Marantz 2238B - kein UKW Stereo mehr!

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lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 29. Jul 2012, 13:30
Hallo zusammen, brauche einen Rat.

Erst sporadisch, dann immer häufiger schaltete mein Marantz 2235B im UKW-Betrieb von Stereo auf Mono zurück, bis er jetzt nur noch in den ersten Sekunden auf Stereo steht und dann sofort auf Mono springt. Wenn er noch nicht ganz warm ist, schaltet Stereo zu, wenn der Sender nicht exakt eingestellt ist, später passiert auch das nicht mehr.

Zunächst dachte ich, dass der HA 1196 defekt sein könnte (wenn man sonst keine Ahnung hat, aber ganz gut löten kann, probiert man eben sowas) und habe diesen ersetzt. Verändert hat sich danach jedoch nichts,

Habe nun in anderen Beiträgen gelesen, dass die Einstellungen weggelaufen sein können - aber passiert das innerhalb von ein paar Wochen?
Am J229 habe ich versucht, die Frequenz bei einem kräftigen Sender um die 98MHz (den vorgeschriebenen Test-Sender habe ich natürlich nicht) zu messen, aber mein einfaches Voltcraft VC820 zählt dort nichts, vielleicht ist die Spannung auch nur zu klein (ca. 0.7 Volt, Minimum lt. Handbuch sollen 1.5V sein).

Vor ein paar Monaten habe ich die Schalter auf der Frontseite mit Oszillin behandelt, weil der Tape 1 Monitor unzuverlässig war und zeitweise ein Kanal fehlte. Danach lief alles perfekt.
Habe nun den Mono-Schalter nochmals gereinigt (diesmal mit Tuner-Spray und Druckluft), was nichts gebracht hat. Zufällig (fragt nicht wie!) ist mir dabei jedoch aufgefallen, dass das Stereo-Signal vorhanden ist, wenn ich JE02 (vom Tape 1 Monitor) und JE07 (vom Mono-Schalter) kurzschliesse.
Warum das passiert, begreife ich überhaupt nicht, denn am JE02 liegt ja das NF-Signal vor der Klangregelung an.

Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich das Problem weiter eingrenzen oder sogar lösen kann? Einen Oszi kann ich mir nächste Woche ausleihen.
Danke!
Bepone
Inventar
#2 erstellt: 29. Jul 2012, 13:51
Hallo,

bei vielen Tunern kann man eine Referenzfrequenz (oft 19kHz) mittes Poti fein-einstellen.
Ist diese Frequenz daneben, schaltet der Tuner nicht auf Stereo.

Am besten mit dem Service-Manual schauen, welche Schrauben gedreht werden müssen.


Gruß
Benjamin
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 29. Jul 2012, 14:19
Danke für die schnelle Antwort.
Im SM habe ich nichts gefunden, wo 19 kHz eingestellt werden können:

Hier ein Auszug:

5.2 STEREO SEPARATION ALIGNMENT

1. Set the FM signal generator to pravide 1 kµV at 98
MHz. Tune the receiver to the same frequency so that
the center tuning meter pointer indicates its center.
Then turn aff the modulation of the generator, con-
nect a frequency counter to test point J229 and adjust
R301 so that the frequency counter may precisely read
76 kHz.
2. Modulate the generator with stereo comp_site signal
consisting of only L or R channel (of course a pilat sig-
nal must be included).

3. Adjust the trimming resistor R317 for maximum and
same separation in both channets.


http://img821.images...2235b52stereosep.png


Weiss jemand, warum die Spannung in '1 kµV' angegeben wird? Das solten doch mV sein?
Bertl100
Inventar
#4 erstellt: 29. Jul 2012, 14:32
Hallo zusammen,

das mit den 76kHz ist schon die Einstellung, die Benjamin angesprochen hatte!
Es hängt halt vom verwendeten IC ab, ob der Oszillator auf 19kHz oder z.B. 76kHz (4faches von 19kHz) schwingt.

Gruß
Bernhard
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 29. Jul 2012, 15:15
gut, wenn ich am R301 drehe, passiert garnichts.
Werde mir morgen einen Oszi ausleihen, sonst bleibt das ein Blindflug...
Bepone
Inventar
#6 erstellt: 29. Jul 2012, 17:50
Hallo,

normalerweise ist es so: Wenn ein starker Sender eingestellt ist, kann man sich ohne jegliche Messmittel an den Stereo-Schaltpunkt "herantasten" (hier eben mittels R301).
Sollte er gar nicht auf Stereo schalten, könnte es an etwas anderem liegen.

