Philips CD304 mit „HiFi-Kopfhöreranschluß“

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karbes
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 08. Feb 2008, 10:34
Hallo,

beim Sammeln von Informationen über den Philips CD304 sind mir einige Besonderheiten aufgefallen.

Der CD304 ist offenbar erstmals im Philips HiFi-Programm 1984/85 abgebildet (zu sehen bei http://wegavision.pytalhost.com/ ). Dort ist vermerkt, daß der CD304 erst ab November 84 lieferbar war.

Der dort abgebildete Player weicht jedoch in zwei Punkten von meinem Gerät ab. Das Display war anfangs offenbar kleiner, bei jedoch gleicher äußerer Glasscheibengröße, und der Kopfhörerlautstärkedrehknopf saß ergonomisch ungünstig links neben der Kopfhörersteckdose. Kann es sein, daß der CD304 in dieser im Prospekt abgebildeten Version nie ausgeliefert wurde, das Prospekt also ein Vorserienmodell zeigt ?

Außerdem wird beim CD304 wie auch bei den späteren 304-II sowie den Modellen 960 und 650 besonders hervorgehoben, daß sie mit einem „integrierten Kopfhörer-Verstärker in echter Hifi-Technik“ ausgestattet sind. In den Tabellen der techn. Daten sind dann sogar die technischen Daten des Kopfhörerverstärkers ausführlich aufgelistet. Dessen Daten, aber auch die Daten des ganzen Gerätes können sich sehen lassen. Da gibt es selbst heute kaum Geräte, auch die höherpreisigen, die da besser sind (rein auf die Daten bezogen).

Mir ist kein Hersteller bekannt, der so auf hochwertige Kopfhöreranschlüsse aufmerksam machte und macht, sie beschränken sich lediglich auf die Information, daß überhaupt ein Kopfhöreranschluß vorhanden ist. Und selbst Philips hat nach obigen Modellen nie mehr den Kopfhörerverstärker so hervorgehoben.

Heißt das jetzt, daß derartig hochwertige Kopfhöreranschlüsse Standart geworden sind und deshalb gar nicht mehr besonders erwähnt werden, oder wurde dessen Qualität bei Philips einfach und stillschweigend heruntergeschraubt, bzw. haben die anderen Herstelelr solche Qualität nie geboten ?

Gruß, karbes
Wu
Inventar
#2 erstellt: 09. Feb 2008, 20:38

karbes schrieb:

Mir ist kein Hersteller bekannt, der so auf hochwertige Kopfhöreranschlüsse aufmerksam machte und macht, sie beschränken sich lediglich auf die Information, daß überhaupt ein Kopfhöreranschluß vorhanden ist. Und selbst Philips hat nach obigen Modellen nie mehr den Kopfhörerverstärker so hervorgehoben.

Heißt das jetzt, daß derartig hochwertige Kopfhöreranschlüsse Standart geworden sind und deshalb gar nicht mehr besonders erwähnt werden, oder wurde dessen Qualität bei Philips einfach und stillschweigend heruntergeschraubt, bzw. haben die anderen Herstelelr solche Qualität nie geboten ?


Die meisten Player haben und hatten keinen richtigen Kopfhörerverstärker, sondern zweigen das Signal an den Line-Outs ab und leiten es über ein Potentiometer. Wenige Hersteller bauen "richtige" Verstärkerplatinen vor den Kopfhörerausgang einiger Player und werben dann auch damit, z.B. Marantz.
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 10. Feb 2008, 00:05

Wu schrieb:
Die meisten Player haben und hatten keinen richtigen Kopfhörerverstärker, sondern zweigen das Signal an den Line-Outs ab und leiten es über ein Potentiometer.

Echt, sowas gibt's? Bei Onkyos hängt wenigstens ein 4556er Opamp vor der KH-Buchse, bei besseren auch mal ein 5532er.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 10. Feb 2008, 00:11
Moin,

ich kenne es eigentlich fast nur so, dass der KH Verstärker direkt mit dessen Poti auf der Buchsenplatte sitzt, auf der auch der Verstärker (OpAmp) sitzt.
(selbst bei den billigsten)

Kann sein, dass ungeregelte Ausgänge direkt am Line Out hängen, was aber je nach KH das Ausgangssignal verringern oder stören könnte.
(Kurzschluss beim Einstecken)

Ein Poti direkt vor dem Kopfhörer müsste sehr niederomig sein, so dass mir das eher unwahrscheinlich vorkommt.

