Jamo Sub 800 Volumentuning

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datoni
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Mrz 2016, 08:50
Hallo Leute,

ich bekomme diese Tage einen Jamo 800 Sub welchen ich als echtes Schnäppchen geschossen habe. War lange auf der Suche nach einem wohnzimmerfreundlichen kopakten Gerät, doch hege ich nun Zweifel ob die 42Hz ausreichend sind für Heimkino. Da ich in einer Wohnung wohne, sollen die Nachbarn ohnedies nicht übermäßig belästigt werden.

Meine weitere Idee war etwas das Gehäuse nach oben zu vergrößern mittels halbkugelförmigen Aufsatz und eventuell noch einem Zylinderstumpf dazwischen. Das bringt rd.2-3L.

Nur habe ich keinerlei Ahnung wie ich bei dieser Konstruktion irgendwas berechnen kann und ob es nicht nur schlechter wird-wahrscheinlich ist das Gehäuse eh sehr optimiert.

Was ist eure Meinung dazu?

Gleich zurückschicken, testen, oder bringt der Umbau doch etwas?

Danke für die Antworten und lG
Joker10367
Inventar
#2 erstellt: 30. Mrz 2016, 09:40
Hey,

Unbenannt

In der Grafik ist exemplarisch eine Simulation des Reckhorn D-165 mit zwei 17er Dayton-Passivmembranen abgebildet.

Die orangene Kurve stellt den Ausgangszustand von etwa 15L dar.
Bei der grünen Kurve wurde das Volumen um 3L auf 18L angehoben.
Bei der blauen Kurve wurde das Volumen bebehalten und stattdessenzusätzliches Gewicht auf die Passivmembranen gelegt. In diesem Fall jeweils 50g extra pro Passivmembran.

Eine Volumenänderung hat einen deutlich geringeren Effekt als zusätzliches Gewicht, welches zudem deutlich einfacher zu realisieren ist

Ich will das Chassis aus der 17cm-Klasse sehen, welches 800W wegstecken kann, ohne dabei einen äußerst schnellen mechanischen und/oder elektrischen Tod zu sterben Und auch die Endstufe, welche dauerhaft 800W raushaut, wenn sie mit knapp 350W abgesichert ist
datoni
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 30. Mrz 2016, 17:26
Sehr vielen Dank für deine Antwort.

Mit welchem Programm hast du das gerechnet?

Das mit dem Zusatzgewicht werde ich gegebenenfalls mal testen, aber eher mit weniger Masse da ja sonst mehr Druck am Treiber herrscht.

Die 800W kann ich auch nicht ganz glauben, zumal der Sub die Wärme alleine über das mickrige Luftvolumen innen abführt und keine Kühlrippen nach aussen hat.
Aber er wirkt wertig verarbeitet und ganz schlecht wird Jamo ja auch nicht gearbeitet haben...

Zur Volumserhöhung: ich sehe bei DIr du hast das Volumen um 3L erhöht, was ja bei 18L ein geringer Anteil ist. Bei meiner Vision wären es auch fast 3L aber bei nur 4,5L Nettovolumen, also anteilsmäßig schon deutlich mehr oder vielleicht eh schon zu viel.

hmm mir läßt das Thema so überhaupt keine Ruhe, wieder was zu basteln wäre fein aber ein fabrikneues Teil anzusägen....
Joker10367
Inventar
#4 erstellt: 30. Mrz 2016, 21:59
Die Simulation ist mit WinISD entstanden.

Wenn der Volumenzuwachs dann proportional deutlich größer wird, dann ändert sich dass natürlich auch wieder etwas. Dennoch ist die Methode mit zusätzlichem Gewicht deutlich einfacher zu realisieren bei ähnlichem Ergebnis

Wenn du basteln möchtest und nen kleinen feinen Subwoofer suchst, kann ich dir den in der Simulation verwendeten Reckhorn empfehlen.
Zudem würde ich dir empfehlen, dich von der Geschichte mit Passivmembranen zu verabschieden. Nimm stattdessen zwei von den Reckhorn im geschlossenen Gehäuse und ordne sie impulskompensiert (also gegenüberliegend) an. Evtl. passen ja sogar zwei von diesen kleinen Subwoofer in die Wohnung, die dann jeweils in der Nähe der Frontlautsprecher stehen

Das hat folgende Vorteile:
besseres Group Delay;
mindestens gleicher maximaler Pegel, tendenziell eher höher;
geringerer Preis (Passivmembranen kosten auch Geld und das teilweise nicht zu knapp; vorallem da man mindestens 2 Stk braucht);
impulskompensiert;
nur zwei Seiten des Würfels sind mit Membranen belegt;
etc...

