Möglicherweise als Ersatz für DUAL Reibrad?

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svenbo
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 18. Feb 2019, 18:09

Hallo Allerseits,

in meinem Fundes befinden sich teils aus dem Müll gefischt, teils vom Flohmarkt, mehrere Dual Reibrad-Plattenspieler. (1214, 1224,1218,1219, teilweise mehrfach.) Diese habe ich jeweils neu geschmiert, Pimpel erneuert, teils den Knallfrosch ersetzt, etc.

Jedoch ist es so, dass die meisten dieser Geräte entweder noch ein wenig "leiern" oder zumindest recht laut rumpeln. Ist in den Musikpausen gefühlt halb so laut, wie die Musik die vorher lief.

Ich vermute, dass die Reibräder allesamt in keinem guten Zustand mehr sind. Und ich habe durch längere Internetrecherche herausgefunden, dass es für diese keinen vernünftigen neuen Ersatz gibt, sondern nur unterschiedliche Ansätze die alten aufzubereiten.

Es hat mir keine Ruhe gelassen, dennoch mal die Seiten von Anbietern von Gummiwaren zu durchsuchen und ich bin hier drauf gestoßen:

Rotafrix-Räder bei Willbrandt Gummitechnik

dort ein Prospekt heruntergeladen werden, in welchem folgendes zu finden ist:

Was meint ihr, haltet ihr es für möglich, das Rad mit der Formnr. 31675, Typ 4511/28 als Ersatz für ein Dual Reibrad zu verwenden? Der Außendurchmesser (für alle außer den DUAL 1219) würde stimmen. Ich befürchte, dass es jedoch zu dick wäre mit 11 mm, bzw. 14mm für den Metallteil. Allerdings finde ich gerade die Dicke des Originalrades nirgends...

Viele Grüße

Sven

Mechwerkandi
Inventar

#2 erstellt: 18. Feb 2019, 18:24

Shore 80 ist recht hart.
Und nachbearbeiten muss man das Metallteil ja ohnehin.

Ingor
Inventar

#3 erstellt: 19. Feb 2019, 11:11

Die Reibräder von DUAL sind ja maximal 5 mm dick. Hier ist sie mindestens 10 mm. Das kann nichts geben. Die Reibräder waren auch sehr weich und hatten vielfältige Buchsenlängen. Zudem scheinen diese Gummiräder gar keine Bohrung zu haben.Ob man das so sauber nachgebohrt bekommt? Ich würde versuchen, das Gummi neu anzugießen und dan abzudrehen. Ginge ja mit Silikon. Ich habe schon als Kind diese Reibradplattenspieler gehasst. Die Dinger leiterten immer, wenn sie älter wurden, oder brauchten endlos um anzulaufen. Mein damals neuer ELAC Plattenspieler schaffte es kaum die Tonarmrückführung anzutreiben, da wurde der Plattenteller immer ganz langsam.

Bepone
Inventar

#4 erstellt: 19. Feb 2019, 16:54

Hallo,

in den allermeisten Fällen reicht es, das Reibrad gut zentriert in eine sauber laufende Maschine einzuspannen und mittels Schleifpapier einen halben Millimeter vom drehenden Rad abzunehmen. Notfalls geht das sogar montiert im Plattenspieler, indem man es gegen den drehenden Pulley drückt.

Danach in jedem Fall Reibrad, Pulley und Lauffläche am Teller mit Isopropanol gut saubermachen und nicht mehr mit blanken Händen berühren.

Interessant sind die Roh- Reibräder aber allemal.

Leiern, träges Anlaufen etc. deutet einfach auf einen heftigen Wartungsstau im Antrieb hin, ist also ein Fehler des Anwenders und nicht des Systems.

Gruß
Benjamin

Ingor
Inventar

#5 erstellt: 19. Feb 2019, 18:13

Leiern, träges Anlaufen etc. deutet einfach auf einen heftigen Wartungsstau im Antrieb hin, ist also ein Fehler des Anwenders und nicht des Systems

Nein, kein Wartungsstau. Der Plattenspieler war neu. Es ging mir auch eher darum, dass die Reibräder ein Verschleißteil sind, oder besser, die Schwachstelle an den Plattenspielern. Das Gleiche trifft übrigens auch für Tonbandgeräte zu.

