Empfehlung DIY Subwoofer

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chris_coffee
Stammgast
#1 erstellt: 07. Okt 2020, 12:03
Hallo zusammen,

ich möchte mal wieder einen Subwoofer bauen. Habe mich die letzten Tage ein wenig über den aktuellen Stand der Dinge erkundigt, da mein letztes Projekt schon eine Weile her ist. Dabei habe ich das Gefühl bekommen, dass momentan in der DIY Szene sehr wenig los ist.. bilde ich mir das nur ein?

Wie auch immer, in die engere Auswahl kamen bei mir Dayton UM15, Dayton UM18 oder Monacor SPH-380TC. Der Subwoofer wird wahrscheinlich 70/30 für Filme und Musik genutzt. Die Daytons scheinen ziemliche Dauerbrenner zu sein, allerdings ist der Monacor günstiger und einfacher zu erhalten. Welchen dieser drei Kandidaten würdet ihr empfehlen?

Dann stellt sich noch die Frage, welche Endstufe ich benötige. Generell ist die Empfehlung "PA Endstufe + aktive Frequenzweiche". Allerdings bin ich es leid, viele Gerätschaften mit vielen Kabeln anzuschließen. Eine eigene Subwooferendstufe, die ich ins Gehäuse einlassen kann, wäre mir eigentlich lieber. Dann brauchts nur ein Y-Kabel zum AV-Receiver..

Bloß hier scheint die Auswahl ziemlich begrenzt zu sein, bzw. findet man nur ältere Sachen. Aktuelle Produkte gibts so wie es aussieht nur von Hypex, z.B. den FA 251. Kennt sich hier jemand aus? Wie ist hier momentan die Vorgehensweise?

Liebe Grüße


[Beitrag von chris_coffee am 07. Okt 2020, 14:22 bearbeitet]
DanVet
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Okt 2020, 12:41
MarsianC#
Inventar
#3 erstellt: 09. Okt 2020, 12:56
Wie groß darfs werden? Die UM gehören normal in CB, den Monacor kann man wohl gut für beides nehmen.
Eine Endstufe mit integriertem DSP ist aus meiner Sicht kein zusätzlicher Verkabelungsaufwand und bietet neben problemlosen Ersatz im Falles Defekts den Vorteil von preiswerter Leistung.
2020-10-09 12_54_13-CN=Microsoft Windows, O=Microsoft Corporation, L=Redmond, S=Washington, C=US
Der UM15 kann auch in CB problemlos mit dem 380TC in BR mit. Platzbedarf in etwa der selbe, mit der BR-Abstimmung sollte man jedoch noch etwas spielen. In CB kann der Monacor durch den limitierten Hub nicht mithalten.


[Beitrag von MarsianC# am 09. Okt 2020, 12:58 bearbeitet]
chris_coffee
Stammgast
#4 erstellt: 09. Okt 2020, 16:14
@DanVet: Den Bausatz kenne ich, allerdings ist der Audaphon Amp wirklich teuer. Denkbar wäre auch der Bausatz von Heissmann-Acoustics https://heissmann-acoustics.de/bausatz-subwoofer-sph-380tc-cb/ .

@MarsianC#: Größe: 120 - 150 Liter sind so in etwa die Grenze. Ich glaube die Daytons mögen es etwas größer, sollen aber auch in dieser Kategorie gut funktionieren. So wie ich dein Diagramm intepretiere, nehmen sich UM15 in CB und SPH380TC in BR nicht viel. Die Unterschiede ergeben sich dann wohl konstruktionsbedigt dadurch, dass der SPH weniger Leistung benötigt, aber u.U. unsauberer spielt, da die Raummoden stärker angeregt werden. Für den Moncar spricht jedoch der günstigere Preis (ca. 60 Euro Differenz).

Welche Endstufe mit integriertem DSP könntest du denn empfehlen?
MarsianC#
Inventar
#5 erstellt: 09. Okt 2020, 16:29

chris_coffee (Beitrag #4) schrieb:
aber u.U. unsauberer spielt, da die Raummoden stärker angeregt werden

???
Die Gruppenlaufzeit wird etwas höher als CB sein, aber das wars dann. Leistung brauchts in CB natürlich deutlich mehr, dafür kann auf Wunsch beliebig im Infrabass enzerrt werden. Solange noch Hub über ist
Mit dem Volumen kommst du gut hin, der UM15 spielt auch in 80 l problemlos. Der UM18 braucht mehr und bietet nochmal mehr an Maximalpegel. Da würde ich dann lieber einen zweiten UM15 nehmen.

Die NX3000D bzw deren Vorgänger wird gerne verbaut, hat gut Leistung, 8 PEQs und ist nach Lüftertausch voll wohnraumtauglich. Schön ist sie allerdings nicht
dazydee
Stammgast
#6 erstellt: 14. Okt 2020, 01:02
Ist der Netzspannungseingang der Behringer wirklich mit 350W beschriftet? Ist doch ein Scherz, oder?

