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Mahler: Sinfonie Nr. 2

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fuchs2
Stammgast
#101 erstellt: 15. Mai 2013, 21:51
Vielen Dank opp111. Ich hatte ja geahnt, "wieder sehr breit" bedeutet nicht, dass die Musiker vor dem Spiel ordentlich einen trinken müssen... Hat mich nur etwas gewundert, dass die Bezeichnungen manchmal deutsch, manchmal italienisch und manchmal gemischtsprachig sind. Stammen solche Benennungen eigentlich immer vom Komponisten?
Kreisler_jun.
Inventar
#102 erstellt: 15. Mai 2013, 22:42
Normalerweise stammen Vortragsbezeichnungen vom Komponisten selbst. Bei älterer Musik, die oft sehr wenige Vortragsanweisungen enthält, werden sie manchmal von einem Herausgeber ergänzt. Wenn man in einer Ausgabe der Goldbergvariationen oder der Händel-Suiten zB "allegretto" o.ä. findet, dann hat das ein Herausgeber hinzugefügt. Das ist heute kaum noch üblich, aber in älteren Ausgaben findet man das häufiger.

Man kann bei http://imslp.org/wiki/Hauptseite auch einige Mahler-Partituren ansehen. Seine Anweisungen sind extrem ausführlich, Tempobezeichnungen für Großabschnitte sind nur ein Bruchteil davon. Warum manchmal deutsch und italienisch gemischt ist, weiß ich nicht. Italienisch ist jedenfalls der Normalfall.
fuchs2
Stammgast
#103 erstellt: 16. Mai 2013, 11:45
danke.
cr
Inventar
#104 erstellt: 29. Mai 2017, 22:53
Nochmals zu Kaplan:
Während die Aufnahmetechnik der DGG mit den Wiener Philhamonikern (kenne nur den CD-Layer davon) hervorragend ist, ist die vorhergehende Aufnahme mit dem London SO aufnahmetechnisch nur mehr ein Trauerspiel.
Die Aufnahme ist
a) verrauscht
b) scharf in den Höhen und ohne Bassfundament (ähnlich wie viele Analogaufnahmen aus den späten 60er Jahren)
c) und zu allem Überfluss ist beim Urlicht-Satz noch ein Brummen im Hintergrund hörbar.
Ich werde sicher noch weitere Mängel finden, bis ich da durch bin. Freude macht das Anhören wirklich keine!


[Beitrag von cr am 29. Mai 2017, 23:16 bearbeitet]
Ruine
Schaut ab und zu mal vorbei
#105 erstellt: 30. Mai 2017, 12:41
Meine favorisierte Zweite dürfte die Haitink-Version mit den Berliner Philharmonikern sein. Dieser Philips-Zyklus (jetzt Decca) wurde m.E. im Verlauf immer besser mit Höhepunkten bei Symphonien 2, 7 und ferner auch noch 6, dann 3, dann 5 und 1.
amazon.de

Diese (Original-)Ausgabe enthält gleich 2 erstklassige Booklets:
amazon.de



Meine neuesten Anschaffungen sind:

amazon.deamazon.de

Jean-Claude Casadesus' zweiter Anlauf,, zusammengefügt aus 2 Aufführungen 2015. Kleine Intonationsschwächen lassen mich bei der heutigen "Mahler-Perfektion" trotz einer idiomatischen Mahler 2 diese nur als Konzertdokument werten. Seji Ozawa aus dem Jahre 2000 (Sony) werde ich mir jetzt noch zu Gemüte führen, mal sehen ob das wirklich "besser" ist als aus Boston (Phi/Decca), wie mancher behauptet.


