Gleichlaufschwankungen Dual 1019 beheben

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Infernale
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Dez 2014, 23:20
Hallo miteinander,
ich hab an meinem Dual 1019 bei 33 Umdrehungen jetzt Geichlaufschwankungen festgestellt. Ob es bei anderen Geschwindigkeiten auftritt, muss ich erst mal austesten wenn ich Platten dafür habe. Plattenteller habe ich abgenommen und das Reibrad und den Innenrand des Plattentellers habe ich gereinigt. Daran sollte es also eigentlich nicht liegen dürfen. Das Reibrad sieht zumindest optisch betrachtet rund und nicht verzogen aus.
Wer kann mir weiterhelfen, da ich diesen Plattenspieler retten will und auch in Zukunft betreiben möchte.
Wohne Raum TBB-WÜ bin aber mobil wenn mir jemand das Teil reparieren kann.
Helmut
Dominik.L
Inventar
#2 erstellt: 15. Dez 2014, 10:57
Hi,

da wir ja den Weihnachtsmann vor der Türe stehen haben und ich im DUAL-Land wohne, haben wir wieder zig DUAL´s zur Reparatur, so auch einen 1019er

Also:
- Reibrad ist noch flexible (weich) ja ?
- Reibradachse ist sauber und das Rad lässt sich drehen (Achse nicht verharzt?)
Dann:
- Tellerlager (sitzt unten drin) reinigen und neu fetten
- den "Dicken" (Motor) prüfen ggf zerlegen und entharzen, neu ölen ( ich nehme dazu 25er Teflon µBall-Öl, das ist wartungsfrei und setzt sich als Schutz in die in den Jahren eingeriebenen Riefen, der wird dann auch deutlich leiser )

Wenn er beim Lauf aus/an/aus geht, dann den Motorschalter zerlegen und überholen.
der sitzt in der quadratischen schwarzen "Dose" mit der Schraube in der MItte.

Hoffe hilft

Grüße
Dominik
Infernale
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Dez 2014, 14:45
Hallo Dominik,

werde gegen Abend deine Ratschläge an meinem 1019 austesten.

Bis dann und vorab schon mal Danke und dir eine fröhliche Weihnachtszeit
Helmut
Infernale
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Dez 2014, 18:19
Hallo Dominik,

So jetzt doch noch ein, zwei Fragen bevor ich mich an den ersten Reparaturversuch mache.
Wie erkenne ich denn ob das Reibrad noch ausreichend flexibel ist. Soll es sich nur ein bis zwei Millimeter abbiegen lassen oder eher so auf 90 Grad abbiegen?

Das in deinem genannte Öl. Wie lautet die genaue Bezeichnung und wo kann ich das beziehen?

So weit ich das als Laie erkennen kann läuft der Motor ohne Unterbrechungen und treibt zumindest das Laufrad an dem die vier verschiedenen Geschwindigkeiten eingestellt werden ohne Unterbrechungen an.

Ich persönlich habe ja eher die Feder in Verdacht die das Reibrach nur eher sanft an das Laufrad mit den unterschiedlichen Radien für die Geschwindigkeit und an den Tellerinnenrand andrückt im Verdacht. Reibrad und Tellerinnenrand reinige ich nachher noch mit Spiritus. Greift Spiritus nicht den Kunststoff des Reibrades an?

Mal schauen was das Ergebnis ist. Ich melde mich wieder.

Vielen Dank nochmal für die Tipps.

Helmut
hf500
Moderator
#5 erstellt: 15. Dez 2014, 19:23
Moin,
um 90° konnte man auch ein neues Zwischenrad nicht biegen, es muss sich an seinem Rand immer noch elastisch eindruecken lassen und dellenfrei sein (ohne Teller an die laufende Motorwelle fuehren).

Zwischenrad und Motor haben Sinterlager, die bekommen Sinterlageroel oder synt. Motoroel 0W30. Der Teller wird laut Dual mit Motoroel 15W40 geschmiert, 0W30 geht aber auch. Zum Reinigen der Motorlager mit einem eingeoelten Wattestaebchen durch die Lagerbohrungen.
Oele mit Feststoffzusaetzen haben Sinterlager nicht so gern. Der Sinterkoerper ist proroes und wird mit Oel getraenkt. Wird das Lager im Betrieb warm, gibt es das Oel in den Schmierspalt ab. Zusaetze koennen das infrage stellen. Nicht jedes Oel wird von den Sinterlagern angenommen, daher Sinterlageroel oder sehr duennfluessiges Motoroel, eben das 0W30.

