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Brilliant Classic Mozart Edition - Meinungen darüber

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Kruemelix
Stammgast
#1 erstellt: 07. Apr 2006, 10:16
Hallo,

wie der Titel schon vermuten lässt, wollte ich eure Meinung zu der Sammlung hören. Die Suchanfrage bereits benutzt habend, kam nur ein dürftiger Thread in dem man keine objektive Meinung bekommen konnte.
Ich wollte die Sammlung vor allem haben, um als Klassikeinsteiger mal einen Anfang zu haben - Stücke die mir gefallen, kann ich später immer noch einzeln kaufen. Nur: Wie ist denn die Qualität dieser Aufnahmen? Schlect, mäßig, solide, gut oder sogar sehr gut? Wir haben zuhause noch ein paar CDs ala TimeLife, so schlecht sollte es dann doch nicht sein...

MfG

Thomas
lydian
Stammgast
#2 erstellt: 07. Apr 2006, 10:46
Hallo Thomas,

eins vorneweg: Das Preis-Gegenwert-Verhältnis ist sicher unschlagbar. Ich kenne die Edition nicht, nur einzelne Teile daraus (der überwiegende Teil wurde ja schon vorher veröffentlicht).
Natürlich kann man nicht erwarten, dass von jedem Werk Referenzeinspielungen geboten werden, es sind jedoch nach einer recht ausführlichen Besprechung in der (vorletzten?) Ausgabe von Fono Forum alles sowohl interpretatorisch als auch klangtechnisch solide Aufnahmen. Ein Manko ist sicher, dass die Libretti nicht in gedruckter Form, sondern als CD-ROM beiliegen. Platzsparend, aber nicht sehr anwenderfreundlich.

Es ist eine recht neue Situation, dass relative Neulinge in der klassischen Musik sich ohne größere Mühen eine Komplettausgabe der großen Komponisten zulegen können (siehe auch Bach-Edition). Die Gefahr besteht, dass man dann versucht ist, möglichst viel kennen zu lernen und darunter dann das intensive Erlebnis leidet. Das ist zumindest ein Gedanke, der mir immer durch den Kopf geht, wenn ich solche (vor wenigen Jahren noch undenkbare) Angebote sehe. Dass mit solchen Editionen auch ein massiver Wertverlust von Musikeinspielungen augenfällig wird, möchte ich auch noch anmerken. Aber das ist Martwirtschaft.

Gruß,
Steff


[Beitrag von lydian am 07. Apr 2006, 10:48 bearbeitet]
PeterSchwingi
Stammgast
#3 erstellt: 07. Apr 2006, 11:51
Also ich denke, jeder der noch nichts oder nur sehr wenig von Mozart in der Sammlung hat, ist mit diesem Angebot bestens bedient. Der Klassikeinsteiger kann nichts besseres bekommen, zumindest nicht zu diesem Preis.

Diese Edition wird oder wurde ja auch in kleineren Happen verkauft, also alle Sinfonien oder alle Klavierkonzerte oder alle Klaviersonaten. Einige habe ich selbst und kann dies nur empfehlen.

Später kann man sich bei Gefallen an Referenzaufnahmen wagen, so man dies will.

Gruß
Peter
embe
Stammgast
#4 erstellt: 07. Apr 2006, 11:52
Hallo Thomas,
ich kenne nur die Sym aus dieser Edition.
Auf alle Fälle ein Highlight wie ich finde.
Ter Linden macht keinen Geschwinigkeitsrauschmozart.
Sein Orchester spielt auf Originalinstrumenten.
Mir gefallen vor allem die frühen Sym. in dieser Box.
Der Klang ist sehr gut.
Gruß
embe
Jazzy
Inventar
#5 erstellt: 07. Apr 2006, 16:00
Hi!
Ich schätze,das ich morgen mal zum Mediamarkt fahre,
um diese Box zu holen. Soll ja nur 79,- kosten.
Dann werde ich mich mal durchhören und berichten.
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 08. Apr 2006, 12:38
Hi!

In der letzten Ausgabe des Fono Forums war - wie bereits oben geschrieben - eine gute bis sehr gute Besprechung der Box zu lesen. Herrausragend gut sollen die Klaviersonaten mit Klara Würtz und die Symphonien mit ter Linden sein (erstere liegen leider noch ungehört auf meinem CD-Stapel).

