Luxman L210 - Störungen, knacken bei tiefen Tönen

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sonorole
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 27. Mai 2019, 21:52
Hallo zusammen,
ich habe einen Luxman L210 der eigentlich super läuft, aber nur bei sehr basshaltigen Passagen den Lautsprechern ein kurzes knacken, kratzen entlockt. Es hört sich dann an wie eine verschmutzte Schallplatte. Das tritt bei allen Eingängen auf. Hat jemand einen Tipp? Danke und Grüße
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 27. Mai 2019, 22:24
Verrätst Du uns noch zum einen welche Lautsprecher Du angeschlossen hast und zum anderen, ob Du es bereits mit anderen LS hast ausprobieren können?
Es kann ja entweder am Verstärker oder an den Boxen liegen. Ich würde mich jedenfalls nicht vorschnell ausschließlich auf den Luxman festlegen.
sonorole
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 27. Mai 2019, 22:26
Aktuell sind neue T&A dran, vorher hatte ich KEF anschlossen, da waren die Störungen auch da aber nicht so präsent.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 27. Mai 2019, 22:43
Wenn es denn beide Kanäle gleichzeitig betrifft, sollte man den Fehler auch dort verorten, wo defekte Bauteile sich auf beide Seiten auswirken. Das wäre zunächst einmal das Netzteil. Es ist z.B. denkbar, dass die Siebelkos des Netzteils nicht mehr genügend Reserven haben, um Bassimpulse mit der nötigen Ernergie zu versehen. Das führt dann zu Verzerrungen.

Aber das wäre nur eine Spekulation. Auf jeden Fall sollte man gucken, ob die Endstufen korrekt eingestellt sind (Idle) und dass keine nennenswerte Gleichspannung an den LS-Ports anliegt.

Besitzt Du ein Multimeter?

p.s.
Noch eine Frage:
Steht der Spannungswahlschalter auf 240 oder 220V?
Bei einigen Modellen ist bekannt, dass die Siebelkos Probleme mit 235V haben, wenn sie nicht umgestellt wurden.
Das wäre ggf. eine Erklärung für Defekte an Siebelkos.


[Beitrag von CarlM. am 27. Mai 2019, 22:49 bearbeitet]
sonorole
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 28. Mai 2019, 13:42
Hallo ,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldungen.

Messgerät ist vorhanden, ich werde mal die Gleichspannung an den Lautsprechern messen. Führt man die Messung mit oder ohne Signal (Musik) durch?
Kannst Du mir einen Tipp geben wie die Endstufen eingestellt werden, ich habe kein Servicemanual bzw. Schaltplan.

Mit dem Netzspannungswahlschalter muss ich heute Abend schauen.



Nochmals Danke !
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 28. Mai 2019, 16:38
Messungen führt man im niedrigen Bereich von V DC an den LS-Anschlüssen bei Volumen "0" durch. Dazu kannst Du auch die Anschlüsse "B" nutzen und zur Messung den LS-Wahlschalter entsprechend auf B drehen. Achtung: Manipulationen an den LS-Klemmen nur bei gezogenem Netzstecker. Einschalten erst dann, wenn der richtige Messbereich eingestellt ist und sicher ist, dass an den Buchsen keine Kurzschlüsse durch Kabel/Messklemmen vorhanden sind. Korrekte Spannungen liegen im Bereich einiger Millivolt DC.
Zum Abklemmen Verstärker wieder vom Netz nehmen.

Ein Service Manual gibt es hier:
https://www.vintages...0-Service-Manual.pdf

Aus dem Manual ergibt sich ...
1. Es gibt kein LS-Relais. Dies eröffnet auch eine weitere mögliche Fehlerquelle: überlastete Schaltkontakte des LS-Wahlschalters.
2. Ob es eine 240V-Netzspannungsoption gibt, habe ich im SM nicht gefunden. Aber: Die Railspannungen betragen +/-46V bei einer Spannungsfestigkeit der Siebelkos von 50V. Das ist definitiv zu knapp bemessen - vor allem wenn in der Einstellung 220V heute 235V AC anliegen. Dann beträgt die Railspannung ggf. ca. 50V.
3. Idle: Wie man das einstellt steht im Service Manual. Ich schlage aber vor, dass Du zunächst einmal nach dem 240V-Wahlschalter guckst. Auf jeden Fall solltest Du hier ein paar Bilder vom Inneren posten, damit wir Dir präzise sagen können wie man den Offset (Idle) misst einstellt. Da kann man nämlich auch durch abrutschende Klemmen etc. einen Verstärker ruinieren.
grautvOHRnix
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 28. Mai 2019, 17:47
In diesem Gerät gehen/gingen tatsächlich mal von Anfang an,
schon während der Garantiezeit, die Rail-Elkos kaputt.
Auch "damals" schon, an 220V Netzspannung, die Dinger
sind eben aus billigen Komponenten billig zusammengeklebt.

