Grundig R-2000 Mutingproblem

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armin777
Gesperrt
#1 erstellt: 13. Okt 2008, 16:30
Hallo alle Grundig-Fachkundigen,

ich habe einen Grundig R-2000 Receiver auf dem Tisch und konnte alle Fehler beseitigen, die er hatte, spielt wieder wunderbar.
Einzig die Mutingschaltung will nicht: es wird alles gemutet, auch die stärksten Sender - sobald man Muting einschaltet, herrscht Ruhe. Die Mutingschwelle kann man von Anschlag zu Anschlag drehen, da tut sich nichts.

Habe leider kein Manual zur Hand - evtl. kennt einer einen bekannten Fehler? Vielleicht Peter (hf500) ???

Beste Grüße
Armin


[Beitrag von armin777 am 13. Okt 2008, 16:31 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 13. Okt 2008, 18:00
Hallo!

das Muting ist u.a. mit der Tunoscope gekoppelt (SO459).
Nur wenn das Tunoscope auf "Sendermitte" erkennt, wird das Muting aufgehoben. Erkennt es die Sendermitte (Grüne LED).
Die grüne LED wiederum leuchtet, wenn Sendermitte vom Diskriminator erkannt wird, und eine (einstellbare) Mindestfeldstärke (=Muting-Schwelle) vorhanden ist.

Überprüfe auch mal den Muting-Kontakt im Senderwahl-Aggregat (häufiger Fehler). Der Kontakt befindet sich zwischen Station 1 und 2 (oder FM und Station 1). Er soll nur beim Drücken kurz Schließen.

Gruß
Bernhard
Musicbyalex
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Okt 2008, 18:59
Hallo zusammen, ich misch mich hier mal ein,

ich habe einen R 3000 mit ähnlichem Problem.
und dazu mal zwei Fragen:

armin777 schrieb:

Mutingschwelle kann man von Anschlag zu Anschlag drehen


wo finde ich diese Einstellmöglichkeit? Die gibts doch beim R 3000 bestimmt auch, oder?

Bertl schrieb:

Überprüfe auch mal den Muting-Kontakt im Senderwahl-Aggregat (häufiger Fehler). Der Kontakt befindet sich zwischen Station 1 und 2 (oder FM und Station 1). Er soll nur beim Drücken kurz Schließen


Wie mache ich das genau?

Peter
armin777
Gesperrt
#4 erstellt: 14. Okt 2008, 07:18
Hallo Bernhard,

hast recht - das Tunoscope tut es auch nicht. Habe mich schon gefragt, welche Funktion das hat, denn da leuchtet nur stets die linke rote LED. Das hatte der Gerätebesitzer auch nicht angesagt, daher habe ich mich nicht darum gekümmert.

Was ist denn SO459? Und wo finde ich den Diskriminator - der besteht doch meist aus zwei benachbarten Spulen? Hast Du eine Abgleichanleitung und/oder ein Service-Manual?

Nach etlichen Jahrzehnten immer nur Japaner, stelle ich mich mit dem Grundig doch etwas laienhaft an. Sorry.

Beste Grüße
Armin
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 14. Okt 2008, 08:39
Hallo Armin,

einen Schaltplan vom R3000 gibt's z.b. Link zum Download, oder bei wegavision.
Der R3000 müßte in diesem Bereich identisch zum R2000 sein.

Der SO459 ist ein ASIC, den Siemens für Grundig gebaut hat. Er steuert die 3 LEDs vom Tunoscope an.
Er dazu den Nulldurchgang vom ZF/Demodulator-IC.

Im Schaltplan müßten das die Messpunkt P und Q (rote Dreiecke) sein. Hier muß bei Sendermitte der Nulldurchgang messbar sein.
Der SO459 bekommt diese Signale wohl an C58 und C61 geliefert (Pins 6/7 und8).
Womöglich ist nur der Demodulatorkreis am ZF IC TCA420 verstimmt. So stark daneben hatte ich das aber noch nie.

Zwecks Abgleichanleitung schau ich gleich nach.

Gruß
Bernhard
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 14. Okt 2008, 10:25
PS:
Die Schaltung des R2000 ist in der Tat (in dem Bereich) identisch.

