Wo verlege ich das LS Kabel???

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Meganewbie
Stammgast
#1 erstellt: 01. Sep 2004, 16:29
Moin,

also hab mir dank euer Forum schon ein bissel an wissen angeeignet. Nur eins frage ich mich. Auf welcher Seite verlege ich die LS-Kabel?. Wenn ich auf der linken oder rechten Seite beide Kabel für die Front LS lege, habe ich doch jeweils für einen LS ein paar zentimeter mehr Kabel. Kommt es da net zu Verzerrungen im Klangbild? Oder ist das unrelevant? Und wie habt ihr das denn so verlegt?


MfG Simon
tretmine
Inventar
#2 erstellt: 02. Sep 2004, 02:00
Ich habe es jeweils immer auf einer Seite. Meine rechte Seite führt das Stromkabel und somit kommt das LS-Kabel auch damit über ne lange Strecke elektromagnetisch Kontakt. Aber das ist eigentlich unrelevant. Du musst sehen, dass hier viel höhere Ströme fließen als z.B. in einem Cinch-Kabel. Ich habe dadurch keinerlei Einstörungen.

Aber auch wenn du es nur auf einer Seite verlegst: Die paar cm oder Meter mehr machen nix aus. Alleinig wäre der Dämpfungsfaktor vielleicht negativ davon beeinflusst. Aber da jede Frequenzweiche den eh so etwas von runterdrückt macht das eh nix mehr aus, bzw. man sollte sich eh Gedanken darüber machen ob der DF überhaupt eine Relevanz hat, wenn z.B. eine Überendstufe mit dem Preis von einem neuwertigem gebrauchten Kleinwagen nur einen DF von um die 70 hat...

MfG Phil
Meganewbie
Stammgast
#3 erstellt: 02. Sep 2004, 11:14
Aha. Also sind die Störungén bei nem LS kabel viel geringer als bei nem Cinch Kabel. Aber warum. Kann das mal bitte jemand genauer ausführen. Find ich a bissel interessant.

MfG
tretmine
Inventar
#4 erstellt: 02. Sep 2004, 17:34
Ich weiß jetzt nicht in wieweit du in Physik auf dem laufenden bist. Deshalb schreibe ich das ein bischen ausführlicher.

Die elektromagnetische Kopplung zweier Kabel die nebeneinander verlegt sind ist seehr gering. Bei einer Spule mit 2 Wicklungen z.B. (Koppler/Trafo) ist diese um das Vielfache stärker.
Sollte also nun ein Bassschlag kommen, dann ändert sich kurzzeitig die Spannung (DeltaU), was zu einer Änderung des Magnetfelds führt, das jedes Stromkabel um sich herum aufbaut. Diese Änderung des Magnetfeldes (DeltaB) hat zur folge, dass es überhaupt eine Spannung irgendwo induziert werden kann (Deshalb hast du auch Wechselspannung in jedem Haushalt, da sich Delta U ständig ändert und du so schnell und bequem die 220V in jede beliebige Spannung mittels eines einfachen Trafos ändern kannst. Zusätzlich müssen sie es nicht noch im Kraftwerk gleichrichten, was auch nochmals Verlustleistung einspart.)
Liegt nun ein Cinchkabel neben dem Stromkabel deines Autos, dann wird durch die Magnetfeldänderung eine Spannung im Milivoltbereich im Cinchkabel induziert. Wir reichnen jetzt (ein bischen Extrem): Angenommen es induziert 250mV in einem Kabel. Dann sind es in beiden Cinchkabeln zusammen 0,5V. Nun: In einem Cinchkabel sind Spannungen von ca. 200-8000mV, soweit ich informiert bin. Das bedeutet, dass du schon ein deutliches Signal in das Cinchkabel drückst. Es sind genau genommen 6,25% der maximalen Verträglichkeit. Das bedeutet, dass du bei der niedrigsten Empfindlichkeit (8V) des Verstärkers ihm eine deutliche Verzerrung gibst, selbst bei der Utopie, dass du ihn wirklich voll runter gedreht hast. Nun nehmen wir an, dass dein Verstärker für das Frontsystem 2*100W RMS @ 4 Ohm macht. 6,25% von 200W sind 12,5W RMS die nun zu deinem Frontsystem jagen und sich deutlich hörbar machen, da sie meist im (Mittel-) Hochtonbereich liegen. Es liegen im Vergleich zum 200W-Schub zum 12.5W-Störsignal zwar 12dB und das ist schon einiges: Nur: Du wirst deinen HTs vielleicht mal 40W zusammen geben. Mehr aber nur wirklich selten. Der Rest kommt alles beim TMT an. Und nun siehst du: Die 40 W der beiden HTs sind gerade mal um 6 dB lauter als das Signal das du einsteuerst. Und das hört man gewiss!