Um den Nachteil nicht zu verschweigen:
im Bereich des Tunings hat die Kiste mit Passivmembran den etwas besseren Wirkungsgrad. Aber Endstufenleistung kostet heute nichts mehr, sodass das nicht weiter wild ist. Zumal das wirklich nur im bereich des Tunings ist. Ober- und Unterhalb des Tunings liegt die geschlossene Kiste mit zwei aktiven Chassis wieder vorn.

Ich selbst habe vier von den Reckhorn am werkeln (in meiner Signatur: Julimon) und bin sehr zufrieden mit denen. Zur Zeit laufen sie sogar geschlossen.


[Beitrag von Joker10367 am 30. Mrz 2016, 22:01 bearbeitet]
Viper780
Inventar
#5 erstellt: 30. Mrz 2016, 22:02
Bei der Impulskompensation verhalten sich die Chassis aber so wie eines. Wenn der Subwoofer nicht total still stehen muss (tut er sowieso nie ganz) würd ich das zweite Chassis lieber in ein eigenes Gehäuse bauen.
Joker10367
Inventar
#6 erstellt: 31. Mrz 2016, 07:59
Daher ja mein Vorschlag, zwei von den impulskompensierten Subwoofern zu bauen
ehemals_Mwf
Inventar
#7 erstellt: 31. Mrz 2016, 15:03
Hi,

der TE hat den Sub doch quasi schon und will ihn auch haben...
(hoffentlich ist er technisch o.K. ...)

Es geht ausschließlich darum, ob sich per Tuning noch etwas mehr rausholen lässt,
-- evtl. Vorteile einfahren dadurch, dass ein Minaturisierungsschritt rückwärts gegangen wird ... .

Volumen ist durch nichts zu ersetzen, außer ...

Gruss,
Michael
Joker10367
Inventar
#8 erstellt: 31. Mrz 2016, 21:50
"Zurückschicken" stand auch noch zu Debatte, daher mein Vorschlag.
datoni
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 31. Mrz 2016, 22:27
danke erstmal für die Tipps und Ratschläge!

natürlich steht zurückschicken ebenfalls zur Option falls mir der Sub gar nicht liegt.

Meine Zwischenzeitliche Entscheidung wird mal so sein, dass ich einmal Probe höre

Wie schon erwähnt ist es wahrscheinlich kein Nachteil wenn das Teil nicht ganz so brachial in den Basskeller geht, meine Altbauwohnung ist von der Schallisolierung nicht am neuesten Stand und ich will es mir nicht mit den Nachbarn unbedingt verscherzen.

Sobald mal ein Haus mit Männerzimmer da ist sieht die Sache natürlich wieder anders aus

Also mal abwarten und probieren und bei etwaigen Basteleien werde ich bei Interesse natürlich berichten.

Eine Frage hätte ich noch: Volumen ist durch nichts zu erstezen, aber zerstörtd das dann nicht den Sinn dieser Passivmembranen? Diese werden ja duch den Treiber angetrieben und das über den Luftdruck im Inneren. Durch eine Volumsvergrößerung würde ich zwar bei einer geschlossenen Box die Frequenz senken aber bei dieser Konstruktion reduziere ich dann doch die Wirkung der Schallabgebenden Gesamtfläche-oder?