Hab ins Manual geschaut, dort wird aber beim ZF Abgleich auf ein gesonderte ZF-Modul-Abgleichanweisung verwiesen, die mir jedoch nicht vorliegt :-(

Vermutlich wird es aber nicht am weggelaufenen Abgleich liegen. Vielleicht irgendein Tantal-C durchgeschlagen ?

Gruß
Bernhard
armin777
Gesperrt
#7 erstellt: 14. Okt 2008, 13:18
Hallo Bernhard,

war heute vormttag in Berlin (wie jeden Dienstag) und kann daher erst jetzt antworten:

Vielen Dank für den link zu lulabu und die übersandte Abgleichanleitung.
Werde berichten, wenn ich das Problem gelöst habe.

Beste Grüße
Armin
oldiefan1
Inventar
#8 erstellt: 28. Feb 2010, 06:37
Nachtrag:

Das korrekte Muting lässt sich bei dem beschriebenen Defekt mit der angefügten Zusatzschaltung wieder herstellen:



Der Transistor muss ein Germaniumtransistor sein, damit er bei der geringen Basis-Spannung auch sicher arbeitet.

Gruss,
Reinhard
oldiefan1
Inventar
#9 erstellt: 17. Dez 2011, 03:50

oldiefan1 schrieb:
Nachtrag:

Das korrekte Muting lässt sich bei dem beschriebenen Defekt mit der angefügten Zusatzschaltung wieder herstellen:

Der Transistor muss ein Germaniumtransistor sein, damit er bei der geringen Basis-Spannung auch sicher arbeitet.

Gruss,
Reinhard



http://www.pic-upload.de/view-3962923/SO459.jpg.html

http://s1.directupload.net/file/d/2522/s4aw7mhy_jpg.htm

Gruss,
Reinhard
oldiefan1
Inventar
#10 erstellt: 15. Apr 2017, 23:55
Ist zwar schon länger her, da aber das Problem "Muting" immer wieder bei den R 2000 und R3000 Grundig Receivern auftritt und zu dem hier spezifisch beschriebenen Problem mit der Mutingschaltung "da leuchtet nur stets die linke rote LED" keine Auflösung gegeben wurde, hier nachgeholt.

Wenn der Fehler "es leuchtet nur stets die linke rote LED des Tunoskops" vorliegt, sind die Verlötungspunkte des mittleren Kühlblechs gut nachzulöten. Der Fehler tritt auf, wenn eine der Lötstellen reisst, über die die Masse über das Kühlblech als Verbindung geführt wird.

Ich hatte genau diesen Fehler gerade. Nach dem Nachlöten leuchten wieder beide roten LEDs des Tunoskops entsprechend der Senderverstimmung und die grüne bei Sendermitte. Ausserdem funktioniert Muting wieder korrekt.

Die oben von mir beschriebene Transistor-Schalter-Reparatur ist dann anzuwenden, wenn Dauermuting trotz grüner Mitten-LED Anzeige des Tunoskops vorliegt.

Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 15. Apr 2017, 23:59 bearbeitet]
Physikphilosoph
Stammgast
#11 erstellt: 23. Jul 2018, 23:30
Hallo Reinhard,

ein großes Dankeschön für diese Ergänzung, ein weiterer (wieder) glücklicher R2000-Besitzer winkt und grüßt aus Köln.
oldiefan1
Inventar
#12 erstellt: 24. Jul 2018, 17:59
Das freut mich sehr!
Dann war mein Nachtrag hier ja nicht "sinnlos".

Gruß
Reinhard
tom_gr
Neuling
#13 erstellt: 17. Jan 2022, 19:01
Hallo liebe Experten,

Leider ist mein Fachwissen nicht all zu groß. Ich bin gelernter Elektriker mit einer Weiterbildung zum Techniker.
Ich habe vor kurzem die Leidenschaft an alten HiFi Geräten entdeckt. Angefangen hat alles mit einem geerbten Plattenspieler.
Ich habe mehrere R2000-2 die mittlerweile auch wieder ganz gut funktionieren.