Mechwerkandi
Inventar

#6 erstellt: 19. Feb 2019, 18:29

Die Konstruktion mit dem Reibrad hat Lenco, wo das Rad auf einer kegeligen Welle ablief, deutlich besser gelöst.

Ingor
Inventar

#7 erstellt: 19. Feb 2019, 19:30

Die kegeligen Wellen kamen doch immer dann zum Einsatz, wenn man die Geschwindigkeit des Plattenspielers verändern konnte. Dann wurde die Position des Reibrades in der Höhe verschoben, was zu einer anderen Umdrehungsgeschwindigkeit des Reibrades und damit des Plattentellers führte.

hf500
Moderator

#8 erstellt: 20. Feb 2019, 23:00

Moin,
bei Dual ist die Motorrolle auch konisch (und gestuft), damit man die Geschwindigkeit einstellen und feinjustieren kann.
Aus dem Grund ist die obengezeigte Rolle nicht moeglich, sie wuerde auf den Motorrollen nicht laufen. Die originalen Reibraeder sind vergleichsweise duenn und haben einen gerundenten Laufrand, so dass sie nur mit einer schmalen Flaeche auf der Motorrolle laufen.
Fuer den zylindrischen Treibrand der Teller waere die Breite der Raeder bedeutungslos, aber man muss immer damit rechnen, dass die Achsen aller am Antrieb beteiligten Raeder/Rollen/teller nicht einwandfrei parallel zueinander sind.

Wenn das Reibrad ok und der Haltearm des Reibrades leichtgengig in allen Gelenken ist, kann man den Motor durch festhalten des Tellers blockieren. Das Rad ist so positioniert, dass es zwischen Motorrolle und Treibrand des Tellers gezogen wird. Wenn das nicht funktioniert, ist das Rad und sein Haltearm zu ueberpruefen. Habe da oft genug schon verhaertetes Fett gefunden. Bei Neuschmieren nach reinigen Vaseline naehmen, die stockt nicht.

73
Peter

svenbo
Ist häufiger hier

#9 erstellt: 21. Feb 2019, 17:16

Hallo allerseits,

danke für die Hinweise... War nur so eine spontane Idee. Aber in der Tat denke ich, dass das Haupthindernis die erheblich zu große Breite des angebotenen Reibrades darstellt.

Also müssen wir weiterhin versuchen mit "Armor All" und Schmirgeln, etc. die alten Reibräder wieder einigermaßen auf Vordermann zu bringen.

(Merkwürdig bzw. schade, dass man in den schier unendlichen Weiten des Internets keine neuen Reibräder findet, die wenigstens ungefähr passen...)
Viele Grüße

Sven

michvog
Neuling

#10 erstellt: 25. Nov 2019, 12:54

Hallo zusammen.

Ich bin eigentlich im Dual-Board unterwegs und habe diesen Fred hier zufällig gefunden.
Für alle Interessierten biete ich für die komplette 12er Reihe der Duals und für den 1015F neue Reibräder an, die ich privat in Kleinserie selber herstelle, entstanden aus Eigenbedarf. An den Rädern für die 10er Typen arbeite ich noch.
Ferner habe Typen für PE 33 und PE 34.

Der Fred dazu ist hier:

https://www.dual-boa...ad-nachbau/&pageNo=1

Zitat daraus:
1009 (Gesamthöhe 19,5 mm): 17 mm Ø45 (auch 1009 SK/1010 S/1015 ohne F)
1019 (Gesamthöhe 18 mm): 15,5 mm Ø45
1015 F(Gesamthöhe 13,3 mm): 11 mm Ø45 (auch 1209/1211/1214/1215/1216/1218/1220/1222/1224/1225/1226/1228/1234/1235...?)
1219=1229 Gesamthöhe 15,3 mm Ø60

Des weiteren biete ich einen modifizierten Nachbau des TK12 an, der im Gegensatz zu den Nachbauten aus Übersee auch die Klick-Systeme von Dual und Shure aufnehmen kann, was einen Abnehmerwechsel sehr einfach macht. Jetzt, wo es wieder Nadeln mit ganzen Steinen für die alten Abnehmer gibt, ist das vielleicht wieder richtig interessant für einige.

Bei Interesse einfach bei mir melden, am Besten via PM am Dual-Board oder PM hier.

Viele Grüße, Michael