Qualität von DG-Originals?

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herbie_zh
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 31. Mrz 2007, 19:19

Hallo liebes Forum,

ich war heute mal wieder in Zürichs Musikgeschäften unterwegs um mir ein paar CD's anzuhören. Zufällig waren darunter mehrere Veröffentlichungen aus der DG-Originals Reihe (Argerich: Prokofieff/Ravel, Argerich: Live Concertgebouw, Fricsay: Dvoraks 9.te) - alles Aufnahmen, die mich hauptsächlich wegen der Interpretation interessiert haben und auch unter diesem Aspekt gefallen haben. Ich habe mir keine davon gekauft, weil mich bei allen das extrem hörbare Rauschen gestört hat. Klar, ist bei den alten Aufnahmen wohl kaum mehr wegzubekommen, aber es hat mir den Spass am Hören doch deutlich genommen. Wie geht es euch da bei den alten Aufnahmen? Liegt es vielleicht nur daran, dass man sie im Musikgeschäft mit Kopfhörer hört und das Rauschen da wesentlich präsenter ist als zu Hause über die Anlage (da höre ich eigentlich nie über Kopfhörer, erst recht nicht seit ich meine neuen Lautsprecher habe ;-). Es lag aber definitv an den Aufnahmen, bei anderen CD's war da rein gar nichts zu hören, bei den Originals eigentlich immer wenn die Musik mal etwas leiser wurde :-( Schade, die Aufnahmen sind sonst ja wirklich toll!

Gruss,

Olaf

Martin2
Inventar

#2 erstellt: 31. Mrz 2007, 19:39

Mich störts nicht und ich denke, es ist stark eine Sache der Gewohnheit. Wenn Du natürlich Deine Aufmerksamkeit auf das Rauschen richtest, dann stört es, achtest Du nicht drauf sondern auf die Musik, stört es auch nicht. Du hast aber recht, über Kopfhörer ist es, zumindestens bei meiner Anlage sehr viel deutlicher. Ich achte aber grundsätzlich auf diese Dinge nicht.

Gruß Martin

Kreisler_jun.
Inventar

#3 erstellt: 31. Mrz 2007, 20:02

Ich höre z. Zt. praktisch gar nicht mehr mit KH. Natürlich stört mich hier Rauschen oder Mono auf wesentlich mehr als über LS.
Ich habe jetzt mal in einige DG Originals reingehört (bzw. im Falle der Fricsay/Dvorak 9. in eine franz. CD v. '98, weiß nicht, ob das ein anderes mastering ist).
Mit Grado SR 60 am KH-Ausgang eines Linn Classik. Ich nehme zwar an extrem leisen Stellen ein Rauschen war, aber es stört überhaupt nicht und ich muß mich fast drauf konzentrieren, es wirklich zu vernehmen. Selbst bei einer Stelle wie dem Beginn von Ravels Jeux D'Eau (Argerich Debut). Oder ich müßte es so laut drehen, dass laute Stellen per KH unangenehm und ungesund sind
Wobei ich nicht weiß, ob der KH (gut 10 Jahre alt) vielleicht nicht mehr so gut ist (oder meine Ohren).

Wenn Dir die Orignals total verrauscht vorgekommen sind, war das entweder eine schrottige oder eine extrem auflösende Abhörmöglichkeit (ich vermute ersteres).

Es würde mich wundern, wenn jemand bei normaler Abhörlautstärke in normalem Abstand beim Hören über LS eine Einspielung wie diese Fricsay 9. als "verrauscht" empfindet.

viele Grüße

JK jr.

herbie_zh
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 31. Mrz 2007, 21:13

Kreisler_jun. schrieb:

Es würde mich wundern, wenn jemand bei normaler Abhörlautstärke in normalem Abstand beim Hören über LS eine Einspielung wie diese Fricsay 9. als "verrauscht" empfindet.

Danke, das beruhigt mich etwas. vielleicht gebe ich den Aufnahmen ja noch eine Chance und lege mir mal die 9te von Dvorak zu um sie hier zu Hause zu testen. Vielleicht lag es tatsächlich an den Kopfhörern und der Abhöranlage, obwohl ich nicht das Gefühl hatte, dass die schlecht sind (Jecklin und Hug in Zürich).