Schönen Abend und Liebe Grüße
Joker10367
Inventar
#10 erstellt: 01. Apr 2016, 08:30
Die Frequenzen unter 40Hz sind nicht das, was den Nachbarn zur Weißglut treibt

Eine Passivmembran übt praktisch die gleiche Funktion aus, wie ein Bassreflexkanal. Je größer das Volumen desto größer der Wirkungsgrad. Vergrößert man allerdings das Volumen und lässt dabei die Geometrie des Bassreflexkanals bzw. das Gewicht der Passivmembran gleich, dann sinkt die Abstimmfrequenz.
Wenn du dich mit deiner Frage auf meinen Vorschlag der geschlossenen Box beziehst, dann reduzierst du nicht die abstrahlende Gesamtfläche. Auf den ersten Blick scheint es zwar so, als würde man hier 3 x 17cm (Passivmembran) mit 2 x 17cm (geschlossen) vergleichen. Allerdings muss man sich das Funktionsprinzip der Bauweisemit Passivmembran vor Augen halten.
Die Passivmembranen arbeiten nur in einem sehr engen Frequenzbereich. Und wenn Sie arbeiten, dann auch nur sie allein. Das aktive Chassis übt in diesem Bereich keine nennenswerte Schallabstrahlung mehr aus. Es arbeiten also nur 2 Membranen. Oberhalb der Abstimmfrequenz übernimmt dann wieder vollständig das aktive Chassis die Schallabstrahlung, sodass hier nur noch eine Membran arbeitet. Daher stehen zwei aktive Chassis dem Gehäuse mit zwei Passivmembranen in nichts nach.
Ezeqiel
Inventar
#11 erstellt: 01. Apr 2016, 09:58
Ich hatte mal eine Diskussion über die Auslegung von PM's. Jemand empfahl, das Vd der PM's eher dreimal höher zu dimensionieren, als das Vd des aktiven Treibers, nicht zweimal höher, falls man bei maximaler Pegelausnutzung die PM's nicht überfordern will. Denn im Bereich der Abstimmfrequenz geht der Wirkungsgradgewinn durch BR wohl teilweise gegen 9 dB, statt 6 dB.

Dass würde bedeuten, dass für den Fall, dass eine CB auf gleichen Amplitudengang wie eine BR entzerrt würde, wohl auch eher die dreifache Membranfläche benötigt würde, um gleich pegelfest zu sein. Die zweifache Membranfläche wäre dann zu wenig.

Oder habe ich da einen Denkfehler?

Viele Grüße,
Ezeqiel


[Beitrag von Ezeqiel am 01. Apr 2016, 10:00 bearbeitet]
Joker10367
Inventar
#12 erstellt: 01. Apr 2016, 22:30

Jemand empfahl, das Vd der PM's eher dreimal höher zu dimensionieren, als das Vd des aktiven Treibers


Das muss dieser Jemand jetzt nur noch den Herstellern erklären, die viel zu oft ein einzelne gleich große PM einsetzten

In einer QUick'n'Dirty Simu (wieder mit dem Reckhorn) braucht man in CB sogar 4 Stück, um im Bereich der Tuningfrequenz bei geschlossenem Gehäuse mitzuhalten, zumindest bei BR.
datoni
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 02. Apr 2016, 23:17
hallo Leute,

der Sub ist heute gekommen, scheint aber defekt zu sein oder mit meinem Receiver stimmt was nicht. Leider hab ich keine Möglichkeit das zu testen, also wird wieder etwas Zeit vergehen bis ich an Umbaumaßnahmen erst mal denken kann

Für den Fall, dass es ja doch noch was wird war mein Gedanke zum Umbau, dort wo die Endstufe drauf ist-die nimmt bei dem kleinen Ding die ganze Rückwand ein- eine Verlängerung des Gehäuses nach hinten. So muss ich das Teil nicht verschandel und kann mich mit verschiedenen anschraubbaren Gehäusen herumspielen.
Joker10367
Inventar
#14 erstellt: 03. Apr 2016, 08:35
Hey,

das ist schade zu hören. Oder auch erfreulich, denn jetzt stünde ein Rückversand außer Frage

Ich verstehe nur noch nicht so ganz, warum du den Subwoofer umbauen willst? Da sprechen so viele Faktoren gegen.

