Scherbakov, Konstantin: Pianist

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Hüb'
Moderator

#1 erstellt: 10. Jan 2005, 21:32

Hallo zusammen!

Wahrscheinlich ist er schon lange kein Geheimtipp mehr, dennoch dürften viele diesen Pianisten nach wie vor nicht kennen. Die Rede ist von Konstantin Scherbakov, der meiner Meinung nach einige ganz hervorragende Aufnahmen für Naxos und Marco Polo vorgelegt hat.

Ich komme gerade jetzt auf ihn, da ich vor etwa 2 Stunden im Blödmarkt zwei neue 2 CDs mit diesem Künstler am Klavier erworben habe.

Diese hier (läuft im Moment):

und die hier:

Vorher hatte ich schon:

Großartige Einspielung!

Und meine absolute Lieblings-CD mit Scherbakov:

Wer von euch kennt diesen Pianisten und noch vielleicht weitere seiner Aufnahmen?

Ich kann die genannten vorbehaltlos empfehlen (zumal zum Naxos-Preis) und werde zukünftig bei diesem Künstler blind / taub zugreifen

.

Viele Grüße,

Frank

mozart1756
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 10. Jan 2005, 22:07

hat der nicht alle transkribierten Beethoven-Symphonien eingespielt?

[Beitrag von mozart1756 am 10. Jan 2005, 22:08 bearbeitet]

Hüb'
Moderator

#3 erstellt: 10. Jan 2005, 22:11

Die Symphonien 7+8 sind (jedenfalls bei jpc) noch nicht gelistet.

Grüße,

Frank

AcomA
Stammgast

#4 erstellt: 10. Jan 2005, 23:32

hallo,

ich habe folgendes aufnahmen mit ihm:

strauß-transkriptionen f. klavier (emi, DDD, debut-serie), beeindruckende tastenakrobatik. es fehlt allerdings der wiener charme.

beethoven diabelli-variationen (naxos, DDD), demonstration absoluter tastenkontrolle. beim ersten anhören toll, später kommt dann eine gewisse langeweile auf. bevorzuge hier lieber gulda, brendel, perl etc..

schostakowitsch 24 prälusien u. fugen (naxos, DDD)

schostakowitsch 24 preludes, 1. sonate (naxos, DDD), beide cd's wirklich mit referenzcharakter. die technische perfektion und kälte dieses pianisten kommen den stücken absolut entgegen.

beethoven/liszt sinfonien (naxos, DDD, nur noch 7/8 fehlen), auch referenzcharakter. fand die katsaris-aufnahmen anfang der 80er farbenreicher und vor allem 'wärmer'.

rachmaninow chopin-variationen, 2. sonate, etc. (naxos, DDD), wiederum absolute kontrolle über das pianistische aber kalt. die chopin-variationen bevorzuge ich mit bereszowsky, die 2. sonate wird von vielen mit mehr emotion und risikobereitschaft gespielt.

scriabin klavierkonzert (naxos, DDD), referenzcharakter.

medtner klavierkonzerte 1 u. 3 (naxos, DDD), wiederum technisch perfekt und kalt.

medtner klavierkonzert 2, klavierquintett (naxos, DDD), s.o..

respighi solo-klavierwerk (naxos, DDD), referenz, hier kommt auch mal wärme auf.

godowsky klaviersonate e-moll (marco polo, DDD), referenz, ziehe ich der hamelin-aufnahme (hyperion) vor.

liapunov 12 etudes d'execution transcendante (marco polo, DDD), absolute referenz.

fazit: vom rein pianistischen standpunkt kann man bei scherbakov blind zugreifen. aber so rechte musizierlust will da nicht geweckt werden, es fröstelt einem teilweise.

ich habe ihn auch zweimal live in düsseldorf erlebt. die 'russen' kommen aufgrund der technischen beherrschung sehr gut an. aber der musikalische ausdruck kommt zum beispiel bei den 'deutschen' (schumann c-dur fantasie, schubert wanderer-fantasie) nicht zu seinem recht, weil scherbakov zu sehr an pianistischer ökonomie interessiert ist. seine körperhaltung am flügel ist wirklich was fürs auge, habe kaum dergleichen erlebt. und natürlich, wenn er liapunows etüden oder c.m. von webers perpetuum mobile darbietet, kommt man aus dem staunen nicht mehr heraus.

gruß, siamak