Realistisch scheinen aus dem Ding 500 W pro Kanal zu holen zu sein, bei 20 Hz fällt die Leistung auf 300W pro Kanal ab... Was für den Preis immer noch gar nicht mal schlecht ist.
https://www.audiosci...lifier-review.14544/


"Eine eigene Subwooferendstufe, die ich ins Gehäuse einlassen kann, wäre mir eigentlich lieber."

Ein 19"-2HE-Einschub unten im Sub-Gehäuse würde diese Bedingung erfüllen und wäre sehr sehr zukunftssicher.

Für ganz doll DIY sind da noch die spottbiligen Endstufen und programmierbaren DSP von Wondom


Zu der DIY-Szene kann ich nix sagen, habe nach 10 Jahren Pause auch erst gerade wieder angefangen. Aber wir waren immer schon ein eher kleiner Haufen, oder?

Finde es hat sich aber auch viel Spannendes getan. Selbstgebastelte Waveguides aus dem 3D-Drucker, einfach zu bedienende digitale Lösungen, nicht zu vergessen die Endstufen mit eingebautem DSP, mit dem man die Raummoden zähmen kann und nicht mehr auf wegen der 30-Hz-Raumreso auf Tiefgang verzichten muss


Vorschlag aus den den Crazy-Dazy-Labs, der Vari-Cube:
- Eine lüfterlose flache t.amp Quadro 500 DSP
- Ein Würfelförmiges 140L Gehäuse mit angeschraubten Schallwänden an allen 4 Seiten und einem 1 oder 2 HE Einschub in der Basis
- Einen SPH-380TC nach vorne

Sollte die Lautstärke nicht reichen -> Zweites Chassis auf die Rückseite, es sind ja noch 2 Ausgänge am Verstärker ungenutzt (dann darf sich der Sub auch "Impulskompensiert" schimpfen)

Sollte es immer noch nicht reichen -> Zwei Passivmembranen (z.B. Earthquake SLAPS) auf die beiden freien Seiten.

Sollte zusätzlich zu brachialen Lautstärken auch der audiphilen Stereophonizität gefrönt werden -> Die 2 ungenutzten Ausgänge für einen ein zweiten Sub auf der anderen Seite.benutzen.
chris_coffee
Stammgast
#7 erstellt: 14. Okt 2020, 18:19
@MarsianC#: Vom NX3000D habe ich schon gelesen, allerdings soll der Lüfter wirklich laut sein und ich halte nichts davon, mir ein neues Gerät zu kaufen, nur um es dann aufzuschrauben und die Garantie zu verlieren. Trotzdem danke für den Vorschlag!

UM15 in 80 Liter klingt auch interessant.. das ist wirklich kompakt. Frequenzverlauf sieht in winISD auch gut aus. Hmm.. schwierig, sich zwischen den und dem SPH380 zu entscheiden.

@dazydee: der t.amp sieht interessant aus, ins Gehäuse integriern ist eine super Idee Bloß wie könnte ich das Chassis an einen Speaker Twist Ausgang anschließen? Gibts dafür Adapter? Müsste ich an einem Kabel herumbasteln?
Wie stellt man das DSP korrekt ein? Gibt es eine automatische Einmessung und man benötigt lediglich ein Messmikrofon?

Diese Teile von Wondom sehen ja richtig interessant aus! Höre zum ersten mal von denen. Da schlägt mein altes Bastlerherz ein gutes Stück höher. Gibts die schon lange? Wurden bereits Bauprojekte mit ihren DSPs und Amps durchgeführt?


Zu der DIY-Szene kann ich nix sagen, habe nach 10 Jahren Pause auch erst gerade wieder angefangen. Aber wir waren immer schon ein eher kleiner Haufen, oder?


Jaa, da hast du wohl recht
MarsianC#
Inventar
#8 erstellt: 14. Okt 2020, 18:52
Dann ist die NX300D nichts für dich. Wie im Messbericht oben zu erkennen ist wie immer nicht geschenkt, man bekommt wofür man bezahlt.
Der UM15 kann einfach lauter, plus durch die tiefe Reso braucht weniger Boost untenrum. Ob das den Aufpreis wert ist lässt sich ohne Pegelwunsch und am besten Messung des bestehenden Raumes nur von dir beantworten.

