Hahn, Hilary

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reidi-right
Stammgast
#1 erstellt: 07. Mai 2007, 09:53
Liebe Freunde der Musik, drei Zugaben und standing ovations hat sich Hilary am Samstagabend in der Alten Oper erspielt.

Hier das Programm: Samstag, 05. Mai 2007 Grosser Saal, 20:00 Uhr DEAG Classics AG präsentiert

Hilary Hahn, Violine
Valentina Lisitsa, Klavier

Leos Janácek, Violinsonate (1922)
Giuseppe Tartini, Sonate g-Moll >>Teufelstriller-Sonate<<
Wolfgang Amadeus Mozart, Violinsonate a-Moll KV 305
Eugène Ysaye, Sonate für Violine solo a-Moll op. 27/2
Ludwig van Beethoven, Violinsonate Nr. 9 A-Dur op. 47 >>Kreutzer-Sonate<<

Es war ganz wunderbar !!! Wenn man weit genug vorne sass, denn für den Grossen Saal kam in den hinteren Reihen eindeutig zuwenig an Das heuschnupfengeplagte Publikum erzog sich selbst und unterdrückte den Hustenreiz & die Niesanfälle spätestens nach der Pause vollständig, als Hilary mit der Ysaye-Sonate allen zeigte, dass hier ein Jahhundertalent auf der Bühne steht.



Wer war noch dort? Oder bei den anderen Terminen (Mannheim Rosengarten, Düsseldorf Tonhalle)?

Heute abend ist sie nochmal in Leipzig


[Beitrag von reidi-right am 07. Mai 2007, 09:55 bearbeitet]
reidi-right
Stammgast
#2 erstellt: 08. Mai 2007, 14:08
SirVival
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Mai 2007, 15:56
Hi,

ich habe Hilary Hahn als 12jähriges Geigenwunder mit Beethovens Violinkonzert hören dürfen. Ich war damals zutiefst und unauslöschlich beeindruckt, mit welcher Empfindungstiefe sie dieses Werk schon damals interpretierte, von der technischen Vollkommenheit ganz zu schweigen. Wer glaubt, dass es darüber hinaus eigentlich keine weitere Entwicklung mehr geben kann, Hilary Hahn beweist das Gegenteil.

Gruß
Wilke
Inventar
#4 erstellt: 10. Mai 2007, 11:02
also ich war in Düsseldorf in der Tonhalle (siehe auch mein
Beitrag "konzertbesuch oder cd". Ich war begeistert besonders
vom Zusammenspiel mit der Pianistin. Hillary hahn spielte
fehlerfrei - so weit ich dies beurteilen kann. Nur 10 Euro
für das Programmheft finde ich unverschämt
reidi-right
Stammgast
#5 erstellt: 10. Mai 2007, 14:38

Wilke schrieb:
siehe auch mein
Beitrag "konzertbesuch oder cd".


Danke für den Beitrag.
Der sich hier http://www.hifi-foru...um_id=68&thread=1738 findet


Wilke schrieb:
Ich war begeistert besonders
vom Zusammenspiel mit der Pianistin. Hillary hahn spielte
fehlerfrei - so weit ich dies beurteilen kann.


Ja, Valentina Lisitsa wahrte völlig die Contenance Ihrer tadellosen, tragenden Begleitung. Hilary Hahn nahm die Titelrolle ohne Allüren und beide zeigten auch nicht die allerkleinste Irritation in der Abstimmung. Man vergleiche diese Performance mal mit üblichen Aufnahmen der Kreutzer-Sonate. Dazwischen liegen Welten.

Im Finale des ersten Satzes der Kreutzer meinte ich eine winzige Unsicherheit im Tempo bei Valentina gehört zu haben. Aber vielleicht war es auch Täuschung

Am Spiel von Hilary fasziniert die völlige Mühelosigkeit in der totalen technischen Perfektion, wodurch sie die Möglichkeit hat, ihre ganze Energie in die Interpretation zu legen. Ihre Seele. Was auch immer. Das ist einfach atemberaubend


Wilke schrieb:
Nur 10 Euro
für das Programmheft finde ich unverschämt :|


Hm. Was ich unverschämt finde ist die Musikklau-Mentalität per Download, Copy usw., die überall verbreitet ist als wäre es selbstverständlich, Diebstahl zu begehen, und wodurch weltweit Musiker und Produzenten geschädigt werden. Für den Konzertbetrieb, der uns solche Sternstunden der Kunst beschert, bin ich bereit gutes Geld auszugeben.

Wir wurden ja nicht gezwungen, das Programmheft zu kaufen Gerne nahm ich auch eine CD für 20 Euro, die mir Hilary freundlicherweise signierte, obwohl sie im Laden ja 3 Euro weniger kostet.

Ein weiterer Artikel online: http://www.rhein-mai...s_article&id=3699731
AchimC
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Mai 2007, 13:58
War ebenfalls in der Tonhalle (ebenfalls ständing ovations und 3 Zugaben) und kann die positiven Eindrücke nur bestätigen.
Und habe mich ebenfalls über den Preis des Programmheftes geärgert, auch wenn ich nicht gezwungen wurde... Bei den Kartenpreisen muss man nicht auch noch über das "Beiwerk" das Publikum schröpfen!
Geigenbas
Neuling
#7 erstellt: 05. Jun 2007, 22:10
Hallo liebe Musikfreunde,

das Programm von Frankfurt war auch das von Mannheim. Daher kann ich die Begeisterung nur nachvollziehen!

