SA 8100 (7100) defekt durch PC-Signal?

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Sahara9
Neuling
#1 erstellt: 11. Jan 2015, 17:43
Hallo an Alle,

bin neu hier im Forum, leider aus einem eher unschönen Grund. Habe Probleme mit gleich zwei Verstärkern (Pioneer SA-7100 und 8100). Den 8100 habe ich erst einige Wochen. Benutze das Gerät primär zum Platten hören habe es aber auch über so ein "Chinch auf Klinke???"-Kabel an meinem PC angeschlossen zum Musik hören angeschlossen. Nun ist gestern folgendes passiert: Habe am PC einen Film geguckt (Sound über den Verstärker) und plötzlich kommt ein lautes Krachen aus der Box, ab da kam aus der besagten Box der eigentlich Ton nur noch sehr leise und wird hauptsächlich von kratzenden und heulenden Nebengeräuschen übertönt. Aus der anderen Box kam der Ton unverändert. Nun dachte ich erstmal dass die Box kaputt ist. Um dies zu testen habe ich den Verstärker abgeklemmt und meinen alten 7100 angesteckt. Als hier der Ton ganz normal kam war ich erstmal mies gelaunt weil ja wohl der schöne 8100 kaputt ist. Naja erstmal weiter Film geschaut und plötzlich ... auch Ton weg (diesmal ohne Krachen dafür Protection Lampe an). Ich denke mal dass das kein Zufall ist oder? Habe ich mit der Anschließerei an meinem PC beide Verstärker geschrottet? Für Hilfe wäre ich euch sehr dankbar

MFG, Robert
seychellenmanus
Inventar
#2 erstellt: 11. Jan 2015, 18:15
Das sieht wohl tatsächlich so aus das du beide geschrotet hast. Bei Anschluss aus PCG Soundkarten sollte immer ein Ground Loop Isolator zwischengeschaltet werden. Es kommt sonst zum zusammenschalten unterschiedlicher Massepotentiale.

Und das kann sich halt derart negativ auswirken. Das ist schon öfter vorgefallen.
Wenn du eine Reparatur wünschst kannst du dich gerne per PM an mich wenden.
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 11. Jan 2015, 19:08
Es betreiben nicht ganz wenige Leute auch Klassiker-Verstärker an PCs, für gewöhnlich ohne solche Überraschungen. Man handelt sich auch nicht immer gleich eine Masseschleife ein (bei Verstärkern wird normalerweise auf eine geringe Kopplung zum Netz geachtet), dazu bedarf es schon noch eines zweiten kritischen Geräts entweder mit NF-Masse auf Schutzerde oder mit erheblichen Ablötströmen (Fernseher sind hier so ein Klassiker), das ebenfalls mit dem Verstärker verbunden ist.

Irgendwas muß hier aber offensichtlich gründlich schiefgelaufen sein, das ist bald etwas viel Pech auf einmal. Sooo schnell schießt man so einen Verstärker normalerweise nicht ab. Ist ja kein Eingangswahl-IC drin, die Dinger sind in der Tat etwas empfindlich.

Der Beschreibung nach hat der 8100 weniger gelitten. Endtransistoren und Eingangsstufe scheinen noch OK zu sein, aber irgendein anderer Transistor ist offenbar defekt. Bei Geräten in dem Alter würde ich übrigens dringend dazu raten, mal den Ruhestrom nachstellen zu lassen (bei Kontaktproblemen im Poti läuft der in dieser Schaltung hoch). Gerade beim SA-8100 sehe ich auch ein paar kleinere Elkos in der Endstufe, die nach 40 Jahren sicher nicht mehr allzu frisch sind.


[Beitrag von audiophilanthrop am 11. Jan 2015, 19:19 bearbeitet]
Sahara9
Neuling
#4 erstellt: 11. Jan 2015, 19:34
Ja das ist in der Tat ziemliches Pech bzw. halt einfach meinem Unwissen geschuldet; neben dem PC hatte ich nur noch den besagten Plattenspieler angeschlossen (und natürlich die Boxen: JBL Northridge E30); beim 7100 tut sich halt gar nichts mehr, die Protection Lampe brennt zwar aber das Relais gibt keinen Ton von sich ...


[Beitrag von Sahara9 am 11. Jan 2015, 20:08 bearbeitet]
Dominik.L
Inventar
#5 erstellt: 12. Jan 2015, 13:41
Hi,
auch ich glaube nicht ( wie audiophilanthrop) das der "Verursacher" der PC/ dessen Soundkarte ist.
Ich denke der "Verursacher" ist das Alter der Geräte.