Idealerweise wird das Poti vorher markiert, sodass man es in die Ausgangsstellung zurückdrehen kann.


Gruß
Benjamin
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 30. Jul 2012, 00:07

normalerweise ist es so: Wenn ein starker Sender eingestellt ist, kann man sich ohne jegliche Messmittel an den Stereo-Schaltpunkt "herantasten" (hier eben mittels R301).


hmm, das hätte ich mir auch so vorgestellt. Er schaltet aber an keiner Stelle auf Stereo, wenn ich den Regler über den gesamten Verstellbereich drehe. Habe das Ding mit Druckluft geduscht, das ändert nichts. Die ursprüngliche Stellung habe ich dokumentiert und dorthin zurückgestellt. Mich irritiert, dass ich an dem Testpunkt keine Frequenz messen kann. So ganz schlecht ist der Zähler in diesem Voltcraft nicht, habe damit schon erfolgreich ZF gemessen...
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 31. Jul 2012, 20:57
so, heute nun habe ich den Oszi mitgebracht.
Am J229 ist eine Schwingung zu sehen, die eher einem Sägezahn ähnelt als einem sauberen Sinus. Die Amplitude liegt bei ca. 30mA, die Periode bei ca. 13us, als ca. 77kHz. Auffällig ist ein offset von ca. 80mV.
Wenn ich an dem Trimmer drehe, ändert sich sowohl Frequenz als auch Amplitude (größere Amplitude bei höherer Frequenz), aber auf Stereo schaltet er nicht.

Ist die Referenzfrequenz überhaupt sauber?

Schwingung am Testpunkt J229 (DC)

Schwingung am Testpunkt J229 (AC)
Bepone
Inventar
#9 erstellt: 31. Jul 2012, 21:02
Hallo,

ein Sägezahn ist i.O., dort liegt kein Sinus an.

Mir persönlich (als Laien) scheinen deine Messwerte schlüssig, was bedeutet, dass die Stereo-Nicht-Umschaltung an etwas anderem liegen wird...
Bin aber kein Profi und kann durchaus daneben liegen.


Gruß
Benjamin
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 31. Jul 2012, 22:51
Danke für die schnelle Rückmeldung. Ist denn der offset normal?

Die Referenzbeschaltung des HA 1196 sieht an Pin 16 nur ein passives RC-Glied (mit dem R 301 als Regler) vor.
Hier ist jedoch noch ein npn-Transistor (2SC828 S) am Kollektor dran dessen Basis an der Spannungsversorgung für AM (HA 1197 pin 3) hängt. Vielleicht soll das beim Umschalten auf AM irgendwas abschalten. Jedenfalls habe ich das Teil mal ausgelötet. Das ändert aber nichts, allerdings lässt sich der Transistor nicht so primitiv auf Durchgang testen, wie ich es sonst immer gemacht habe. Bei Reichelt gibts das Ding für 8 Cent.... Aber die Ursache scheint mir woanders zu sein...


[Beitrag von lada2hell am 31. Jul 2012, 22:56 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 31. Jul 2012, 23:16
Hallo zusammen,

gibt es in dem Gerät evtl. eine feldstärkeabhängige Stereo-Umschaltung?
Möglicherweise gibt die den Stereo-Empfang (fälschlicherweise?) nicht frei.

Gruß
Bernhard
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 01. Aug 2012, 08:00
Feldstärkeabhängige Umschaltung ist ein interessanter Aspekt.
Der pin 12 des HA 1196 ist der Mono-Schalter.
Dort ist zum einen die Mono-Taste angeschossen, über eine Diode aber auch der Tuner-Baustein.
Habe kurz vor pin 12 jetzt aufgetrennt - und voila, er spielt in Stereo!
Es liegt also nicht an der Referenzfrequenz (die ich nun wieder fein eingestellt habe, der Oszi muss zurück).

Entweder gibt es einen Fehler auf der Schalter-Platine oder es kommt eine zu große Spannung aus der Richtung des Tuners (HA 1137)...
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 01. Aug 2012, 09:28
Hallo zusammen,

sehr gut! Nun, ein Fehler auf der Schaltplatine sollte eingrenzbar sein.
(Leitung dorthin abtrennen?).

