Messung nicht verbessern.
Hat jemand eine Ahnung woran es liegen könnte?
Welche USB Soundkarte wäre eine bezahlbare Alternative die ggf. auch unter Win7/10 läuft?

Danke
Pater
wing787
Stammgast
#2 erstellt: 12. Mrz 2021, 14:36
Die Soundkarte benutze ich selbst und halte die für fähig.

Ich messe stets mit einem gestuften Sinus (Stepped Sinus). Dabei wird der Energieeintrag je Frequenzband im Vergleich zum rosa Rauschen erhöht.
Warum ein R so eine komisch Impedanz hat soll bei einem Rauschen erschließt sich mir nicht..
peterpatex3001
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 12. Mrz 2021, 14:52
Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass sich das gleiche merkwürdige Messergebnis bei Pink Noise auch mit einer anderen M-Audio Transit USB zeigt.
Wave_Guider
Inventar
#4 erstellt: 14. Mrz 2021, 00:39
Bei Impedanz-Messungen sollte man immer ein Signal wählen, bei dem "Sinus" in der Signal-Beschreibung vor kommt.

Rosa-Rauschen ist sicher eine Verbesserung gegenüber MLS als Signal (welches ganz früher oft nur allein verfügbar war).
Aber wie man sieht: die Verbesserung durch Rosa-Rauschen, sie ist nicht gut genug.

Nachteil von "Sinus" als Signal bei Impedanz-Messungen ist aber, dass der Mess-Vorgang dann nicht nur ein kurzes Rauschen ist.
Sondern: bis zu ein paar Minuten dauern kann.

Aber dann sollte das Ergebnis auch recht stabil sein.
Also weitgehend ohne Störungen im unteren Frequenz-Bereich.

Grüße von
Thomas
peterpatex3001
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 15. Mrz 2021, 12:27
Am Wochenende konnte ich mein Messsetup nochmal mit anderen Soundkarten - zunächst mit einer M-Audio Audiophile 2496 (PCI) - testen. Mit dieser Soundkarte war auch die Testmessung mit Pink Noise nahezu fehlerfrei.

Test_R_Adiophlie2696
M-Audio Audiophile 2496 (PCI)

Es wird bei meinen Messung mit dem Notebook also an der M-Audio Transit USB liegen!

Ein weiterer Test (Pink Niose) mit einer Behringer UCA-222 (USB) lieferte zwar deutlich bessere Ergebnisse als mit der Transit (USB), besonders im Bass gab es erheblich weniger Ausreißer, dafür stieg aber die gemessene Impedanz unterahlb von 30 Hz - wie bei einer sehr tiefliegenden Chassisrsonanz - extrem von 12 Ohm auf über 40 Ohm an. Mit Sinus war die Messung auch mit der Behringer ok.
(Ich habe leider vergessen auch vom test der UCA 222 einen Screenshot zu machen).

Da ich nunmehr eigentlich ausschließlich mittels Notebook messen will, brauche ich eine andere und zwar bessere UBS Soundcarte. Welche sind für Messungen mit Arta unter Win7/10 gut geeignet?
Danke Peter
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 15. Mrz 2021, 14:20
Hi,
Wave_Guider (Beitrag #4) schrieb:
... Nachteil von "Sinus" als Signal bei Impedanz-Messungen ist aber, dass der Mess-Vorgang dann nicht nur ein kurzes Rauschen ist.
Sondern: bis zu ein paar Minuten dauern kann.
Aber dann sollte das Ergebnis auch recht stabil sein.
Also weitgehend ohne Störungen im unteren Frequenz-Bereich. ...


Wenn man Messungen mit RR eine längere Mittelungszeit gibt, reduzieren sich die Schwankungen am unteren Frequenzende, dann dauert es natürlich auch länger ...

...Rosa-Rauschen ist sicher eine Verbesserung gegenüber MLS als Signal (welches ganz früher oft nur allein verfügbar war).
Aber wie man sieht: die Verbesserung durch Rosa-Rauschen, sie ist nicht gut genug. ...