Nun zu meinem Problemkind dem R2000.
Das Radio gibt kein Ton von sich. Die Eingänge für Tape1 und Tape2 funktionieren, getestet mit dem Kopfhörer. Die beiden LS Relais schalten auch bei Betätigung.
Allerdings springt nach dem Einschalten des Radios FM die Tunescope Anzeige von den beiden roten LED auf die grüne LED, diese leuchtet auch dauernd, auch wenn ich den Sender verstelle. Signalstärke ist nur die linke LED an.
Ich hatte kurz Radioempfang der war aber schlagartig weg.
Ich muss dazu sagen ich teste und bastele im Keller mit einer Wurfantenne.
Was aber für den R2000-2 nie ein Problem war etwas hat er immer gefunden

Beim Spannungsmessen hatte ich zunächst nicht feststellen können.
Die Spannung am Messpunkt S 15V beim einschalten des Tuners.
Was ich aber gemerkt habe ist das mir die 55V an Punkt K fehlen ich messe nur was um die 34V keine 55V.An R208 liegen 52V. AmR84 liegen 52V und 34V am 3A 7 kommen 52V.
Ist das Problem vielleicht die nicht vorhanden 55V sondern nur 52V?
Ich komme nicht weiter.
Kann mir jemand Tipps geben?

Mit freundlichen Grüßen
Thomas
oldiefan1
Inventar
#14 erstellt: 18. Jan 2022, 04:24
Hallo Thomas,

Du hast kein "Mutingproblem". deshalb gehört Dein Beitrag nicht in diese Rubrik. Aber geholfen wird Dir natürlich.


Vorgehen:

Du misst für Punkt K nur +52 V statt +55 V? Prüfe das nochmal. DAS ist ein Problem, das in Ordnung gebracht werden sollte, ist aber nicht Dein Hauptproblem.

Widerstand R 8 prüfen, muss 47 Ohm sein. Falls hochohmig/höherohmig, durch neuen 2 W 47 Ohm Widerstand ersetzen
C16, C12 und C11 erneuern (Spannungsfestigkeit dieser neuen Elkos soll in allen drei Fällen 100 V sein !)
Lötstellen von Stabi-Transistor T2 in der Hauptplatine nachlöten (dabei keine Lotbrücken fabrizieren!)

Wieder messen:
Spannung an Messpunkt K soll nun +55 V sein.
Wenn nicht, Transistor T2 (BD681) und Zenerdiode D4 (Zenerdiode mit 56 V Zenerspannung, 1/4 W Belastbarkeit) erneuern


Prüfen, ob Du am Messpunkt M +15V bei UKW hast.
Wenn nicht, dann:
Prüfen, ob Sicherung SI 4 (250 mA / träge) heile ist.
Prüfen, ob Widerstand R11 (18 Ohm 1 W oder 2 W) in Ordnung ist oder hochohmig geworden ist, ggf. ersetzen.

Wenn Du an M +15 V bei UKW misst und vielleicht dann auch die +55 V an K stimmen (?), melde Dich wieder. Von da ab sehen wir dann weiter.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 18. Jan 2022, 05:21 bearbeitet]
tom_gr
Neuling
#15 erstellt: 18. Jan 2022, 06:16
Hallo Reinhard,

Vielen Dank für die Unterstützung.
Werde ich umgehend kontrollieren und melde mich wieder.
Allerdings sind es am Punkt K nur 34V!

Gruß
Thomas
oldiefan1
Inventar
#16 erstellt: 18. Jan 2022, 18:06
Hallo Thomas,


tom_gr (Beitrag #15) schrieb:
Allerdings sind es am Punkt K nur 34V!



Nein, denn Du hast geschrieben:


tom_gr (Beitrag #13) schrieb:
An R208 liegen 52V...An R84 liegen 52V


Die eine Seite an R208 ist Punkt K (Schaltplan!). Du misst dort +52V. An der anderen Seite liegen lt. Schaltplan +31V.
Auch die eine Seite von R84 ist Punkt K. Und dort misst Du 52V. An der anderen Seite von R84 liegen +34V.

