Fieses Einstreuproblem mit Flachbandkabel der Lasereinheit

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Sal
Inventar
#1 erstellt: 08. Mrz 2008, 23:01
Hallo,
an meinem Nakamichi OMS-5EII Cd-Player habe ich beim Einmessen des Lasers einen fiesen Effekt entdeckt:
Nähere ich mich einem 8-Poligen Kabel (welches von der Lasereinheit zur Hauptplatine führt) mit dem Finger auf nur wenige Millimeter, setzt die Regelektronik aus!!!

Erst "scratcht" die CD, so wie bei einer defekten gebrannten CD mit Lesefehlern. Berühre ich das Kabel, setzt der Player ganz aus!
Vielleicht könnte ich damit bei Uri Geller auftreten, aber erst einmal bin ich besorgt.
Wie gesagt, es reicht wirklich aus, mit der Hand ganz nah an das Kabel heranzugehen, ohne es zu berühren.

Dieses 8-Polige Flachbandkabel (nicht wirlich Flachband, sondern 8 flexible Kabel mit Gummiummantelung) leitet die Daten der einzelnen Photozellen des lasers zum RF-Amp auf der Platine.

Ein weiteres, ebenfalls 8-poliges Kabel zwischen Laser und Hauptplatine, welches die Laserdiode und Servos versorgt, zeigt keinen Defekt, auch nicht alle anderen Leitungen zwischen den Platinen.

Folgendes habe ich bisher probiert:
Ich habe das Flachbandkabel gegen ein neues getauscht, der Effekt ist geblieben.
Danach habe ich das Kabel mit Kupergeflecht geschirmt, das sorgt aber für die beschriebenen Aussetzer.
Danach die Platine auf kalte Lötstellen gecheckt und auch die Massewege gecheckt- alles O.K.
Schliesslich auch noch den gerade drei Jahre alten Laser gegen einen unbenutzten getauscht- auch keine Änderung.
Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende.

Hat irgendwer eine Idee, was den Effekt auslöst?
Wie gesagt, das Kabel leitet die Signale der einzelnen Photozellen zum RF-Amp, welcher dann das Signal für die weiterverarbeitung duch die restliche Elektronik verstärkt.
Der Laser ist ein KSS-123A, der RF-Amp ein CX20109.
Alles elektronik der dritten Generation, von 1985/86.
Grüße,
Sal
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Mrz 2008, 00:01
Moin,

das ist normal.

Das Flachbandkabel sollte so liegen, wie es ab Werk lag, dann läuft alles "rund".

Über diese Kabel werden relativ hochohmig hohe Frequenzen sehr niedriger Amplitude übertragen, die beim Berühren oder Annähern gestört oder bedämpft werden, so dass die Aussetzer entstehen.

Also kein Fehler.

Ich kenne diesen Effekt vom KSS150A und 210A.


Gruss, Jens
Sal
Inventar
#3 erstellt: 09. Mrz 2008, 00:27
Hallo Jens,
danke für die Antwort!
Ich habe KSS-123A Ersatzlaser von Akai und Sony, tatsächlich sind deren beigelegten Flachbandkabel um ein fünftel kürzer als die des Nakamichi, wohl aus dem Grund. Da haben die Entwickler/Platinenlayouter von Nakamichi wohl ein wenig geschlafen...
Könnte ich anderes Kabel verwenden, um das Signal unempfindlicher gegen Störqellen zu machen?

Ich habe noch einen zweiten, defekten Nakamichi zum ausschlachten - würde es von daher vielleicht sogar Sinn machen, den RF-Amp nah an den Laser zu bauen?
Grüße,
Salar
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Mrz 2008, 00:36
Ich kenne die Naks nicht weiter.

Da die Dinger aber wohl im Normalfall gelaufen sind, sollte deiner das auch tun.

Die Konstruktion würde ich nicht verändern, auch wenn´s etwas ungeschickt gemacht ist.

Wenn jetzt noch Fehler auftreten, werden die durch mangelhaften Abgleich erzeugt oder evtl. durch einen Defekt.

Bei einer neuen Lasereinheit sind evtl. Focus und Tracking Offset neu abzugleichen, F und T Gain ist meist weit weniger kritisch, könnte bei Aussetzern aber auch durchaus auch sein.

Alle Potistellungen vorher genau markieren und dann loslegen.
(ich mach´s immer nach Gefühl, besser ist aber, das Eyepattern während des Abgleichs zu beobachten)


Gruss, Jens
Sal
Inventar
#5 erstellt: 09. Mrz 2008, 00:57
Bin ich gerade dabei.
Du hast recht, wenn ich nach Manual abgleiche, bekomme ich nicht so gute Ergebnisse, als wenn ich mir "nur" das Eyepattern anschaue. Das ist kurioserweise nicht einmal im Manual erwähnt, obwohl es dafür einen Testpin gibt...
Blöderweise habe ich einmal den Focus/Tracking Gain aus versehen verstellt, so dass ich da ziemlich am probieren bin.
Um den wieder abzugleichen, bräuchte ich einen Signalgenerator, den ich nicht habe...
E_F ist ein weiteres Problem, da hilft nur probieren mit einer verkratzten CD...
Aber ich glaube, es liegt genau an dieser leichten fehlkonstuktion, dass ich bei geschlossenem Gerät andere Ergebnisse habe, als wenn ich am offenen Gerät einstelle - denn das beschriebene Kabel liegt dann ziemlich nah am Gehäusedeckel...
Aber noch einmal die Frage zum RF-Amp - wirde der bei späteren Lasergenerationen nicht mit in das lasergehäuser integriert? Um den Signalweg kürzer zu halten?
Grüße,
Salar
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 09. Mrz 2008, 01:07
Keine Ahnung,

aber bei den KSS2xx sind mehrere Potis auf der Laserplatte, das könnte darauf hindeuten.

