Gegenwart und Zukunft des HDCD-Formats

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frogintosh
Neuling
#1 erstellt: 09. Mrz 2008, 14:21
Hallo,

ich habe mich in den letzten Tagen und Wochen sehr intensiv mit dem HDCD-Format beschäftigt, weil ich es echt interessant finde. Steuerinformation im Pseudo-Rauschen zu hinterlegen, darauf muß man kommen.

Die Firma Pacific Microsonics ist ja nun schon im Jahr 2000 von Microsoft übernommen worden. Was ja in der Regel nix gutes bedeutet.

Mein Eindruck ist nun, daß HDCD aktuell keine Rolle mehr spielt, vielleicht auch technisch schon von besseren Verfahren überholt worden ist.

Im Internet ist wenig aktuelles Material zu finden. Selbst bei Microsoft habe ich nichts von Bedeutung finden können. Der aktuelle Media Player kann das Format dekodieren, das wars dann auch.

Wer kennt sich aus und kann mir sagen, wie es nun wirklich um HDCD steht?

Danke
Frank
Sieveking_Sound
Stammgast
#2 erstellt: 09. Mrz 2008, 17:34
Hallo frogintosh,
das HDCD-Format ist am aussterben. Zum einen hat Microsoft sich nicht um dessen Fortbestand bemüht und zum anderen werden nur noch relativ wenige Player mit dem entsprechenden Decoder-Chipsätzen hergestellt. Eine Liste mit noch erhätlichen Playern habe ich hier zusammengestellt.

Interessanterweise gibt es jedoch seit der CES 2008 in Las Vegas einen neuen D/A-Wandler von "Pflash" Pflaumer der den Prozess mit entwickelt hat. Der D/A-Wandler umgeht die Microsoftpatente und soll auch unabhängig von HDCD Codierung sehr gut klingen. Weitere Infos zur Firma gibt es hier.

Da sich aber nur wenige Menschen überhaupt mit dem Thema beschäftigen wollen und selbst die großen klanglichen Vorzüge von SACD und DVD-A am Markt keine großen Käuferkreis generieren konnten, füchte ich auch um HDCD ist es schlecht bestellt. Möglicherweise ist der K2 HD Mastering Prozess von JVC der nächste Schritt zu einer besser klingenden CD.

Lieben Gruß,
frogintosh
Neuling
#3 erstellt: 10. Mrz 2008, 11:50
Herr Sieveking,

vielen herzlichen Dank!

Das sind sehr spannende Hinweise für mich, denen ich sofort mal nachspüren werde.

Leider hat sich mein Eindruck damit wohl bestätigt. Warum die Leute so wenig an höherer Auflösung interessiert sind verstehe ich nicht. Oder doch ...?

Allerdings ist das SACD-Format ja sehr restriktiv. Wie ich hörte, wird der Digital-Ausgang abgeschaltet, damit auch ja keiner eine digitale Nachverarbeitung oder gar eine Kopie machen kann. Auf solche Einschränkungen habe ich auch keinen Bock als zahlender Kunde.

Mein aktueller Tip für die Zukunft ist der Download von 24Bit/96kHz Musik im FLAC-Format. Dieses Material läßt man dann von einem Music Player spielen, wie ihn ja schon einige Firmen im Angebot haben.

Die Plattenfirmen müssten aber auch einfach mal damit anfangen, ihr Material in dieser Qualität zu verkaufen. Oder man packt einfach eine DVD-A oder SACD neben die normale CD, ohne Aufpreis. Angebot kann auch Nachfrage erzeugen.

Manchmal habe ich den Eindruck, daß grade die Musikindustrie keine Ahnung von BWL hat.

Viele Grüße
frogintosh
Neuling
#4 erstellt: 10. Mrz 2008, 12:10
Übrigens:

Ein aktuelles Gerät mit HDCD-Fähigkeiten ist der NAD CD/SACD Player M5 aus der Masters Serie.
DVDMike
Inventar
#5 erstellt: 10. Mrz 2008, 12:37
Hi,

und nicht nur CD-Player: Auch mein AV-Receiver Rotel RSX-1067 dekodiert HDCD, wenn der CDP digital angeschlossen ist.

Können also vielleicht noch mehrere Verstärker oder Receiver.

Gruß
Michael
Sieveking_Sound
Stammgast
#6 erstellt: 10. Mrz 2008, 15:31
Danke für den Hinweis mit dem NAD M5.
Dieser und auch der M55 sind jetzt Teil der Liste.

Das SACD-Format ist an sich schon sehr restriktiv, Du kannst aber bei den Hybrid-SACDs problemlos die PCM Spur im CD-Format auf deinen PC übertragen und nutzen. Für die allermeisten Menschen dürfte das völlig ausreichen.

Die reale Nachfrage nach hochauflösenden Datenströmen ist bei denjenigen Firmen, die ein solches Produkt bis jetzt anbieten eher verhalten. Es wird in den USA hauptsächlich von den Herstellern von Musikservern erworben, die ihre Musik bereits vorgeladen in guter Qualität anbieten möchten.

Es wäre auch verwunderlich, wenn der gemeine Konsument die pyhsikalischen Digitaltonträger in hoher Auflösung verschmäht, aber im Computer dann bessere Qualität fordert.

Lieben Gruß,

Jan Sieveking
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