Generell: Messpunkt K (= Emitter von T2) liegt an Leitung "4". Also sind sämtliche Anschlüsse an Leitung "4" auf dem Potential von Messpunkt K.
Wenn an den Widerständen R208 und R84 jeweils +52 V messbar sind, dann muss der Emitter von T2 diese 52V auch liefern. Das muss man dann gar nicht mehr nachprüfen. Als Elektriker weisst Du: Wenn aus der Steckdose 238 V Wechselpannung rauskommen, musst Du im Verteilerkasten nicht mehr nachmessen, dann liegen die dort auch an. So ist das hier auch (anders herum gilt das nicht zwingend).

Ich habe ein Fragezeichen hinter die von Dir genannten +52V gesetzt und geschrieben, 52 V seien ein "Problem", aber nicht das "Hauptproblem". Deshalb solltest Du nochmal nachprüfen, ob Du nicht doch +55 V hast. Dazu weiter unten mehr.

Bitte versuche, richtig zu messen und Deine Messpunkte richtig zuzuordnen und die Logik im Kopf einzuschalten. Sonst wird es nichts. Keine "Mondwerte" hier angeben, die aufgrund von Messung an falschen Stellen oder aufgrund schlechten Kontakts der Messpitze resultieren! Deshalb schrieb ich, Du mögest am Messpunkt K die Spannung nochmals sorgfältig kontrollieren, +55V an K sind wichtig. +52 V würde einen Fehler bedeuten (nicht mehr in der Toleranz), da die +55 V durch entsprechende Zenerspannung einer 56 V Zenerdiode an der Basis von T2 stabilisiert sind.
Stattdessen wiederholst Du jetzt, es wären nur +34 V, was aber Deinen Messungen an R208 und R84 klar widerspricht. Wenn Du mal Elektriker gelernt hast, weisst Du, Dass Du so was hier nicht schreiben kannst, ohne sofort Gegenwind zu bekommen.

Vielleicht bist Du gewohnt, dass Du bei Netzspannung von 240 V oder mehr beim Messen nie ein Problem hast, so eine Spannung auch richtig messen zu können. Trotzdem solltest Du daran denken, dass im Klein- und Kleinstspannungsbereich eine Spannungsmessung nicht immer so einfach ist, da ein Kontakt-Übergangswiderstand von Messspitze zu Messpunkt Dir den Messwert in den Keller ziehen kann, auch in der Wiederholung. Wenn ein Messwert abweicht, muss also IMMER eine gründliche mehrfache Prüfung folgen, ob dieser Wert real und reproduzierbar ist oder ein Artefakt aufgrund eines schlechten Kontakts zum Prüfpunkt. Man misst also wieder und wieder, reibt etwas mit der Messspitze am Prüfpunkt und übt etwas mehr Druck aus. Oft gibt es da nämlich hauchdünne unsichtbare Beläge von Fett, teerigen Belägen, Ausdünstungen, usw., die sich in vierzig Jahren im Gerät niedergeschlagen haben. Netzspannung von 220 V "durchbricht" so etwas leicht, nicht aber die wenigen Volt, die Du zuverlässig hier messen können musst.


R84

R208


Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 18. Jan 2022, 19:50 bearbeitet]
tom_gr
Neuling
#17 erstellt: 18. Jan 2022, 22:31
Hallo Reinhard,

Ich bleibe bei den 34,79V am Punkt K!!!
Ich kann diese mir nicht erklären, ich habe den Messpunkt mit dem Glasradierer bearbeitet gedrückt und gezogen aber es werden keine 55V!
Warum der Rest dennoch die momentanen 52V bekommt verstehe ich noch nicht.
Die Kondensatoren sind bestellt und sobald die da sind werde ich die wechseln.
Ich habe mir ein R2000-2 daneben hingestellt und gemessen der hat die selben komischen Werte.
Ich habe mir daraufhin die beiden Boards genauer angeschaut, das HF Board in meinem R2000 hat die Nummer 59311-962.(04) im daneben stehenden R2000-2 die Nummer 59311-962.(05). Das Board aus einem Schlachtgerät hat die Nummer 59311-962.(03).
Die HF Boards weißen auch unterschiedliche Layouts auf es gibt auf der 04 Platine vorgesehene Anschlüsse die ich im R2000-2 wiederfinde.
Messungen an Messpunkt KMessung an R208
59311-962.(04)Spannung auf 3A7

Ich suche weiter irgendwann werde ich hoffentlich den Fehler finden.