[Beitrag von Ruine am 30. Mai 2017, 13:06 bearbeitet]
Ruine
Schaut ab und zu mal vorbei
#106 erstellt: 30. Mai 2017, 12:59

cr (Beitrag #104) schrieb:
Nochmals zu Kaplan:
Während die Aufnahmetechnik der DGG mit den Wiener Philhamonikern (kenne nur den CD-Layer davon) hervorragend ist, ist die vorhergehende Aufnahme mit dem London SO aufnahmetechnisch nur mehr ein Trauerspiel.
Die Aufnahme ist
a) verrauscht
b) scharf in den Höhen und ohne Bassfundament (ähnlich wie viele Analogaufnahmen aus den späten 60er Jahren)
c) und zu allem Überfluss ist beim Urlicht-Satz noch ein Brummen im Hintergrund hörbar.
Ich werde sicher noch weitere Mängel finden, bis ich da durch bin. Freude macht das Anhören wirklich keine!


Betrifft die schlechte Aufnahmetechnik die originale IMP-Pickwick-Ausgabe oder die Conifer-Ausgabe, oder beide?
amazon.deamazon.de

Bei der DG-Version singt der Wiener Musikverein, ein großer Laien-Chor, wegen dessen Einsatzes für CD-Produktionen Karajan oft gescholten wurde...

Ich hab noch einen Salzburger Mitschnitt der Zweiten Kaplan mit dem Pilharmonia Orchestra, auch sehr gut und natürlich
ähnlich den beiden CD-Aufnahmen.

Kaplan hat sich enorm verdient gemacht um Mahler, leider vor eineinbhalb Jahren verstorben.Mahler Albumn

Auch diese Version mit kleine Orchester, die auf geteiltes Echo stieß, werde ich mir noch anschaffen:
amazon.de


[Beitrag von Ruine am 30. Mai 2017, 13:49 bearbeitet]
op111
Moderator
#107 erstellt: 30. Mai 2017, 14:11

Ruine (Beitrag #105) schrieb:
... die Haitink-Version mit den Berliner Philharmonikern sein. Dieser Philips-Zyklus (jetzt Decca) wurde m.E. im Verlauf immer besser mit Höhepunkten bei Symphonien 2, 7 und ferner auch noch 6, dann 3, dann 5 und 1.

Aber ist das denn ein kompletter Zyklus? M.W. wurde die Serie nach den genannten Aufnahmen eingestellt.
Ruine
Schaut ab und zu mal vorbei
#108 erstellt: 30. Mai 2017, 15:03
516E8uxT-tL._SX355_
Mahler Heitink 1-7 Berlin Philh.

Diese Japan-Ausgaben ist sicherlich gut. Ich habe teils diese (7, Adagio 10, Decca) und teils Philips (auf CD: 1, 2, 3, 5, 6, auf DVD: 4 + 7) gekauft.

Mit einer Komplettierung des Haitink-Berlin-Zyklus ist nicht zu rechnen.
Auch die Live-Dokumente mit den Berlinern sind wohl sehr gut (s. auch Youtube).
Nun ist Bernhard Haitink sehr in die Jahre gekommen (88) und es ist bekanntlich nicht alles gleich gut. Die Zweite live mit der Staatskapelle Dresden (Profil Hänssler) auch klangtechnisch nicht so beeindruckend wie die Berliner Studioproduktion.
Die 1.Symphonie mit den Berlinern war nur "Durchschnitt" und bei der 5.Symphonie spielen die Berliner Philharmoniker noch arg laut drauf los (wurde einst vorschnell als Referenz gelobt, ist aber weit davon entfernt und eher für Haitink-Liebhaber relevant). Ich habe den Eindruck, dass die Zusammenarbeit zwischen Dirigent und Orchester danach immer mehr bis zum Optimum (bei der 2. und 7. Symphonie) verfeinert wurde. Mahler 6 mit Karajan und Haitink mit Berl. Phil. will ich gar nicht erst vergleichen, aber auch im Verhältnis zu Abbados Berliner Einspielung der Sechsten oder erst recht der Siebten hat Haitink m. E. die Nase vorn. Bei der 7. ist Haitink sowieso für mich persönlich wohl der Überzeugenste, mit den Berlinern noch besser als in den beiden Concertgebouw-Studioaufnahmen.