Da ich nur alte Player kenne, kann ich neuere nicht einschätzen.

Der Philips CD 304 hat einen meiner Meinung nach ganz ordentlichen KH Ausgang.

Es gibt aber kräftigere.

Z.B. der des Grundig CD7400 (?) ist wirklich abartig laut und klingt sehr gut.

Auch der Ausgang des Nakamicht OMS 7 ist sehr kräftig.
(der Player klingt aber eher flach, auch über LS)

Beide genügen an 95dB Lautsprechern knapp für Zimmerlautstärke.

Gruss, Jens

Audiophilanthrop war schanellerer...


[Beitrag von rorenoren am 10. Feb 2008, 00:12 bearbeitet]
Wu
Inventar
#5 erstellt: 10. Feb 2008, 00:25
Da habe ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt - bin nicht so der Bauteileprofi. Direkt von den Cinch-Buchsen kommen die KH-Signale natürlich nicht.

Was ich meinte: in einigen wenigen Playern findet man Platinen mit einer Bestückung, wie sie auch in Kopfhörerverstärken vorkommen. In anderen findet man eine fast leere Platine, auf der letztendlich (fast) nur der Lautstärkeregler sitzt. Kann natürlich sein, dass die Bauteile zwischen KH- und Hautplatine nur anders verteilt sind und ich auf einen marketinggerechteren Aufbau reingefallen bin...
Radiologe
Inventar
#6 erstellt: 10. Feb 2008, 15:18
Hallo,

ja,wenn auf der Platine der KH-Buchse nichts zu finden ist,sitzt die Verstärkerelektronik mit auf der Hauptplatine.Wie die anderen schon richtig erklärt haben,würde sonst der Linepegel und in extremen Fällen sogar der Frequenzgang beeinflusst(bei niederohmigen KH´s würden die Bässe flöten gehen,wenn die Auskoppelelkos eine zu geringe Kapazität aufweisen).

Kenne eigentlich auch keinen Player wo dies der Fall wäre.Sogar die billigsten tragbaren CD-Player besitzen ja unabhängige Line und Kopfhörer Outputs.

Die Qualitäten der KH Ausgänge schwanken von Gerät zu Gerät nicht so besonders,da hier fast immer die selben Standart OPA´s zum Einsatz kommen.Es mag aber nicht ausgeschlossen sein,dass einige Geräte besonders gute KH Ausgänge besitzen.Welche das sind,kann ich leider nicht sagen.

Bessere Qualitäten weisen eigentlich immer die KH Anschlüsse eines Vollverstärkers auf.Warum nun dieser BOOM extra Kopfhörerverstärker zu besitzen/kaufen existiert,ist mir ehrlich gesagt nicht ganz einleuchtend.

Gruß Markus
audiophilanthrop
Inventar
#7 erstellt: 10. Feb 2008, 20:10

Radiologe schrieb:

Bessere Qualitäten weisen eigentlich immer die KH Anschlüsse eines Vollverstärkers auf.Warum nun dieser BOOM extra Kopfhörerverstärker zu besitzen/kaufen existiert,ist mir ehrlich gesagt nicht ganz einleuchtend.

Öhm... Gerade die 08/15-Standartenschaltung bei Vollverstärkern bzw. Receivern ist denkbar primitiv: Abgriff von den Endstufen mit 390-680 Ohm in Serie. Wie es da mit dem Dämpfungsfaktor an modernen mittel- bis niederohmigen Kopfhörern aussieht, kann man sich denken - mit gut hat das nichts zu tun. Es gibt natürlich zuweilen auch besseres (wenigstens einen 5532er, wie beim Onkyo A-9555), aber die Regel ist das nicht.
Radiologe
Inventar
#8 erstellt: 10. Feb 2008, 20:49
Hallo,
der schlechtere DF ist natürlich ein gutes Argument gegen Vollverstärker mit üblicher Ausgangsbeschaltung.
Niederohmige Ausgänge sind daher selbstverständlich gut.Man sollte aber abwägen,ob ein dadurch resultierender hoher DF einen so großen Einfluss auf den Klang bei KH´s hat.
Es hängen ja mehrere Faktoren zusammen.Der Impedanzverlauf des KH´s sollte bei der einfachen Variante möglichst keine großen Ausreißer machen.

