LP Freuden und Leiden

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embe
Stammgast
#1 erstellt: 24. Feb 2004, 16:55
Hi,
gestern hörte ich mir Schuberts 4. Sym. mit Böhm an. Kommentar siehe Schubert 4. Thread.
Dann Beethoven Apassionata, einmal Kempf, DGG blässlicher Klang, gediegenes Musizieren, haut mich nicht um.
Jetzt Gulda auf Decca, exorbitanter Klang, da sprühen Funken, das geht ab, mehr davon! Muss mir unbedingt die CD Versionen besorgen.
Beethoven 8. Sym mit Abbado u. d. Wienern auf Decca, leider linkslastiger Klang mit schärfeln? bei Decca?
Ungebremster Beethoven, dass die Wiener anno 1969 zu solchem Tempo bereit waren. Abbado als Hitzkopf, interessant.
Beethoven, Coriolan Ouvert. mit Böhm u. d. Wienern auf DGG, ein Genuss in jeder Hinsicht.
Liszt, Mazeppa sinf. Dichtung mit Metha u. Los Angeles Ph auf Decca, der HAMMER, warum hab ich das noch nicht auf CD?
Fantastischer Klang und eine einmalige Interpretation, Wahnsinnsplatte...
Auf der Sony Cd mit Metha und den Berlinern ist nicht so viel Feuer finde ich.
Gruß
embe
op111
Moderator
#2 erstellt: 24. Feb 2004, 17:30
Hallo embe,

einige deiner LPs kommen mir sehr bekannt vor.

Angeregt durch dein Vinyl-Revival
habe ich mal entstaubt:

Dvorak, 9. Sinfonie, Tschechische Philharmonie, Karel Ancerl
vom Dezember 1961 Supraphon

Einfach unglaublich, wie Dvorak hier ernst genommen wird.
Eine so kraftvolle Interpretation habe ich selten gehört, warum habe ich sowas seit der CD-Welle nicht gehört?
Klangtechnisch vielleicht etwas holzschnittartig kompakt und baßlastig, was für eine Paukenattacke!
Diese 9. deklassiert viele Konkurrenzaufnahmen als zumindest dünn, einseitig (zu romantisch süßlich) wenn nicht gar schmalspurig. Schade, daß die Expos. des 1. Satzes nicht wiederholt wird.
Ob Fricsay da mithalten kann?
Kubelik wahrscheinlich nicht, eher Szell.

Ich sehe gerade, es gibt eine CD SUPRAPHON SU 3662-2 011
und eine Rezension:
http://www.musicweb.uk.net/classrev/2004/Jan04/Dvorak9_ancerl.htm

Bis später
Franz


[Beitrag von op111 am 24. Feb 2004, 17:37 bearbeitet]
Hilda
Stammgast
#3 erstellt: 24. Feb 2004, 18:28
Hallo Franz-J.

ich habe die CD Version der Aufnahme im Rahmen der 'Ancerl Gold-Edition' von Supraphon und kann jedes Deiner Worte nur unterschreiben

Klanglich sagt man, sei die neue CD eine deutliche Verbesserung - ich selbts habe leider keine Vergleichsmöglichkeit.

Ebenso empfehlenswert in dieser Serie das Dvorak-Requiem, die 6. Symphonie und Janaceks Sinfonietta.

Gruss
Klaus
op111
Moderator
#4 erstellt: 24. Feb 2004, 18:47
Hallo Klaus,
ja Ancerls Aufnahme klingt wie eine gelungene Synthese aus sagen wir mal grob Toscanini und Furtwängler, unsentimentale Dramatik ohne Effekte. Ich werde mich mal nach weiteren Ancerl Aufnahmen umsehen müssen (mit Gould gibt es das 5. Beethoven K.-konzert auf Sony).

Gruß
Franz
drbobo
Inventar
#5 erstellt: 25. Feb 2004, 20:24
Hallo embe


Jetzt Gulda auf Decca, exorbitanter Klang, da sprühen Funken, das geht ab, mehr davon! Muss mir unbedingt die CD Versionen besorgen.


Wieso auf CD?, wie kommt die Idee, dass es da besser klingt?
(PS, habe die CD, klangtechnisch nicht schlecht, aber besser als die LP??)
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 25. Feb 2004, 21:00
@ Drbobo

Wieso auf CD?, wie kommt die Idee, dass es da besser klingt?
(PS, habe die CD, klangtechnisch nicht schlecht, aber besser als die LP??)

Es kann tatsächlich besser klingen, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.

1) Das Mutterband muß intakt sein, darf keine hörbaren Alterungserscheinungen aufweisen. (sonst nutzt alles nix)

2) Es muß digital gemastert werden, möglichst in 20 oder 24 Bit-Technik.

"Theoretische" Vorteile der CD Version

1) Das mechanische Plattenrauschen fällt weg, eine hörbare Verbesserung (vor allem bei Klavier im Pianissimobereich)

2)Da beim digitalen Remastern, keine zusätzlichen *analogen*
Zwischenstufen erforderlich sind, entfällt das zusätzliche
Bandrauschen, das bein analogen Überspielen von Band zu Band
unvermeidlich ist, ebenso die Impulsverfälschung (speziell bei Klavier), hervorgerufen u.a durch die Trägheit von Aufmagnetisierungsvorgängen im Tonkopf.(wird von Überspielung zu Überspielung schlechter)

3)Bei Werken mit längerer Spielzeit, war es oft notwendig, die Dynamik zu begrenzen. Im Fortissimobereich wird dadurch die Auslenkung des Schneidstichels geringer und die Rillen können ein wenig enger geschnitten werden, was sich positiv
auf die Spielzeit auswirkt...