Wenn ich es richtig verstehe, ist die Stereo-Mono-Umschaltung mit dem feldstärkeabhängigen Muting verkoppelt. Die Schwelle wird mit R212 eingestellt.
Im Prinzip muß der ganze Schaltungsteil durchsucht werden.
Generell ist die Beschaltung am Pin12 recht hochohmig gehalten. D.h. dass auch Feinschlüsse betrachtet werden müssen. So einer könnte z.b. im Schalter sein. Oder der Elko C306.
Die vorhandenen hochohmigen Widerstände könnte auch gänzlich hochohmig geworden sein.
Marantz verwendete oft Kohlemassewiderstände, die da recht anfällig sind.

Gruß
Bernhard
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 01. Aug 2012, 22:14
Den C306 hatte ich auch schon im Verdacht, der ist es aber nicht. Es ist wirklich der Schalter!
Habe den Draht vom JE07 abgewickelt - und siehe: Egal wie der Schalter steht, liegen dort ca. 10-13 V an.
Wahrscheinlich gibt es einen Kriechstrom von JE08.
Ob das nun am Oszillin liegt, soll mal offen bleiben, bisher war ich überzeugt davon, da es im Gegensatz zu anderen Reinigern keinen Schaden an Kohlebahnreglern verursacht hat. Aber offenbar hat sich im Schalter nun irgendwas akkumuliert, das diesen Kriechstrom verursacht. Es reicht aus, ein Brücke mit dem Finger zum benachbarten NF-Kanal in die Klangregelung herzustellen, und schon bricht die Spannung zusammen und es wird auf Stereo geschaltet. Das war der Effekt, den ich anfangs nicht verstanden habe.

Nun bleibt für mich die Frage, wie man die Schalter reinigen kann.
Die ganze Platine auszubauen, ist doch einiger Aufwand, aber wahrscheinlich nicht vermeidbar.
Tunerspray habe ich ja schon genug dort reingeblasen - und Druckluft hinterher. Das hilft also nicht.
Aber was, wenn ich die Platine draussen habe? Schalter auslöten und demontieren?

Der größte Witz bei allem ist, dass die Stereo-Mono-Umschaltung auch ohne JE07 bzw. pin 12 funktioniert...
Könnte also den Draht isolieren und alles so lassen...

Danke vielmals für die Hilfe.
Und wiedermal habe ich gelernt: Die meisten Fehler sind mechanischer Natur und ganz einfach, aber man fängt damit an, einen IC zu tauschen - ojeoje.
Bertl100
Inventar
#15 erstellt: 02. Aug 2012, 07:25
Hallo zusammen,

na, dann Gratulation, dass du den Fehler gefunden hast!
Feinschlüsse in Schaltern lassen sich nur beheben, wenn man den Schalter öffnet.
Das lohnt hier sicher nicht.
Alternativ könnte man sich eine Schaltungsänderung überlegen, die den Schalter niederohmiger "ansteuert".

Gruß
Bernhard
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 03. Aug 2012, 07:06
Die Mono-Taste ist mir den Aufwand nicht wert - habe mich zur pragmatischen Lösung entschlossen und diesen Teil des Schalters stillgelegt - mich hatte ja gestört, dass ich kein Stereo mehr hatte, Mono brauche ich eigentlich nicht, die Sender kommen aus dem Kabel und sind stark genug.

Mehr stört mich Tape 1. Dieser ist auch wackelig und ich muß öfter dran wackeln - das war ja der Grund für meine Oszillin-Behandlung.

Gibt es heute Schalter zu kaufen, die sich grundsätzlich als Ersatz eignen?
Bertl100
Inventar
#17 erstellt: 03. Aug 2012, 07:46
Hallo zusammen,

ist der Tape Schalter einer der Druckschalter?
Also ich persönlich denke, dass es für die 30 Jahre alter Schalter keinerlei Ersatz mehr gibt.

Die Druckschalter kann man mit etwas Geschick gut zerlegen.
Frontplatte des Geräts muß dazu herunter.
Taste ausrasten (nicht gedrückt), Knopf abziehen, Rastbügel aushängen (Achtung nicht verlieren!!), Schaltschieber herausziehen.
Dann kann man sich einer gründlicheren Reinigung zuwenden!

