Kabelquerschnitt - RMS

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paul0294
Neuling
#1 erstellt: 10. Mrz 2019, 16:37
Hallo,
Ich habe eine Frage da ich viele unterschiedliche Aussagen zum Kabelquerschnitt meiner zu verbauenden Stromzufuhr bekommen habe und ich etwas verwirrt bin.

Ich besitze:
- 1x Subwoofer 600W RMS, 1200W MAX, 2 0hm
- 2x 3Wege-Lautsprecher 45W Nennleistung, 200W MAX. 4Ohm

- 1.Endstufe(für Subwoofer) mit Ausgangsleistung:
- 1 x 300 RMS @4Ohm
- 1 x 500 RMS @2Ohm
- 1 x 600 MAX @4Ohm
- 1 x 1000 MAX @2Ohm
- 2.Endstufe(für 3Wege-Lautsprecher) mit Ausgangsleistung
- 2 x 75 Watts @ 4 Ohms RMS
- 2 x 150 Watts @ 4 Ohms MAX
- 2 x 135 Watts @ 2 Ohms RMS
- 2 x 275 Watts @ 2 Ohms MAX

Da mir in einem Geschäft 20mm², und in einem anderen 35mm² empfohlen wurden hab ich beschlossen es selbst auszurechnen.
Mithilfe des Internets bin ich auf eine Formel gestoßen mit der ich den Stromverbrauch ausrechne und anschließend in einer Tabelle den Querschnitt ablesen kann. Dort verwendet man jedoch die Maximale Stromaufnahme. In den Bedienungsanleitungen zu meinen Geräten finde ich jedoch nur Ausgangsleistung und nicht Eingangsleistung. Kann ich diese einfach verwenden um zu rechnen. Wenn ja dann ist mein Ergebnis 25mm² minimum. Was würdet ihr sagen? Habe ich richtig gerechnet?

Danke fürs Interesse

Paul0294


[Beitrag von paul0294 am 10. Mrz 2019, 16:39 bearbeitet]
LexusIS300
Inventar
#2 erstellt: 10. Mrz 2019, 18:28
Hallo,

man verlegt nach der Absicherung der Verstärker.
Also Sicherungswerte zusammenzählen
Wattzahlen haben da nur sehr wenig damit zu tun, denn es kommt auch noch der Wirkungsgrad hinzu.
Hier eine Tabelle

http://noiasca.rothschopf.net/kabelverlegung.htm
Car-Hifi
Inventar
#3 erstellt: 11. Mrz 2019, 01:03
Tach auch und herzlich willkommen im Forum,

es gibt ein paar Faustformeln, mit denen man den nötigen Querschnitt Pi mal Daumen errechnen kann. (1)

Als erstes nimmt man die RMS-Ausgangsleistung, die bei der vorhandenen Impedanz angegeben wird. Also in Deinem Fall 1x500 W an 2 Ω und 2x75 W an 4 Ω. Als nächstes muss man wissen, auf welcher Technologie der Verstärker beruht um den Wirkungsgrad abzuschätzen. Analoge Verstärker nach dem Class A/B-Prizip kann man mit 50 % veranschlagen, digitale Verstärker nach Class-D kann man 80% nehmen (2)

Wir nehmen mal an, dass Deine beiden Verstärker nach dem Class-A/B-Prinzip arbeiten. 50% Wirkungsgrad bedeutet, dass nur die Hälfte der Eingangsleistung zur Ausgangsleistung gemacht wird, der Rest wird als Wärme verbraten. Konkret nehmen Deine beiden Verstärker also maximal 1.300 W RMS auf. Wir gehen zur Sicherheit davon aus, dass die Hersteller die Leistungsangabe bei 13,5 V messen. (3) Das bedeutet, dass die beiden Verstärker bei voller Dauerlast knapp 100 A aufnehmen werden. (P=U/I)

Der Elektriker nimmt als Faustformel an, dass eine Leitung, die sich nicht erwärmen soll, eine maximale Stromdichte von 10 A/mm² verträgt. Wir pauschalisieren auf nur 5 A/mm². Durch diesen Kunstgriff erreichen wir einen akzeptablen Spannungsabfall im Kabel, über die typischen Längen, die wir verbauen. (Rund 5 m wenn sich die Batterie vorn und die Verstärker hinten befinden.) Das bedeutet, dass wir für 100 A eine Leitung von 20 mm² brauchen.

