Erfahrungsbericht neuer DAC (SMSL M9)

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roger-whisky
Stammgast
#1 erstellt: 08. Jan 2019, 23:21
Vor längerer Zeit habe ich hier: http://www.hifi-forum.de/viewthread-32-72156.html
ein Thema gestartet wegen externem DAC, mir viel Zeit zum überlegen und recherchieren gelassen mit dem Ergebnis, dass ich mich preislich gesehen von unten nach oben durcharbeiten werde. So habe ich mir dann im ersten Zug von SMSL das Modell M9 bestellt und ich will hier einen "kleinen" Erfahrungsbericht einstellen, mögl.weise ist er für andere in ähnlicher Situation nützlich.

Zuerst die Aufgabenstellung:

a) via USB - oder vielleicht auch SPDIF - Wiedergabe vom PC (reine Audio- aber auch Wiedergabe von Filmton), bisher habe ich hierfür den Kopfhörerausgang des PC-Boards benutzt um damit den Vorverstärker des Stereo-Equipments zu füttern.

b) Einsatz als externer DAC am Digitalausgang des recht betagten Denon DCD2560.

Für die Verbindungen sind bis auf das mitgelieferte neue USB-Kabel lauter vorhandene, teils uralte Cinch-Strippen im Einsatz, vom CD Player Coax-Ausgang zum DAC ebenfalls simples Standard Cinch-Kabel aus dem Fundus, also kein 75 Ohm Kabel.

Was gut geht wird sich auch an diesen Strippen zeigen, Feintuning kann man evtl. immer noch ausprobieren. Nebenbei und nur ganz kurz, kürzlich bin ich auf einen Test von verschiedenen USB-Kabeln gestossen zur Audiowiedergabe vom PC. Pah, da werden tatsächlich bis ca. zweihundert Euros pro USB-Meter aufgerufen! Ich sage nicht "nie", aber es fällt schwer zu glauben, dass sich da groß was tut.

Also, was kam raus bei mir (mit den Werkseinstellungen)?
Zu a) Der DAC M9 braucht nicht lange um seine Qualitäten auszuspielen, es hätte mich auch schwer überrascht wenn der KH-Ausgang des Mainboards (Gigabyte Z97 P D3 mit Realtek Audiochip) nicht mit relativ einfachen Mitteln zu schlagen wäre. Ich habe nur wenige Musikstücke angehört, hauptsächlich habe ich auf die Tieftonwiedergabe geachtet, es zeigte sich schnell, dass der M9 die Basslagen sauberer und sehr tief wiedergeben kann. Also rasch weiter ...

Zu b) Zuerst bemerkt man den Lautstärkeunterschied, der M9 liefert ein etwas geringeres Signal als der Denon CD-Player. Wenn man den Lautstärkeunterschied beim hin- und herschalten ausgleicht, hatte ich in den ersten Minuten den Eindruck, keinen Unterschied zu hören.

Der M9 stellt alles sehr ordentlich dar aber ein Aha-Erlebnis blieb aus. Erst bei Hörvergleichen mit jeweils längerer Spielzeit zeigt sich, dass der M9 etwas schlanker darstellt als der Denon, dafür konturierter, auch im Grundtonbereich sauberer, irgendwie "entschlackt". Deutlich wurde das bei einer CD die ich nach langer Zeit wieder zum Testen hervorgekramt habe, von der "Far East Family Band" das Album "Nipponjin". Es ist aus den 70er Jahren, die Musik mag ich sehr gerne, die Aufnahme zeichnet sich aber durch teilweise aufgedunsenen, leicht dröhnigen Bass-/Grundtonbereich aus, zu hören bspw. bei wabernden, schwelenden tiefen Lagen auf der E-Gitarre, immer etwas zugedickt. Dies löst der M9 schön auf, da trübt kein aufgedicktes Feeling den Hörgenuss.

Schnell an der Aktivweiche der Lautsprecher ein Zehntelchen-dB herumgeschraubt und das Klangbild passt soweit ganz gut.

Bei Weiterem und ganz entspanntem Hören mit verschiedenen Alben, sozusagen im Hintergrund, zeigt sich , dass der M9 alle Farben in der Musik und den Fluss derselben sehr ordentlich hinkriegt, er bringt schönes (und vor allem sehr entspanntes) Hörfeeling. Das mit dem Hörfeeling ist beim alten Denon Player etwas eingeschränkt, ich vermute, dass die etwa 30 Jahre alten Elkos im Signalweg am Line-Ausgang für die etwas unharmonische Darstellung verantwortlich sind.

Sehr schön ist das Hörerlebnis auch mit dem Album "Return of the Supercops" von "Dub Spencer & Trance Hill", alles gewohnt tief aber eine Spur sauberer, die Darstellung insgesamt von schönem musikalischen Fluss gekennzeichnet.

Ob Johann Sebastian Bach (Toccata und Fuge, gespielt von Ton Koopman), "Die Barock Orgel der Basilika Benediktbeuern" (mein Heimatort) oder gregorianische Gesänge "Canto Gregoriano", alles soweit überzeugend.