Zu sagen sie hätte fehlerfrei gespielt, wird ihrem einzigartigen fast erschütternd großartigen und absolut spitzenmässigen Geigenspiel nicht annähernd gerecht.

Wie Hilary den Saal beherrscht vom ersten leisen Ton ist unbeschreiblich. Ich spiele selbst seit der Kindheit Geige und habe schon viel Konzerte gehört, aber sie ist absolut einmalig, die Beste, unbeschreiblich in der Phrasierung und emotionalen Interpretation. Ich habe inzwischen 3 Konzerte gehört und bin sozusagen süchtig!
Müßig zu sagen, daß sie technisch perfekt spielt. Perfekt oder fast - sind mehrere der großen Solisten. Aber sie hat einen so eigenen Geigenstil, daß man bei manchen Kompositionen das Gefühl hat, man hätte es vorher noch nie richtig gehört!

Würd mich freuen, wenn Interessierte auf meine Fanpage
www.hilaryhahn.info vorbeischauen.

Viele musische Grüße an alle Fans!
S.
Thomas228
Stammgast
#8 erstellt: 05. Jun 2007, 23:06
Hallo Geigenbas,

deine Begeisterung freut mich. Von Hahn besitze ich zwar keine einzige CD - es wird wirklich Zeit, das zu ändern -, habe aber trotzdem schon vieles von ihr gehört bzw. Auftritte von ihr und Dokumentationen über sie gesehen. Mein Eindruck ist: Es gibt wenige derart sympathische Künstlerinnen wie sie.

In diesem Sinne: Willkommmen im Forum

Thomas
Geigenbas
Neuling
#9 erstellt: 06. Jun 2007, 17:51
Hallo Thomas!
Danke für den Willkommensgruß.

Ich habe alle verfügbaren Hilary CDs, auch Presse-Vorabausgaben, die nicht frei verkäuflich sind und die DVD.

Wenn ich Dir etwas empfehlen solle, sagen wir 2 Cds zum Einsteigen, würde ich sagen:

Unbedingt die Mendessohn CD (die ältere - noch von Sony), die Williams CD (The lark ascending treibt mir fast die Tränen in die Augen und ich kann nicht mal sagen, warum) und dann die Paganini (mit dem Spohr Konzert drauf). Das ist absolute Geigen Luxus-Spitzen-Klasse!

Viele Grüße
Sebastian
op111
Moderator
#10 erstellt: 06. Jun 2007, 18:17
Hallo zusammen,

der Hinweis auf die
Hilary Hahn Website
sollte m.E. nicht fehlen.

Amüsant zu lesen ihr Journal, in dem sie u.a. ihre Eindrücke vom Leben "on the road" festhält.


PS:
Die nächsten Live-Termine:
June 21 Germany Stuttgart Liederhalle
Radio Sinfonieorchester Stuttgart
Sir Roger Norrington, conductor
Elgar: Violin Concerto in B minor, Op.61

June 22 Germany Stuttgart Liederhalle
Radio Sinfonieorchester Stuttgart
Sir Roger Norrington, conductor
Elgar: Violin Concerto in B minor, Op.61

June 24 Germany Munich Gasteig Philharmonie
Radio Sinfonieorchester Stuttgart
Sir Roger Norrington, conductor
Elgar: Violin Concerto in B minor, Op.61
reidi-right
Stammgast
#11 erstellt: 06. Jun 2007, 18:23

Geigenbas schrieb:
.. The lark ascending treibt mir fast die Tränen in die Augen ..


Das ist hoffentlich stark untertrieben

Der Tempotaschentücherverbrauch steigt bei mir unter der Bedingung

a) Heuschnupfen
b) neue Hilary Hahn Platte

exponentiell an.



Vielen Dank für die Infopage, die sehr vielversprechend ausschaut. Finde ich toll! Hilary sicher auch.

Sie hat Dir eine schöne Signatur auf das Cover aufgemalt, fast so schön wie die auf meiner Barber-CD

Deine Beschreibung ihres Stils ist sehr treffend. Es fällt schwer, angemessene Worte zu finden weil einem die Superlative ausgehen. Tsja - am 21./22. Juni ist sie in Stuttgart. Am 24.Juni in München. Wer schafft's und berichtet hier ? Thank you in advance.
Geigenbas
Neuling
#12 erstellt: 06. Jun 2007, 22:18
Ich bin natürlich da in Stuttgart.
BIn auch schon in Mannheim und Heilbronn gewesen ...
Werde berichten.

Ihre Konzerttermine sind auch mit Ticket-Info auf
meiner Page www.hilaryhahn.info/3.html

Und demnächst werde ich einen Site mit Konzertberichten dazufügen!

