Zu großes gehäuse gleich Free-Air?

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Icemakerdai
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 13. Apr 2014, 15:38

Moin Moin. Ich bin Daniel und neu hier und befasse mich seid einiger Zeit mit dem Lautsprecherbau und mein erstes geglücktes Projekt waren die Viecher gefolgt, von zwei "Subwoofern" die gleich mein Problem geben.

Erstmal die Treiber.

Es sind 2 Westra KW-200-1314, welche ich für eine Männerhandtasche von nem bekannten abgequatscht habe.
Das sind die Infos die ich zu den Treibern gefunden habe.

Belatbarkeit: 70 W-RMS / 120 W-Max
Impedanz: 4 Ohm
Schalldruck: 86 dB
Freuqenzbereich: 30-2000 Hz
Resonanzfrequenz fs: 30 Hz
Gesamtgüte Qts: 0,58
Äquivalentvolumen Vas: 68 l
Einbaumaße:
Außenmaße BxH: 202x202 mm / ø 200 mm
Einbaudurchmesser: 185 mm
Einbautiefe (incl. Korb): 90 mm
Korbrandhöhe: 8,0 mm (incl. Gummiauflage)
Gewicht: 1,1 kg

Xmax habe ich auf ca.5 mm geschätzt das ist das weiteste was ich gesehen habe.

Das ist nur alles ein Projekt mit den Teilen um die Hifi-Physik ein wenig zu verstehen.

Mit WinIsd bin ich auf ein Gehäuse von ca. 140 L bei einer Abstimmfrequenz von 24 Hz gekommen um einen möglichst linearen Frequenzverlauf zu bekommen(wie gesagt nur ein Test) und nicht gleich 2 Monster in meinem kleinen Raum stehen zu haben (ca. 20m²/optimum liegt bei ca. 200l).
Ich habe 4 quadratische Ports mit den Maßen 5x5x7 cm auf die Frontseite eingebaut(WinIsd sagt eine länge von ca.30 cm, das muss ich doch durch 4 teilen oder nicht?).

Das problem ist. ich habe das Gefühl, dass das Gehäuse und die Ports von den Gesamtmaßen viel zu groß gewählt sind und das die Lautsprecher genauso spielen als ob sie gar kein Gehäuse haben(Auslenkung). Sobald ich einen Port schließe(Hand vor bzw. Klebeband und ein kleine Brettchen), wird die Mechanische Auslenkung kleiner, desweiteren ist der Schalldruck wirklich mehr als mager... (ca. 20m² Raum)

Daher Stellt sich mir die Frage ist das gehäuse für einen 8" Treiber zu überdimensioniert? Wenn ich richtig liege brauchen gehäuse Lautsprecher ja mehr oder weniger eine "Druckkammer" oder nicht? (um die Auslenkung zu bedämpfen)

Ich hoffe ihr versteht was ich meine und ich danke jetzt schon für die Antworten, wenn der alles schon behandelt wurde würde ich mich über eine PN mit einem Link wünschen und dann würde ich den Thread wieder schließen, bei google hab ich leider nicht wirklich eine Antwort auf meine Hauptfrage gefunden.

MfG Daniel

EDIT: Ich sollte erwähnen, dass ich über den LFE ausgang von meinem Surround Receiver gehe und mir klar ist, das die Chassis definitiv nicht zu den Viechern passen, was auch überhaupt nicht das ist was ich erreichen will.

[Beitrag von Icemakerdai am 13. Apr 2014, 16:11 bearbeitet]

-timbo-
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 13. Apr 2014, 17:13

Ich habe 4 quadratische Ports mit den Maßen 5x5x7 cm auf die Frontseite eingebaut(WinIsd sagt eine länge von ca.30 cm, das muss ich doch durch 4 teilen oder nicht?).