Die Hebelei der Wechslermechanik etc. wird gruendlich gereinigt und bekommt als Neuschmierung Vaseline.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 15. Dez 2014, 19:25 bearbeitet]
Infernale
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Dez 2014, 21:15
Hallo Peter,

Öl wechseln und neues Öl mit 0W30 nehmen. Das hab ich verstanden. Dumm ist nur dass 1 Liter an der freundlichen Tanke nebenan gute 23 Euro kosten und ich im Gegenzug 3W30 noch reichlich im Keller stehen habe. Bei nahezu gleichen Schmiereigenschaften sollte es doch auch möglich sein statt dem 0W30 das vorhandene 5W30 zu verwenden?

Danke auch für die weiteren Tipps die ich aber frühestens am Wochenende in Ruhe austeste.

Fröhliche Weihnachten allen die mitlesen
Helmut
hf500
Moderator
#7 erstellt: 15. Dez 2014, 21:47
Moin,
schade, dass die Tanke nicht ein "kleines Schlueckchen" so abgeben kann. Anscheinend haben sie nichts vom Fass ;-)
5W30 sollte aber auch nicht wesentlich zaehfluessiger sein. Die Zahl vor dem W ist die Viskositaetskennzahl fuer -18°C, die danach fuer 96°C. Beides ist nicht direkt vergleichbar, so dass das Oel bei beiden Temperaturen etwa die gleiche Viskositaet hat.

73
Peter
Infernale
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 15. Dez 2014, 21:51
Hallo Peter,

kein Problem mit dem Öl vom Fass. Die haben das schon vorabgefüllt in kleine praktische Literbehälter.

Na gut, die beiden Temperaturen habe ich jetzt nicht im Angebot bei meinen Plattenspieler. Im Keller bewahre ich sie nicht auf und über normale Raumtemperatur oder Zimmertemperatur gehts auch nicht raus.

Ich denke ich probier es einfach mit dem 5W30.

Danke

Gruß Helmut
Dominik.L
Inventar
#9 erstellt: 15. Dez 2014, 23:15
Das Reibrad lässt sich nicht 90 Grad nach oben biegen, ist aber trotzdessen weich und an der Kante rau.
Die Feder doll das Rad nur an das Messingpulley des Motors und den Tellerrand führen, nicht drücken.
Der Rest erledigt dann die Drehrichtung des Motors, das damit auch den Anpressdruck bestimmt...

Immer vorrausgesetzt, die Reibradachse läuft frei (unverharzt)

Zum Motor: Grundsätzlich halte ich nichts von Mineralölen in Lagern die ggf warm werden und wieder verharzen können.
Das dies nicht mehr zeitgemäs ist, sieht man an den Schmierstoffen die heutzutage dafür verwendet werden.
Diese wurden damals nur nicht verwendet, weil es sie schlichtweg noch nicht gab.

Also Synthetiköle

@73 Peter
Die Teflonballs die ich verwende dehnen sich bei Erwärmung nicht aus sondern sitzen nur in den Riefen, der Rest,
wenn zu viel wird ausgedrückt. Diese Schmierstoffe werden heute in der Industrie verwendet, wo Maschinen 24/7 laufen müssen.
Das Zeug vermindert Anlaufreibung um bis zu 80% zu herkömmlicher Schmierstoffen.
Die Laufreibung/T wird vermindert und damit sinkt die Gleichlaufschwankungen und auch folglich die an den
"Reibstellen" entstehende Temperatur.
Dies funktioniert auch unter extremsten Temperatur(Klimabidingungen) genauso wie auch in feuchter Umgebung.
BTT

Helmut,
schu mal ob das Reibrad auch gleichmässig rauh ist an der Kante

Grüße
Dominik
hf500
Moderator
#10 erstellt: 16. Dez 2014, 00:28

Dominik.L (Beitrag #9) schrieb:

@73 Peter
Die Teflonballs die ich verwende dehnen sich bei Erwärmung nicht aus sondern sitzen nur in den Riefen, der Rest,
wenn zu viel wird ausgedrückt. Diese Schmierstoffe werden heute in der Industrie verwendet, wo Maschinen 24/7 laufen müssen.
Das Zeug vermindert Anlaufreibung um bis zu 80% zu herkömmlicher Schmierstoffen.
Die Laufreibung/T wird vermindert und damit sinkt die Gleichlaufschwankungen und auch folglich die an den
"Reibstellen" entstehende Temperatur.