Alle Fans sind herzlich eingeladen, mir Infos, Links und Berichte zuschicken! Danke


Sebastian
Haltepunkt
Inventar
#13 erstellt: 11. Jul 2007, 13:20

Franz-J. schrieb:

PS:
Die nächsten Live-Termine:
June 22 Germany Stuttgart Liederhalle
Radio Sinfonieorchester Stuttgart
Sir Roger Norrington, conductor
Elgar: Violin Concerto in B minor, Op.61


Ich bin direkt nach der Arbeit todmüde in meinen Sitz in der Liederhalle geplumpst und bei der Vaughn Williams Sinfonie auch prompt eingeschlafen.

Nach der Pause klappten mir auch wieder bei der langen Orchestereinleitung von Elgar's Volinkonzert die Augendeckel runter.
Nach den ersten Tönen von HH war ich plötzlich wie elektrisiert und hellwach. Unglaublich, mit welcher Leichtigkeit sie diesen reinen schlackelosen Ton produzierte, als wäre es nichts. In ihren Pausen sah man, wie die Musik durch sie durchging(ich finde es abtörnend, wenn die Solisten dann äußerlich teilnahmslos rumstehen), ein perfektes organisches Zusammenspiel.
Beim 2. Satz soll selbst Elgar über seine Musik geweint haben. Obwohl ich mich über ihre SACD eingehört habe und dies dort nur nachempfinden konnte, liefen mir im Konzert die Tränen:hail
Atemlose Stille im Publikum, sogar das Husten haben die Leute vergessen...
Ein unvergesslicher Abend. Ich brauchte dann auch erst noch ein Glas Wein, um wieder müde zu werden

Grüße
Martin


[Beitrag von Haltepunkt am 11. Jul 2007, 13:29 bearbeitet]
reidi-right
Stammgast
#14 erstellt: 11. Jul 2007, 13:53

Haltepunkt schrieb:
... sogar das Husten haben die Leute vergessen....


wie am 5. Mai in Frankfurt

Sie ist ein Engel den uns der Himmel geschickt hat.
Joachim49
Inventar
#15 erstellt: 13. Jul 2007, 00:13
Da hier so viel gejubelt wird sei eine kleine sarkastische Bemerkung gestattet: das junge Fräulein hat im Gespräch so etwas "altkluges" das mich irgendwie stört. Man sieht ein junges Mädchen und hat das Gefühl einer leicht angegrauten Lehrerin auf einer Nonnenschule in den 50-er Jahren zuzuhören.
Auf der dvd sieht man sie ins Curtis-Institut zurückkehren. Das wird dargestellt, als ob irgendein betagter Weltstar nach vielen Jahrzehnten noch mal an die Stätten der Jugend zurückkehrt (so ungefähr wie 'Horowitz in Mozart').
Die Mozartsonaten sind etwas entäuschend, das Beethovenkonzert zu konventionell, den Bach höre ich lieber mit Julia Fischer. ABER, damit man mich hier nicht steinigt: Ich hatte jahrelang Schwierigkeiten mich im Elgarkonzert zurechtzufinden. Ich fand's endlos lang(weilig) und habe die Hörversuche immer wieder abgebrochen, bis ich die Aufnahme mit Hilary Hahn hörte. Da hab ich mit einem Schlag das Werk plötzlich verstanden (was das auch heissen mag) und geliebt. Seitdem ist Hilary Hahn für das Elgar'sche Violinkozert meine Referenz (wie Jacqueline du Pre für's Cellokonzert). Das Elgarkonzert scheint sie ja im Elgarjubiläumsjahr viel zu spielen (leider nicht in meiner Gegend).
Joachim
reidi-right
Stammgast
#16 erstellt: 16. Jul 2007, 17:19

Joachim49 schrieb:
Da hier so viel gejubelt wird sei eine kleine sarkastische Bemerkung gestattet ..


Selbstverständlich, Joachim. Wir sind alle nur Menschen, sogar Hilary. Und überdies ist Musik und damit auch deren Interpretation Geschmackssache.

Es waren denke ich spezielle Momente des Musikerlebens, die individuell dazu führten für diese Geigerin hier so eine Bewunderungsarie zu hinterlegen. Da ist es konsequent wenn wir in diesem Sammelbecken auch jedwede Vielfalt sofern diese dem Thema - der Künstlerperson Hilary Hahn - dient, zulassen.

Wundern kann man sich auch über den Klassikboom im allgemeinen

Und wie die Protagonisten dieser Welle damit umgehen. Ich traue mir allerdings nicht zu, hinter die Kulissen der Person Hilary Hahn zu gucken. Evtl. liest hier jemand mit, der sie und ihr persönliches Umfeld tatsächlich aus der Nähe kennt?


[Beitrag von reidi-right am 17. Jul 2007, 12:34 bearbeitet]
Haltepunkt
Inventar
#17 erstellt: 16. Jul 2007, 18:32
@Joachim49

Deine Kritik an den dämlichen Vermarktungsstrategien von Klassik-Jungstars macht ja leider nicht an an der Hahn halt. Ob der Schuss nicht nach hinten losgeht? Meine Freundin kannte HH nur von der einen oder anderen künstlerisch nichtssagenden Erwähnung im Fernsehen her und stempelte sie deswegen erstmal als eine weitere Vanessa Mae ab

Übrigens spielte HH kurze Zeit später, nach dem auch in der Kritik umjubelten Elgar Konzert in Stuttgart, nebenan in Ludwigsburg Mozart. Die Kritik fiel deutlich schlechter aus...