Durch den Umbau wird das Gerät ja wieder etwas weniger "Wohnzimmerfreundlich". Vorallem die Optik wird dann wohl stark leiden.
Wenn das Gehäuse im Endeffekt ehh größer wird, dann lieber gleich auf ein größeres Gehäuse setzten, in welches dann auch wenigstens eine Chassis-Klasse größer reinpasst. Dann geht das mit den etwas tieferen Frequenzen auch leichter von der Hand.
Denn ohne die TSP von dem verbauten Chassis, die Daten von den Passivmembranen sowie die Filter vom Aktivmodul, sind Simulationen vorab nicht wirklich möglich und du wirst einige Versuche brauchen, bis es halbwegs passt. Wenn der Hersteller einen Subsonic an der richtigen Stelle gesetzt hat, dann bringt es dir nichts, den Frequenzgang zu den tiefen Frequenzen auszudehnen. Denn der Subsonic wird das wieder "auffressen".
Zudem besteht ja auch die seltene Möglichkeit, dass der Hersteller die Chassis mal nicht in eine maximal mögliche Gehäusegröße gequetscht hat, sondern das Chassis tatsächlich im optimalen Volumen mit gut abgestimmten Passivmembranen sitzt Dann bringt dir das Mehr an Volumen wenig.
Zudem verschenkst du ja jeden Garantieanspruch, sobald du auch nur eine Schraube löst.

MfG
ehemals_Mwf
Inventar
#15 erstellt: 03. Apr 2016, 11:23

datoni (Beitrag #13) schrieb:
... Leider hab ich keine Möglichkeit das zu testen, ...

Einfach irgendein Quellgerät (Mobilplayer, Laptop, CD-/BR-Player ...) direkt anschließen, ggfs. mit Adapter Miniklinke - Cinch, 1 Kanal genügt.
datoni
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 03. Apr 2016, 19:35
hab ich probiert mit Handy und KH Ausgang. Kommt schon Musik raus aber nicht besonders toll, aber klar weil es nicht über reines Basssignal läuft. Vom Gefühl her ist es aber nicht so wie es klingen sollte und die rückseitige LED flackert auch seltsam herum als ob da Ströme falsch fließen. Hab jetzt mal Ersatz geordert weil von den Abmessungen scheint das Teil einfach perfekt.
Viper780
Inventar
#17 erstellt: 04. Apr 2016, 20:56
Wenn die Abmessungen perfekt sind wie willst du dann den das Volumen vergrößern?

Bei Jamo wäre der Sub650 oder 660 wesentlich interessanter
datoni
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 04. Apr 2016, 21:56
Hast ja eh recht, aber 10cm mehr nach hinten oder oben und das Ding wäre immer noch winzig

Aber ich sehe mittlerweile eh ein, dass das eher ein Hirngespimst ist. Ich will ihn jetzt noch in Funktion testen und ich werde ja sehen ob mir das dann gefällt was er bringt.
Viper780
Inventar
#19 erstellt: 04. Apr 2016, 22:36
Was hast du den für Lautsprecher?

Mit 10cm mehr machst du halt das Kraut auch nicht fett und wenn du überall 16cm dran gibst würde zB ein super günstiger (150€) Versacube mit AW3000 und AM120MKII
kleiner aber auch viel teurer ist der Cube 10XXLS von quint http://quint-store.com/index.php?page=categorie&cat=13 sollte aber auch tiefer gehen

Von der größe her interessant ist der Tang Band W8Q-1071 der sehr gut als Bassreflex geht.
datoni
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 19. Apr 2016, 20:55
Servus,

habe nun ein funktionierendes Exemplar, sowohl Sub als auch Receiver, und muss sagen ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Natürlich wird der kleine nicht mit einem 20 Hz Monster vergleichbar sein, aber da ich so einen noch nie zum Vergleich hatte fehlt mir erstmal mal an Nichts.

Als Receiver hab ich jetzt den Onkyo SR 444 ebenfalls zu einem guten Preis erhalten. Sub plus Receiver haben mich in Summe weniger als 450€ gekostet und über P/L Verhältnis kann sicher keiner klagen

Ich danke für die vielen konstruktiven Beiträge so habe ich wieder einiges dazu gelernt und sobald mal Haus mit Kinozimmer kommt wird auch der Sub etwas mächtigerem weichen.

lG
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