Es gibt auch noch einen Live-Zyklus (ohne die Sechste und Achte):

amazon.de

Den kenne ich nicht und der ist wohl recht unbekannt.
Bemerkung: Es gibt nur eine Achte Haitinks auf CD. Es muss aber noch eine neuere Bild-Aufzeichnung der Achten ('88, CGO) geben (s. Youtube).


[Beitrag von Ruine am 30. Mai 2017, 16:06 bearbeitet]
cr
Inventar
#109 erstellt: 30. Mai 2017, 22:45

Betrifft die schlechte Aufnahmetechnik die originale IMP-Pickwick-Ausgabe oder die Conifer-Ausgabe, oder beide?


Die Conifer BMG ist der Übelklinger

Die Pickwick kenne ich nicht.

Dass man bei derselben Aufnahme das Mastering ändert, würde mich eher überraschen, oder handelt es sich um zwei verschiedene Aufnahmen mit denselben Sängerinnen?
Ruine
Schaut ab und zu mal vorbei
#110 erstellt: 30. Mai 2017, 23:05

cr (Beitrag #109) schrieb:

Betrifft die schlechte Aufnahmetechnik die originale IMP-Pickwick-Ausgabe oder die Conifer-Ausgabe, oder beide?


Die Conifer BMG ist der Übelklinger

Die Pickwick kenne ich nicht.

Dass man bei derselben Aufnahme das Mastering ändert, würde mich eher überraschen, oder handelt es sich um zwei verschiedene Aufnahmen mit denselben Sängerinnen?

Sehr interessant.
Ich hatte mir die Pickwick Erst-Ausgabe vor Jahrzehnten ausgeliehen und fand sie sehr interessant. Mir selbst hatte ich dann dieselbe Aufnahme (neu) damals von Conifer-BMG gekauft, weil die ursprüngliche außer Vertrieb war und war mit Conifer gar nicht glücklich. Schließlich auf dem Gebrauchtmarkt wieder billig zurück zu IMP-Pickwick. Der Klang ist sicher auch bei Pickwick nicht optimal, der Gesang zu wenig verständlich. Dennoch ist Dynamik und Klarheit bei Pickwick ansprechender. Aktuell hat doch Sony alle RCA-/BMG-Übernahmen "verschlimmbessert". Ist wohl prinzipiell kein unüblicher Vorgang.
Gruß
PS: Vielleicht hat mir auch meine Einbildung nur einen Streich gespielt - nötig wäre wohl der Blindtest.


[Beitrag von Ruine am 30. Mai 2017, 23:14 bearbeitet]
cr
Inventar
#111 erstellt: 31. Mai 2017, 02:17
Gerade gefunden: Einer der wenigen Amazon-Rezensenten, der auch nicht auf seinen Ohren sitzt: https://www.amazon.c...UTF8&ASIN=B00000F1BI
Sie schreibt genau dasselbe wie ich

By Andrea P.
This review is from: Gilbert Kaplan Mahler: Symphony No. 2 "Resurrection" (Audio CD)
I won't argue about the musical merit of the "amateur" director Kaplan, but I have a top-notch Hi-Fi system, and I can say that the sound of this recording sums up all the worst qualities of the pioneer digital era (1987)!

Exaggerated and unnatural dynamic range, shrill and overboosted high frequencies, veiled and dull mids, no mid-bass at all, either incoherent or non-existent soundstage.

Stay away, and go for "the usual suspects": Bernstein, Metha, Chailly, Abbado...
Ruine
Schaut ab und zu mal vorbei
#112 erstellt: 31. Mai 2017, 08:22
IMP Pickwick hat bei den Mahler-Aufnahmen mit Wyn Morris (Lieder mit Janet Baker und Symphonie Nr. 8 ) solche Übersteuerungen, dass sich die Aufnahmen nicht einmal in künstlerischer Hinsicht in Gänze beurteilen lassen. Sicher liegt das Problem schon bei der Aufnahme und - da mir die Conifer-Ausgabe ja klanglich nicht behagten - hat man ggf. versucht Defitzite auszugleichen, was nicht funktioniert hat.
Die DG-Version mit Kaplan hat aber doch keine sonderlich guten Solisten. Bei mittlerweile ca. 140 verfügbaren und insgesamt knapp 200 Aufnahmen alleine der zweiten Symphonie braucht man Kaplan nicht unbedingt als Referenzempfehlung zu nennen - es ist über 20 Jahre her, als die Aufnahme im FF-Führer (neben Bernstein) genannt wurde.