Grüße
Martin
Geigenbas
Neuling
#18 erstellt: 16. Jul 2007, 21:17
Das Elgarkonzert ist - wie sicher viele wissen - für Fritz Kreisler geschrieben worden. Das steht auf der Partitur. Dann hat Elgar später gehört, wie es der damals 17jährige Yehudi Menuhin gespielt hat und er hat dann handschriftlich auf der Partitur ergänzt: " ... und für meinen lieben Y.M."
Also - wenn der alte Elgar in Stuttgart gewesen wäre, dann hätte er nochmal die Feder gezückt und geschrieben: " ...ureigentlich für die bezaubernde H.H."
Hilary hat es einfach phantastisch gespielt. Ich bin immer etwas unsicher vor einem Konzert und denke, sie kann doch heute nicht auch so gut sein wie beim letzten Mal. Das ist doch nicht möglich so konstant. Aber sie kann! Dazu kommt immer der Glanz des Gegewärtigen über das Verblasste und dadurch hat man immer das Gefühl, es sei noch besser als vorher.
Ach ja und an die Kritik des Joachim kann ich nur sagen: Ist mir schleierhaft, wie Du sie nonnenhaft finden kannst. Sie ist geradezu HOT!
Gruß Sebastian
www.hilaryhahn.info
Joachim49
Inventar
#19 erstellt: 16. Jul 2007, 23:11

Geigenbas schrieb:
Ist mir schleierhaft, wie Du sie nonnenhaft finden kannst. Sie ist geradezu HOT!
/url]

Nein, nonnenhaft finde ich sie nicht. Ich ging davon aus dass an einer Nonnenschule auch andere Lehrkräfte beschäftigt sind. Was ich meinte: sie hat halt so was schrecklich braves und würde noch bei den spiessbürgerlichsten Gemütern die 'ideale' Schwiegertochter abgeben. Ich hab auf ihrer website aus Neugierde mal gelesen wie man sich die Zeit im Hotel vertreiben kann ohne sich zu langweilen. Lest es mal, das macht recht deutlich was ich meine. Helene Grimaud ist nachts alleine durch New York getigert oder hat irgendwo am Waldrand komische Typen mit Wölfen getroffen. Hilary empfiehlt ein Buch zu lesen. Da habe ich nichts dagegen. Im Gegenteil. Aber sehr aufregend ist dieser Vorschlag nicht gerade. Komischerweise schlägt sie auch vor die Möbel umzustellen (oder habe ich das falsch verstanden?. Das Kuriose ist, dass Grimaud in Hotels auch immer alles umräumt. Ein (weiblicher)Musikertic?
(In meinem leicht provokativen Beitrag meinte ich natürlich 'Horowitz in Moskau' und nicht 'in Mozart')
Aber was en Elgar betrifft, da sind wir uns ja alle einig. Es ist ja ein Elgarjahr, aber hier auf dem Forum fällt das nicht gerade auf.
Freundliche Grüsse
Joachim
Jazzy
Inventar
#20 erstellt: 31. Jul 2007, 22:12
Kann ja nicht jede Musikerin mit Wölfen aufgewachsen sein.Vielleicht muss man auch altklug sein,um so gut zu spielen?Ich habe auch ein paar CDs von Hilary Hahn und finde sie gut.Fan bin ich allerdings nicht.Eher Bachfan,wenn es so was gibt.
SirVival
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 01. Aug 2007, 15:54
Hi!

Es ist immer ein wenig enttäuschend, wenn man die jungen Virtuosen spielen hört und darf danach eventuell ihren geistigen Ergüssen lauschen. Egal, ob Hilary Hahn (die im übrigen ausgezeichnet deutsch spricht), Lang Lang oder als das abschreckendste Beispiel Anne-Sophie Mutter, deren Gesabbel wirklich unerträglich ist. Was ich damit sagen will, dass der musikalische und der verbale Ausdruck nicht unbedingt konform gehen müssen. Fällt vor allem bei Frauen auf. Vielleicht weil Frauen sich immer mit einer Ausschließlichkeit einer Sache widmen, dass andere Dinge auf der Strecke bleiben oder bleiben müssen. Bei männlichen Musikern sind die, die auch noch neben ihrer Musik wirklich was zu sagen haben, doch sehr viel weiter verbreitet.

Gruß
s.bummer
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 01. Aug 2007, 22:38

Fällt vor allem bei Frauen auf. Vielleicht weil Frauen sich immer mit einer Ausschließlichkeit einer Sache widmen, dass andere Dinge auf der Strecke bleiben oder bleiben müssen.

