CD-Player aus der "digitalen Steinzeit"

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Alter.Zocker
Stammgast

#1 erstellt: 05. Jul 2007, 20:49

Hallo Hifi-Gemeinde,

ich betreibe hier mehrere altertümliche CD-Player:
Marantz CD-60
Technics SL-P550
Technics SL-PG 400A

Ich genieße Musik fast ausschließlich über Kopfhörer via externem Kopfhörerverstärker, irgendwelche Einflüsse von weiteren HiFi-Komponenten und vor allem des Hörraumes entfallen also.
Technisch sind die Player alle noch funktionstüchtig.
Der Marantz hatte ab und zu mal Macken, aber nach einem Laufwerkstausch und einer Umlötaktion am Netztrafo auf 240V scheint er wieder zu laufen.

Aber irgendwann stellt sich unweigerlich die Frage, wie lange man noch mit solchen Basteleien diese alten Vehikel am Leben halten soll und nach fast 20 Jahren sollte es doch auch die eine oder andere Verbesserung (auch klanglich)gegeben haben, Kurzum: Das Verlangen nach etwas Neuem kommt auf.

Da gibts aber m.E. auch schon die ersten Probleme:

1. Die Auswahl an verschiedenen CD-Playern scheint mir inzw. stark eingeschränkt, zumindest bei den Blöd-Märkten und ihresgleichen, es gibt Geräte von Denon, Yamaha und Sony, meistens nur ein Modell.

2. Die wenigen Geräte, die es da gibt, machen zumindest mechanisch allesamt einen eher fragwürdigen Eindruck, zumindest im Vergleich mit o.g. Altgeräten. Probehören fällt in solchen Märkten fast immer aus, oftmals fehlen sogar schon die "Vorführecken". Deshalb ist ein akkustischer Vergleich so gut wie nicht möglich.

3. Alternativ ist das Angebot an DVD-Playern (können ja auch CD abspielen) zwar sehr groß, aber da gilt in besonderem Maße Punkt 2

Die sogenannten HIFI-"Fachhändler", zumindest hier in der Umgebung von Amberg sind auch keine Alternative, dort gibts meistens nur ein oder zwei hochpreisige (> 1000 Euro) Vorführgeräte, ein richtiger Vergleich ist da nicht möglich. Außerdem gehören die meisten dieser Fachhändler hier alle der Kabel-Voodoo-Fraktion an, denn an sündteuren Kabeln und Steckern sowie anderen "Wunderteilen" gibts bei denen genug, nur kaum Vorführgeräte, die in einem vernünftigen Preisrahmen (300-500 Euro)liegen.
Standardamtwort: "Sowas müssen wir erst bestellen, aber dann müsste ich bereits Anzahlen oder mich zur Abnahme verpflichten..." usw.
Ausserdem fühle ich mich bei einem Händler, der z.B. "Spezial-Hifi-Steckdosenleisten" für hohe dreistellige Euro-Beträge anbietet, nicht gut und objektiv beraten.

Was empfehlt Ihr also?

Mit dem ehrenvoll ergrauten Gerät weiterhören und notfalls wieder Basteln oder doch im Blöd-markt oder im Internet mehr oder weniger blind nach was Neuem schauen? Bin da durchaus bereit, 300-400 Euro in einen gut klingenden CD-Player zu investieren.

Achja, der Vollständigkeit halber:
Kopfhörerverstärker: Corda Aria von Jan Meier, modifizierter B-Tech.
Kopfhörer: Hauptsächlich AKG K701, Beyerdynamic DT 880
Musik: Viel Entspannendes(Oldfield), Folk (Frauenstimmen), Mittelaltermusik (Balladen, Tänze), ab und zu Rock aber auch viel Klassik.
Kein Rap, Hiphop, Techno, Dance usw.