[Beitrag von Ruine am 31. Mai 2017, 08:23 bearbeitet]
op111
Moderator
#113 erstellt: 31. Mai 2017, 09:25
Muss es wirklich Kaplan sein?
Dank seines Vermögens konnte er sich Aufführungen und Aufnahmen kaufen. Vermutlich spielt jedes halbwegs routinierte Orchester trotz des Dirigenten ein Werk halbwegs unfallfrei durch, Beispiele von taktstockschwingenden Sängern u.a. gibt's ja genug.
Das New York Philharmonic hat sich einmal öffentlich zu Kaplans "Talent" geäußert:
"httx://www.nytimes.com/2008/12/18/arts/music/18kapl.html?hp&_r=0"

But to some of the musicians who perform for Mr. Kaplan, he remains an unclothed emperor, a talent-free conductor who brings little to the work. Such a view bubbled into rebellion at the New York Philharmonic when Mr. Kaplan led the work on Dec. 8. The day of the concert, the players demanded a meeting with Zarin Mehta, the orchestra’s president, and complained about Mr. Kaplan’s conducting for an hour.

op111
Moderator
#114 erstellt: 31. Mai 2017, 12:08
Ich habe mal in uralten Bestandslisten meiner CDs nachgesehen,
diese Aufnahme habe ich seinerzeit bei zweitausendeins gekauft und kurze Zeit später wegen nicht genauer spezifizierter Mängel wieder abgegeben.

Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 2 c-Moll Auferstehungssinfonie
Benita Valente, Sopran; Maureen Forrester, Alt;
London Symphony Chorus,
London Symphony Orchestra.
1988 IMP Classics DPCD 910, Rec.: St David's Hall; Cardiff, Wales, GB
amazon.de
Das Cover ist dem der alten Ausgabe sehr ähnlich, als Label war aber nicht Conifer sondern IMP Classics angegeben.
Die im Link passt:
"httx://blog.naver.com/cgw2000/20062474423"

Damals waren CDs ziemlich teuer und diese Ausgabe für ca. 13,-DM erreichte auch über div. Billigketten mit unterschiedlichen Labels eine große Verbreitung.
cr
Inventar
#115 erstellt: 31. Mai 2017, 20:05
Meine Bestände bei der 2. sind auch mehrfach vorhanden. An sich mag ich die mit Solti recht gerne, aber leider ist hier wieder das Finale in den letzten Minuten übersteuert. Bei Kaplan DDG finde ich das Finale sehr gut aufgenommen, nur ist die Sängerin im Finale grauenhaft (hat u.a. auch einen S-Fehler).
Für Inbal und Abbado kann ich mich weniger begeistern, bes. Abbado wirkt oft etwas lasch, und Bernstein macht, was ihn gerade freut (es gibt halt Dirigenten, mit denen kann man sich nicht anfreunden, dazu gehören bei mir Bernstein und Wand (letzterer betreffend Bruckner ))
op111
Moderator
#116 erstellt: 01. Jun 2017, 16:08

cr (Beitrag #115) schrieb:
An sich mag ich die mit Solti recht gerne, aber leider ist hier wieder das Finale in den letzten Minuten übersteuert.

Meinst du die Londoner Aufnahme aus den 1960ern oder die neuere Chicagoer vom Anfang der 1980er?
Bei der 2. gibt es schon ein breites Spektrum an Interpretationsmöglichkeiten, die in sich schlüssig wirken.
Bei älteren Analogaufnahmen wurde oft der Chor übersteuert, dort merkt man die Verzerrungen ganz besonders leicht und unangenehm.
Neuere Produktionen sind aus Kostengründen meistens Liveaufnahmen, z.T. Soundtracks der Videos. Da fehlt es dann schon mal an der korrekten Balance.
cr
Inventar
#117 erstellt: 01. Jun 2017, 17:34
Solti: Die neuere.