20 Euro in die Chauviekasse

Im Ernst. Wer gut Fußballspielen kann, muss nicht unbedingt sein Spiel gut selbst analysieren können. (Matthäus, Thon und andere)
Und dass Instrumentalisten besonders viel von Musik verstehen, muss nicht sein. Das ist, glaube ich ein verbreiteter Irrtum. Oft verbergen sich hinter großen Musikanten sehr eindimensionale und schlichte Gemüter. Nur in der heutigen Medienlandschaft werden sie quasi gezwungen, jedes Mikrophon vollzutexten.
Ich denke auch an den selbsternannten Filosofen Celi, der ein sehr guter Dirigent war, verbal dagegen eigentlich nur Allgemeinplätzchen gebacken hat, aber seine Jünger habens genommen, wie andere die Botschaften eines Großmeisters des vollendeten Blödsinns namens Hubbard.
Grotesk!

Gruß S.
reidi-right
Stammgast
#23 erstellt: 02. Aug 2007, 15:59

s.bummer schrieb:
..eindimensionale und schlichte Gemüter.


Hilary wird demnächst in Hannover mit dem NDR Orchester Schönberg und Webern interpreieren. Eindimensionalen Gemütern dürfte so etwas nicht gelingen. Pauschalismen sind hier sowieso wenig validierungswürdig. Wenn überhaupt kann man denke ich sagen, dass eine gewisse Empfindsamkeit bei Interpreten oder Komponisten vorausgesetzt werden kann. "Sensibilität" hat leider einen recht negativen Beigeschmack als Begriff.

Ein Freund von mir wird in Hannover nebst Gattin teilnehmen. Feedback folgt. Er ist übrigens kein Schönberg & Konsorten Liebhaber


[Beitrag von reidi-right am 02. Aug 2007, 18:38 bearbeitet]
s.bummer
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 02. Aug 2007, 17:04
Ich schrieb

Oft verbergen sich hinter großen Musikanten sehr eindimensionale und schlichte Gemüter.

Der Schluss, ich könnte Frau Hahn damit gemeint haben, ist mE nicht zulässig. Ich habe vielmehr dem guten SirVival geantwortet.
Frau Hahn habe noch nicht in Interviews gehört.
Wohl aber Frantz, Gould, Richter, Celi und viel mehr. Und so sollte es auch verstanden werden.
Gruß


[Beitrag von s.bummer am 02. Aug 2007, 17:10 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#25 erstellt: 26. Feb 2010, 22:29
Als ich in irgendeinem Bach-Jahr mich durch alle Kantaten hindurchgekämpft habe, ist mir aufgefallen, wie oft Bach die Stimme mit einem Soloinstrument, meist Geige oder Oboe, im Duett 'singen' lässt, und ich dachte, es wäre eine schöne Idee diese Stücke einmal gesondert aufzunehmen. Jemand anders muss die Idee auch gehabt haben, denn jetzt ist eine CD mit Arien und Duetten mit obligater Solovioline angekündigt und die Bestzung ist vielversprechend: Hilary Hahn, Matthias Goerne und Christine Schäfer. Einen Vorgeschmack gibt's auf diesem Trailer
http://www.jpc.de/jp...n-Voice/hnum/2256592
Möglicherweise ist es auch eine Neuheit, dass HH beim Geigenspiel eine Brille trägt. Die Deutsche Grammophon lässt die Deutschen noch warten, bis sie in den Besitz dieser Kostbarkeit kommen. Ich werde, wenn ich morgen durch Brüssel schlendere, der Versuchung wahrscheinlich nicht widerstehen können um am Wochende Bachs Aufforderung "Widerstehe doch der Sünde" mit Hilary Hahn zu hören.
Freundliche grüsse
Joachim
RalfMich
Neuling
#26 erstellt: 16. Aug 2010, 03:51
Hilary Hahns Interpretation von Ysaye im Konzert war das Unglaublichste, das ich seit langem gehoert hatte: als ob sie zwei Violinen gleichzeitig spielte. Nur scheint sie das (noch?) nicht aufgenommen haben, oder irre ich mich?
Joachim49
Inventar
#27 erstellt: 16. Aug 2010, 08:17
Hallo RalfMich & willkommen auf dem Forum,
mir ist auch nicht bekannt, dass Hilary Hahn Ysaye aufgenommen hat. Ich vermute, dass die Deutsche Grammophone auch keine Pläne in dieser Richtung hat. In was für einem Konzert hast Du Sie denn gehört und wie hat dir der Rest des programms gefallen?
Freundliche Grüsse
Joachim
RalfMich
Neuling
#28 erstellt: 17. Aug 2010, 04:22
Bartok, Brahms, Ives. Eklektisch, uneitel. Und ganz hervorragend. Hoffentlich bald wieder.
Martin2
Inventar
#29 erstellt: 18. Aug 2010, 01:05

RalfMich schrieb:
Bartok, Brahms, Ives. Eklektisch, uneitel. Und ganz hervorragend. Hoffentlich bald wieder.


Und hoffentlich bald wieder auch Beiträge von Dir in diesem Forum.

Gruß Martin
Sir_Henry0923
Stammgast
#30 erstellt: 24. Aug 2010, 11:48
Hi all,

ich liebe HHs Physiognomie. Sie sieht aus wie einem Gemälde von Botticelli entsprungen. Dass sie dazu noch versteht, einer Holzkiste himmlische Töne zu entlocken ist schlicht unglaublich.