Gruss,

Olaf

enkidu2
Inventar

#5 erstellt: 31. Mrz 2007, 22:47

Auch ich habe mir ebend nochmal Dvoraks Neunte mit Fricsay vorgenommen. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit war die Nutzung von Kopfhörern (DT 931) unumgänglich. Ein leichtes Rauschen am Anfang mag man, wenn man konzentriert hinhört, bemerken, aber danach fegt die Musik ja so darüber hinweg, dass einem kurz darauf die Ohren schon ganz anders klingen. Insgesamt kann die Aufnahme aber nicht verheimlichen, dass sie aus dem Jahre 1959 stammt. Und dafür ist das, was man zu hören bekommt, dann doch ganz ordentlich.

Da die Aufnahmen in der DG Originals Reihe aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammen, dürfte das mit dem Rauschen auch dementsprechend unterschiedlich ausfallen. Kannst ja mal die Mendelssohn/Bruch Violinkonzerte mit Mutter/Karajan ausprobieren. Ich kann mich da an kein Rauschen erinnern.

Meine erste Klassik-CD war auch Dvoraks Neunte, allerdings mit Karajan und den Wiener Philharmonikern aus dem Jahre 1985. Und ich war schwer enttäuscht, als ich darauf trotz DDD Rauschen vernahm.

Manchmal ist es vielleicht besser, wenn man einfach doch über Lautsprecher hört. Ich könnte mir vorstellen, dass man mit Kopfhörer ansonsten auch einen leeren Konzertsaal rauschen hören könnte.

Hörbert
Inventar

#6 erstellt: 01. Apr 2007, 13:29

Hallo!

Ich kann mich recht gut daran erinnern daß das Hören von Historischen Aufnahmen bei mir erstmals einen Gewöhnungs und Lernprozess erforderte, ich fand historische Aufnahmen lange Zeit nicht zulezt wegen des hohen Rauschens schlichtweg unerträglich. (Ich rede jetzt nicht von Aufnahmen der Prä-HiFi Zeit die von Grammophonplatten heruntergeschnitten wurden, die finde ich noch immer zum großen Teil unerträglich) Mittlerweile fallen mir diese Effekte beim Hören (auch mit KH) gar nicht mehr auf, -ich blende sie schlicht und ergreifend aus- dafür konzentriere ich mich vorwiegend auf die Interpretation. Bei vielen Werken ziehe ich die alten Interpretationen schon seit einer geraumen Weile neueren vor, immerhin hat bei alten Interpretationen sehr oft die Zeit schon den Spreu vom Weitzen getrennt.

MFG Günther

[Beitrag von Hörbert am 01. Apr 2007, 13:29 bearbeitet]

Martin2
Inventar

#7 erstellt: 01. Apr 2007, 14:27

Hörbert schrieb:

(Ich rede jetzt nicht von Aufnahmen der Prä-HiFi Zeit die von Grammophonplatten heruntergeschnitten wurden, die finde ich noch immer zum großen Teil unerträglich)

Es kommt darauf an. Du meinst natürlich Aufnahmen aus den 2oern bis 40ern. Ich muß sagen, ich höre meinen Schnabel mittlerweile ganz gern, obwohl der 1932 - 1935 aufgenommen ist. Das ist Klavier, das geht. Auch Gesang wird noch gut übertragen. Was in solchen Aufnahmen völlig untergeht, ist der Klang des Orchesters. Gut, ich habe mir mal Furtwängler angehört, sogar teilweise ganz gerne gehört, aber im Grunde kann eine solche alte Aufnahme den Klang der "Zauberharfe" Orchester schlicht nicht abbilden. Und Furtwänglers Aufnahmen sind immerhin noch relativ jung, bei ganz altem hörst Du da tatsächlich nur noch ein Gewimmer.

Gruß Martin

herbie_zh
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 03. Apr 2007, 13:36

Kreisler_jun. schrieb:

Es würde mich wundern, wenn jemand bei normaler Abhörlautstärke in normalem Abstand beim Hören über LS eine Einspielung wie diese Fricsay 9. als "verrauscht" empfindet.

Ich war gestern nochmal im Laden und habe erneut reingehört. Da kam es mir schon nicht mehr so schlimm vor, ist wohl auch abhängig von der Tagesform: Kann mich erinnern, dass ich beim letzten mal noch etwas den Stress der vorangegangenen Woche in mir hatte und dadurch evtl. etwas "empfindlicher" war.

Lange Rede kurzer Sinn: Hab mir die Fricsay-Aufnahme gekauft und ich kann die oben zitierte Aussage bestätigen: über Lautsprecher ist die Einspielung wunderbar und das Rauschen ist kaum hörbar. Wie schön! :-)

Gruss,

Olaf