Der t.amp ist nicht lüfterlos, die Lüfter sind nur etwas versteckt.
Hier ein Bericht inkl. Screenshots.
Ein Problem bleibt jedoch die 2x2 Ohm Schwingspule des UM15. Das passt nicht wirklich zu einer Vierkanalendstufe, die keine 2 Ohm sehen will.
dazydee
Stammgast
#9 erstellt: 16. Okt 2020, 01:30
Oha, böser Fehler mit dem Lüfterlos,... Wer lesen kann ist klar im Vorteil

Meine Schätzung mit WinISD sagt:
- In 80 L haben beide Chassis ab 50 Hz abwärts ungefähr genau die gleiche Lautstärke bei gleicher Eingangsleistung. Darüber ist der SPH-380 lauter.
- In 80 L kommt der SPH-380 bei etwa 1000W an seinen Xmax. Wenn nicht ein Verstärker mit mehr Leistung verwendet werden sollte, wäre der Vorteil des UM15 eher theoretisch.


Verstärker ohne Lüfter kenne ich sonst nur den Behringer A800.
- Kommt ein halbes sauberes KW raus
- Leider kein DSP

Mit einer DCX2496 wäre man dann schon bei 3HE, die man als Platz im Gehäuse braucht. Dafür ist man maximal Flexibel und, wie gesagt, zukunftssicher. Die DCX2496 und PA-Sachen im allgemeinen habe auch einen sehr hohen Wiederverkaufwert, falls man upgraden möchte oder eine Komponente doch nicht mag.

Ansonsten gäbe es doch noch ein Modul, was man sich mal überlegen könnte
https://www.boomaudio.de/img-stage-line-akb-400dsp-aktivmodul


Für den Anschluss gibt es z.B. Stecker zum selber konfektionieren.
https://www.thomann.de/de/neutrik_nl2_fx.htm

Oder dem Sub einen passende Buchse spendieren und ein fertiges Kabel verwenden:
https://www.thomann.de/de/neutrik_nlt_4_mp.htm

Habe auch auch schon ein Speakon-Kabel genommen, das in der Mitte durchgeschnitten, Schnittenden abisoliert und Bananenstecker dran gemacht.


Wondom kenne ich noch nicht so lange. Hängen mit Sure-Audio zusammen, die es schon länger gibt.

Es gibt ein gut dokumentiertes kleines Projekt hier:
https://www.heise.de/select/ct/2019/11/1558698298452517

Wiki mit einigen umgesetzen Anwendungen:
https://suredsp.ratz-it.de


Wüsste nicht, dass es bei DSP-Verstärkern automatische Einmessungen gibt. Weiß auch nicht, ob das sinnvoll wäre.

Das DBX Driverack PA2 hat z.B. so etwas.
https://dbxpro.com/en/products/driverack-pa2

Als Selbstbauer habe ich aber lieber ein kalibriertes Messmikrophon und messe & stelle selber ein. Kommt günstiger und man hat mehr Kontrolle, als bei einem teueren System mit Auto-Einmessung.

Ein kalibriertes USB-Mikrophon bekommt man schon für 100 - 125 € und Frequenzschriebe damit messen ist kein Hexenwerk. 100%ig richtig messen ist immernoch nicht gany trivial, aber Raumresonanzen und falsche Polungen bekommt man damit recht schnell raus.
https://shop.hifi-selbstbau.de/produkt-kategorie/messtechnik/


[Beitrag von dazydee am 16. Okt 2020, 01:39 bearbeitet]
chris_coffee
Stammgast
#10 erstellt: 16. Okt 2020, 15:45
@MarsianC#: Danke für den Hinweis mit den 2 Ohm, daran hätte ich nicht gedacht.

Momentan gehen meine Überlegungen Richtung SPH380TC und t.amp Quadro 500 DSP. Die Lüfter des Verstärkers sollen kaum hörbar sein, das lässt sich ja testen und notfalls zurückschicken.

Selber einmessen funktioniert dann über REW? Lassen sich die eingestellten Filter problemlos zum Quadro importieren? Wie würde die Einmessung von zwei Subwoofern aussehen?
MarsianC#
Inventar
#11 erstellt: 16. Okt 2020, 16:26
Je nach Aufstellung der Subs gemeinsam entzerren oder eben einzeln. Sprich mit der Verzögerung spielen und schauen ob man dadurch Löcher fühlen kann. Multisub (n > 2) nach Geddes arbeitet nach dieser Idee, möglichst unterschiedliche Aufstellungen um den Raum dann in Kombination gleichmäßig anzuregen.
Zu REW findet sich viel Information, ist echt kein Hexenwerk.
dazydee
Stammgast
#12 erstellt: 16. Okt 2020, 23:12
MarsianC# hat es kürzer und knackiger gesagt, als ich es könnte.

Die Filter werden direkt an (in) der Endstufe eingestellt.

Mein Arbeitsablauf ist
1 Messen und hören (an Sub und Hörposition)
2 Problemzonen identifizieren (Resonanzen, Übergang zu den Hauptlautsprechern)
3 Filter einstellen / anpassen
4 Beginne wieder bei 1

Je nach Hörgeschmack muss das Ziel nicht unbedingt eine möglichst lineare Wiedergabe im Bass sein. Aber sie ist eine gute Ausgangsposition für eigene Anpassungen.
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