Ich habe sie vor einiger Zeit in Baden-Baden mit dem Violinkonzert von Tschaikowsky gehört. Leider hat sich dann irgendeine Drecksau bei dem unbeschreiblich schönen Übergang von der Kadenz in die Reprise des 1. Satzes an ihrem Hustenbonbon verschluckt und hineingehustet, dass es eine Art war. HH spielte unbeeindruckt weiter, man merkte ihr gleichwohl an, dass sie leicht genervt war. Das sind so die Anlässe, die mich daran zweifeln lassen, ob bei diesem Publikum, das sich im wesentlichen aus Bonbon-lutschenden, sich verschluckenden und darob infernalisch hustenden Tattergreisen zusammensetzt, heutzutage noch ein Konzertbesuch lohnt.

Grüße

Henry
Joachim49
Inventar
#31 erstellt: 24. Aug 2010, 13:12

Sir_Henry0923 schrieb:
Hi all,

ich liebe HHs Physiognomie. Sie sieht aus wie einem Gemälde von Botticelli entsprungen.
Grüße

Henry

jpc.de

Schon für das cover lohnt es sich die Schönbergaufnahme anzuschaffen, nicht wahr?
Sir_Henry0923
Stammgast
#32 erstellt: 24. Aug 2010, 18:51
Ist sicherlich lohnend. Ich meine aber eher die Interpretation der Werke.
Sie ist eine ausnehmend sympathische Person, spricht sehr gut Deutsch (Großeltern kamen aus Deutschland, wenn ich mich nicht irre)und ist ganz unprätentiös.

Grüße

Henry
teleton
Inventar
#33 erstellt: 25. Aug 2010, 00:35
Bei mir ist Hilary Hahn auch ganz aktuell.

Durch eine Empfehlung bei Capriccio tätigte ich vor ein paar Tagen den aktuellen Neukauf der Hilary Hahn-5CD-Collektion.
Es handelt sich erfreulicherweise um keine Box, sondern um die 5 Original-CD´s mit je separatem CD-Case und den durchweg vorbildlichen Textheften !

Dazu möchte meine Eindrücke zu einigen der enthaltenen Aufnahmen abgeben.

Soviel vorab:

Hilary Hahn´s Interpretationen gefallen mir außerordentlich gut. Eine fabelhafte Ergänzung zu meinen bestehenden CD´s.


SONY, 1997-2001, DDD

Beim Meyer - VC (1999) handelt es sich um das VC von Edgar Meyer (geb.1960) das er 1999 für Hilary Hahn komponiert hat. (Ich dachte vorher ungesehen, dass es sich um das VC von Ernst Hermann Meyer handelt.)

Das Werk besteht aus 2 Mouvements, die voll auf tonalem Boden bleiben. Interessant für so ein aktuelles Werk - es muß nicht immer atonal sein: Mouvement I ist ein recht ruhiger und schöner Satz nachdem man sich etwas aufgewühlteres wünschen würde. Hilary hahn spielt betörend schön.

Mouvement II bleibt allerdings zunächst auch relativ gehalten um dann im zweiten Teil dieses 16minütigen Satzes doch noch "aus den Pötten" zu kommen.
Fazit: Ganz nett; vielleicht nicht ganz zeitgemäß wirkend; aber das erste Werk das für Hilary Hahn geschrieben wurde und von ihr regelmäßig aufgeführt und hier erstmals eingespielt wurde.

Nicht glücklich bin ich mit der Begleitung: Saint Pauls Chamber Orchestra / Hugh Wolf. Ich finde bei aller klanglichen Raffinesse und Präzision die geboten wird, kommt die Musik nicht richtig aus sich heraus und bleibt zu sehr dem reinen musizieren verpflichtet, statt aufzuwühlen. Das ist mit übrigens bei dem Ensemble mit Wolff schon mehrfach aufgefallen. Mit einem anderen Orchester/Dirigenten wäre noch wesentlich mehr aus dem Werk herauszuholen !



Auch das Barber - VC (1939/40) auf der CD mit dem St.Pauls Chamber Orchestra / Hugh Wolff hinterläßt den gleichen Eindruck.
Von Hilary Hahn großartig interpretiert; der letzte Satz in fetzigen 3:25. Ihr langsames Vibrato (nach der amerikanischen Violinschule) scheint ganz mein Fall zu sein. Aber die Orchesterbegleitung wirkt auf mich flach und langweilig.

*** Man höre dagegen die New Yorker PH mit Bernstein und Stern, wie spannend man bereits den 1.Satz gestalten kann.

Bei Hugh Wolff, von dem die fonoforum - Kritik06/200 positiv schreibt, dass Wolff nicht begleitet sondern konzertiert, bleibt für mich an der Oberfläche.

Zum Glück sind in der Hilary Hahn-Collection ansonsten andere begleitende Orchester/Dirigenten anzutreffen !


Ganz große Klasse in der Collection Schostakowitsch VC Nr.1 mit Oslo PO/Marek Janowsky.