Wenn man bedenkt, wie viel man andernorts bereits für diese (Teil-)Gesamtausgaben berappen muss, so ist der Preis für die Gesamtedition einfach unschlagbar günstig. Selbst wenn einige (oder auch der Großteil) der restlichen enthaltenen Einspielungen "nur" Durchschnitt ist.

Lieben Gruß

Frank

PS: Wenn jemand die Fono Forum-Besprechung als Scan haben möchte, bitte einfach eine PM mit Angabe der Mail-Adresse an mich.


[Beitrag von Hüb' am 08. Apr 2006, 12:39 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#7 erstellt: 08. Apr 2006, 14:45

Hüb' schrieb:

In der letzten Ausgabe des Fono Forums war - wie bereits oben geschrieben - eine gute bis sehr gute Besprechung der Box zu lesen. Herrausragend gut sollen die Klaviersonaten mit Klara Würtz und die Symphonien mit ter Linden sein (erstere liegen leider noch ungehört auf meinem CD-Stapel).


Die Sinfonien mit Ter Linden sind definitiv nicht herausragend gut. Sie sind sehr ordentlich, sehr schlankes, etwas leichtgewichtiges HIP-Musizieren. Für die frühen o.k., für die späten von herausragend einiges entfernt. Die Klaviersonaten mit Würtz kenne ich nicht, aber da habe ich auch noch vorher nichts derart Enthusiastisches drüber gehört. Ich kenne einige der Opern, die sind teils ziemlich gut (Cosi, Finta Giardiniera), wenngleich natürlich bei den bekannten Stücken die Konkurrenz beträchtlich ist
Wie auch immer. Die meisten Aufnahmen dürften recht ordentlich sein, für den Preis natürlich unschlagbar. Aber mit "herausragend" wäre ich vorsichtig.
Wer praktisch noch nichts von Mozart hat dürfte sich allerdings einer gewissen Gefahr der Übersättigung aussetzen.
Ich habe den Eindruck, dass mancher Rezensent bei Brilliants Spottpreisen recht freigiebig mit Lob ist, sofern die Aufnahmen überhaupt halbwegs taugen. (Ähnliches z.B. bei Rezensionen der Haydn-Sinfonien gesehen. Die sind hauptsächlich aufgrund des Mangels an ernstzunehmender Konkurrenz bei den unbekannten Stücken zu empfehlen, nicht weil sie herausragend wären)

viele Grüße

JR

Eine wirklich empfehlenswerte recht neue Brilliant-Box sind die Haydn-Trios
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 09. Apr 2006, 08:29
Hallo JR!

Mit "herausragend gut" war die Qualität der genannten Aufnahmen in Bezug zum "Restinhalt" der Box gemeint. War nicht als absolute Aussage gedacht.

Lieben Gruß

Frank
Hüb'
Moderator
#9 erstellt: 10. Apr 2006, 07:52
Hallo!

Amazon.de bietet die Box jetzt auch für 78,95 € (inkl. Porto) an: http://www.amazon.de.../302-4151467-0659222
Günstiger und einfacher geht es wohl nicht.

Lieben Gruß

Frank
Jazzy
Inventar
#10 erstellt: 10. Apr 2006, 12:01
Hi!
Danke für den Hinweis!
In MUC war der Preis natürlich 99,99!
München ist immer etwas teurer! Habe natürlich nicht gekauft.
sirene
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 17. Apr 2006, 12:44
Aha, bei AMAZON so preiswert! Ich wusste dass es die MOZART-Edition für 99,99 gibt und habe sie vorige Woche bei WOHLTHATS in Berlin für 88,88 entdeckt, gefreut habe ich mich dass man hier auch die einzelnen CDs für 1en € kaufen kann; ich weiß aber nicht welche davon empfehlenswert sind und habe deshalb (noch?) keine gekauft; die Interpreten der Duos und Trios z.B. kenne ich nicht und die Symphonien, Opern u.a. gibt es auch in den Stadtbüchereien oder ich kann einzelne (ich muss nicht alle S. haben)günstig gebraucht kaufen, auf LP oder CD. Die BACH-Edition kostet bei WOHLTHATS immer noch 99,99 oder 99,95, diese CDs gibts nicht einzeln.
Welche der 170(?) Mozart-CDs würdet ihr kaufen?
Die (welche, wenn nicht alle?) Sonaten gespielt von Klara Würtz oder gebrauchte LPs/CDs von anderen Interpreten?