Moin,
das stimmt ja alles, erfordert aber den korrekten Werkstoff und Konstuktion der Lagerschale. Hier haben wir es aber mit Sintermetall zu tun. Und bei dem behaelt man besser die Schmiermethode bei.

Motoroele der Klasse 0W30 oder 5W30 sind vollsynthetisch, anders ist die flache Viskositaetskurve nicht darstellbar. Wie mir der Oeldruckmesser meines Autos erzaehlt, bleibt die Viskositaet auch ueber die Zeit stabil, wo Standardoele mit VI-Verbesserern warm immer duennfluessiger werden, weil die VI-Verbesserer "zermahlen" werden.

Fuer die Erwaermung der Sinterlager fuer den Oelaustritt reichen wenige Kelvin, das kann man schon bei Kleinmotoren beobachten, bei denen eine Erwaermung kaum feststellbar ist. Nach einiger Zeit wird der Sinterkoerper oelfeucht. Fuer den Plattenspielermotor ist das kein Problem, er erwaermt sich als Spaltpolmaschine ohnehin relativ deutlich. Und dann treibt die Waermeausdehnung des Oeles es aus den Poren des Sintermetalls. "Warm" bedeutet also nicht, dass man mit gewaltigen Oelreibungs- und sonstigen Verlusten das Lager erstmal auf 50+x°C bringen muss, damit es funktioniert ;-)
(dabei, ich muesste mal nachmessen, wie warm ein Motor des 1019 wird.. Das sind alles Leerlaufverluste, denn fuer den Spielbetrieb eines Plattenspielers reichen etwa 50mW, um den Teller zu drehen, der Motor des 1019 nimmt aber um die 15W).

73
Peter
Bepone
Inventar
#11 erstellt: 16. Dez 2014, 13:32
Hallo,

als Motorenöl ist auch das einfachste 15W-40 geeignet. Wichtiger ist, dass man den Motor tatsächlich zerlegt und die Buchsen zunächst vernünftig reinigt.
Will man es richtig machen, muss man die untere Lagerbuchse rausholen und den Lagerspiegel (Anlaufscheibe für den Rotor) begutachten und ggf. umdrehen. Dazu müssen drei Niete aufgebohrt werden, die danach durch Zylinderkopfschauben mit Schlitz (M3) + Muttern + Scheiben ersetzt werden.
Außerdem muss man sich die Aufstandfläche des Rotors anschauen (dort, wo die Rotorwelle auf dem Lagerspiegel dreht).

Hat man das schonmal soweit auseinander, reinigt man die untere Lagerbuchse _richtig_ und lässt sie dann viele Minuten in einer Dose voll heißem Motorenöl liegen. Dabei saugt sie sich wieder voll, man sieht deutlich die Luft ausperlen.
Mit der oberen Buchse geht das nicht so einfach, diese reinige ich immer trocken und schmiere so lange mit warmem Öl nach, bis sie kein Öl mehr aufnimmt.

Ansonsten natürlich, wie schon gesagt wurde, auch Tellerlager (Achse + Axial-Kugellager) reinigen und neu schmieren, das Kugellager am besten mit Kugellagerfett. An die Reibradachse kommt wiederum Motorenöl.

Wie auch schon erwähnt wurde: Die Zugfeder legt das Reibrad lediglich an Motorrolle und Teller an. Es wird dann durch den Teller regelrecht eingeklemmt (aufgrund des Drehwiderstandes) und so kommt der Reibschluss zusammen.
Natürlich muss der Schwenkarm des Reibrades sauber beweglich sein, damit sich das Reibrad überhaupt anlegen kann. Also auch diese Lagerstelle reinigen und neu fetten.