4) die Verzerrungen gegen Plattenende, bei zu eng bespielten Platten kennt die CD Version nicht...

da gäbs noch vieles, aber erstens schaut auf Grund von
Bandalterung und Schludrigkeiten die Praxis oft anders aus,
und zweitens sind wir dann schon OT....

Untechnische Erklärung:
Im Idealfall kann das Rauschen auf jenes des ursprünglichen Masterbandes reduziert werden

Gruß Alfred
embe
Stammgast
#7 erstellt: 26. Feb 2004, 01:42
Hi drbobo,
ganz einfach, weil ich in verschiedenen Räumlichkeiten Musik hören will.
Ich hab leider nur einen Thorens aber mehrere CD, DVD, und Kombiplayer. So kann ich hören wo immer ich will.
Gerne auch mit Kopfhörer, hast du schon mal LPs die Knacken über Kopfhörer gehört? Das ist keine Wohltat!
Bei Klavier Aufnahmen hat mich das Knistern und Rauschen schon immer gestört, obwohl ich nass abspiele.
Uuups... falsche Antwort für High Ender.
Gruß
embe
drbobo
Inventar
#8 erstellt: 26. Feb 2004, 17:35
Hallo Alfred

wir wollen ja jetzt keinen Streit analog oder digital anfangen.
Meine allgemeine Erfahrung zeigt aber, dass insbesondere Aufnahmen, die oft sehr sorgfältig zwischen 1955 und 1975 auf Platte gebannt worden sind, als Re-issue auf CD deutlich schlechter klingen. Mit dem oft vorher kaum hörbaren Rauschen verschwinden auch oft die Höhen, die Räumlichkeit leidet usw.

Abgesehen davon, klingen Platten einfach anders als CD, bei hervorragenden Aufnahmen, guten Platten und einigermassen gut eingestelltem Dreher sind die Nebengeräusche wirklch vernachlässigbar.



ps @embe

Wers mag, darfs auch nass abspielen, mit High End habe ich eh nichts am Hut (schau mal ins Profil)


[Beitrag von drbobo am 26. Feb 2004, 17:36 bearbeitet]
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Feb 2004, 23:15
@ drbobo


wir wollen ja jetzt keinen Streit analog oder digital anfangen


Aber sicher nicht.
Wenn es hier auch vielleicht nicht gut rübergekommen ist,
ich kenne natürlich auch die Nachteile von CD-Wiedergabe.


Meine allgemeine Erfahrung zeigt aber, dass insbesondere Aufnahmen, die oft sehr sorgfältig zwischen 1955 und 1975 auf Platte gebannt worden sind, als Re-issue auf CD deutlich schlechter klingen. Mit dem oft vorher kaum hörbaren Rauschen verschwinden auch oft die Höhen, die Räumlichkeit leidet usw.


Das liegt leider oft an Bandalterung. Zudem versuchen manche Tontechniker letztes Rauschen künstlich zu beseitigen
Das ist meiner Meinung nach unzulässig und wird teuer bezahlt.

Die mangelnde Räumlichkeit, die mir auch nicht verborgen blieb, ist nach meinem Empfinden wesentlich günstiger geworden, als ich von meinem Philips CD-Player auf NAD 541
umstieg. Auch mein Zweitplayer (erforderlich weil NAD manche CDs verweigert) der gut beleumundete ARCAM Diva 72 vermag meiner Meinung nach nicht, die *relativ* gute Tiefenstaffelung des NAD zu erreichen. Die Ursache dürfte der HDCD fähige DA-Wandler von Pacific microsonics sein
dem auch für normale Cds beste Eigenschaften nachgesagt werden. Am besten mal selbst anhören, ich hab gesehn Du hast sowieso viele NAD-Komponenten.
Aber um es klarzustellen: Jene Räumlichkeit, die analoge Spitzentonabnehmer rüberbringen hat natürlich kein mir bisher bekannter CD-Player.

So gesehen gibt es auch keinen "Streit"

Gruß
aus Wien
Alfred


[Beitrag von Alfred_Schmidt am 26. Feb 2004, 23:19 bearbeitet]
drbobo
Inventar
#10 erstellt: 27. Feb 2004, 11:38
Gute Morgen Alfred,

war tatsächlich nicht aus meinem Profil zu ersehen, da anscheinend ein paar Zahlen und Buchstaben durcheinander gekommen sind, aber ich besitzte bereits jenen genannten CD-Player. Bin auch sehr zufrieden bis auf die Verarbeitung...
Anscheinend bist du der erste, der mein Profil angeschaut hat

Wenn ich allerdings bedenke, das mein Plattendreher mit System gerade mal 250 Euro gekostet hat....
Susanna
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 06. Mrz 2004, 01:39


Hallo,

heute hörte ich seit langem mal wieder das Violinkonzert von Tschaikowsky auf LP mit dem fantastischen Geiger Tossy Spivakovsky, geb.1908. Leider weiß ich nur ein paar Daten aus dem Lexikon über ihn und im Internet fand ich auch wenig. Auf Englisch dies:"She mentioned also a favorite violinist of hers, Tossy Spivakovsky, describing his very force-ful approach to the violin, the way that he attacked it like a bull."

Weiß jemand mehr? Würde mich freuen.

Grüße,
Susanna
Susanna
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 06. Mrz 2004, 19:28


2. Versuch, das Bild mit Tossy zu zeigen.

Susanna
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