Gruß
Bernhard
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 03. Aug 2012, 08:43
Ja, Tape 1 ist auch ein Druckschalter, gleich neben Mono...
Wenn ich nur die Frontblende abbauen und nicht die Platine demontieren muss, werde ich mich über die Tasten hermachen!
petervw
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 03. Aug 2012, 12:07
Hallo, ich hatte bei meinem Marantz 2245 mal ein ähnlich gelagertes Problem,
Ständige Kanalausfälle, habe alles mögliche, was so als Fehlerquelle beschrieben wird, ausprobiert,
alles nichts gebarcht. Dann ist mir aufgefallen, dass sich die hinten auf der Faceplate aufgeklebten
Kunststoff Staubschutzringe der Druckschalter gelöst hatten und dadurch der Mainschalter nicht
mehr richtig eingerastet ist, was zu Kontaktproblemem führte. Ich habe die Ringe dann komplett rausgenommen und danach lief wieder alles normal. Vielleicht ist es bei dir (Monoschalter) ja auch so, Grüße Peter.
Bertl100
Inventar
#20 erstellt: 03. Aug 2012, 16:30
Hallo zusammen,

also man braucht schon ein paar feinere Zangen und etwas Geschick, dass man diese Rastbügel herausnehmen kann. Es muß hierzu die Rückstellfeder zurückgeschoben werden, sodass der Bügel freigegeben wird. Bei der Aktion muß man darauf achten, dass die Pertinaxzung mit dem Löchlein, wo der Bügel gelagert ist, nicht abbricht.
Die ist nicht so sonderlich empfindlich, aber man sollte halt nicht grob hantieren.

Beim ausgebauten Schaltschieber schaut man zunächst mal, wie die Kontakte aussehen.
Meist sind sie noch schön sauber, und das Übel liegt bei den Kontakten IM Schaltergehäuse.

In diesen harten Fällen hab ich dann Kontakt 60 auf die Schieber gegeben, diese wieder eingeführt, oft betätigt, wieder herausgenommen.
Dann sofort den Schieber mit Kontakt WL sauberspülen.
Beim Schaltergehäuse muß man sich vorher ansehen, ob man in irgeneiner Position des Gerätes so spülen kann, dass man die Soße irgendwo hinlaufen lassen kann, und sie dort mit einem Tuch aufnehmen kann.
Z.b. Gerät auf dem Kopf stehen. Oder irgendwie schräg nach vorne geneigt. Dann läuft die Soße eben vorne am Schaltergehäuse wieder heraus. Die Soße soll möglichst nichts anderes berühren als Metallteile.

Gruß
Bernhard
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 03. Aug 2012, 18:30
Danke für die guten Beschreibungen, werde mich nächste Woche daranmachen!
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 13. Aug 2012, 23:04
Dank einer ausgiebigen Wäsche mit Kontakt 60 (einschl. Nachspülung) wie empfohlen schaltet jetzt alles wie neu! Auf eine Ölung mit Oszillin konnte ich nicht verzichten und hoffe, dass sich das nicht als kontraproduktiv herausstellt...

Kann nur dazu ermuntern, den Aufwand zu betreiben und die komplette Front zu demontieren, die Schalter aber im montierten Zustand zu waschen. Wenn man alle Drähte frei hat, kann man die Platine horizontal stellen, so dass die Suppe unten rausläuft und mit einem Tuch aufgesaugt werden kann.
In meinem Falle ist wohl (allerdings nicht in den letzten 7 Jahren) die Mechanik mal ziemlich dick mit einem ollen Öl behandelt worden, dass wohl nun (gelöst durch das Oszillin) in die Schalter gekrochen ist. Eine Demontage ist jedoch unmöglich, ohne etwas zu zerstören - man müsste alles auslöten und dann die Krampen aufbiegen. Aber die Schieber sind von beiden Seiten offen, und so kann man sie schön tränken und dabei mehrfach schalten. Die komplette Demontage des vorderen Chassis ist jedoch unerlässlich, wenn man die Brühe nicht im Gerät - oder gar in den Potis - haben will.

Bei der Gelegenheit kann man gleich die Scheiben und Knöpfe putzen - und lernen, wie man das Skalenseil wieder einhängt

Nun spielt das Teil nicht nur sauber, sondern sieht auch wieder schön aus wie neu!

Marantz 2235B Tastensatz (unten) Marantz 2235B Tastensatz (oben)
Marantz 2235B
Bertl100
Inventar
#23 erstellt: 14. Aug 2012, 12:20
Hallo zusammen,

die Schalter sind in der Tat anders als die, von denen ich geschrieben habe!
Bei "meinen" waren die Schaltschieber in Betätigungsrichtung, bei dir 90° dazu!
Daher paßt meine Beschreibung auch nicht wirklich.