Gruß
Thomas
oldiefan1
Inventar
#18 erstellt: 18. Jan 2022, 23:16
Hallo Thomas,


tom_gr (Beitrag #17) schrieb:
Ich bleibe bei den 34,79V am Punkt K!!!


Ich aber nach wie vor nicht. Falscher Messpunkt!

Gelegentlich soll ja ein Blick in den Schaltplan helfen. Also vergiß den Platinenaufdruck am Messpunkt, die Du aufgrund eines falschen Aufdrucks (Dreckfühler!) für Messpunkt K hältst und schaue in den Plan, wo R84 liegt und wo dort der wirkliche Messpunkt K sein müsste.

Du wirst sehen, dass Du die 34 V gar nicht an Messpunkt K misst sondern an der falschen Seite von R84, an der nach Schaltplan +34 V sein sollen - und auch bei Dir sind! Die Bezeichnung "K" an Deiner Messstelle ist falsch! Der richtige Messpunkt K liegt an der anderen Seite von R84 und - alternativ - auf der NF-Platine und ist dort richtig bezeichnet. Das hatte ich aber bereits geschrieben: Messpunkt K= eine Seite von R84 und andere Seite von R84 = +34V). Deshalb vorher schon meine Bemerkung "Logik im Kopf einschalten!".

Schau hier:

Falscher Messpunkt

und vergleiche damit:

http://bilder.hifi-forum.de/medium/164797/r84_1139471.jpg

OK, an den richtigen Punkten K misst Du +53 V statt soll +55V. Das deutet evtl darauf hin, dass die Zenerspannung von D4 etwas zu niedrig ist und/oder dass C11 oder C12 einen Feinschluss bzw. schlechten Isolationswiderstand haben. Die drei Bauteile könnte/sollte man erneuern. Es wird Dein Hauptproblem nicht lösen aber weiteren, späteren Defekten vorbeugen. Wie schon geschrieben: Spannungsfestigkeit der Elkos sollte 100V sein und D4 ist eine 56V Zenerdiode mit 1/4W.

Du müsstest den 2. Teil meiner "Anleitung" (oben) noch abprüfen (Messpunkt M), bevor wir weiterkommen.

Prüfen, ob Du am Messpunkt M +15V bei UKW hast.
Wenn nicht, dann:
Prüfen, ob Sicherung SI 4 (250 mA / träge) heile ist.
Prüfen, ob Widerstand R11 (18 Ohm 1 W oder 2 W) in Ordnung ist oder hochohmig geworden ist, ggf. ersetzen.

Wenn Du bestätigt hast, dass an Messpunkt M bei UKW +15 V zu messen sind, schreibe ich, was danach zu prüfen ist. Wir kommen dann zum UKW-Empfangsteil, Deinem "Hauptproblem".

Messpunkt M liegt auf dem Foto von den Kabeln verdeckt im Bereich des roten Kreises.

Position Messpunkt M


Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 19. Jan 2022, 00:31 bearbeitet]
tom_gr
Neuling
#19 erstellt: 19. Jan 2022, 15:15
Hallo Reinhard

sorry das ich mich so auf den Messpunkt K versteift ja verrannt hatte.
Wenn man den Plan mit den Lötstellen anschaut it es ganz klar.
Ich habe da eine Fehler gewittert und eigentlich ist ganz klar das die +34V die andere Seite des Widerstands war . Also meine noch +52V gehen bist R11 durch. Thema abgehakt.

Die Spannung an M sind bei FM aus +15,26V und wenn das Radio eingeschaltet wird sinkt die Spannung um ca. 0,5V ab auf 14,76V!
Ich habe die Spannungen auf dem HF Board auch gemessen an S / M / T.
- die +15V habe ich gemessen an Punkt M,
- bei Betätigung des FM Schalters werden die +15V auf S geschalten
- auf T bei Betätigung des MW und LW Schalters.