[Beitrag von sirene am 18. Apr 2006, 12:54 bearbeitet]
sirene
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 19. Apr 2006, 21:38
Ich wollte mir heute die Sonaten kaufen bei WOHLTHATS, es gab die CDs aber NICHT einzeln; mir wurde gesagt dass es sie nur in einigen größeren Filialen gibt.
Ich bin den Weg abenicht umsonst gegangen, habe in einem Trödelstübchen gekauft:
"Das komplette ORGELWERK" von Buxtehude/Walter Kraft
FSM 8 LP Box

Beethoven KK Nr.5 Edwin Fischer/Furtwängler/Ph.O.London

MISSA SOLEMNIS, 1. Aufn. mit Originalinstrumenten Collegium Aureum/Gönnewein PARNASS -(ob sie was taugt?)

"Tripelkonzert" D. OISTRAKH TRIO/Ph.O./Sargent Columbia
für 1en €/Platte

Also, falls sich jemand auf den Weg macht um einzelne CDs der MOZART-Edition zu kaufen, fragt lieber vorher nach.


[Beitrag von sirene am 19. Apr 2006, 21:47 bearbeitet]
sirene
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 22. Apr 2006, 09:34
Einzelne CDs werden verkauft in den Filialen
Teltower Damm und
Karl-Liebknechtstraße (ehemalige Markthalle gegenüber von Kaufhof),
in der Filiale Alexanderplatz/Weltzeituhr war ich nicht und in der Schönhauser Allee gab es keine mehr
Verkäufer: "vielleicht machen wir mal wieder eine auf" (eine 170er BOX). Wo anders habe ich nicht nachgesehn.


[Beitrag von sirene am 22. Apr 2006, 09:35 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#14 erstellt: 02. Dez 2006, 02:44
frankhd interessiert sich für die Mozart-Gesamtausgabe bei Brilliant und hat gestern Abend folgende Frage gestellt:


Hallo Klassiker!

Kennt jemand diese Kiste - sind die Aufnahmen musikalisch und vom Klang her nach Eurer Meinung zu empfehlen? Klingen sie gut,- oder dünn, dumpf ...??
Freue mich über Rückmeldungen ;-)

Viele Grüße - Frank


Aus diesem Grund habe ich den thread hier nochmal ans Licht geholt. Vielleicht gibts ja beim ein- oder anderen mittlerweile neue Erkenntnisse.

Gruß Rolf
Live-musikhörer
Inventar
#15 erstellt: 03. Dez 2006, 15:56
Ich habe diesen Box und ich habe die Konzerten, String Ensembles, Klaviersonaten, Streichquartette, Kammermusik, Messen, Symphonien Teil 2, Klavierwerke und Opern gehört.
Meine kurze Zusammenfassung ist, wer kein Problem mit dem Klang von Brilliant Classics CDs hat, wird auch hier kein Problem finden. Meine Anlage und ich haben leicht Problemen mit diesem Label. Ich habe in zwischen über 400 CDs von diesem Label und ich werde keine mehr kaufen. Ich werde deutlich mehr Geld ausgeben (vielleicht weniger CDs kaufen), dafür habe ich mehr Plausch an die Musik. Meine Meinung und Entscheidung.
arnaoutchot
Moderator
#16 erstellt: 05. Dez 2006, 16:05
Was ist das Problem mit dem Klang ? Gerade bei den neueren Aufnahmen stelle ich fest, daß sich Brilliant mit dem Klang rechte Mühe gibt, was sich ja auch in den nun veröffentlichten SACDs zeigt. Beispiele Corelli, Brixi, Haendel, Telemann. Kann mich da über den Klang nicht beklagen. Grüße Michael
Hüb'
Moderator
#17 erstellt: 05. Dez 2006, 16:15
Hi!

Wegen den vielen Übernahmen aus dem Back-Katalog anderer Firmen ist eine Pauschalaussage zum Klang auch gar nicht möglich.

Grüße

Hüb'
frankhd
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 08. Jan 2007, 23:11
So,- mittlerweile habe ich die Box und bin richtig glücklich damit. Habe inzwischen einiges aus den verschiedenen Bereichen gehört. Wie die Interpretationen im Vergleich zu denen Karajans, Soltis oder... musikkritisch zu beurteilen sind kann ich als NurHörer (nicht selbst Musiker) nicht sagen. Aber: Mir gefallen sie i.d.R. gut. Einzig: Die Nachtmusik ist für meinen Geschmack viel zu schnell ... Der Klang der Aufnahmen ist bei allen CDs, die ich bisher hörte sehr gut und kann auch mit dem der ´grossen Labels´ ohne Weiteres mithalten (meine Anlage ist so, dass ich das auch hören kann ). Das ist für mich auch wichtiges Kriterium,- ich habe keine Freude an schlechtklingenden Aufnahmen,- auch wenn sie musikalisch wertvoll sind.