__________

Kaplan, DGG: Ich empfehle mal, CD1/Track8 sehr laut mit KH anzuhören (oder mit LS, die nicht gleich schlapp machen). Sensationell aufgenommen.


[Beitrag von cr am 01. Jun 2017, 17:35 bearbeitet]
op111
Moderator
#118 erstellt: 01. Jun 2017, 18:12
Kaplans Wiener DG-Aufnahme habe ich nicht. Als Tontechniker sind genannt:
Rainer Maillard, Wolf-Dieter Karwatky und Jügen Bulgrin von den Emil Berliner Studios. Da sollte man schon überdurchnittliche Qualität erwarten können.
Rainer Maillard und Wolf-Dieter Karwatky zeichnen auch für Boulez' DG-Aufnahme verantwortlich.
Nach Durchsicht meiner Sammlung besitze ich die 2. mit Walter, 2 * Bernstein, Kubelik, 2* Solti, Boulez, Chailly, 2* Klemperer und vermutlich einigen Monoaufnahmen. Auf eine neue werde ich aus Zeitmangel verzichten.


[Beitrag von op111 am 01. Jun 2017, 18:16 bearbeitet]
cr
Inventar
#119 erstellt: 01. Jun 2017, 18:48
Kaplan/LSO (1996), Kaplan Wr. Philharmoniker (2003), Solti 1980, Klemperer, Inbal, Bernstein, Maazel (1984).
Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass ich bei den neueren Aufnahmen (ab 1980) noch dringend was haben müßte. Sinopoli und Abbado habe ich zB auch bei einigen anderen Mahler-Sym., aber nicht mit der 2.

Alles unter einen Hut kriegt man eh nicht: hervorragende Tontechnik, gutes Dirigat und Sänger, die nicht einen Mangel haben
Eipott
Hat sich gelöscht
#120 erstellt: 01. Jun 2017, 19:21

op111 (Beitrag #113) schrieb:
Muss es wirklich Kaplan sein?



Der Frage schliesse ich mich an und halte es mit der Washington Post, die da schrieb:

Was there ever a more perfect musical match than composer Gustav Mahler and conductor Leonard Bernstein?

So wahr, so wahr.
Washington Post zu Mahler und Bernstein
cr
Inventar
#121 erstellt: 01. Jun 2017, 20:04
Ja, Solti........

die Geschmäcker sind zum Glück unterschiedlich, auch kein Bernstein-Fan:
https://www.amazon.c...UTF8&ASIN=B00000DI2T
Ruine
Schaut ab und zu mal vorbei
#122 erstellt: 01. Jun 2017, 21:18

op111 (Beitrag #113) schrieb:
Muss es wirklich Kaplan sein?
(...)
Das New York Philharmonic hat sich einmal öffentlich zu Kaplans "Talent" geäußert:
"httx://www.nytimes.com/2008/12/18/arts/music/18kapl.html?hp&_r=0"

Dieses Orchester aus "Professoren" (man glaubt zu hören, dass sie gegeneinander spielen und es trotzdem noch klingt), hat sich nur 1 Stunde, wirklich nur 1 Stunde (!), über Gilbert Kaplan, einen Laien und Autodidakten beschwert?
In Wikipedia sind die erheblichen Verdienste Kaplans um Gustav Mahler aufgeführt. Trotzdem muss es m.E. NICHT Kaplan auf CD sein, denn beide Aufnahmen sind nicht perfekt.