Beide Geräte sind recht robust.

Beim Gerät das einkanalig leiser ist:
Prüfe zuerst klangregelung, bevor Du Dich im Gerät vergrabst.
Wenn das keinen Ervolg bringt, messe an den Eingängen der Endstufen ob die Audiopegel jeweils da sind

Beim Gerät, welches in Protect ging:

Messe zuerst das Netzteil ob die Spannungen noch alle in vogeg. Höhe da sind
(der 7100er leidet oft an def. Netzteilen / Längsregelungen)

Wenn die alle da sind, ist sicherlich eine der Endstufen defekt.
Dabei bitte nicht "wild" die Endstufentransistoren ersetzen, das bringt nicht viel, denn es muß ja eine Ursache haben,
warum diese def. sind. Also, Fehler dann eher in Treiber oder BIAS suchen und VOR dem Einschalten mit neuen
Endstufentransistoren beheben.

BTW ich habe meine 8100er auch lange mit meinen verschiedenen Soundkarten verknüpfelt gehabt, Sie ist nie verstorben

hoffe hilft

Grüße
Dominik
Sahara9
Neuling
#6 erstellt: 12. Jan 2015, 15:53
Hi und danke für eure Antworten,

@Dominik: leider hab ich wenig Ahnung von solchen Dingen ich würde mich allerdings trotzdem, auch wegen etwas knapper Kasse, gern selbst drum kümmern, soweit das möglich ist. Ich hab auf jeden Fall die Möglichkeit mir an der Uni einige Messinstrumente auszuleihen (Schaltpläne hab ich schon runtergeladen). Was meinst du mit zunächst "Klangregelung prüfen"? Und könnte es sein, dass beim 7100 lediglich das Lautsprecherrelais defekt ist? Ein Kumpel hatte mal ein ähnliches Problem (also aus laufendem Betrieb in den Protection Modus geschalten) und da war eben das besagt Relais defekt.


Viele Grüße


[Beitrag von Sahara9 am 12. Jan 2015, 15:55 bearbeitet]
Dominik.L
Inventar
#7 erstellt: 12. Jan 2015, 18:13
Wenn Du die Möglichkeit hast an Messequi zu kommen dann ist das super.

Dein "Kumpel" hat dich auf den Arm genommen,
Die Protectschaltung "überwacht" die Spannungen bzw den Offset der Endstufe.
Sind diese übereinem bestimmten Wert, wird das Lautsprecherrelais nicht mehr durchgeschalten.
Stattdessen die "Protectlampe" angeschalten......und nicht umgekehrt, das macht ja keinen Sinn

Also, mit Messeqi, anhand der Unterlagen, Spannungen prüfen.

Zum "Großen"

"Klangregelung" meine ich Potentiometer und Schalter am Gerät
Da kannst ja mit dem Oszi sehr einfach messen, ob Signal noch ansteht/rausgeht.
Ist ja keine digitale Kiste, wo der Regler einen DSP etc steuert

Grüße
Dominik
Sahara9
Neuling
#8 erstellt: 13. Jan 2015, 19:21
Hab jetzt erstmal ein Multimeter aus der Uni mitgenommen und werd mich die nächsten Tage mal an den Spannungsmessungen versuchen. Jetzt ist mir aufgefallen dass der 7100er nach einiger Zeit in Protection irgendwie "klopfende" Geräuche von sich gibt und kurz darauf das Relais schaltet, dann geht die Potection Lampe kurz aus .. springt aber kurz darauf wieder an. Könnte das das Problem etwas eingrenzen? MfG Robert
Dominik.L
Inventar
#9 erstellt: 13. Jan 2015, 19:29
Eigentlich nicht...

Du hast die unterlagen zum messen ?
Bitte vorsichtig sein, wenn Du unter Spannung misst, denke daran, das Gerät wird ja mit 230V versorgt

Berichte wenn Du soweit bist

Grüße
Dominik
Sahara9
Neuling
#10 erstellt: 13. Jan 2015, 21:41
Hi, ja ich hab nen kompletten Schaltplan, damit hab ich zumindest schonmal das Netzteil und andere Bauteile im Gerät wiedererkannt. Werd morgen mal anfangen zu messen. Allerdings ist mir nicht ganz klar wo genau ich messen soll, weil direkt am Netzteil ist sind ja keine Spannungswerte eingetragen oder soll ich die rot markierten Spannungen am power assy messen? (hab echt null Ahnung von Elektrik).