Für alle, die Flamenco Musik mögen, eine Hör- evtl. Kaufempfehlung: aus dem Hause Victor (JVC) gibt es ein Album (VICP-23051) mit dem Namen "Framenco". Hier der link: http://www.bookoffonline.co.jp/old/0015466712
Eine hochwertige Japan Ausgabe mit recht ursprünglicher, nicht ver-kommerzialisierter Folkloremusik. Gitarre, Mandoline, das Händeklatschen, Kastagnettenklappern und das Tanzen / Fußstampfen der Flamenco Medls auf der Holzbühne sind hervorragend aufgenommen (sollte man am Besten in Originallautstärke hören ), das macht der M9 schon sehr gut.

Fazit: Der SMSL M9 ist ein grundehrliches Gerät, alte/schlechte Aufnahmen stellt er als solche dar, moderne/hochwertige Aufnahmen ebenso. Verfärbungen konnte ich nicht feststellen, wenn Dynamik auf der Aufnahme enthalten ist, dann "knallt" es auch, ansonsten nicht, wenn die Aufnahme "zart&seidig" ist, dann bringt der M9 das auch. Auf Räumlichkeit / Tiefenstaffelung habe ich nicht geachtet, bei mir steht die Glaubwürdigkeit / Livehaftigkeit der Musikdarstellung im Vordergrund.
Theoretisch könnte ich noch eine Weile mit den Filtern am M9 herumspielen, werde ich aber wahrscheinlich nicht.
Auch habe ich schon gelesen, dass erfolgreich mit hochwertigeren Netzteilen - als dem originalen Stecker NT - experimentiert wurde, bin mir aber nicht sicher ob der Weg wirklich lohnt.

Somit, der Denon Bolide wird mir noch eine Weile erhalten bleiben, SMSL M9 wird wohl zurück gehen, weil sich angesichts des Kaufpreises zuwenig Mehrwertgefühl einstellt, das Gerätl ist ganz nett, mehr aber auch nicht. Was mir persönlich fehlt, ist eine gewisse Wärme, auch das Volumen / die Schwärze im Bass bei Rock-/Blues-/etc. Musik.

Als nächstes kommt der TEAC UD-503 ins Haus, wenn es der auch nicht wird, kommt der RME ADI-2 DAC, höher werde ich im Kaufpreis wohl nicht gehen.

Bei Interesse schreibe ich meine Erfahrungen gerne hier rein, es wird sich über die nächsten paar Wochen hinziehen.

Schlusswort: seit dem frühen Nachmittag schreibe ich an diesen Zeilen, habe immer wieder zwischendurch gehört/geschrieben, andere Tätigkeiten verrichtet, usw. Der M9 hat zwischenzeitlich vielleicht ca. 10 Stunden gelaufen und nun habe ich das Gefühl, dass er sich "verbessert", es kommt Volumen / Schwärze und etwas mehr Präsenz ins Klangbild, ohne dass die Harmonie gestört würde. Ich glaube nicht an ein "Einspielen" von elektronischen Geräten, ich glaube aber auch nicht, dass ich mich täusche, denn ich gehe beim Musikhören nur nach dem "Wohlfühleffekt" und der ist besser geworden. Der M9 bekommt noch ein / zwei Tage Bewährungszeit!

Servus
R.W.
höanix
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2019, 14:36

roger-whisky (Beitrag #1) schrieb:
Der M9 bekommt noch ein / zwei Tage Bewährungszeit!

Moin

Und was ist nun daraus geworden?

Gruß Jörg
roger-whisky
Stammgast
#3 erstellt: 19. Jan 2019, 20:43
N'abend,

also der M9 steht immer noch da, dazu gekommen ist aber ein Teac UD-501, die beiden geben sich die "Kabel in die Hand" weil ich mich immer noch nicht endgültig entscheiden konnte (hab mir auch keinen Zeitdruck machen brauchen).

Der M9 ist für seine 400 Euro, die er kostet, ein ganz anständiges Gerät. Den UD-501 habe ich als unerwartete Gelegenheit für nicht viel mehr als den M9 erstehen können und so wie es sich jetzt die Tage abzeichnet, wird er auch stehen bleiben, nicht zuletzt wegen der Relation Materialmenge/Preis.

Der UD-501 hat seinen guten Ruf zurecht, er spielt sehr neutral und luftig/auflösend auf, von Zeit zu Zeit überrascht er auch durch einen Dynamik-"Fetzer" oder nicht ortbare, grollende Tieftondarstellung, z.B. James Bond Filme der letzten Entstehungsjahre in HD (via USB).

Am CD-Player ist der Unterschied nicht so schnell zu hören, der M9 kommt mit den eben genannten Eigenschaften des UD-501 nicht ganz mit, er legt im Vergleich dazu immer eine Lage Grundtonwärme hinzu, die aber gerade bei weniger opulenten Aufnahmen auch ihren Reiz haben, weil die Qualität der Aufnahme nicht ganz so offen dargelegt wird. Man kann ihm aber schon ein leichtes "Sounding" unterstellen.

