Duruflé Orgelwerk auf SACD

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enterprise11
Stammgast
#1 erstellt: 27. Apr 2004, 22:55
Habe mir gestern meine 4. Einspielung vom Duruflé-Gesamtwerk für Orgel gekauft (weil das für mich zusammen mit Bach einfach die genialste Orgelmusik überhaupt darstellt) und bin schwerst beeindruckt. Die Aufnahme ist wunderbar klar und durchhörbar gespielt, ohne je an Sinnlichkeit zu verlieren. Außerdem ist es die bislang wirklich einzige Einspielung, die alle bislang bekannten Werke Durufles enthält. Und der Sound ist einfach phantastisch. Wer also neben dem interpretatorischen Genuß noch eine Aufnahme zum Prahlen mit seinen Boxen/Verstärker etc. braucht, ist hier richtig aufgehoben:
http://www.jpc.de/jpcng/cpo/detail/-/hnum/5816831/rk/classic/rsk/hitlist
Und nein - ich verdiene kein Geld mit diesem Thread....
Gregor
BigBerlinBear
Stammgast
#2 erstellt: 28. Apr 2004, 07:20
Der Vergleich Bach/Duruflé seint mir ein wenig unglücklich zu sein, weil er schlechthin 95 Prozent aller anderen Orgelmusik negiert, egal ob aus Unkenntnis oder Unverständnis heraus. Ich denke, ich stehe nicht allein damit da, wenn ich sage, daß DER große und in hohem Maße
selbstverwirklichende Orgelwerk-Komponist des vergangenen Jahrhunderts Olivier Messiaen (1908-1992) war.
Duruflés Werke sind ganz gewiss solide gearbeitet, aber durchweg vom harmonischen Denken(ohne weiterführenden Ausblick) des 19. Jahrhunderts geprägt und können damit kaum als "neue" Musik bezeichnet werden. Der Klang der Flamme/Mühleisen-Orgel in Bad Gandersheim kann sich allerdings hören lassen; aufnahmetechnisch bleiben keine Wünsche offen.
enterprise11
Stammgast
#3 erstellt: 29. Apr 2004, 20:57
Natürlich weiß ich auch, daß meine Duruflébegeisterung eine höchst subjektive ist, das hat Begeisterung halt so an sich, ebenso weiß ich auch, daß er für die Entwicklung der Musik des 20. Jh. nicht bedeutsam ist. Die konsequente Verbindung von Gregorianischer Melodik und spätromantischer Harmonik ist allerdings ein so konsequentes Markenzeichen seines Personalstils, daß sein Werk mehr beanspruchen darf, als "nur" ein weiteres Kapitel in der Geschichte der französischen Orgelromantik zu sein. Auch finde ich die Werke mehr als nur "solide" gearbeitet, sondern sie sind durchweg von aller(!)höchster Kunstfertigkeit und strahlen darüber hinaus -für mich- eine Verbindung von Intellekt und Sinnlichkeit aus, wie ich sie nur bei Bach erfahren kann.
Deshalb mag ich Duruflé halt so gern :-)
Gregor
Kaddel64
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 10. Jul 2013, 19:20
Nachdem der Recording Producer höchstselbst kürzlich außerordentlich sympathisch zurückhaltend auf sein neuestes Baby, die Pachelbel-Box, hinwies, deren Programm alles andere als leicht verdaulich ist und daher meines Erachtens überhaupt nicht als Einsteiger-Klangtipp taugt, hatte ich mir nun vorgenommen, dem an herausragendem Klang interessierten Orgelmusik-Einsteiger diese bereits vor 10 Jahren erschienene Duruflé-SACD zu empfehlen.

jpc.de

Mit der fetten Eigenwerbung oben kriegt das Ganze nun doch ein leichtes G'schmäckle. Schade, denn das hätte diese Ausnahme-Produktion gar nicht nötig gehabt...

Sei's drum, die SACD kann wirklich in jeder Hinsicht als gelungen bezeichnet werden und präsentiert sowohl die leicht zugängliche Musik als auch die fantastische Mühleisen-Orgel in idealer Weise. Zugleich vermag sie die heimische LS-Amp-Kombi ungleich stärker zu fordern als jede der Pachelbel-Aufnahmen. Duruflé war gewiss kein Neuerer der französischen Orgelmusik, vielmehr haftet seinen Werken ein längst vergangener Hauch der späten frz. Orgelromantik und des Impressionismus an. Aber handwerklich ist das grandios gemacht, und der Bezug zur kirchlich-liturgischen Gebrauchsmusik fällt hier weit weniger ins Gewicht als bei den zumeist doch spröden Werken Pachelbels, zumindest in der bisher veröffentlichten ersten Folge.

Hierfür also ein klarer Kaufbefehl - nicht nur an Michael.

Gruß, Kaddel
enterprise11
Stammgast
#5 erstellt: 13. Jul 2013, 22:00
Das stimmt... Aber ich war jung und brauchte das Geld
Nein im Ernst: Hatte diesen alten Thread völlig vergessen und entschuldige mich für mein unseriöses
Handeln. Wußte halt damals einfach überhaupt nicht, ob und wie ich eigentlich auf die (1. eigene) CD Veröffentlichung
aufmerksam machen könnte und das ist halt daraus geworden. Kommt nicht wieder vor. Versprochen! (Ist aber trotzdem ne tolle Aufnahme

Gregor
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