Sehr ausgefeilt und einfach TOP das Strawinsky - VC mit der AOTMIDF/Marriner (OT: hier auf dieser CD-Kopplung ist das Brahms VC aber zu lasch im Orchester), für Strawinsky lohnt diese CD.


Spitzenklasse liefert Hilary Hahn auch bei Leonard Bernsteins fabelhaftem VC der Serenade für , Streicher, Harfe und Percussion (1954) mit dem Baltimore SO/Zinman ab. Hier können sich alle Beteiligten ohne weiteres mit meinen referenzwürdigen Aufnahmen in erster Line Stern/New Yoker PH/ Bernstein (SONY) und Kremer/Israel PO/Bernstein (DG) messen.

Das Balimore SO mit Zinman sind ohnehin die Mentoren von Hilary Hahn gewesen - da konnte nichts schief gehen.


Die klassischen VC in der Collektion lasse ich jetzt mal unerwähnt, weil nur angespielt. Über das Brahms VC hatte ich mich im Brahms - VC -Thread bereits geäußert: Diese Aufnahme ist mit orchestral zu artig geraten, wegen Marriner.

Eine fabelhafte 5CD-Collektion, die man schon wegen dem Wahnsinns-Preis (17,90€, das ist weniger als oftmals für eine der CD´s fällig wäre) nicht verpassen sollte.
audioservant
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 09. Jan 2012, 17:04
Hallo liebe Klassik-Gemeinde!

Schade, dass es hier so ruhig geworden ist Ich wollte insbesonders den Thread über diese wunderbare Violinistin wiederbeleben. Aktueller Anlass: am Freitag ist sie ab 20.00 live im spanischen Radio mit dem Prokofiev Violin Concerto No. 1 zu erleben unter http://www.rtve.es/radio/radioclasica/

Es wäre schön, wenn ihr hier weitere Termine und auch aktuelle Tourdaten postet, da ihre eigene Homepage diese äußerst kurzfristig veröffentlicht.

CU


[Beitrag von audioservant am 09. Jan 2012, 17:06 bearbeitet]
audioservant
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 16. Feb 2012, 18:19
mal wieder aus aktuellem Anlass:

Morgen ab 19.30 ist sie auf dem österreichischen Radiosender Ö1 mit dem Schönberg Violinlonzert zu erleben (daneben Werke von Brahms und Schönberg)
teleton
Inventar
#36 erstellt: 07. Mrz 2012, 15:50
Ich möchte zunächst einmal auf die vorbildlichen Texthefte der gesamten Hahn-CD-Serie bei SONY (auf die ich zwei Beiträge höher im Aug2010 hinwies) verweisen.
Hier erklärt Hilary Hahn wie und mit welchen Hintergründen sie zu den jeweiligen VC gekommen ist und wie sie diese für sich einordnet. Das sind grundlegende Informationen, die einmal mehr klar machen wie sie zu den Werken steht.

Auch bei Strawinsky VC in D kann man bereits aus ihren Statements erkennen, wie wichtig ihr das Werk ist. *** Sie ist zu der Auffassung gekommen ein weit schnelleres Tempo zu wählen, als es in allen anderen Aufnahmen üblich ist; besonders der erste Satz Toccata muss für sie schneller sein !

Ich muss sagen, dass mir das VC in D heute wesentlich mehr liegt als früher und mir Aufnahme, Interpretation und Werk wirklich in dieser Aufnahme voll entgegenkommen.
Mein Erstkontakt unter Karajan mit Schneiderhahn ? (DG-LP, die ich nicht mehr habe, hatte mich das VC nicht angesprochen und dabei blieb es für viele Jahre erst einmal.
So wie Hilary Hahn es spielt hat mich das VC in D jetzt überzeugt !
WolfgangZ
Inventar
#37 erstellt: 07. Mrz 2012, 20:13
Ich mag das Violinkonzert sowieso - also in erster Linie mit Isaac Stern und dem Komponisten - nachdem ich aber jetzt in mindestens einem Forum eine dicke Empfehlung gelesen habe, wurde es gestern bestellt. Wenn teleton das bestätigt - umso besser. Vielleicht melde ich mich diesbezüglich zurück.

Wolfgang
Joachim49
Inventar
#38 erstellt: 07. Mrz 2012, 22:14
Mir hat Hilary Hahn auch den Zugang zu einem Klassiker der Violinkonzertliteratur ermöglicht. Ich hatte schon etliche Anläufe hinter mir, Elgars Violinkonzert zu verdauen und nie hatte ich es geschafft, das Werk bis zum letzten Takt konzentriert zu hören (es ist nicht gerade kurz). Seit ich die Aufnahme mit HH und Colin Davis habe, ist dieser Zustand beendet. Im Schönbergkonzert hat sich aber leider nicht derselbe Effekt eingestellt. Und dem Tschaikowskykonzert, das vor gar nicht so langer Zeit erschienen ist, fehlt der Biss.
freundliche Grüsse
Joachim
teleton
Inventar
#39 erstellt: 11. Mrz 2012, 14:09

Joachim49 schrieb:
Im Schönbergkonzert hat sich aber leider nicht derselbe Effekt eingestellt.

