Revox B 750 MK II Kurzschluss in Endstufe

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DaPickniker
Inventar
#1 erstellt: 23. Feb 2016, 19:57
Hallo Leute

Habe hier einen Revox B 750 MK II stehen welchen ich kürzlich revidiert hatte ( Netzteil und Endstufen ).

Habe im Netzteil alle Elkos und Tantals ersetzt und die NT Platine komplett nachgelötet.. Im unbelasteten Zustand stimmen alle Sollspannungen lt. Schaltplan aufs Volt genau aber jetzt kommts .

Nachdem ich beide Endstufen überholt hatte ( neue Ruhestromtrimmer ,Elkos und Rifas ersetzt und alles nachgelötet ) nahm ich den Verstärker mit einer 60 Watt Birne in Reihe zur Primärwicklung des Netztrafos in Betrieb und den Strom zu begrenzen .

Nun ergibt sich folgender Fehler

Bei eingebauten Endstufen leuchtet die Birne weiterhin hell ( Spannungsabfall an der Funze ca 127 V AC ) und die Betriebsspannungen ( +/- 20 V und +/-48 V ) brechen auf ungefähr den halben Wert zusammen was bedeutet dass die Endstufen ja gewaltig Strom ziehen müssen ( Test im Leerlauf ohne LS ) .. Beim Test mit nur einem Endstufenkanal fallen die Spannungen ungefähr 10 V vom Sollwert ab.. Beide Endstufen zeigen übrigens den gleichen Fehler

Habe alle Halbleiter überprüft ( Diodentest B-C-E Strecken mit Multimeter alles gut ).. Auch alle Dioden verhalten sich normal.. Habe vorsichtshalber neue Glimmerscheiben bei den Leistungs und Treibertransistoren montiert und die Isolation zu den Kühlkörpern gemessen ( alles grösser 40 Mohm also top )..Potis für den DC-Offset und Ruhestrom sind auch neu reingekommen.. Lötstellen kontrolliert..Verdächtige Leiterbahnen auf den Endstufenprints mit dem Ohmmeter geprüft.. alles gut..

Könnte der Verstärker vielleicht schwingen ( Oszi müsste ich besorgen , habe ich grade nicht da ) oder was könnte die die hohe Stromaufnahme der Endstufen erklären ?
hf500
Moderator
#2 erstellt: 23. Feb 2016, 23:26
Moin,
nimm mal eine 100W-Lampe.

73
Peter
DaPickniker
Inventar
#3 erstellt: 23. Feb 2016, 23:47
Hallo Peter... Das mit der 100 W Lampe probiere ich.. Muss erstmal eine besorgen... Durch die 100 W Lampe wird der Strom noch stärker begrenzt was natürlich kein Nachteil ist..

Aber was bringt mir die stärkere Lampe sonst für einen Vorteil ?

Achja wenn die Lampe brennt schaltet die Protection natürlich nicht frei.. Wenn ich die +/- 48 V von den Endstufen abhänge schalten die Relais frei ,Lampe wird sofort nach 1 sec nach dem Einschalten dunkel und im Kopfhörer ist das Grundrauschen ( leise mit einem 100 Hz Brumm unterlegt ) zu hören... NF habe ichübrigens noch nicht eingespeisst..

Habe mich noch nicht getraut den Verstärker ohne Lampe in Betrieb zu nehmen weil ich keine Lust auf ein brennendes Endstufenfeuerwerk habe


[Beitrag von DaPickniker am 23. Feb 2016, 23:48 bearbeitet]
hf500
Moderator
#4 erstellt: 24. Feb 2016, 00:25
Moin,
mit der 60W-Lampe hast du einen Eingangsstrom von max ca. 300mA, mit der 100W-Lampe gibt es ca. 500mA. Gleichzeitig bleibt im Normalfal der Spannungsabfall ueber der Lampe kleiner. Das kann helfen, dass das Geraet "startet", manche Verstaerker benehmen sich bei Unterspannung seltsam in ihrer Stromaufnahme. Bei Verstaerkern dieser Groesse kann man auch noch 200W-Lampen verwenden, wichtig ist nur, dass der Strom im Fehlerfall nicht so hoch wird, dass die Endstufen zerstoert werden koennen. Solche Lampen werden natuerlich selten, ich halte da auf Flohmaerkten immer die Augen offen und habe inzwischen eine Sammlung von 15W bis 500W.

Habe ich das bisher richtig verstanden, mit einem Endverstaerker laeuft das Geraet mit der 60W-Lampe?