Wie ich deinen Beschreibungen entnehme, hast du alles richtig gemacht!
Gratulation!

Gruß
Bernhard
lada2hell
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 03. Feb 2013, 14:47
Eine kleine Bemerkung, falls das hier jemand nachliest:

Schuld war wohl tatsächlich Oszillin. Offenbar ist die Schaltung so hochohmig ausgelegt, dass geringste Kriechströme ausreichen um Stereo abzuschalten. Nach wenigen Wochen trat der Defekt wieder auf und ich musste die ganze Prozedur wiederholen - aber diesmal unter Verzicht auf Oszillin, habe den Schalter vollkommen trocken gelassen. Nun läuft seit einigen Monaten alles zuverlässig...
Bertl100
Inventar
#25 erstellt: 03. Feb 2013, 18:26
Hallo zusammen,


Offenbar ist die Schaltung so hochohmig ausgelegt,

ja, u.a. das sind Sachen, die man inzwischen gelernt hat.
Eine Schaltung legt man nicht hochohmiger aus als nötig. Hochohmige Widerstände sind relativ anfällig,
Kriechströme können schon mal auftreten!

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#26 erstellt: 04. Feb 2013, 05:16
Je nachdem was für ein Dreck von T6 aufgelöst wird kann es Kriechströme geben ?
An einem Kirksaeter Moderator Receiver wars umgekehrt:
Übersprechen zwischen Phono und Line Eingängen , Mischung der Signale.
Spülung mit T6 löste das Problem.
T6 ist an sich nichtleitend , könnte aber in Verbindung mit früher reingesprühten Chemikalien doch leiten.
Das liegt aber dann an unzureichender Spülung und nicht am T6.
In schweren Fällen nehme ich erst KO60 , dann viel spülen mit Isopropanol Alc(Injektionsspritze) , trocknen , mit T6 versiegeln.
Bringt das nichts hilft nur noch Auslöten und im Lösungsmittelbad Ultraschall oder Schalter zerlegen.
bukongahelas
Gizmos
Stammgast
#27 erstellt: 06. Feb 2013, 00:14
Danke für den Hinweis "Übersprechen bei Phono / Line-Eingängen".
Das bringt mich auf eine Spur bei meinem 2250!!!
n4zz0r
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 17. Mai 2017, 10:38
Ich muss diesen Thread mal eben rausholen. In der Überschrift steht zwar 2238B, im Rest vom Text ist aber vom 2235B die Rede.
Mein Problem tritt beim 2235B auf:
Schalterstellungen: FM, Mono Aus, wenn ich dann auf einen starken Sender tune, geht das Stereolämpchen zwar an, aber der rechte Kanal funktioniert nicht.
Schalterstellungen: FM, Mono An, es kommt wohl "Mono" aus beiden Kanälen, das Stereolämpchen geht aus.
Ist diese Funktion so gewollt? Ich bin mir nicht ganz darüber im Klaren, was die "normale" Funktion wäre.
Oder habe ich ebenfalls das Schalterproblem?
Lieber lada2hell: Leuchtete bei dir die Stereolampe und der Sound kam nur aus einem Kanal?
holli05
Stammgast
#29 erstellt: 17. Mai 2017, 15:05

n4zz0r (Beitrag #28) schrieb:
Ich muss diesen Thread mal eben rausholen. In der Überschrift steht zwar 2238B, im Rest vom Text ist aber vom 2235B die Rede.
Mein Problem tritt beim 2235B auf:
Schalterstellungen: FM, Mono Aus, wenn ich dann auf einen starken Sender tune, geht das Stereolämpchen zwar an, aber der rechte Kanal funktioniert nicht.
Schalterstellungen: FM, Mono An, es kommt wohl "Mono" aus beiden Kanälen, das Stereolämpchen geht aus. Ist diese Funktion so gewollt?