Die Dirigenten der New Yorker Philharmoniker standen vor einem ungewöhnlich selbstbewussten, oft reizbaren Musikerkollektiv, das als "Minenfeld für Dirigenten" galt. Unter dem selbstbewussten Maestro Toscanini mussten nach seiner Amtseinführung im Jahr 1928 sogar sämtliche Streicher erneut Aufnahmeprüfungen ablegen.
Der Dirigent Arturo Toscanini (Historical Archives of the New York Philharmonic )

Arturo Toscanini gehörte zu der Spezies "Diktator am Pult"

Man hat diesen Instrumentalisten im Laufe der Jahre vieles vorgeworfen, aber nie, dass sie leicht einzuschüchtern seien. Kritiker haben immer wieder die "blechernen Übertreibungen" des Orchesters erwähnt - eine Qualität, die sogar ein Kurt Masur nicht völlig ausradieren konnte. Bevor der deutsche Wiedervereinigungsheld Zucht und Ordnung in den Musikerreihen einführen konnte, war er im Gespräch als Kandidat für das Präsidentenamt in Deutschland. "Bestimmt hegen Sie keine Illusionen darüber, welchen Job schwieriger sein wird", soll sein Dirigentenkollege Simon Rattle zu ihm gesagt haben. Schwieriger - damit meinte Rattle nicht die Aufgaben des Präsidenten.

New York Philharmonic Orchestra wird 175

Lorin Maazel soll sich auch i.R. der Salzburger Festspiele beschwert haben, dass ein Amateurdirigent dort auftreten darf. Nun ist Maazels Zweite mit den Wienern (Sony) ein ziemlicher Tiefpunkt der Discographie. So gut wie alle seiner Mahler-Aufnahmen fanden ein geteiltes Echo und eine Referenz (Maazel) könnte ich nicht benennen. Sinopolis Zweite (mit Philharmonia Orchestra) ist m.E. übrigens ein Tiefpunkt seines Zyklus und überhaupt, auch wenn in der Eloquence-Ausgabe klanglich sogar besser als in der Erstausgabe (kaum anhörbar): Keine "Auferstehung", sondern eine Mahler-Hinrichtung.


[Beitrag von Ruine am 01. Jun 2017, 22:20 bearbeitet]
Ruine
Schaut ab und zu mal vorbei
#123 erstellt: 01. Jun 2017, 21:44

op111 (Beitrag #116) schrieb:

cr (Beitrag #115) schrieb:
An sich mag ich die mit Solti recht gerne, aber leider ist hier wieder das Finale in den letzten Minuten übersteuert.

Meinst du die Londoner Aufnahme aus den 1960ern oder die neuere Chicagoer vom Anfang der 1980er?
(...)
Neuere Produktionen sind aus Kostengründen meistens Liveaufnahmen, z.T. Soundtracks der Videos. Da fehlt es dann schon mal an der korrekten Balance.
:prost

Ich finde dennoch die ältere Solti-Aufnahme künstlerisch besser/in Ordnung, die DDD-Aufnahme nicht.

Die Massen an Live-Aufnahmen oder aus mehreren Live-Aufnahmen zusammengestückelten CD-Aufnahmen ("aus Kostengründen" - genau das dürfte der Grund sein) sind klangtechnisch doch bisweilen eine Krankheit.


[Beitrag von Ruine am 01. Jun 2017, 22:40 bearbeitet]
op111
Moderator
#124 erstellt: 02. Jun 2017, 17:47

Ruine (Beitrag #122) schrieb:
Dieses Orchester aus "Professoren" (man glaubt zu hören, dass sie gegeneinander spielen und es trotzdem noch klingt), hat sich nur 1 Stunde, wirklich nur 1 Stunde (!), über Gilbert Kaplan, einen Laien und Autodidakten beschwert?

Durchaus denkbar, berücksichtigt man den sicherlich nicht unerheblichen Stundensatz der Philharmoniker, bedeutet eine Stunde ohne Abrechnungsmöglichkeit schon eine ganze Menge. Es sind Profis, die arbeiten nicht zum eigenen Spaß.
Und schließlich haben die Damen und Herren ja auch noch nicht gerade wenig lukrative "Nebentätigkeiten" die es nicht zu vernachlässigen gilt.