Ja, ich mochte sie von Anfang an nicht .

Man konnte aber an 998,- DM VK (?) schön dran verdienen !

Wenn Du das Bodenblech abschraubst und darauf innen den
großen Rostplacken siehst, ist Dein Gerät betroffen.
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 28. Mai 2019, 18:37
Ich habe schon einmal nach möglichen Elkos geguckt.
Wenn ich es richtig sehe, ist der maximale Durchmesser 30mm. Ebenso habe ich angenommen, dass die Lötpins 10mm Abstand haben.
In Anbetracht des Durchmessers gibt es für 12.000 µF (=20% Aufschlag) und 63V nur wenig qualitativ akzeptable Elkos:
https://www.mouser.d...HZA8r7RI2ghylA%3D%3D

Für 10.000 µF und 63V sieht es schon besser aus. Hier ein Beispiel:
https://de.rs-online...ndensatoren/8712717/

Falls die Anschlüsse nicht passen, müsste man erneut suchen.
sonorole
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 28. Mai 2019, 20:56
Hallo zusammen,

vielen Dank für die kompetente Hilfe.

Fehler ist lokalisiert, es ist der Lautsprecherschalter, nach unendlichen drücken ist der Fehler weg, kurzfristig ist sogar ein Kanal ausgefallen.

Am Wochenende mach ich den Verstärker mal auf und mach mich auf die Suche von kalten Lötstellen und stell mal den Ruhestrom ein.

Ich schick dann Bilder !

Nochmals danke an alle für die Hilfe, bin begeistert von dem Forum.

Grüße

Falls jemand einen Tipp hat welche sehr gute High End Verstärker gebraucht günstig zu haben sind und sich eine Aufarbeitung lohnt (war
mal Fernsehtechniker und müsste mich in die Materie einarbeiten) wäre ich dankbar !
grautvOHRnix
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 28. Mai 2019, 20:59
Was mir gerade noch einfällt:

Irgendwo werden mit Z-Diode 22, "Bratwiderstand" und
kleinem Elko aus der positiven Railspannung 24V für
Vorstufen und Klangregelung erzeugt - die Z-Diode und
der Elko sollten erneuert, der Widerstand nachgelötet
werden.
Das war die zweithäufigste Fehlerursache (spielt leise,
keine Leistung, zerrt).

Ich habe wohl so 100 Stück auf dem Tisch gehabt, in
letzter Zeit nicht mehr, wohl alle in der Tonne gelandet.
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 28. Mai 2019, 21:12
Zunächst einmal: "Herzlichen Glückwunsch!", dass Du den Fehler gefunden hast.
Trotzdem würde ich die anderen Vorschläge (240V AC; neue Elkos; Schalter reinigen; Elko - Zenerdiode etc.) abarbeiten.
Vielleicht bist Du dann ja mit dem Gerät zufrieden.



Was die Anschaffung eines neuen Gebrauchten angeht:
Ich würde vor allem darauf gucken, dass das Gerät diskret aufgebaut ist und somit durch den Austausch von Standardkomponenten zu reparieren ist.
Also keine Geräte, die von Firmware etc. abhängig sind oder Hybrid-Endstufen-IC besitzen.


[Beitrag von CarlM. am 28. Mai 2019, 21:12 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#12 erstellt: 29. Mai 2019, 21:53

sonorole (Beitrag #9) schrieb:


Falls jemand einen Tipp hat welche sehr gute High End Verstärker gebraucht günstig zu haben sind und sich eine Aufarbeitung lohnt (war
mal Fernsehtechniker und müsste mich in die Materie einarbeiten) wäre ich dankbar !


@CarlM. Was hast Du gegen Hybrid ICs (hust hust :L)
@sonorole, da muss ich CarlM zustimmen, Finger weg von STKxxxx und SVIxxxx das macht kein Spaß

Einen richtig guten Tip für einen Service freundlichen Verstärker habe ich auch nicht, vielleicht einen Akai AM 35 oder 59. Wenn Du gerne rumschrauben und fluchen willst empfehle ich einen Sansui AU-717, um an das LS Relais ran zu kommen kannst Du das halbe Teil zerlegen, zu gegeben, muss nicht 1x im Jahr gemacht werden. Das muss ich demnächst bei meinem machen und drücke mich derzeit gekonnt um die Sache herum.
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 29. Mai 2019, 22:58

Was hast Du gegen Hybrid ICs (hust hust :L)



...aber solange sie funktionieren....

Mein SE-A1000 funktioniert noch heute, trotz SVI- und RSN-Hybrid, obwohl ich sie locker 15 Jahre lang mit <2 Ohm-Impedanz und recht hoher Lautstärke betrieben hatte. Aber ja, wenn sie HEUTZUTAGE kaputt sind, wird es schwer Ersatz zu finden und es muss dann tief in die Tasche gegriffen, oder improvisiert werden.
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