Und die Wiedergabe des alten Denon DCD2560 ist im Vergleich zum M9 noch eine Spur "dicker" aber im negativen Sinn, es geht eher in die Richtung "Mulm" aber auch Emotionslosigkeit. Ansonsten nicht der Welt bewegende Unterschied, wenn ich dem alten Denon ein paar neue Elko's gönnen würde, würde der Unterschied wahrscheinlich zusammenschmelzen.

Noch nicht getestet habe ich den UD-501 via XLR-Kabel zum Vorverstärker, das werde ich noch machen (erst Kabel löten).

Geplant hatte ich ja noch den Teac UD-503 (zuletzt ca. 750 Euro) aber da habe ich zu lange hingewartet, der ist neu zur Zeit gar nicht mehr zu bekommen (in Deutschland) und dessen Nachfolger, der UD-505 ist mir zu teuer (Preispolitik!).

Dann war da auch noch der RME ADI-2DAC von Interesse, aber der liegt auch bei ca. 1000 Euro und der läuft mir noch nicht so schnell davon.

Ich denke, dass ich den M9 am Montag zurückschicken werde, mit dem UD-501 steht ein preiswürdiges und brauchbares Gerät im Regal, bestens verarbeitet und einigermaßen chic.

Servus
R.W.
höanix
Inventar
#4 erstellt: 19. Jan 2019, 21:45
Moin

Hört sich interessant an, bei mir ist der Teac UD-501 nicht lange geblieben.
Ich hatte hier einen ifi Micro iDSD stehen gegen den er sich nicht durchsetzen konnte.

Gruß Jörg
roger-whisky
Stammgast
#5 erstellt: 19. Jan 2019, 22:36
Ist ja auch alles nicht zuletzt Geschmackssache.
Und ich spiel zur Not ein wenig am Setup meiner Aktivanlage herum bis mir der Sound behagt, ein Zehntel dB hier oder da hinzu oder weg, schon ändert sich die Charakteristik. Wird sozusagen nie langweilig.
Sal
Inventar
#6 erstellt: 26. Jan 2019, 21:23
Probiert mal das hier, das Khadas Tone Board:
https://www.audiosci...tone-board-dac.4823/

http://www.hifi-forum.de/bild/khadas-tone-board_895436.html

Extrem guter Klang, der Pferdefuss ist nur, es hat (noch) kein Gehäuse.
Ich höre seit etwa 4 Wochen damit und es kann sich mit meinen
Referenz DAC- von Twistedpear Audio messen, der fast das fünffache kostet.
Wenn auch für den Einsatz am Rechner gedacht, gibt es eine "standalone" version "Generic" genannt, mit SPDIF Eingang und Stromversorgung
über USB, die ohne PC auskommt. Man kann das USB-Kabel aber auch an eine gute 5V Stromversorgung basteln..

EDIT: Ein Gehäuse ghibt es inzwischen auch:
https://www.audiopho...e-board-p-13626.html


[Beitrag von Sal am 26. Jan 2019, 21:30 bearbeitet]
roger-whisky
Stammgast
#7 erstellt: 26. Jan 2019, 22:27
Sal,

Selbstbaulösungen habe ich natürlich auch über längere Zeit studiert. Abgekommen bin ich davon weil die Ausstattung die ich mir vorstellte auch bei etwa 300 Euro gelandet wäre, mit dem Haken dass Selbstbauboards bei Nichtgefallen nicht so einfach zurückzugeben sind wie Komplettgeräte (zumindest würde ich dies so erwarten, wegen Gebrauchs-/Einbauspuren)

Ich bin beim Teac UD-501 geblieben, allenfalls kommt noch ein Test des RME ADI-2 DAC in Betracht, da könnte ich noch sehen wie die beiden sich gegeneinander behaupten. Der ADI-2 DAC bietet zudem eine Reihe ganz sinnvoller Ausstattungen an, die ich für ganz sinnvoll halte.

Vorläufig jedoch ist das Thema abgeschlossen.

Gruß
RW
Sal
Inventar
#8 erstellt: 27. Jan 2019, 11:47
Dann scheint das Studium trotz der "längeren Zeit" nicht eingehend, da die meisten Selbstbauboards wegen der SMD Bestückung
fertig geliefert werden. Man kann viele, wie das Khadas Board probehören, ohne auch nur in richtung Lötkolben / Schraubenzieher
geschaut zu haben. Ohne Aufpreis via SPDIF und USB . Auch bei DIY gilt nach wie vor das Widerrufsrecht.
roger-whisky
Stammgast
#9 erstellt: 27. Jan 2019, 16:11
Du mußt jetzt eine Bewertung meiner Aktivitäten vornehmen?

Was suchst Du überhaupt in diesem Thema? Dein Selbstbau hat direkt gar nichts mit meinem Erfahrungsbericht zu tun. Wenn Du ein Produkt lobpreisen willst, dann eröffne doch selbst ein Thema.
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