Gruß
Benjamin
hf500
Moderator
#12 erstellt: 16. Dez 2014, 21:46

Bepone (Beitrag #11) schrieb:
Hallo,
als Motorenöl ist auch das einfachste 15W-40 geeignet.


Moin,
mag sein, aber wenn ich sehe, wie duennfluessig Sinterlageroel ist, kommt da 0W30 eher in die Richtung.
Ausserdem, ich habe einen Vorrat an 0W30, der TE hat einen in 5W30, da muss man nicht nochmal zur Tanke latschen ;-)

Da kann man sehen, dass ich mehr von den juengeren Dualmotoren zerlegt habe, als es bei den alten Runden der Fall ist. Ich hatte schon wieder vergessen, dass die vernietet sind.

Das Kugellager, das den Teller traegt, braucht nicht unbedingt Waelzlagerfett. So stark wird es nicht beansprucht. Vaseline reicht auch hier aus, sie hat den Vorteil, kein verseiftes Mineraloel, sondern von sich aus konsistent zu sein. Daher ist sie sehr langzeitstabil. Wenn man hat, kann man auch ein "richtiges" Hochleistungsfett nehmen, das, mit dem die Gleichlaufgelenke von Autos geschmiert werden.
Dem Lager ist es egal, die Schmierung hier dient in erster Linie der Geraeuschdaempfung.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 16. Dez 2014, 21:55 bearbeitet]
Dominik.L
Inventar
#13 erstellt: 16. Dez 2014, 22:21
Da er das Öl nicht hat, ist es eh egal.
Jetzt warten wir mal ab was es war, ob es besserung gebracht hat.
An einen Motorschaden glaube ich auf alle Fälle nicht, ich hatte noch nie einen defekten von diesen Monstern
hf500
Moderator
#14 erstellt: 17. Dez 2014, 00:19
Moin,
an einen Motorschaden glaube ich bei Gleichlaufschwankunken auch nicht. Das ist eine Asynchronmaschine, die nahezu im Leerlauf laeuft und daher (ich nehme an, das Ding ist vierpolig) mit fast 1500/min laeuft. Das tut sie mit hoher Konstanz, nur grosse Lagerreibungsverluste koennen sie daran hindern.
Schnelle Drehzahlaenderungen (Flutter) verhindert der schwere Teller als Schwungmasse. Bleibt eigentlich nur noch der Antrieb in Form des Zwischenrades. Das muss einwandfrei rund sein und sicher greifen. Seine Halterung muss in alle Richtungen leichtgaengig sein.

Motorschaeden sind eigentlich nur zwei moeglich. Lagerschaden, das sollte man hoeren koennen (klappert) oder Windungsschluss, dann wird er zu warm und zieht erhoehten Strom.

73
Peter
Bepone
Inventar
#15 erstellt: 17. Dez 2014, 13:16
Hallo,

vernietet ist nur das untere Lager. Man bekommt die Motore ohne Bohrer auseinander.
Das 15W-40 war nur als Beispiel zur Veranschaulichung gedacht, um nehmen zu können, was man gerade zur Hand hat. Ein 0W-30 wird hier leicht besser sein, aber funktionieren tun hier so gut wie alle handelsüblichen Motorenöle.
Thema Viskosität: Deshalb schrieb ich ja, das Öl heiß machen. Da wird jedes Öl wesentlich dünnflüssiger als im kalten Zustand. Sind die Buchsen dann einmal damit getränkt, ist die Viskosität Nebensache.

Beim Axiallager des Tellers würde ich beim Fett keine Abstriche machen. Der schwere Teller übt in Zusammenhang mit den Kugeln im Lager ziemlich hohe Flächenlasten aus. Je besser das Fett ist, desto ruhiger läuft das Lager letztendlich, außerdem steigt die Lebensdauer. Vaseline würde ich hier nur in der allergrößten Not einsetzen, wenn nichts anderes zur Hand ist. Man darf nicht vergessen, dass Geräusche vom Tellerlager über den Teller und die Schallplatte auf den Tonabnehmer übertragen werden.
Ich persönlich verwende MoS2-Hochleistungsfett von Liqui Moli, was es in kleinen Tuben in fast jedem Baumarkt gibt (blaue Kunststofftube).