power supply ass´y 7100
Dominik.L
Inventar
#11 erstellt: 13. Jan 2015, 21:44
Rischdisch
Sahara9
Neuling
#12 erstellt: 13. Jan 2015, 22:11
Spannungen sind alle vorschriftsmäßig vorhanden
Dominik.L
Inventar
#13 erstellt: 14. Jan 2015, 10:28
Sauber,
Nun die Halbleiter der Endstufen...
Sahara9
Neuling
#14 erstellt: 14. Jan 2015, 21:30
Also mir war nicht ganz klar was genau die "Halbleiter der Endstufen" sind, ich hab jetzt mal auf die 4 kleinen schwarzen dreibeinigen Teile getippt, die im Plan mit Q7, Q8, Q9, Q10 bezeichnet sind und dinfach mal drauf los gemessen:
power amp assy 7100
bei allen vieren jeweils ca. (-) 27V, (-) 1,2V, (-) 0,6V. Jetzt ist allerdings folgendes passiert: als ich an dem Q10 gemessen habe (mehrfach da ich von großer Skala auf Multimeter immer niedriger gestellt habe und auch mehrfach abgerutscht bin) hat das Relais plötzlich geschalten, seither schält das Gerät wieder zuverlässig ca 3 Sekunden nach Einschalten das Relais durch. Seltsam oder? Mir ist aufgefallen dass sich unter dem besagten Transistor??? (sorry relativ viel Roststaub angesammelt hat, den ich scheinbar durch die Messerei mit der Spitze abgekratzt habe.


[Beitrag von Sahara9 am 14. Jan 2015, 22:36 bearbeitet]
buhauf
Stammgast
#15 erstellt: 15. Jan 2015, 00:14
Klingt nach Wackelkontakt aufgrund kalter Lötstellen - nachlöten !

schöne Grüße
Burkhard
Dominik.L
Inventar
#16 erstellt: 15. Jan 2015, 10:53
Japp, die Transistoren.
Messen ohne Spannung
Messen

Roststaub ?
Grins, hatte ich gestern auch auf einem Digiboard eines DJ-Players :)))

Also, alles sauber nachlöten, achte aber darauf, daß du nichts "verbrätst" also nicht mehr als 2-4 Sec
dranrumlöten.
Wenn es das Lot nicht sauber annimmt, dann Lot mit Litze entfernen und das Beinchen des betreffenden Bauteile
vom Oxid mit Scalpell etc befreien und dann nochmal löten.
Es sollte dann so aussehen:
Lötstelle
( (C) aus dem KopterForum ausgeliehen)

Grüße
Dominik
Sahara9
Neuling
#17 erstellt: 15. Jan 2015, 14:24
Danke für eure Antworten, ich werd dann morgen in der Uni erstmal versuchen das Multimeter gegen eines mit Funktion zur Widerstandsmessung zu tauschen um die Transistoren zu überprüfen bevor ich Anfang neu einzulöten.
Sahara9
Neuling
#18 erstellt: 19. Jan 2015, 21:03
Hi an Alle, hab ein neues Multimeter besorgt und die Transistoren gemessen bevor ich nachlöte:

Q7: 2SD356: B->E 0,822V; E->B "unendlich"
B->C 0,803V; C->B "unendlich"
E->C 0,665V; C->E 0,883V

Q8: 2SD356: B->E 0,838V; E->B "unendlich"
B->C 0,825V; C->B "unendlich"
E->C 0,67V; C->E 0,87V

Q9: 2SB526: E->B 0,824V; B->E "unendlich"
C->B 0,799V; B->C "unendlich"
C->E 0,633V; E->C "unendlich"

Q10: 2SB526 E->B 0,825V; B->E "unendlich"
C->B 0,797V; B->C "unendlich"
C->E 0,625V; E->C "unendlich"

Laut dem Link zum richtig "Messen" sollte hier also alles in Ordnung sein. Falls keine Einwände bestehen löte ich die nächsten Tage den betreffenden Transistor nach.

Gruß Robert


[Beitrag von Sahara9 am 19. Jan 2015, 21:08 bearbeitet]
Dominik.L
Inventar
#19 erstellt: 19. Jan 2015, 21:09
Sauber nachlöten und danach unbedingt noch auf Kurzschlüsse prüfen, die dir evtl beim nachlöten passiert sind.
Da Du ja beim "abrutschen" kurzzeitig ( langzeitig) ein wenig "Ton" erhalten hast, müsste es ja zu 90%
mit nachlöten erledigt sein.

Viel Erfolg
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