Fragen zur Fehlerkorrektur von CD-Spielern

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Willi.E
Stammgast
#1 erstellt: 17. Jun 2016, 12:09
Hallo Forum,

ich stelle mir seit geraumer Zeit immer wieder die Frage warum sich manche zerkratzte CDs nur auf bestimmten Playern noch gut abspielen lassen. Bitte verweist nicht auf andere Beiträge, denn ich habe schon mehrmals gesucht und nichts passendes gefunden.

Nun ist es so, dass ich einen Laptop habe und einen etwas älteren portablen CD-Spieler (Panasonic SL-SX480) sowie noch ein paar Laufwerke in meinem Desktop-PC.

Es ist so, dass ich recht zerkratzte CDs, unabhängig ob ohne oder mit Kopierschutz nur an meinem portablen Player richtig wiedergeben kann. Warum hat mein portabler gar keine Probleme mit solchen teilweise echt schon sehr ramponierten CDs und warum liest mein Laptop die teils nicht einmal ohne dass das Laufwerk fast krepiert? Am Desktop-PC gehen die auch nicht so gescheit, warum gibt es so viele Unterschiede, obwohl die Fehlerkorrektur doch bei allen gleich arbeiten müsste?

Am besten abspielen kann der portable wenn die CDs zerkratzt sind, ich hab aber auch eine billige Kompaktanlage von LG, die hat 35 Euro gekostet vom Kaufland mit USB-Anschluss und CD-Laufwerk, dass auch MP3 und WMA abspielt. Dieses ist zwar auch nicht so gut wie mein Panasonic, aber die meisten CDs mit Kratzern laufen sehr gut.

Am besten war mal mein billiger DVD-Spieler von DK-Digital, der hat echt alles gefressen, der war dem Panasonic überlegen, aber leider war er schon nach zwei Jahren kaputt, da war das Laufwerk defekt.

Kann mir jemand erklären was die Unterschiede sind?

Willi.E
Passat
Inventar
#2 erstellt: 17. Jun 2016, 13:45
Auf der CD gibt es 2 Fehlerkorrekturverfahren.
Das erste kann mit Hilfe von Fehlerkorrekturdaten den Inhalt defekter Sektoren zu 100% wieder herstellen.
Theoretisch können bis zu 4000 bit große fehlerhafte Bereiche bitidentisch wieder hergestellt werden.

Das zweite greift, wenn das erste versagt, weil der Fehler zu groß ist.
Dann wird eine Mittelwertberechnung gemacht.
Erst wenn das dann auch versagt, gibts Abspielschwierigkeiten.

Das zweite gibts bei Daten-CDs nicht, weil man da absolute Bitidentität braucht.
Viele Computerlaufwerke wenden auch bei Audio-CDs nur das erste Korrekturverfahren an.

Hinzu kommt, das sich verschiedene Laufwerke auch in der Leistungsfähigkeit der Fehlerkorrektur unterscheiden.

Früher haben HiFi-Zeitschriften bei Tests von CD-Playern auch mit Hilfe manipulierter CDs die Leistungsfähigkeit der Fehlerkorrektur überprüft.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 17. Jun 2016, 13:47 bearbeitet]
cr
Inventar
#3 erstellt: 18. Jun 2016, 03:50
Das liegt an folgendem:
1. Bei einem größerem Fehler von zB 1mm landet der Laser uU nicht mehr in der richtigen Spur (dazu genügt bereits eine ganz geringe Exzentrizität und kein Laufwerk ist exakt gleich). Kannst du dir ausrechnen unter Berücksichtigung des Drehwinkels und der Annahme, dass der Laser auf 0,5 µm genau die Spur treffen muss.
2. Selbst wenn der Laser wieder die richtige Spur trifft, ist er defokusiert und verliert daher weitere Daten. Bis er wieder fokussiert ist, dauert je nach Laserservo unterschiedlich


und warum liest mein Laptop die teils nicht einmal ohne dass das Laufwerk fast krepiert


Vermutlich, weil
1. dein Laufwerk nicht langsam genug lesen kann (nur wenige können zB bis 0,1x runtergehen (wie meine)), je schneller, desto schwieriger wird das Fokussieren
2. weil sich der CDP mglw. mit Interpolation zufriedengibt, aber dein Laufwerk das nicht beherrscht und daher nicht aufgibt, bis es krepiert (ist häufig der Fall, weil die Ripsoftware nichts taugt - eine gute Software macht Wiederholungen mit Spin-Down der Geschwindigkeit, die Anzahl der Wiederholungen gibt man vor, und die Software sucht dann das beste Ergebnis aus zB 10 Re-Readings und interpoliert auch noch - hat sich bei mir immer bewährt).
3. Habe ich CDs, die kein CDP an einer Stelle lesen konnte, eines meiner PC-Laufwerke aber schon (ausgerechnet das DVD-Laufwerk). Ergo würde ich sagen, je öfter es Probleme mit dem PC-Laufwerk im Vgl. mit CDPs gibt, desto minderwertiger ist es und desto untauglicher ist die Ripsoftware. Was willst du von einem 10-Euro-Notebooklaufwerk erwarten? Nicht umsonst waren gute Laufwerke massiv und teuer.
Willi.E
Stammgast
#4 erstellt: 18. Jun 2016, 09:33
Ja, der Witz daran ist aber dass der Panasonic so gut wie nie die Spur verliert. Außer wenn es zu Aussetzern kommt, was aber sehr selten vorkommt, meistens knackst er nur vor sich hin, wenn die CD schon recht ramponiert ist. Hab aber auch schon gemerkt, dass wenn man den CDP ruhig auf einen Tisch stellt, er auch besser liest, als wenn ich damit rumgehe, obwohl der Antishock hat, das ist übrigens nicht abschaltbar, aber einstellbar (10 Sek mit Enhanced Quality und 45 Sek.). Ich habe auch beobachtet, dass das Laufwerk, wenn die CD einwandfrei ist, also kaum Kratzer auch mal für 30 Sekunden anhält und erst dann weitermacht. Der liest ja aber auch dauerhaft mit 2x-Facher Geschwindigkeit aus. Aber beim ersten Lied und meist auch beim zweiten dreht er so schnell das mir die ganze Hand vibriert (aber nur bei zerkratzten). Finde den CDP schon geil, weil er einfach alles lesen kann.

Ich muss aber dazu sagen, dass der Laptop die erste CD mit Cactus Data Shield 200 die richtig ramponiert war nicht gelesen hatte, also wie ich schon beschrieben hatte, wär es dabei fast krepiert, wollte die CD auch nicht mehr hergeben. Bei der zweiten mit demselben Kopierschutz, die hatte nur leichte Kratzer ging problemlos. Der Panasonic hat hingegen auch die erste problemlos gelesen.


[Beitrag von Willi.E am 18. Jun 2016, 10:04 bearbeitet]
cr
Inventar
#5 erstellt: 18. Jun 2016, 11:41
Meine Laufwerke lesen Cactus DS200 ganz normal (wenn Session 1 eingestellt), weder mit mehrfachem Lesen noch verringerter Geschwindigkeit. Die effektiv vorhandenen Fehler werden einfach interpoliert, zudem zeigt der Errorlog eine Menge von Datenfehlern auf. Man hört sie aber wie beim CDP nicht.
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