Ich würde 25 mm² nehmen. 20 mm² ist kein genormter Querschnitt. Dafür bekommt man keine passenden Kabelschuhe und Aderendhülsen. Jedenfalls nicht von Herstellern mit gewisser Qualität.


Anmerkungen:

1) Es gibt natürlich auch sehr genaue Rechenwege, mit denen man den Spannungsabfall im Kabel berechnen kann und dann über den Wunsch-Verlust die nötige Kabelstärke bestimmt. Doch dafür müsste man die Verstärker durchmessen und nicht nur die Angaben der Hersteller verwenden.

2) Die Werte von 50 und 80 % für den Wirkungsgrad sind Erfahrungswerte. Gute Hersteller erreichen bei analogen Verstärkern, solange man nicht die minimale Impedanz nimmt auch bis zu 60 oder gar 65% Wirkungsgrad. Bei Class-D Verstärkern kann man bis zu 95% kommen. Das müsste man für eine exakte Berechnung messen.

3) Einige Hersteller geben direkt an, bei welcher Eingangsspannung sie messen. Sollte das 14,4 V sein, nimmt man natürlich diesen Wert zur Berechnung. Wobei es dann noch zu beachten gilt, ob der Verstärker ein lineares oder ein geregeltes Netzteil besitzt. Am besten sollte man also die Leistung bei verschiedenen Eingangsspannungen messen, um eine korrekte Berechnung vorzunehmen.

4) Mit den Werten vom spezifischen Widerstand, dem Wert der Leistungslänge kann man ganz prima den Widerstand der Leitung ausrechnen. Wenn man den maximalen Strombedarf der Verstärker ausgerechnet hat, kann mit dem Leitungswiderstand den Spannungsverlust bei Volllast errechnen.

Alles nur ein bisschen Physik und Mathematik.
Alt_und_Laut
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 11. Mrz 2019, 01:48
moin.
ich habs schonmal irgendwo hier geschrieben:
zu dünne kabel sind wie runderneuerte reifen - irgendwie gehts, ideal ist aber anders!
bei der berechnung der nötigen kabelquerschnitte sind neben stromaufnahme und kabellänge auch dauer der belastung, kabelmaterial und umgebungstemperatur relevant ... nur macht sich kaum jemand die "mühe" das korrekt zu berechnen - die anäherung per tabelle ist aber auch ok.
zudem gibt es neben monetären aspekten auch einen noch nicht erwähnten:
bleiben die kabel beim fahrzeugwechsel im auto oder werden die mit ausgebaut?
im 2. fall würde ich die dickeren kabel wählen und nie wieder drüber nachdenken müssen ...
BTW: steht noch eine aufrüstung (mehr leistung) im raum?
dann gilt es auch das zu beachten!
die aufrüstung mittels zusatzbatterie hat in der berechnung keine berücksichtigung zu erfahren, stromlieferant #1 im auto ist der generator, ein "ladekabel" muss genauso dick sein wie ein versorgungskabel ohne zusatzbatterie!
sämtliche berechnungen gelten auch für die masseseite!
... und zu dicke kabel gibt es nicht
gruß vom autoelektriker
michael
paul0294
Neuling
#5 erstellt: 11. Mrz 2019, 12:02
Danke für euer Interesse und eure ausführlichen Antworten. Jetzt weiß ich wie man es Korrekt berrechnen würde. Ich kenne die Faustformel und das wichtigste ich weiß wie groß ich mein Kabel dimensionieren sollte:D
Danke ihr seid super!
@alt_und_laut ich hatte die Anlage bereits einmal ausgebaut und das Auto verkauft. Die kabel habe ich jedoch drinnen gelassen. (Die Anlage hat letztes mal ein Freund eingebaut) deshalb wusste ich dann nicht mehr wie er verkabelt hat. Jetzt will ich's selber machen aber aufrüsten werde ich nicht mehr. Nicht mit diesem Auto (polo 6n).
WhiteRabbit1981
Inventar
#6 erstellt: 14. Mrz 2019, 11:43
Die 3-Wege Lautsprecher sind hoffentlich nicht auf der Heckablage
Wenn du eh neu baust, würde ich den Hunni für neue Lautsprecher investieren.
xStein
Stammgast
#7 erstellt: 15. Mrz 2019, 17:37
Wie kannst du das denn empfehlen ohne zu wissen, welches 3 Wege System er hat
st3f0n
Moderator
#8 erstellt: 15. Mrz 2019, 17:47
@xStein


- 2x 3Wege-Lautsprecher 45W Nennleistung, 200W MAX. 4Ohm


Das verheißt normalerweise nichts gutes.
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