Gruß
Thomas
oldiefan1
Inventar
#20 erstellt: 19. Jan 2022, 20:06
Hallo Thomas,

dafür nicht.
Es gibt kaum Schaltpläne und Platinendrucke ohne Druckfehler. Nicht Dein Fehler! Bei Grundig eigentlich weniger ein Problem. In diesem Fall hat Dich der vermutlich einzige Druckfehler beim Schaltplan/Platinendruck kalt erwischt.


Kommen wir nun zum UKW-Fehler.

ZF-Decoder Modul 15V Versorgung

ZF-Decoder Modul

Du hast bestätigt, dass an Messpunkt M +15V bei UKW vorhanden sind. Diese Spannung versorgt u.a. auch das ZF-PLL-Decoder Modul. Hinter dem PIN 12 dieses Moduls, an dem von M +15V bei UKW anliegen, folgt seriell eine kleine Drossel (27 µH) und R22, ein 68 Ohm Schutz-(Sicherungs-)Widerstand, mit bewusst geringer Belastbarkeit von nur 0,1 W. Er dient als Sicherung, sollte der nachfolgende Abblock-Tantalkondensator C18 mit 22 µF/16V (nach Masse) einen Schluss bekommen.

Dieser Tantalkondensator ist mit 16V Spannungsfestigkeit für die dort anliegenden +13V zu grenzwertig bemessen, was zu seinem vorzeitigen Ableben führen kann. D.h. bei Defekt schliesst er die +15 V Versorgung nach Masse kurz. Er ist daher zu überprüfen. Da bei diesem Fehlerfall der Strom über R22 hoch wird, wird dieser Sicherungswiderstand augenblicklich hochohmig, so dass die +13 V Spannungsversorgung des Demodulator IC 1 TCA 420A an dessen PIN 11 und die Spannungsversorgung des Stereodecoder IC 2 an dessen PIN 1 fehlen. In diesem Fall kann es zu dem von Dir festgestellten Fehler kommen (grüne Tunoskop LED leuchtet, aber trotzdem kein UKW).

In diesem Fall sind zu ersetzen:
Tantalkondensator C18 durch 22µF/35V (nicht wieder 16V nehmen!)
Widerstand R22 durch 68 Ohm, 0,1 W (keine höhere Belastbarkeit nehmen!)

Bei vom Netz getrennten R 2000 kannst Du auf dem liegenden länglichen Alu-Kästchens des ZF-PLL-Decoder-Moduls vorsichtig die umlaufenden Blechklemmen etwas aufbiegen und den Deckel vorsichtig nach oben abziehen.

Anschliessend bei UKW eingeschaltet an
- Demodulator IC 1 TCA 420A , PIN 11 messen, ob +13V vorhanden (beim Messen am IC nicht abrutschen!)
- Stereodecoder IC 2 an dessen PIN 1 messen, ob +13V vorhanden (beim Messen am IC nicht abrutschen!)

Wenn die 13 V fehlen, hast Du den/die Fehler gefunden.

Das Modul ist rückseitig an der HF-Hauptplatine mit drei (?) Schrauben mit Zahnscheiben verschraubt. Diese Schrauben lösen. Das Modul ist gesteckt. Es gibt drei oder vier Blechnasen, die am Rand des Moduls durch Schlitze in der HF-Hauptplatine zur Lötseite ca. 5 mm herausschauen. An diesen Blechnasen wechselnd das Modul vorsichtig in Richtung der Bestückungsseite (also nach "oben") nach und nach herausdrücken. Dabei löst sich das Modul von der eingelöteten Pinfassung und kann nach oben einfach abgenommen werden.

Beim abgenommenen Modul ringsum die kleinen Schräubchen lösen. dann kann die Platine aus der unteren Alu-Schale herausgehoben werden und mann kommt an die Unterseite der Platine. Die Bauteile C18 (Tantalkondensator) und R22 (68 Ohm/0,1W Widerstand) lokalisieren und ersetzen. Gute Lötkenntnisse /Lötpraxis ist zum Entlöten erforderlich. Auf der doppelseitigen Platine geht es sehr eng zu und wegen der weitläufigen Masseflächen braucht man der Masseseite des Tantalkondensators ggf. etwas höhre Temperatur zum Entlöten.