So möchte ich die Box gerne mit gutem Gefühl weiterempfehlen : Ich freue mich, dass ich mich nach langem Zögern zum Kauf entschlossen habe...

Viele Grüße - Frank
Hüb'
Moderator
#19 erstellt: 09. Jan 2007, 08:06
Dann herzlichen Glückwunsch und viel Freude damit!
frankhd
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 09. Jan 2007, 10:36
Dankeschön und schönen Tag noch!
MANFREDM
Stammgast
#21 erstellt: 09. Jan 2007, 11:04
Hallo,
ich halte von diesen Labels garnichts. Zur Zeit werden Klassik-CD's in Secondhand-Läden relativ billig angeboten. Preis so 4,50-7,50€, renomierte Marken (Philips, EMI, Dt.Grammophon) und in der Regel guter Zustand, da Klassikfreunde ihre CD's pflegen und nicht zerkratzen.
Wenn ich Zeit habe, stöbere ich ein bischen. Für Leute auf dem Land ist das natürlich keine Alternative.
Gruß M.M.
arnaoutchot
Moderator
#22 erstellt: 09. Jan 2007, 15:26
Ich bin ja weit entfernt davon, für Brilliant eine Lanze zu brechen zu wollen, aber rein objektiv betrachtet sind die von mir bereits weiter oben genannten neuen Aufnahmen (Haendel, Brixi, auch viel Kammermusik etwas ausgefallener Komponisten) klanglich und auch vom künstlerischen Niveau den meisten Produkten z. B. der Deutsche Grammophon aus den 80er & 90er Jahren Jahren mehr als ebenbürtig. Die von Dir genannten "renommierten" Markenlabel haben einen Großteil Ihres Glanzes einfach durch hohen finanziellen Aufwand (den am Ende wir alle wieder bezahlen) erkauft. Ob die Interpretationen der vermeintlichen Stars so viel besser sind oder waren wie die der Künstler von Naxos oder Brilliant halte ich für sehr zweifelhaft. Jedenfalls habe ich etliche Deutsche Grammophon CDs in meinem Regal von damals zu Hochpreis verkauften "Stars", von denen ich danach nie wieder etwas gehört habe (Beispiele: Stanislav Bunin, Matt Haimovitz, Gianluigi Cascioli etc etc).

Ob - und hier kommt mein Einwand - die Strategie von Brilliant richtig ist, mit gigantischen Komplettausgaben zu Dumpingpreisen den ohnehin angeschlagenen Klassikmarkt restlos niederzuwalzen, halte ich für zumindest fragwürdig.

Qualitativ jedenfalls sind meines Wissens inzwischen der Großteil der Aufnahmen von Brilliant nicht schlechter als die der sogenannten renommierten Label. Und wer die Mozart-Box wirklich anhört, sollte meines Erachtens aus diesem Argument heraus nicht zögern.

Grüße Michael
frankhd
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 09. Jan 2007, 15:40
Hallo Michael,

Dein Argument kann ich gut nachvollziehen und teile ich (obwohl ich die MozartBox erworben habe). Allerdings adressiert dies m.E. ein grundsätzliches Problem, das alle Branchen betrifft bzw. noch weiter geht: In dem Wahn, alles immer noch billiger zu kaufen machen alle letztlich die Märkte und Firmen platt von denen sie selbst leben wollen (und das für nicht immer noch ´billigeren Lohn´....)

Viele Grüße - Frank
Hüb'
Moderator
#24 erstellt: 09. Jan 2007, 22:59

MANFREDM schrieb:
Hallo,
ich halte von diesen Labels garnichts. Zur Zeit werden Klassik-CD's in Secondhand-Läden relativ billig angeboten. Preis so 4,50-7,50€, renomierte Marken (Philips, EMI, Dt.Grammophon) und in der Regel guter Zustand, da Klassikfreunde ihre CD's pflegen und nicht zerkratzen.
Wenn ich Zeit habe, stöbere ich ein bischen. Für Leute auf dem Land ist das natürlich keine Alternative.
Gruß M.M.