Der Motor wird nicht unbedingt für die Gleichlaufschwankungen verantwortlich sein. Ich habe aber schon Dual-Motore gesehen, die trockengelaufen sind und dann gefressen haben. DAS sollte man in jedem Fall vermeiden, deswegen mein Rat zur vernünftigen Wartung.


Gruß
Benjamin
Infernale
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 17. Dez 2014, 15:49
Ein vorweihnachtliches Hallo an alle die mir hier mit gutem Rat weiterhelfen.

Benjamin, deinen Tip mit dem Lagerfett werde ich verfolgen wenn ich nach den Feiertagen mich mal mit Hilfe eines erfahrenen Mechanikers an die Reinigung und Neufettung des Lagers mache.

Die Schwungmasse habe ich wie ihr es vorgeschlagen habt innen gründlich mit Spiritus gereinigt und abgerieben.
Peter fragt, ob die Halterung vom Reibrad leichtgängig in alle Richtungen zu bewegen ist. Ja tut sie. Das Reibrad lässt sich in alle Richtungen drehen und mit Halterung hin und herbewegen ohne dass es irgendwo Rucke gäbe oder andere Fehler die den Bewegungsablauf hindern würden.

Laufgeräusche sind in der Tat mal zu höhren gewesen und sie waren anfangs ganz leise, dann mal lauter und inzwischen wieder sehr leise bis kaum wahrnehmbar. An den beweglichen Wellen kann ich mit fühlen allerdings keine Rauheiten beim Lauf feststellen.

Dominik, wie rauh das Reibrad überall sein sollte kann ich nicht sagen. Ich hab das Reibrad auch gründlich mit Spiritus abgerieben. Es lässt sich am Rand einbiegen und mit den Fingerspitzen auch ein wenig nach innen drücken. Es scheint richtig rund zu sein und macht auch nicht den Eindruck dass es unrund läuft. Ich habe jetzt mal zumindest alle Geschwindugkeiten durchlaufen lassen und mit den AUgen ist keine Gleichlaufschwankung zu sehen. Bei Single mit 45 oder Maxi Lp kann ich nach der Intensivreinigung mit Spiritus keine Gleichlaufschwankungen hören. Bei 33 scheinen sie auch deutlich weniger geworden zu sein, allerdings habe ich ab und an doch noch das Gefühl dass der Plattenspieler nicht so recht sauber läuft.

Ich habe den Plattenspieler im Spätherbst von einem Bekannten erworben der in in einer Erbmasse hatte und keine Verwendung für Plattenspieler im Allgemeinen und den im Besonderen hatte. Er ist ohne Haube gewesen und das DIN-Kabel war abenteuerlich verlängert. Ich hab jetzt das DIN Kabel gegen ein Oehlbach NF 1 tauschen lassen und finde den Klang super, sehr räumlich und mit dem System Shure M 75 sehr warm.

Insgesamt hatte ich nur mal getestet ob der Plattenspieler überhaupt funktioniert aber mit der guten Räumlichkeit und dem warmen Klang möchte ich natürlich den Plattenspieler erhalten.

Das mit der Reinigung und dem neuschmieren des Motors habe ich noch nicht so recht verstanden. Da wäre mal verbale Hilfe oder falls ich es nicht anders hinkriege auch auch handwerkliche Hilfe sehr angenehm.

Gruß an alle
Helmut
hf500
Moderator
#17 erstellt: 17. Dez 2014, 23:32

Bepone (Beitrag #15) schrieb:

Beim Axiallager des Tellers würde ich beim Fett keine Abstriche machen.
Ich persönlich verwende MoS2-Hochleistungsfett von Liqui Moli, was es in kleinen Tuben in fast jedem Baumarkt gibt (blaue Kunststofftube).


Moin,
nun ja, das ist in etwa das von mit oben erwaehnte Fett, das in den Gleichlaufgelenken verwendet wird.