MLS-Signale (= Maximum Length Sequence = Folge maximaler Länge) sind eine geniale Erfindung, denn sie verbinden die Vorteile eines Rauschsignals
-- gleichzeitige Anregung aller Frequenzbereiche, dadurch guter S/N --
mit dem Vorteil
-- kurze Analysezeit (via FFT, Mittelungen nicht zwingend notwendig),
was gerade bei tiefen Frequenzen (= langsam per Definition) wichtig wird.

Ich zumindest habe über viele Jahre diesen Vorteil durch Arbeiten mit dem Analyser HP 3561A und dem MLSSA-Meßsystem genießen können. (*)

Nachteil für Audio von MLS vs. RR ist das prinzipiell linear verteilte Spektrum (wie in weißem Rauschen, bei Sinus-Sweep bzw. -Chirp),
d.h. Höhen-betont (zuwenig Energie im Tiefton, Gefahr Hochtöner zu überlasten, "lästiges" Signal).

Das Problem lässt sich aber in vielen Fällen durch Entzerrung (tendenziell 3 dB /Okt.) oder Eingrenzung des Frequenzbereichs vermeiden.


Gruss,
Michael


-----------------------
(*) = auch und gerade für TSP-Bestimmung an Tieftönern, und
-- bei Messungen an Gehäusewänden, ähnlich denen, die du auf deiner Webseite zeigst ...
ehemals_Mwf
Inventar
#7 erstellt: 15. Mrz 2021, 14:26

peterpatex3001 (Beitrag #5) schrieb:
... dafür stieg aber die gemessene Impedanz unterahlb von 30 Hz - wie bei einer sehr tiefliegenden Chassisrsonanz - extrem von 12 Ohm auf über 40 Ohm an. ...

Das dürfte an einem zu kleinen Koppel-C im Messkanal liegen, dessen entsprechend zu hohe untere Grenzfrequenz nicht vorher durch Kalibrierung gegen eine lineare Referenz (ohmscher Widerstand) kompensiert wurde ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 15. Mrz 2021, 14:33 bearbeitet]
peterpatex3001
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 15. Mrz 2021, 14:50

Mwf (Beitrag #7) schrieb:
Das dürfte an einem zu kleinen Koppel-C im Messkanal liegen, dessen entsprechend zu hohe untere Grenzfrequenz nicht vorher durch Kalibrierung gegen eine lineare Referenz (ohmscher Widerstand) kompensiert wurde ...


Auch nach mehrfacher Kalibierung von LIMP blieb es beim Impedanzanstieg im untersten Frequenzbereich.
Wave_Guider
Inventar
#9 erstellt: 15. Mrz 2021, 23:34
Mwf schrieb:


MLS-Signale (= Maximum Length Sequence = Folge maximaler Länge) sind eine geniale Erfindung, denn sie verbinden die Vorteile eines Rauschsignals
-- gleichzeitige Anregung aller Frequenzbereiche, dadurch guter S/N --


Hi,

aaaaber:

bei Tieftöner TSP-Messungen ist wohl zuwenig Power (für die Anregung im Bereich der Resonanz) in dem Signal.

Zu sehen regelmäßig in der Hobby-Hifi, dass die Impedanz-Resonanz per MLS gemessen,
sich nicht mit der Impedanz-Resonanz deckt, die manuell mit Sinus gemessen wurde
(die Frequenz der Impedanz-Resonanz liegt per MLS gemessen, dabei auffällig höher).

Später (so mal gelesen) gab es MLSSA dann mit Schaltkreisen zum elektronischen Erzeugen von auch Rosa-Rauschen.

Aber meines Wissens setzen heutzutage alle Anbieter von Mess-Systemen für die Messung von TSP,
lieber gleich auf Sinus-Signale (Gleit-Sinus oder eng gestufter Sinus).

Fest-Widerstände kann man allerdings auch mit "Irgendwas" an Signal messen.
Ob unter 100 Hz dann irgendwas krusselt, ist dabei ja nicht wichtig.


-- bei Messungen an Gehäusewänden, ähnlich denen, die du auf deiner Webseite zeigst ...


Fettes double love Like - Mwf ein Mann der ersten Stunde.
Ehrlichen Respekt dafür selbst zu forschen, statt nur irgendwelche Überlieferungen zu repetiten.

Grüße von
Thomas
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