Bin auf Eure Antworten gespannt

[Beitrag von Alter.Zocker am 05. Jul 2007, 21:35 bearbeitet]

neusüseler
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 05. Jul 2007, 21:13

Ich wage mal zu behaupten, daß es dem CD Player egal ist, ob er Klassik oder HipHop spielt. Wenn dein restliches Equipment gleich bleibt, ist der Unterschied sehr gering. Wenn dir ältere CD Player Freude bereiten, dann empfehle ich dir, bei deinen geliebten Schätzen zu bleiben und diese nötigenfalls zu reparieren, solange es machbar ist. Ich hege auch diese Faszination an alten CD Playern und ich höre lieber mit meinem Philips CD 650 Musik, als mit meinem Marantz CD 17.

Alter.Zocker
Stammgast

#3 erstellt: 05. Jul 2007, 21:47

Nur weiß ich nicht, wie lange die alten Geräte noch halten. Muss ich mich schon mal prophylaktisch um diverse Eratzteile (Laufwerke, Laser, usw.) kümmern? Rein vom Aussehen gefallen mir nämlich die Gerätschaften aus den Achzigern viel besser, als aktuelle Neugeräte.
Aber die akustischen Eigenschaften sind ja letzten Endes die Hauptkriterien, also soll ich mich bei den neu erhältlichen Geräten vom minderwertigen mech. Eindruck nicht irritieren lassen, denn die sind inzw. klanglich deutlich besser sodaß ich bei einem Defekt einer meiner "Alten" bedenkenlos bei Denon und Co. in der genannten Preisklasse zuschlagen kann?

Gelscht
Gelöscht

#4 erstellt: 05. Jul 2007, 22:20

Ich rate dir die alten Teile zu behalten und sich weiterhin an ihnen zu erfreuen .

Es gibt zwar neue Wandler . Aber im Grundsatz hat sich klanglich nicht allzuviel getan .

Und die Lebenserwartung der neuen Geräte steht auch in den Sternen .

detegg
Inventar

#5 erstellt: 05. Jul 2007, 22:31

Alter.Zocker schrieb:

Aber die akustischen Eigenschaften sind ja letzten Endes die Hauptkriterien ...

... als überzeugter User dieses altertümlichen Geraffels muss ich erkennen - die neuen sind (elektrisch) besser. Aber ich kann auch der Schallplatte im Vergleich zu den digitalen Medien Positives abgewinnen - what shall´s - dabei sollte ich es doch besser wissen.

Gruß
Detlef

schorschi666
Stammgast

#6 erstellt: 05. Jul 2007, 23:13

Hallo,

Alter.Zocker schrieb:

Probehören fällt in solchen Märkten fast immer aus, oftmals fehlen sogar schon die "Vorführecken". Deshalb ist ein akkustischer Vergleich so gut wie nicht möglich.

Es gibt doch Versender die gerade damit werben, dass man 30 Tage das Gerät zu Hause probehören kann und, bei Nichtgefallen, das Geld problemlos zurück überwiesen wird.
Wäre das nicht eine Alternative zum Blöd-Markt und Voodoo-Händlern ?

Gruß
Schorsch

hifi_raptor
Inventar

#7 erstellt: 05. Jul 2007, 23:21

Hi HIFI(ologen)

Schön solche alten Schätze zu haben.

Ich habe noch einen Philips CD 304 - auch so über 20 Jahre alt.

Die Verarbeitung ist traumhaft, auch heute noch. Die Lade (Mühlstein ist der richtige Ausdruck) verriegelt leider nur noch mit "Handunterstützung".
Ich hab den Dreher im PC-Zimmer stehen und höre mit Kopfhörer (Sennheiser HD 540 Reference - der löst sich langsam auf).

Der Klang des Duos ist einwandfrei, so wie halt der Kopfhörerverstärker im CD 304 war.

Hat an der Anlage ausgedient.

Ich habe mir meinen Traum erfüllt und eine Stereokombination mit einem Naim CD5i gekauft. Der Player ist sauber verarbeitet, hat aber keinen Kopfhörerverstärker. Die Schwenklade ist kultig - von Hand betrieben und man hat wieder das Feeling von Platte auflegen.