Vielleicht liegt meine Einstellung dazu auch darin,dass ich mit meinen einfachen Vollverstärkern bis jetzt keinen Anlass zur Kritik feststellen konnte.
Ich werd mich aber gern mal Informieren in wieweit der DF bei KH´s eine Größenordnung einnimmt.

Gruß Markus
audiophilanthrop
Inventar
#9 erstellt: 10. Feb 2008, 22:37

Radiologe schrieb:
Hallo,
der schlechtere DF ist natürlich ein gutes Argument gegen Vollverstärker mit üblicher Ausgangsbeschaltung.
Niederohmige Ausgänge sind daher selbstverständlich gut.Man sollte aber abwägen,ob ein dadurch resultierender hoher DF einen so großen Einfluss auf den Klang bei KH´s hat.
Es hängen ja mehrere Faktoren zusammen.Der Impedanzverlauf des KH´s sollte bei der einfachen Variante möglichst keine großen Ausreißer machen.

Ein aktueller HD595 etwa hat nominal 50 Ohm und geht bei Resonanz auf etwa 250 Ohm hoch. (Wie man hier sehen kann, braucht der auch etwas Ausgangswiderstand, um den Abfall untenrum zu kompensieren - allerdings eher in Richtung 47-120 Ohm.) Ein K240S mit nominal 55 Ohm bringt es immer noch auf einen Peak von 150 Ohm. (Hier sollen sich schon 10 Ohm Ausgangswiderstand hörbar auswirken.) Einen HD650 mit 300 (maximal 500) Ohm juckt das ganze natürlich deutlich weniger, da bleibt die Frequenzgangüberhöhung auch bei 680 Ohm noch unter 3 dB.

Bleibt immer noch das Problem mit dem Rauschen. War am Onkyo TX-SV636 (mit 4556er) mit HD590 gerade so zu hören, am Kenwood KRF-V8090D ziemlich indiskutabel. Der simple modifizierte BTech mit anderem Netzteil (ziemlich simple invertierende Schaltung mit 5532er und unsymmetrischer Spannungsversorgung, erst nach etwas Lötkolbeneinsatz Hifi-tauglich) rauscht allenfalls an den sehr empfindlichen Etys minimal.

Was ich bei den Simpel-Verstärkerschaltungen nicht verstehe: Man könnte doch wenigstens einen resistiven Spannungsteiler bauen und so den Ausgangswiderstand halbwegs niedrig halten.


[Beitrag von audiophilanthrop am 10. Feb 2008, 22:39 bearbeitet]
Radiologe
Inventar
#10 erstellt: 10. Feb 2008, 23:16
Hallo,
vielen Dank für die Links.Ich konnte mich noch nicht so richtig einfuchsen,da ich bis vorhin noch an der Arbeit war.

Ich möchte aber mal eine Frage dazu in den Raum werfen die mir eben eingefallen ist.
-Ist der DF bei einem,fast "masselosem" System,wie es ein KH ist,wirklich relevant genug?
Ich werfe das einfach mal so in den Raum,ohne groß nachzudenken

Was den Impedanzanstieg im Bassbereich betrifft,so machen sich diesen bestimmt die meisten Hersteller zu nutze.Daher werden die Kopfhörer vermutlich auch an die einfache Lösung mittels Vorwiderstand an der Endstufe entwickelt.
Es könnte dann durchaus sein(abhängig vom KH),dass an einem niederohmigen KH-Amp die Bässe plötzlich fehlen und anderweitig entzerrt werden muss.

Warum kein Spannungsteiler eingesetzt wird?Ich weiß es auch nicht,könnte mir aber vorstellen,dass der parallelwiderstand vom Widerstandswert so groß sein müsste,dass man keinen wirklichen Vorteil mehr hat.Aber auch hierüber nur wurden die grauen Zellen nur kurz bemüht.

Gruß Markus

Gruß Markus
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