Der Betriebsarten-Schalter schaltet in Mono die Eingangssignale des Tone-Verstärker zusammen.
Bei durch die Stereolampe signalisiertem Stereobetrieb das rechte Ausgangssignal des Stereodecoder-IC H321(HA1156) an dessen Pin5 und weiter bis zum Eingang des Tone-Verstärkers prüfen. Wenn das Signal des rechten Kanals am IC H321 anliegt, kann die Ursache ein Schalterkontakt oder z.B. das Tiefpaßfilter oder ein Koppelelko sein. Sollte der HA1156 das rechte Signal bei ausreichendem Pilotton, d.h. Ansteuerung der Stereoindikatorlampe, nicht abgeben, ist er die Ursache.
n4zz0r
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 17. Mai 2017, 17:07
Vielen Dank für die Hinweise holli05, dann weiß ich schonmal wo ich ansetzen muss.

Ok. Ich hab mir bisher tatsächlich noch nie analoge Audiosignale mit dem Oszi angeguckt
Musste erstmal unterscheiden, was da rauschen ist und was Nutzsignal. Ein anderes Problem ist, daß das Schaltznetzteil meines Oszis ziemlich hässlich im UKW-Bereich strahlt. Hört sich grauslich an, wenn es an ist.
Nun zu den Bildern. Gelb ist jeweils der "tote" rechte Kanal (Pin5 am HA1156), blau ist der "gute" linke Kanal (Pin 4 am HA1156). Die 10V, die im Schaltplan angegeben sind, sind vorhanden, d.h. der DC-Offset stimmt. Ich habe deshalb nur den AC-Teil angesehen.
Bild1: Mono-Switch an. Man sieht sehr deutlich, daß auf beiden Kanälen das gleiche Signal abgegeben wird.
Mono_switch_on
Bild2: Mono-Switch aus. Die Stereo-Indikator-Leuchte leuchtet. Das Signal auf dem linken Kanal wird etwas verrauschter, rechts kommt nichts aus dem Lautsprecher. Unterscheiden sich im Stereobetrieb die beiden Kanäle "wenn alles gut ist" so stark wie bei mir oder deutet das auf einen Defekt hin? Es wird ja "etwas" ausgegeben, die Amplitude verändert sich auch, wenn der Bass einsetzt.
Mono_switch_off
n4zz0r
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 17. Mai 2017, 17:48
Sooo. Der Fehler ist behoben und leider genauso peinlich wie trivial.
Ich hatte vergessen den Koppelelko C324 einzulöten. Ich hatte dafür auch einen guten Grund: Mir ist aufgefallen, daß im Service Manual C323&C324 mit einem falschen Wert (0.22µF) in der Stückliste stehen:
Fehler_Service_Manual
Im Schaltplan sieht man dann, daß die beiden jeweils 22µF sein sollen. Das ist mir beim Einlöten des C323 aufgefallen und ich habe C324 nicht eingelötet. Ich hatte nämlich Angst, daß ich nicht genug 22µF-Elkos mitbestellt hatte und wollte am Ende abschätzen, ob ich die alten Elkos belasse oder ob ich nochmal nachbestelle. Ich hab mir das sogar aufgeschrieben, aber den Zettel im Chaos vergraben und nicht mehr drangedacht.
Nun habe ich das nachgeholt.

Nun sieht das Signal, welches das P300-Board liefert auch sauber aus:
J311_J313

Vielen Dank für das Hinweis-geben!

Noch eine Frage am Rande: Wie lade ich PDFs hoch? Ich habe den europäischen Schaltplan des 2235B gescannt, da ich ihn nirgends finden konnte und er bei meiner Anleitung dabei war.


[Beitrag von n4zz0r am 17. Mai 2017, 17:50 bearbeitet]
holli05
Stammgast
#32 erstellt: 17. Mai 2017, 19:28
Fein, daß das Prob. behoben ist.

n4zz0r (Beitrag #30) schrieb:

Ok. Ich hab mir bisher tatsächlich noch nie analoge Audiosignale mit dem Oszi angeguckt
Musste erstmal unterscheiden, was da rauschen ist und was Nutzsignal.

Mit ner einzelnen NF-Frequenz von nem Stereocoder sieht das freundlicher aus.
Irgendwann fand ich mal ein DVD-Image voller Marantz-Unterlagen einschl. der des 2235B ...
Bertl100
Inventar
#33 erstellt: 18. Mai 2017, 17:06
Hallo zusammen,

ja, Gratulation!


Mit ner einzelnen NF-Frequenz von nem Stereocoder sieht das freundlicher aus.

Ja. Man muß halt entscheiden, was man dann braucht. Für einfache Zwecke reicht ein FM-Transmitter.
Klirr und Kanaltrennung werden sich damit aber nicht abgleichen/messen lassen.

Gruß
Bernhard
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