Anteil des BD Spielers an der Tonqualität

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GoloNogo
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Jan 2013, 20:42
Ich versuche die Technik zu verstehen.

Auf einer BD finden sich mitunter mehrere Tonspuren unterschiedlicher Qualität. Als höchtwertig gelten Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio.

Marktgängige BD Spieler verfahren, soweit ich weiß, auf drei grundsätzlich verschiedene Weisen mit diesen hochauflösenden Tonformaten.

(1) Weiterleitung der noch kodierten Tondaten ohne Eingriff (Bitstrom). In der Regel an den AVR, jedenfalls aber an ein Gerät, das mit einer entsprechenden Dekodereinheit ausgerüstet ist. Dies ist historisch die jüngste und zugleich, soweit der BD Spieler betroffen ist, technisch die primitivste Methode. Der BD Spieler fungiert hier sozusagen nur als Tondatenableser; die Tonerzeugung wird in den AVR verschoben. Die Verbindung zwischen BD Spieler und AVR muß natürlich eine für die HD Tonformate ausreichende digitale Bandbreite aufweisen. SPDIF kommt nur für Datenraten bis etwa 1,5 Mbit/s in Frage. Die komprimierten HD Tonformate brauchen mehr. HDMI erlaubt bis etwa 37 Mbit/s für Ton (8 Kanäle x 192 kHz Abtastrate x 24 Bit Quantisierung). Das reicht aus. (Wurde sicher im Hinblick auf die HD Tonformate spezifiziert.) Theoretisch ginge auch zum Beispiel USB 2.0, was 480 Mbit/s erlaubt, aber in der Praxis für diesen Zweck nicht benutzt wird. Dem Bitstrom kann natürlich kein sekundärer Audiostrom (wie Klacken des Menüs oder Kommentar zum Film) beigemischt werden.

(2) Zusätzlich zum Ablesen der Tondaten noch die Umwandlung nach PCM, eine digitale Repräsentation analoger Tonsignale. Feine digitale Treppchen statt analoger Kurven. Spricht man von PCM, muß man die Feinheit der Treppchen bedenken. Sie ergibt sich zeitlich aus der Abtastrate und in der Tiefe aus der Quantisierung. Also wieivele Proben je Sekunde und wieviele Bits je Probe. Bei der Wandlung eines komprimierten Tonformates nach PCM dürften jedoch Abtastrate und Quantisierung im Tonformat vorgegeben sein, so daß die Wandlung nach PCM festgelegt ist. Denkbar wäre allenfalls, daß ein Dekoder (aufgrund einer Registerbreite oder Busbreite oder was weiß ich) die beiden Auflösungsparameter herabsetzt, also beispielsweise 48 kHz aus 96 kHz macht oder 24 Bit auf 16 stutzt. Dies wäre eine Beschränkung des Dekoders. Ob eine solche Beschränkung bei marktgängigen Geräten vorkommt oder überhaupt qua Zertifizierungsbestimmungen vorkommen darf, weiß ich nicht. (Dekoder sollten billig genug sein, um hier nicht die Datengüte herabsetzen zu müssen.) Das erzeugte PCM würde dann über eine geeignete Verbindung an ein Gerät mit D/A Wandler gehen. Dies wäre in der Regel der AVR. Eine geeignete Verbindung müßte einen ausreichenden Datendurchsatz garantieren. HDMI sieht circa 37 Mbit/s für Audio vor. USB 2.0 hätte also auch genug Platz zu bieten. SPDIF natürlich nicht. Dem dekodierten PCM können sekundäre Audioströme beigemischt werden.

(3) Zusätzlich zum Ablesen der Tondaten und ihrer Dekodierung nach PCM noch die Wandlung in analoge Signale für alle Kanäle. Dies setzt einen D/A Wandler voraus.

Wenn diese Ausführungen stimmen, dann sollte auch folgendes stimmen:

(A) Bei Ausgabe der HD Tonformate als Bitstrom ist der Anteil des BD Spielers an der resultierenden Tonqualität gleich null.

(B) Bei Dekodierung der HD Tonformate zu PCM hat der BD Spieler nur dann einen Anteil an der Tonqualität, wenn seine Elektronik für die HD Tonformate zu schwach ausgelegt ist und er die Tonauflösung daher hinunterrechnet. (Ob dies in der Praxis irgendwo der Fall ist, weiß ich nicht.)

(C) Bei Wandlung der HD Tonformate nach analog 5.1 oder 7.1 hat der BD Spieler selbstverständlich einen großen Anteil an der Tonqualität. Es kommt hier auf seinen D/A Wandler an.

(D) Für Dolby und DTS ohne HD gilt das genauso, nur daß die auch als Bitstrom über SPDIF gehen können, nicht allerdings dekodiert zu PCM, was nämlich eine höhere Bandbreite erfordern würde.

(E) Bei Wandlung jeglichen Tonformates nach analog, ob Stereo oder 5.1 oder 7.1 Mehrkanalton, kommt es natürlich auf den D/A Wandler im BD Spieler an.

Was meint ihr? Stimmt das so? Was ist falsch? Was fehlt? Danke.
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