Die Brilliant-Produktionen darf man keinesfalls über einen Kamm scheren. Ein Großteil des Brilliant-Katalogs besteht aus ehemaligen Hochpreisproduktionen und ist keinen Deut schlechter als entsprechende Einspielungen der großen Label.
Zudem wird teilweise echtes Nischenrepertoire beackert (z. B. die neue Box mit Kammermusik von Roussel [ehemals "Olympia"; R.I.P.] oder die sehr gelungene GA der Streichquartette von Villa Lobos [ehemals Dorian]). Von interpretatorischen Glanztaten wie Kempes Strausss-Aufnahmen oder Barshais DSCH-Zyklus ganz zu schweigen...

Grüße

Frank
Live-musikhörer
Inventar
#25 erstellt: 09. Jan 2007, 23:28

Hüb' schrieb:
Ein Großteil des Brilliant-Katalogs besteht aus ehemaligen Hochpreisproduktionen und ist keinen Deut schlechter als entsprechende Einspielungen der großen Label.

Hast du schon ausprobiert eine Frequenzanalyse zwischen Original und Brilliant-Classics CDs zu machen?
Bei mir auf jedem Fall muss man sie nicht mal machen.

Gruss


PS: sonst bin ich mit dir einverstanden. Ich nach dem ich hunderte von Brilliant Classic CDs habe, werde ich keine mehr kaufen: lieber Qualität als Quantität. Das ist aber eine reine persönliche Bemerkung.

EDIT Hüb': HF-Code gefixt.


[Beitrag von Hüb' am 09. Jan 2007, 23:36 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26 erstellt: 09. Jan 2007, 23:42

Live-musikhörer schrieb:
Hast du schon ausprobiert eine Frequenzanalyse zwischen Original und Brilliant-Classics CDs zu machen?

Nö, wieso?
Glaubst Du, da gibt es Unterschiede?

Es wäre hoch unwirtschaftlich, wenn Brilliant bspw. bei Kempes Straus-Aufnahmen nicht auf die EMI-Digitalisierungen zurückgreifen würde.
Eine klanglichen Unterschied zu den "Originalen" kann ich mir daher kaum vorstellen.

Im Falle von Aufnahmen nicht mehr existenter Label sogar noch weniger, da der originäre Hersteller ja kein Interesse an der Verwertung mehr hat.

Bei mir auf jedem Fall muss man sie nicht mal machen. :L

Aha...

PS: sonst bin ich mit dir einverstanden. Ich nach dem ich hunderte von Brilliant Classic CDs habe, werde ich keine mehr kaufen: lieber Qualität als Quantität. Das ist aber eine reine persönliche Bemerkung.

Qualität und Quantität ist im Falle "Brilliant" häufig kein Widerspruch.

Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 09. Jan 2007, 23:43 bearbeitet]
Live-musikhörer
Inventar
#27 erstellt: 10. Jan 2007, 01:58
Also hier ist ein Beispiel mit der erste Symphonie von Mahler.

Original Denon:



Version Brilliant:



Schon ein leicht anderer Mitteltonamplitude. Ich finde es umsobesser, wenn viele Leute diese leichte Unterschiede nicht hören.

Ich muss sagen, dass diese Analyse nicht von mir standen, sondern von einem Kolleg, die beide Versionen hat.

Diese Daten aber sind fast gleich:
Track_Brillant: Mittlere Dynamik 28,5dB; Max. Pegel -19,28dB
Track_Denon: 29dB; Max -20dB


Gruss
arnaoutchot
Moderator
#28 erstellt: 10. Jan 2007, 11:49
Was soll mir das jetzt sagen ? Gibt es nun einen deutlichen Unterschied oder nicht ?

Ich hatte auch Mahler # 1 & # 6 als Original-Denon Japan 80er Jahre CDs und die Brilliant Box. Ich habe die CDs kürzlich akustisch verglichen und keinen Unterschied feststellen können. Insofern habe ich die Denon CDs abgegeben.

Grüße Michael
Live-musikhörer
Inventar
#29 erstellt: 10. Jan 2007, 13:43
gut für dich: kein Problem
Hüb'
Moderator
#30 erstellt: 10. Jan 2007, 21:15
Hi!

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was die technische Diskussion der (wenn überhaupt vorhandenen!) marginalen "technischen Unzulänglichkeiten" der Brilliant-Ausgaben soll.

Der Sammler und Musikfan hat idR sowieso nicht den Vergleich zwischen Original- und Brilliant-Ausgabe.

Was nützt dem Interessenten, bspw. der Mahler-Symphonien mit Inbal, der Hinweis, die Original-Denon-CDs klängen einen hauch "luftiger" (wiederum ein Bsp.), kann er "die Originale" doch allenfalls antiquarisch beschaffen?