Hier liegt auf jedenfall eins der Probleme, die Portfläche ist im Vergleich zur Länge viel zu groß! Im Prinzip müsstest du die Länge des Ports bei 2 anstatt einem Port etwa verdoppeln, bei 3 etwa verdreifachen... (Dies ist nur grober Anhaltspunkt).

Als Beispiel:

1 Bassreflexrohr Durchmesser:10cm = 20cm Länge
2 Bassreflexrohre Durchmesser:10cm = 44.3cm Länge
3 Bassreflexrohre Durchmesser:10cm = 69,3 cm Länge
...

Ich lasse mir die Länge der Bassreflexrohre gerne vom Freeware Programm BassCADe berechnen. Hier kann man die Werte von WinIsd in Rohre von jedem Durchmesser oder Bassreflexschächte umrechen!

Für dich würde das in etwas heißen:

Wenn WinIsd dir ausspuckt du sollst einen Bassreflexkanal mit 25cm² (5x5cm) Portfläche und 30cm Länge verwenden müsste dein Bassreflexkanal bei 4 solcher Kanäle (insgesamt 100cm² Portfläche) jeweils 128,2cm betragen. Sprich vervierfacht + Korrektur der Luftsäule.
Oder einfacher du klebst 3 deiner 4 Bassreflexports wieder zu und verlängerst den einen auf 30cm. Im Endeffekt baut sich im Gehäuse kein Druck auf, daher funktioniert das Prinzip der Bassreflexkonstruktion auch nicht

Jedoch übernehme ich für diese Angabe keine Verantwortung oder dergleichen, da ich selber noch ziemlich am Anfang bin was die entwicklung von Lautsprechern angeht.

MfG Timbo

[Beitrag von -timbo- am 13. Apr 2014, 17:18 bearbeitet]

Icemakerdai
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 13. Apr 2014, 17:25

Wunderbar, DANKE, dann bestätigen sich meine Vermutungen im Endeffekt auch vollkommen! Ich berichte später, wie sich meine nachträglichen Änderungen auf den Lautsprecher auswirken.

EDIT: So habs mal ausprobiert und siehe da es kommt was, zwar nicht vollständig so wie ich es mir erhofft hatte aber nun hab ich doch gut was dazugelernt.

Noch eine Frage zu groß kann ein Gehäuse Theoretisch nicht sein oder?
Jetzt habe ich nämlich 140L Volumen für einen 8" Tiefmitteltöner...

[Beitrag von Icemakerdai am 13. Apr 2014, 19:10 bearbeitet]

Joker10367
Inventar

#4 erstellt: 14. Apr 2014, 07:47

Zu groß kann ein Gehäuse schon sein. Wie du schon sagtest, stellt die Federwirkung der Luft im Innern irgendwann keinen Widerstand mehr da und das Chassis kann sich wie im Freeairbetrieb verhalten. Die Auslenkung soll in der Regel eigentlich nicht gedämpft werden, schließlich ist sie ja für den Schalldruck verantwortlich, bzw. in gleichem Atemzug für den Wirkungsgrad bei tiefen Frequenzen. Unterhalb der Abstimmfrequenz einer Bassreflexbox verhält sich ein Chassis auch annäherungsweise wie im Freeairbetrieb. Nur das man von dem abgegebenem Schalldruckpegel des Lautsprechers nichts mitbekommt, da sich die phasenverdrehten Abstrahlungen von Chassis und BR-Port gegenseitig wieder auslöschen. Wenn, so wie bei dir, die Abstimmfrequenz natürlich viel zu hoch ist, wie ja bereits erwähnt wurde, dann befindet sich der gesamte interessante Frequenzbereich natürlich im Bereich, wo die Auslenkung viel zu hoch ist und dabei aber keine Lautstärke im Raum erzeugt wird.
140L sind nicht zu groß. Würde ich meine Visaton BG20 als Home-Hifi einsetzten, könnte man ihnen für einen glatten Frequenzgang nach Simulation um die 160L geben