Der Klang der neuen Dreher ist schon super. Und natürlich hat die Technik in in den 20 Jahren nicht halt gemacht. Der CD 304 war eine 14 bit Möhre. Es wird in den Studios meine mit 16 bit gewandelt, aber moderne Wandler arbeiten mit 24 bit. Ob's sich (rechnet

klanglich auswirkt muss jeder nach seinem Ohr beurteilen.

Ob der neue 20 jahre hält - ich lass mich überraschen.

Happy Weekend

Du wirst schon das richtige finden und Dich am "alten" weiter erfreuen.

Händler gibt es zum Glück viele.

mfg

[Beitrag von hifi_raptor am 05. Jul 2007, 23:23 bearbeitet]

Hörbert
Inventar

#8 erstellt: 05. Jul 2007, 23:23

Hallo!

Zuzmindesten die alten Technics Geräte sind bei einigermaßen guter Pflege fast nicht umzubringen ich habe unter anderem immer noch einen SL-P 770 vom Ende der 80ger Jahre der regelmäßig läuft und nach unzähligen Betriebsstunden immer noch Fit wie am ersten Tag ist. Falls es dich beruhigt kannst du ja einen Externen Wandler dazwischenschalten, aber ich finde daß sich Klanglich bei CDPs so gut wie nix getan hat. Mechanisch sind die alten Geräte von den Aktuellen Dünnblechkisten für 500-600 Euro meilenweit entfernt. Die alten Laserdioden sind im übrigen für mehere Hunderttausend Betriebsstunden spezifiert, modernere nur für einige Zehntausend (was praktisch allerdings kaum einen Unterschied machen dürfte, selbst bei Täglicher Nutzung kommen im Schnitt nicht mehr als Tausend Betriebsstunden im Jahr zusammen) Falls dir deine alten Geräte allerdings aus anderen Gründen auf den Geist gehen motte sie sorgfältig ein und kauf dir ein neues Gerät.

MFG Günther

Alter.Zocker
Stammgast

#9 erstellt: 06. Jul 2007, 14:24

Tja, wenn ich so Eure Lobgesänge auf die gute alte Technik lese, seh ich meine alten Apparate ja gleich wieder mit ganz anderen Augen ;-)
Und zumindest mein erster Eindruck von der minderen mechanischen Qualität der Neugeräte scheint ebenfalls von den meisten hier bestätigt zu werden.
Na da werd ich die guten Stücke heute mal gleich ein wenig abstauben, damit sie mir noch lange erhalten bleiben ;-) . Wie sieht das denn mit der Erstzteilbeschaffung aus? Vor allem Verschleissteile, also Laser, bzw. komplette Lasereinheit, div. Motoren, Zahnräder, usw. Elektronische Bauelemente sind da (für mich) eher kein Problem.
Da wird es ja original nix mehr geben. Kennt jemand da irgendwelche Quellen im Internet, wo es (von mir aus auch neu aufgearbeitete) Erstzteile für meine alten Gerätschaften gibt?

detegg
Inventar

#10 erstellt: 06. Jul 2007, 14:51

Alter.Zocker schrieb:

Kennt jemand da irgendwelche Quellen im Internet, ...?

... also, was es

hier nicht gibt, gibt´s wahrscheinlich nicht mehr

Gruß
Detlef

Wotanstahl
Inventar

#11 erstellt: 06. Jul 2007, 17:03

Hallo Alter.Zocker,

ich kann mich meinen Vorredner nur anschliessen.
Um einen höhr und fühlbaren Qualitätsunterschied zu erkennen,
müsstes Du schon in der aktuellen Playerliga über 500 Eus suchen.

Falls aber einer Deiner Schätzchen einer Reperatur bedarf, halte ich jeden Cent für raussgeschmissen.

Gruss Wotan

Alter.Zocker
Stammgast

#12 erstellt: 08. Jul 2007, 22:48

Nun, solange ich da selber was machen kann, kein Problem. Nur, wenn irgendwas Spezielles(Laufwerksmechanik, Laser, spezial-IC's) kaputt geht, kommt vermutlich der Zeitpunkt des Abschieds....