@Infernale ,
Eigentlich koennen keine erhoehten Gleichlaufschwankungen nur bei einer Drehzahl auftreten. Der Motor dreht immer mit der gleichen Drehzahl, nur die Uebersetzung des Antriebes wird geaendert. Der Teller ist so schwer, dass er auch bei 33/min genug Energie durch seine Traegheit speichern kann, um solche Schwankungen aufzufangen.
Wie laeuft denn der Teller an sich, also wenn man ihn bei abgeschaltetem Spieler von Hand andreht und auslaufen laesst? Er muss geraeuscharm mehr oder weniger lange auslaufen.
Ist der Laufrand im Teller und die Stufenrolle des Motors auch gereinigt worden? Sauber und fettfrei?

73
Peter
Infernale
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 18. Dez 2014, 13:23
Guten morgen

ja Tellerrand und Ringe des Antriebs sind alle gereinigt und fettfrei.

Wird der Plattenspieler bei 33 Umdrehungen abgeschaltet so lauft er noch 15 Mal um sein Mittelachse bevor er steht. Er tut dies ohne Laufegräusche und Ruckeln.

Ich denke die mehrfache Intensivreinigung hat schon mal die groben Schwankungen beseitigt und die Feinreinigung des Motorlagers und Tellerlagers wird nach den Feiertagen noch eine Verbesserung bringen. Das Ergebnis ist schon jetzt erst mal so weit befriedigend für mich und der Aufwand hat sich schon jetzt gelohnt.

Der Dual 1019 wird auf Dauer bei mir seinen Platz finden und mich in abendlichen Stunden mit Musik aus meiner Jugend erfreuen.

Vielen Dank nochmals für die vielen hilfreichen Hinweise und Ratschläge und Euer Engagement bei meinem Problem.

Eine fröhliche Weihnachtszeit euch allen

Helmut
Dominik.L
Inventar
#19 erstellt: 19. Dez 2014, 15:37
Super

Und wieder ein DUAL-Fan, Willkommen in der Gemeinschaft.

Einmal einen DUAL richtig gewartet, lässt er Dich nie im Stich, das ist so und hat sich leider (preislich) rumgesprochen.
Hätte gerne noch ein paar der Anfangsmaschinen (400er) zu seinen "Brüdern" gestellt.

Grüße
Dominik
Infernale
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 19. Dez 2014, 17:07
Hallo Dominik,

DUAL Fan bin ich schon seit vielen Jahren. Mein erster Dual war ein 621. Hat mir bestimmt 14 Jahre gute Dienste geleistet. Angefangen hat es 1972 mit nem Phillips und Kristal-Tonabnehmer. 1978 folgte bis vor kurzem noch ein Elac. Damals recht teuer aber sound-mäßig sehr angenehm.
Derzeit sind es drei Dual und ein Pioneer und ein Technics Tangential und ein Universum. Wobei mir auch mein Pioneer etwas Sorgen macht, weil er plötzlich mitten im Betrieb immer langsamer wird und stehen bleibt.
Ich suche derzeit einen günstigen 1226 den ich in eine neue Zarge setzen mag um mal ein wenig mit Optik und Einrichtung zu experimentieren. Und natürlich wegen dem Shure M75 System das mir klanglich zusagt.
Gruß
Helmut
Dominik.L
Inventar
#21 erstellt: 19. Dez 2014, 19:59
Was hast Du denn mit dem Pioneer ?
Infernale
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 19. Dez 2014, 20:04
Hallo Dominik,

hab dir ne PM mit ner ausführlichen Fehlerbeschreibung geschickt.
Helmut
Dominik.L
Inventar
#23 erstellt: 19. Dez 2014, 20:42
Gerätetype musst mir auch sagen
Infernale
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 29. Dez 2014, 19:18
Hurra

rechtzeitig zum Abschluß im Jahr 2014 ist er nun wieder fit mein DUAL 1019.
Heute Nachmittag hat mein freundlicher Nachbar mir bei der Neuschmierung der Lager geholfen und den Plattenspieler mit mir zerlegt und wieder zusammengebaut.
Vielen herzlichen Dank an all die die mir mit Ratschlägen und Tips geholfen haben. Er läuft jetzt wieder leise und sehr gleichmäßig und es ist eine wahre Freude dem Spieler zu lauschen. Es ist noch das originale Tonabnehmersystem verbaut ein Shure M 75 MG-D. Klingt noch immer sehr angenehm und sehr räumlich.

Einen guten Start ins neue Jahr 2015 wünsche ich Euch allen.

