Arnold, Malcolm: Die fetzigen Ouvertüren

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teleton
Inventar

#1 erstellt: 15. Dez 2010, 13:52

Liebe M.Arnold-Freunde,

in den letzten Jahren höre ich mir mit Vorliebe (neben seinen Sinfonien) seine fetzigen Ouvertüren an, die neben Staubsauger als Musikinstrument (bei der A Grand Grand Festival Ouvertüre op.57) so einige Überraschungen zu bieten hat. Vom Stimmungsgehalt eine durchweg positive und teils rhythmische Musik mit reichhaltigem Schlagwerk, die fetzt -

sowas mag ich !

Ich habe die klanglich fabelhafte CD mit Rumon Gamba / BBC PH (Chandos, 2005, DDD), auf der sich 10 Ouvertüren befinden, de forsch und angemessen straff interpretiert werden.

CHANDOS, 2005, DDD

*** Nun erhielt ich eine weitere Arnold-Ouvertüren-CD vom audiophien Label REFERENCE RECORDINGS mit Arnold selbst als Dirigent des London PO (RR, 1992, DDD).
Hier sind nur 5 Ouvertüren enthalten - viel mehr passt auch nicht drauf, weil Malcolm Arnold viel langsamer interpretiert, als Gamba. Alle 4 Ouvertüren, die nun doppelt vorhanden sind (A Sussex Ouveretüre, Beckus and Dandipratt, The Smoke, The Fair Field) sind zischen 2 und 3 Minuten länger als unter Gamba !??!

REFERENCE RECORDINGS, 1992, DDD

Mir persönlich liegt die flottere Sichtweise von Gamba näher, als Arnolds autentische Aufnahmen. Klanglich sind beide CD Spitzenklasse mit ganz leichter positiver Tendenz zu Referenz Recordings.
Auf der RR-CD ist für mich als Neuzugang dann noch die fast 19 minütige Comonwealth Christmas Ouvertüre vorhanden, die innerhalb des Werkes eine Combo aufspielen läßt - ein weiteres nettes Stück, das zur derzeitigen Weihnachtszeit past - Klasse !

Wer kennt diese positiven Werke ?

Martin2
Inventar

#2 erstellt: 16. Dez 2010, 23:06

Hallo Wolfgang,

ich kenne diese "positiven Werke" nicht, finde den Vergleich Gamba und Komponist sehr interessant. Trotz Deiner Empfehlung würde ich mir vermutlich doch lieber den Komponisten holen, weil mir die Authentizität schon wichtig ist.

Daß so das eine oder andere von Arnold in meiner Sammlung ist, wirst Du vermutlich wissen, u.a. die Sinfonien, die Sinfonietten, Kammermusik und Klaviermusik.

Die CDs interessieren mich grundsätzlich, allerdings verwundern auch mich diese großen Abweichungen in den Tempi.

Gruß Martin

teleton
Inventar

#3 erstellt: 17. Dez 2010, 12:47

Hallo Martin,

im Prinzip bin ich bei Tempofragen sehr empfindlich und schätze fast immer die zügigere Variante.

Hier bei Malcolm Arnolds Ouvertüren ist der Unterschied zwar zeitmäßig schon sehr krass, wenn als extreemstes Beispiel die The Smoke-Ouvertüre bei Gamba 7:57 dauert und bei Arnold 11:56 !!!

Trotzdem ist es bei diesen Werken nicht so, das ich mir deshalb nun die Arnold-CD gar nicht mehr anhören könnte/wollte. Auch diese eigendlich autentische Sicht ist TOP gelungen --- und dann der audiophile Sound bei Reference Recordings ...
Die Chandos - Aufnahmen mit Gamba klingen auch megagut (ohne Vergleich würde man auch diese CD als Audiphil bezeichnen können), aber der Vorteil liegt darin, das Chandos 10 Ouvertüren beinhaltet !

Warscheinlich liegt es aber auch an den Ouvertüren selbst - die wirken langsam und schnell !

Zeitvergleich, jeweils Arnold/Gamba:
A Sussex - Ouv 12:11 zu 9:18
Beckus and Dandipratt - Ouv 10:45 zu 7:56
The Smoke - Ouv 11:56 zu 7:57
The Fair Field - Ouv 9:17 zu 7:17
die
Commonwelth Christmas Ouvertüre dauert mit Arnold 18:55 und ist nur auf der RR-CD enthalten. Tolles Weihnachtsstück mit Pepp !