Nach Reparatur Platine wieder mit den Schräubchen mit der unteren Alu-Schale verschrauben. Danach die umlaufenden Blechnasen wieder so biegen, dass der Alu-Deckel stramm sitzt. Alu-Deckel also aufsetzen, auf festen Sitz achten und das komplette Modul mit Deckel drauf wieder einsetzen und von der Rückseite wieder verschrauben.

Wenn Du aber an beiden genannten Stellen die +13V vorfindest, müssen wir weitersuchen. In dem Fall bei netzgetrenntem R 2000 die umöaufenden Blechnasen wieder passend beibiegen, dass der Deckel stramm gehalten wird und Deckel entsprechend wieder aufsetzen.

Nach Deiner Rückmeldung geht es dann weiter.


[Beitrag von oldiefan1 am 19. Jan 2022, 21:08 bearbeitet]
tom_gr
Neuling
#21 erstellt: 20. Jan 2022, 10:56
Hallo Reinhard,

Super der Fehler wäre dann lokalisiert.
Der Widerstand R22 ist durch. Den muss ich allerdings noch organisieren.
Den Kondensator C18 habe ich gleich gewechselt gegen 22µF/35V.
Kann ich für die Zenerdiode D4 auch diese nehmen TC-ZPY56 Ptot 1,3W?
Ich habe bis jetzt keinen Ersatz für die BZY97 gefunden.

Ich melde mich wenn ich die Teile habe diese Verbaut habe.

Vielen Dank für deine Geduld mit mir.

Gruß
Thomas
oldiefan1
Inventar
#22 erstellt: 20. Jan 2022, 22:07
Hallo Thomas,

so habe ich mir das vorgestellt!


Ja, Du kannst TC-ZPY56 1,3W nehmen. Ich sehe, das ist sogar die richtige. Ich muss mich korrigieren: Ptot 1/4 W ist zu wenig. Ca. 1,5 W ist richtig!



Wir können für alle (Mit)Leser und die "Nachwelt" festhalten:

Wenn am Grundig Receiver R 2000, R 2000-2, R 3000 oder Tuner T 3000 bei UKW immer nur die mittlere, grüne LED des Tunoskops leuchtet, egal bei welcher Einstellung des Senderwahlknopfes UND kein UKW wiedergegeben wird...

...dann ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit der Tantalkondensator C18 UND der Sicherungswiderstand R 22 im Kästchen des ZF-PLL-Decodermoduls defekt.


Warum?
Der Demodulator Schaltkreis bekommt dann keine Versorgungsspannung. Er stellt normalerweise in Abhängigkeit von der Sender-Mittenabstimmung zwei Spannungen (P und Q an den Ausgängen 9 und 13 des ZF-PLL-Decoder Moduls, Leitungen 50 und 51) zur Verfügung, die bei genauer Mittenabstimmung des Senders gleich sind und bei Gleichheit am Tunoskop die grüne LED leuchten lassen. Bei Fehlabstimmung zu niedrigerer Frequenz oder höherer Frequenz sind beide Spannungen verschieden, was die linke rote oder die rechte rote LED des Tunoskops aufleuchten lässt.

Wenn der Demodulator keine Versorgungsspannung hat, fehlen beiden Spannungen für die Ansteuerung der Tunoskop-LEDs, bzw. beide sind immer gleich - egal ob auf ein Sender abgestimmt ist oder nicht. Dadurch leuchtet permanent die grüne, mittlere LED des Tunoskops, obwohl UKW ohne Spannungsversorgung des Demodulator ICs und Stereodecoder-ICs natürlich nicht funktioniert.


Das ist die Ergänzung zur früheren Mitteilung:

Wenn der Fehler "es leuchtet nur stets die linke rote LED des Tunoskops" vorliegt, sind die Verlötungspunkte des mittleren Kühlblechs gut nachzulöten. Der Fehler tritt auf, wenn eine der Lötstellen reisst, über die die Masse über das Kühlblech als Verbindung geführt wird.


Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 20. Jan 2022, 22:43 bearbeitet]
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