Hallo Joachim,

bei dem ungenissbaren Material kann sich der Effekt auch nicht einstellen. Das hat nichts mit Hilary zu tun - ich habe die noch schlimmere Aufnahme mit Zeitlin/Kubelik. Aber mit dem Zeug werde ich ich, trotz meiner Vorliebe für das 20.-21.Jhd, nie warm werden !
JJHeimerSchmitz
Neuling
#40 erstellt: 13. Mrz 2012, 14:16
Hallo,


ich habe sie leider noch nie live gesehen, ich kenne nur ihre CD´s ...


Grüße
AladdinWunderlampe
Stammgast
#41 erstellt: 17. Mrz 2012, 22:22

Joachim49 schrieb:
Im Schönbergkonzert hat sich aber leider nicht derselbe Effekt eingestellt. Und dem Tschaikowskykonzert, das vor gar nicht so langer Zeit erschienen ist, fehlt der Biss.
freundliche Grüsse
Joachim


Hallo Joachim,

Arnold Schönbergs grandioses Violinkonzert habe ich vor einiger Zeit mal im Radio in der Einspielung von Hilary Hahn gehört - und dabei ging es mir ähnlich wie Dir mit ihrer Interpretation des Tschaikowsky-Konzertes: Mir fehlte der "Biss" in der Interpretation. Da war alles sehr souverän, sehr schön gespielt, aber die verschiedenen musikalischen Charaktere - der versonnene Anfang, die kämpferisch vorwärtstreibende Überleitung zum Hauptsatz, die teils schwungvollen, teils unruhig-wiederborstigen Scherzando-Episoden und all die fahlen, schattenhaften Momente zwischendurch - erschienen mir eher nivelliert zu sein, zumal der Orchesterpart mir gegenüber der ständig brillierenden Violine teils zu stark zurückgenommen erschien. Ich hatte damals nicht den Eindruck, dass ich diese Aufnahme unbedingt bräuchte (zumal sie ja auch noch mit dem Sibelius-Violinkonzert gekoppelt ist, zu dem ich bisher nun gar keine Beziehung aufbauen konnte.)

Allerdings habe ich diesen Eindruck nach einmaligem Hören gewonnen, und das ist sicherlich nicht genug, um eine Interpretation dieses vielschichtigen Stücks angemessen zu beurteilen. (Gestern hörte ich - motiviert durch den Frühlingsausbruch im Kölner Raum - nach langer Zeit mal wieder Gustav Mahlers Symphonie Nr. 1 in der Einspielung mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von David Zinman - eine Aufnahme die ich als klangschön und sorgfältig, aber manchmal ein wenig "brav" in Erinnerung hatte; gestern aber war ich überrascht, wie "richtig" ich alles fand; jedes Detail war da und sprach für sich selbst, ohne dass man den Eindruck hatte, der Dirigent kicke einem ständig mit dem Taktstock in die Seite, damit einem auch ja nichts entgehe. Ich habe schon öfters die Erfahrung gemacht, das gerade vermeintlich "unspektakuläre" Interpretationen mit der Zeit wachsen - zumindest dann, wenn die Musik selbst stark genug ist, um für sich selbst zu sprechen. Und da Mahlers und Schönbergs Kompositionen das zweifellos tun, werde ich mir Hilary Hahns Schönberg-Einspielung vielleicht doch noch mal vorknöpfen - eine gute Gelegenheit, auch Sibelius mal wieder eine Chance zu geben...)



Herzliche Grüße
Aladdin
WolfgangZ
Inventar
#42 erstellt: 17. Mrz 2012, 22:44
Hallo, Alladin!
AladdinWunderlampe
Stammgast
#43 erstellt: 17. Mrz 2012, 22:49
Hallo Wolfgang!
WolfgangZ
Inventar
#44 erstellt: 17. Mrz 2012, 22:49
Hallo, Alladin!


[...] eine gute Gelegenheit, auch Sibelius mal wieder eine Chance zu geben


Bei aller Sympathie für Hilary Hahn mit dem Konzert von Strawinsky - und bei aller Wertschätzung der Schönberg-Aufnahme mit der Geigerin - kann ich ihrem Sibelius auf der gleichen CD (wie Schönberg) nach wie vor wenig abgewinnen. Dazu trägt vor allem die problematische Klangqualität bei, die das Orchester des Öfteren verschluckt und Hahns Spiel angesichts eines recht mulmigen Breis quasi neutralisiert. Überdies ist im Gegensatz zu Schönberg und wohl auch Strawinsky die Konkurrenz wahrlich groß.

Wolfgang
WolfgangZ
Inventar
#45 erstellt: 17. Mrz 2012, 22:51
Scherzle gmacht, nein, war ein Versehen! Bitte löschen!

Wolfgang
op111
Moderator
#46 erstellt: 27. Mrz 2012, 22:54

WolfgangZ schrieb:
Bitte löschen!
Wolfgang

Beitrag #44, #45 oder das Sibelius-Konzert auf der Hahn-CD?


[Beitrag von op111 am 29. Mrz 2012, 19:37 bearbeitet]
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