Nun kommt es zum LS Kabel: Das LS Kabe wird beeinflusst und bekommt, wegen der fehlenden Abschirmung, nich nur 0,25V sondern 0,5 V abbekommen.
Nun geht es aber nicht mehr durch den Verstärker. Nein, es geht direkt an das Frontsystem. Wir rechnen wieder:
0,5V wird pro Kabel induziert, das heißt, dass es am Ende 1 V sind. 1 V an 4 Ohm Lautsprecher entspricht einer Stromstärke nach R=U/I von 0,25 A. Das bedeutet nach P=U*I, dass du ein Störsignal von 0,25W produzierst, das du den beiden HTs gibst. 0,25W ist aber um 21dB leiser als das 40W Signal, das an den beiden HTs gesamt dranhängt. Und das sind nun wirklich Welten die man nicht mehr hört.

Deshalb sind auch hochfrequente Einsteuerungen immer dämlich: Im Vergleich zu (Tief-)Mitteltoneinsteuerungen sind sie viel stärker zu hören und einfach nur gräßlich. Oft werden diese auch durch die LiMa eingedöselt...

Ach ja: Das mit dem Verstärker ist so ne Sache: Niemand wird seinen Verstärker voll zurückdrehen. Aber wäre er empfindlicher eingepegelt, dann würde das Störsignal noch höher verstärkt und der Effekt wäre noch stärker.
Die Einsteuerungen sind, so denke ich zumindest, nicht Praxisnah. Nur wenn ich jetzt mit ein paar Milivolt rechne, dann kommt es einfach nicht so klar und deutlich heraus wie in so einem Beispiel.

MfG Phil, der manche Werte einfach so aus dem Gefühl geschrieben hat. Bitte nicht schlagen, falls ihr manche Werte schlecht findet, sondern schreibt oder berichtigt sie einfach.


[Beitrag von tretmine am 02. Sep 2004, 17:40 bearbeitet]
Meganewbie
Stammgast
#5 erstellt: 02. Sep 2004, 18:28
Aha. Nach dem dritten mal lesen hab ich das so langsam gerafft. Also macht es nun net wirklich was, wenn ich die LS-Kabel am Powerkabel zurückführe.
tretmine
Inventar
#6 erstellt: 02. Sep 2004, 18:39
Japp. Macht nix aus. Wer etwas anderes sagt, der soll mir das dann doch bitte erklären.

Aber ich überlege mir eh gerade ob man überhaupt in ein LS-Kabel ein Signal induzieren kann. Man hat ja in 99% der Fälle Hin- und Rückleitung zusammen in einem Zwillingskabel. Das bedeutet aber, dass in beide Litzen eine Spannung induziert wird. Dann kann es aber überhaupt nicht zu einer Spannung an den LS-Anschlüssen kommen, denn im eigentlichen wäre ja der + Pol zum Beispiel bei _beiden_ Lautsprecheranschlüssen und der - Pol zum Beispiel an der Endstufe. Das bedeutet, dass es nur eine Art Ladungstrennung ist, die keinerlei Einfluss nimmt. *grübel*
Bei Cinchkabeln kann das anders sein, da die Endstufen diese sehr Hochohmig "verarbeiten".
Was aber fest steht: Du wirst keine Einsteuerungen bekommen. Aber über das oben mache ich mir nochmals Gedanken.

MfG Phil


[Beitrag von tretmine am 02. Sep 2004, 18:47 bearbeitet]
Meganewbie
Stammgast
#7 erstellt: 02. Sep 2004, 19:14
Hmm. Also da muss man schon ein paar mal lesen um zu wissen, was du damit eigentlich sagen willst. Aber im Grunde genommen hat sich meine Frage damit erledigt. Falls hier doch ncoh jemand seine 25seitige Doktorarbeit über die Induktion von Strömen in Signalkabeln reinschreiben will, dann gerne. Darauf
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