[Beitrag von op111 am 02. Jun 2017, 17:48 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#125 erstellt: 14. Okt 2023, 14:17
Mal eine Frage an die Wissenden:

Von Klemperer gibt es neben der allseits bekannten Studioaufnahme mit Schwarzkopfs Lisbeth

amazon.de

und der ebenfalls vielgerühmten „bayerischen“ Liveaufnahme von 1965

amazon.de

noch eine Stereo live, ebenfalls mit Janet Baker:

amazon.de

Es geht um die letztere, kennt die vielleicht jemand?

Mr. Hurwitz ist nicht begeistert, Hurwitz

aber der hat ja bekanntlich nicht immer Recht.


[Beitrag von klutzkopp am 14. Okt 2023, 14:23 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#126 erstellt: 18. Okt 2023, 20:56
Kennt anscheinend kein Mensch. Na ja, das ist dann auch ein Statement.
arnaoutchot
Moderator
#127 erstellt: 18. Okt 2023, 21:05
Nein, sorry, ich hab eine ganze Menge Mahler #2, natürlich auch Klemperer Studio mit Lissy, aber nicht die Testament-Aufnahme.
klutzkopp
Inventar
#128 erstellt: 18. Okt 2023, 21:14
Lissy?

IMG_2193
arnaoutchot
Moderator
#129 erstellt: 18. Okt 2023, 21:20
Lisbeth ... ich würde in Sachen Mahler #2 auf jeden Fall mal Boulez (hast Du ja mW im Zulauf), Kaplan DGG und Fischer Budapest hören. Evtl. noch die alte Bernstein. Klemperer kennst Du ja ...
Mars_22
Inventar
#130 erstellt: 18. Okt 2023, 23:11
Die #2 mit Boulez, genauer der Anfang davon, war das Stück, mit dem ich meine Anlage Stück um Stück vergleichsgehört und zusammengestellt habe. Aber eigentlich ist mir die #2 zu lang. Und zum Probehören würde ich nun was Anderes nehmen.
klutzkopp
Inventar
#131 erstellt: 19. Okt 2023, 10:30

arnaoutchot (Beitrag #129) schrieb:
Lisbeth ... ich würde in Sachen Mahler #2 auf jeden Fall mal Boulez (hast Du ja mW im Zulauf), Kaplan DGG und Fischer Budapest hören. Evtl. noch die alte Bernstein. Klemperer kennst Du ja ...


Nun, Boulez ist schon da (noch nicht gehört) und Klemp live (1965, oben Mitte) im Zulauf.

Außerdem habe ich

•Klemp (Studio)
•Bernstein/NYPO „alt“
•Mehta/WPh
•Rattle/Birmingham
•Bertini/Köln
•Kubelik/BRSO (Studio)
•Abbado/Berlin
•Gielen/SWRSO
•Neumann/CzechPO

Ich glaube das reicht dann...
op111
Moderator
#132 erstellt: 19. Okt 2023, 11:56
Hallo zusammen,

die Testament-CD besitze ich ebenfalls nicht, nur die Münchener und Londoner. Die reichen mir vollkommen.

Ansonsten habe ich noch
Bernstein, NYP CBS
Bernstein, NYP DG
Walter NYP CBS
Solti LSO Decca
Solti CSO Decca
Inbal, RSO-Frankfurt
Boulez Wiener DG
Kubelik BRSO DG
Chailly CGBO Decca
+ div. Liveaufnahmen aus Amsterdam (Holland Festival)

Letztlich höre ich hauptsächlich Chailly, Boulez und Solti.

Franz


[Beitrag von op111 am 19. Okt 2023, 12:16 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#133 erstellt: 19. Okt 2023, 12:05
Das reicht sicherlich in beiden Fällen. Ich hatte nur den Kaplan noch ins Spiel gebracht, weil ich es faszinierend fand, dass er als ehemaliger Investment Banker diese eine Symphonie zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Ich müsste sie nach längerer Zeit mal wieder hören, wie sie dem Vergliech standhält. Ich habe sogar zwei Aufnahmen der 2. von Kaplan ...
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