Da aber auch die "alten Gurken" grösstenteils problemlos laufen, sollte das kein wesentliches Problem sein.

Der Abgleich nach Eyepattern ist schön einfach.

Wenn danach mit offenem Deckel alles gut läuft und keine Geräusche (anders als sonst) zu hören sind, müsste auch mit geschlossenem Deckel alles laufen.

Könnte natürlich sein, dass das Flachbandkabel falsch liegt.
(hatte ich beim Kenwood DP3020 mit KSS210A)

Wie gesagt, ich kenne den Nak nicht.

Normalerweise liegen die Leitungen irgendwo mittig zwischen Ober- und Unterteil des Gehäuses.
(oder am festen Blechboden)

Da ändert sich dann (fast) nichts beim Schliessen.

Ansonsten nach Eyepattern abgleichen und die Änderung beim Schliessen gegenkorrigieren.
(musst halt herausfinden, welche Einstellungen das sind)

Sollte aber eigentlich so gehen.
(evtl den Deckel zur Hälfte aufsetzen, während des Abgleichs, mit Masse verbinden!)


Gruss, Jens
anymouse
Inventar
#7 erstellt: 09. Mrz 2008, 17:12
@Salal:


Sal schrieb:
Könnte ich anderes Kabel verwenden, um das Signal unempfindlicher gegen Störqellen zu machen?


Nee, lass mal, das ist eher vergebene Liebesmüh'.


Über diese Kabel werden relativ hochohmig hohe Frequenzen sehr niedriger Amplitude übertragen.


Entweder man verstärkt die Signale schon vorher (was wohl bei manchen Einheiten passiert), oder man muss sehr gut abschirmen:

Also Deckel drauf!

Das Problem ist, dass Du eine sehr viel größe Störung darstellst, als die ganze Elektronik in der Umgebung!


Aber, schreib doch mal mehr über

Sal schrieb:
dass ich bei geschlossenem Gerät andere Ergebnisse habe, als wenn ich am offenen Gerät einstelle


Wie anders sind denn die Ergebnisse?!
Sal
Inventar
#8 erstellt: 10. Mrz 2008, 12:41
Hallo anymouse,
eines vorneweg: der Nak ist 20 Jahre alt, ich bin Erstbesitzer und habe noch einen zweiten, baugleichen (aber defekten nak) sowie alle Verschleissteile (Laser, Zahnräder, Schubstangen etc)auf dem Hägeboden. Es gibt also immer den Plan B, wenn Verbastelungen schiefgehen...

Der Nak ist nicht so toll, was verkratzte CD´s anbelangt.
Es gibt von Digital Recordings eine Test CD namens "CD-Check", welche eine sehr saubere Eyepattern abliefert (sogar besser als die der "amtlichen" Mess-CD´s von Sony, z.B. YEDS-18) und mit Oberflächenfehlern versehen ist (schwarze Keile).
Der Nak klickt schon bei 0.4mm, andere Player schaffen da über 1,5 mm.
Aber eine uralte CD von mir (Keith Jarret, Tokyo Concert)
hat ein paar feine Kratzer auf der Pitstruktur der CD, die alle Player die ich kenne in die Knie zwingt.
Dennoch lässt sich nach einem groben Abgleich nach Service Manual der Nak mit dieser CD Feinjustieren.
Und da zeigt sich, dass nach Justage und geschlossenem Deckel diese CD wieder klickt. Und die Justage dauert lange, das Gerät hat also genug Zeit, sich aufzuwärmen.
Im DIY-Audioforum hat mir ein EX-Servicetechniker von Nakamichi beschrieben, dass die allerersten Naks (von 1984) einen mechanisch hervorragenden CD-Transport von NEC hatten, der aber bei meinem Nak (1986) schon abgespeckt war.
Auch bei der ersten Generation wird sicherlich das Signal der Pitstruktur über ein langes Kabel zum RF-Amp auf der Hauptplatine geleitet, nur soll das Signal an sich sauberer gewesen sein. Daher meine idee, den RF-Amp näher an die Lasereinheit zu bringen. Gemacht wurde das von Nakamichi sicherlich nicht, weil man mit längeren Laufzeiten der Geräte und auch Lasertausch rechnete und ein Servicetechniker bequem an die Trimmpotis gelangen sollte. Wer sich heute z.B.die Unterlagen der Philips Laufwerke anschaut, bekommt den Hinweis, dass die Laufwerke nicht mehr zur Justage gedacht sind und bei einem Defekt getauscht werden sollen.
Ich bin kein Freund von CD-Matten (im Gegenteil, je weniger Masse, um so besser), grünen Filzern und noch weniger von Entmagenetisiervodoo. Aber vielleicht lässt sich durch eine Verkürzung des Signalweges zum RF-Amp noch ein wenig Signalqualität herauskitzeln?
Denn wenn ich es richtig verstanden habe, ist es bei den alten Playern noch ein analoges Signal, welches durch die Steuerelektronik läuft, während es bei modernen Geräten zur Steuerung digitalisiert wird?
Grüße,
Sal


[Beitrag von Sal am 10. Mrz 2008, 12:42 bearbeitet]
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