Helmut
hifibastler2
Stammgast
#25 erstellt: 31. Dez 2014, 23:57
Liebe Hififreunde,

Ihr brecht ja eine geradezu wissenschaftliche Diskussion zum Thema Öl vom Zaune.
Also ich schmiere alles im Hifibereich und auch sonst fast alles mit M+W Universalspray von M+W-Dental, 500ml für ca. 15 Euro.
Die Geräte, die damit an sich geölt werden sind sauteuer und drehen bis 400000U/min, wirklich!
Eine Pulle kaufen und für immer ist ausgesorgt, Tape, Plattenspieler, CD-Player .....

Gruß
Thomas


[Beitrag von hifibastler2 am 01. Jan 2015, 00:01 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#26 erstellt: 02. Jan 2015, 12:25
Hallo Thomas,

Da sich die Drehzahlen beim Plattenspieler in völlig anderen Regionen befinden, kann dein genanntes Öl u.U. dafür vollkommen ungeeignet sein. Ich kann mir z.b. vorstellen, dass es sehr dünnflüssig ist.

Gruß
Benjamin
Dominik.L
Inventar
#27 erstellt: 02. Jan 2015, 12:47
Hi,

habe auch mal danach gegockelt und unter der Seite:
Spray und Datenblatt gefunden.

Kann aber die Bestandteile und viskosität nicht rausfinden, seht ihr was ?
Evtl ist das für grobe Mechaniken des Dual nicht geeignet aber ich suche
immernoch ein bezahlbares extrem dünnflüssiges Schmiermittel für die
HF-Spindeln meiner CNC-Fräsen und natürlich noch für meine BL-Motoren

Grüße
Dominik
hifibastler2
Stammgast
#28 erstellt: 02. Jan 2015, 16:16
Das von mir seit etwa 20 Jahren präferierte Öl ist tatsächlich recht dünnflüssig. Das finde ich aber gerade gut. Zieht überall rein. Damit kriege ich sogar die verpappten Drekos aus Grundig-Radiorekordern der 70er ohne jeglichen Zerlegeaufwand wieder flott. Ich habe es auch im Modellbau erfolgreich eingesetzt und nutze natürlich nicht die ursprüngliche Sprayfunktion, sondern spraye in eine Dose und nach einer Ruhephase zum Ausgasen ziehe ich es mit einer Spritze und sehr dünner und langer Kanüle auf, wo ich es später eben überall in feinster Dosierung hinbekomme.
Ich habe noch nie erlebt, das es irgendwelche Oberflächen angreift oder nach vielen Jahren verharzt oder verdickt.
Das sind meine Erfahrungen, natürlich ohne jegliche Gewähr

Gruß
Thomas
Bepone
Inventar
#29 erstellt: 02. Jan 2015, 18:53
Hallo,

dünnflüssiges Sprühöl ist sicher für feine Mechaniken und kleine Motore geeignet, aber weniger für die Mechanik sowie Reibrad-, Teller- und Motorlagerung eines Dual 1019. Für ein halbes Jahr mag der Plattenspieler vielleicht damit funktionieren, dann ist der Rest weggelaufen oder verdrängt.
Es gibt einfach kein Allzweck-Öl. Mir würde z.B. nie einfallen, eine mechanische Armbanduhr mit 10W-30 zu schmieren, nur weil das Öl in meinem Ford doch auch wunderbar funktioniert.


Gruß
Benjamin
hifibastler2
Stammgast
#30 erstellt: 02. Jan 2015, 23:55
Ja Dual-Dreher hatte ich tatsächlich noch nie damit behandelt, obwohl etliche in meinem Keller aus alten Sperrmüllexzessen in den 80ern vor sich hindümpeln. Wenn ich die jetzt anwerfen würde, würden sie wahrscheinlich keinen Mucks machen.
Also in die Sinterlager zieht das Zeug rein wie Sucht. Diverse schwergängige Grundiglaufwerke wie z.B. CB100 oder CB120 laufen nach globaler Benetzung aller noch mit bockharten Restfett und auch inzwischen völlig trockenen Reibungspunkten besser wie sie damals die Werkshallen in Fürth verlassen haben

Gruß
Thomas
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