73
Peter
AnthonyP
Inventar
#5 erstellt: 24. Feb 2016, 11:57
Hallo zusammen,

die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Manche Geräte verhalten sich nicht erwartungsmäßig...
Bis auf einen Luxman R-1120 und einen AV-Receiver habe ich bisher alles mit ner 60 Watt Birne gestartet bekommen.
Selbst meine M-02/M-03.
Allerdings hat mich die Birne auch wie Du erhoffst, vor Feuerwerk bewahrt, denn ich hatte mal in einen L-410 beim Nachlöten einen Brücke am Gleichrichter fabriziert. Birne leuchtete dauerhaft. Also kann genaues hinschauen, bei den Lötstellen auch sinnvoll sein. Man sieht nicht alles direkt.
Gruß
Jo
DaPickniker
Inventar
#6 erstellt: 24. Feb 2016, 17:39
Danke euch beiden für die Antworten

Ja das hört sich wirklich sehr interessant an und die Idee is mir auch nicht gekommen
..Achso ja du hast natürlich recht das mit einer 100 W Lampe der Strom steigen musss...Da hatte ich gestern einen Denkfehler.. Kein Wunder nach acht Stunden Frühschicht kann sowas schon mal vorkommen .
Durch den Spannungsabfall von 127 V ( welchgen ich mit meiner 60 W Lampe gemessen hab )an der Funze bekommt dann der Netztrafo ca 100 V AC Primärspannung ab womit der Verstärker dann auskommen muss ..Könnte a bisserl zu wenig sein und den Revox am Starten hindern
@Peter

Der B 750 startet mit der 60 Watt Lampe wenn ich die +/- 48 V am 9 poligen Eingangsstecker ( dort liegt auch das NF Eingangssignal an ) beider Endverstärker abtrenne ( Leitungen am Netzteil abgelötet ) ... Relais schalten dann nach ca 5 sec. ordnungsgemäß beide Endstufen frei und mit jeweils einer Endstufe auch.. Im Kopfhörer ist dann das Grundrauschen der Endstufen ( begleitet durch einen leissen 100 Hz Brummton ) zu hören.
In diesem Betriebszustand kann ich mit dem Lautsprecherwahlschalter auch beide Relais steuern. Beide Relais habe ich gegen neue Finder Relais ausgetauscht.. Bei den alten waren die Kontakte verbrannt und bei einem waren sogar Brandspuren an der Relaiswicklung zu sehen.

Birne habe ich noch nicht hier aber ein Arbeitskollege von mir hat noch ein paar 100 Watt Funzen und bringt mir eine mit.. Bin schon gespannt was passiert .


[Beitrag von DaPickniker am 24. Feb 2016, 17:40 bearbeitet]
hf500
Moderator
#7 erstellt: 24. Feb 2016, 23:04

AnthonyP (Beitrag #5) schrieb:
Hallo zusammen,
Bis auf einen Luxman R-1120 und einen AV-Receiver habe ich bisher alles mit ner 60 Watt Birne gestartet bekommen.


Moin,
Vorsicht bei Yamaha A-760 und aehnlichen Nippon-Gakkis.
Deren "Dimmernetzteile" vertragen noch nichtmal Stelltrafos, sie reagieren mit Trafosummen und hoher Stromaufnahme. Sie wollen ein sehr niederohmiges Netz, entweder einen sehr grossen Trafo (800VA-Stelltrenntrafo mit 3 Ohm Ri ist schon zu klein) oder direkt am Netz.
Die mit 6,3A sehr grosszuegig bemessene Netzsicherung des A-760 kann aber durch 3,15A ersetzt werden. Anscheinend ist die 6,3A-Sicherung noch von den 100/120V-Laendern "uebriggeblieben".

73
Peter
DaPickniker
Inventar
#8 erstellt: 05. Mrz 2016, 22:51
So ich habe den Revox nun wieder zum laufen bekommen ..Besonders der Tipp von Peter hat mich in die richtige Richtung geleitet.. Dank dir deswegen nochmal .

Da ich keine 100 Watt Birne auftreiben konnte und ich zuhause noch mehrere 60 Watt Birnen rumliegen habe entschloss ich mich einfach zwei 60 Watt Birnen parallel zu schalten um auf 120 W ( also auf 600 mA Strombegrenzung ) zu kommen.

Beide Birnen leuchteten zwar noch aber schon merklich dunkler aus beim Versuch mit einer 60ger Funze aber die Protection schaltete immer noch nicht frei.. Der Spannungsabfall betrug diesmal ca 75 V... Danach habe ich eine Endstufe von der Stromversorgung abgehängt und daraufhin schaltete die Protection frei die von mir eingespeisste Musik vom Smartphone auf AUX war auf dem rechten Kanal über Kopfhörer zu hören.. Daraufhin nahm ich die linke Endstufe in Betrieb und hängte die rechte ab.. Musik war nun auf dem linken Kanal.

Da ich nun wusste dass beide Endstufen zumindest über Kopfhörer funktionierten nahm ich die Lampen raus und setzte vorsichtshalber erstmal eine 1,6 A F Primärsicherung ein.. Verstärker funktionierte auf Anhieb.. Habe noch Offset und Ruhestrom abgeglichen und und nach einem einstündigen Probelauf ( auch mit hohem Pegel ) die originale 2,5 A Sicherung reingeschraubt und bin erstmal zufrieden .
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