Einige künstlerisch und musikalisch wertvolle Aufnahmen wären jedenfalls ohne Brilliant gar nicht oder nur wesentlich teurer erhältlich. Da nehmen ich winzige - nach wie vor überhaupt fragliche - klangliche Einbußen gerne in Kauf.

Grüße

Frank
Fressbacke
Stammgast
#31 erstellt: 10. Jan 2007, 22:11
Ich kann Frank da nur zustimmen!

Ich habe den "Inbal-Mahler" in der Denon-Originalausgabe, seinerzeit jeweils gierig bei erscheinen sofort gekauft. Würden mir jetzt einige Symphonien fehlen, würde ich mir sicherlich ohne Angst vor Qualitätseinbußen die Brilliant-Box holen und die Denon-CDs verkaufen - so lief es bei der Berlioz-Edition - da hatte ich "nur" 2 - die waren schnell gegen die Brilliant-Box ausgetauscht.

Ich hab zwar keine BM 40 zum Hören, aber mir genügt, daß ich mit durchaus gutem Equipment keinen Unterschied hören konnte.

Meiner - sehr persönlichen - Meinung nach wird man schwerlich eine Mahler-Box mit besserem Preis-Leistungsverhältnis (von zufälligen Schnäppchenpreisen abgesehen) finden als die Inbal-GA.


Ralf
Live-musikhörer
Inventar
#32 erstellt: 10. Jan 2007, 22:18

Hüb' schrieb:
Hi!

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was die technische Diskussion der (wenn überhaupt vorhandenen!) marginalen "technischen Unzulänglichkeiten" der Brilliant-Ausgaben soll.


Ehrlich gesagt, diese "technische" Diskussion wurde von diesem Satz ausgelöst,


Hüb' schrieb:
Ein Großteil des Brilliant-Katalogs besteht aus ehemaligen Hochpreisproduktionen und ist keinen Deut schlechter als entsprechende Einspielungen der großen Label.

das widergelegt wurde. Es gibt beweise, dass es Unterschiede gibt und das sollte man die Käufer deutlich sagen. Man sollte auch zusätlich erwähnen, dass die Meisten keine Unterschiede hören können.


Hüb' schrieb:
Der Sammler und Musikfan hat idR sowieso nicht den Vergleich zwischen Original- und Brilliant-Ausgabe.

Na super, nur weil man nicht vergleichen kann, sollte man nicht die Wahrheit sagen. Einfach genial.

Natürlich hat das nichts mit einer Abwertung der künstlerischen Leistungen und natürlich sind die Boxen von Brilliant jede Cent wert.


[Beitrag von Live-musikhörer am 10. Jan 2007, 22:21 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#33 erstellt: 10. Jan 2007, 22:37

Live-musikhörer schrieb:
Ehrlich gesagt, diese "technische" Diskussion wurde von diesem Satz ausgelöst,

Hüb' schrieb:
Ein Großteil des Brilliant-Katalogs besteht aus ehemaligen Hochpreisproduktionen und ist keinen Deut schlechter als entsprechende Einspielungen der großen Label.

das widergelegt wurde. Es gibt beweise, dass es Unterschiede gibt und das sollte man die Käufer deutlich sagen. Man sollte auch zusätlich erwähnen, dass die Meisten keine Unterschiede hören können.

Hüb' schrieb:
Der Sammler und Musikfan hat idR sowieso nicht den Vergleich zwischen Original- und Brilliant-Ausgabe.

Na super, nur weil man nicht vergleichen kann, sollte man nicht die Wahrheit sagen. Einfach genial.

Ich glaube, Du hast da ganz grundsätzlich was mißverstanden. Es geht hier gar nicht um den Vergleich "Brilliant vs. Originale" sondern "Brilliant vs. musikalische Äquivalente im Hochpreisbereich anderer (großer) Klassik-Label".

Natürlich hat das nichts mit einer Abwertung der künstlerischen Leistungen und natürlich sind die Boxen von Brilliant jede Cent wert.

Wilke
Inventar
#34 erstellt: 11. Jan 2007, 16:06
also für als klassik - anfänger sind die Brilliant - Cds
toll. Sie sind günstig und gut. Vor allen Dingen bekomme ich
einen guten Überblick über die Werke, ohne gleich 1000 Euro
hinzublättern. und von den Perlen an Kompositionen kann man
sich ja dann immer noch "feinere" Einspielungen anschaffen.
frankhd
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 11. Jan 2007, 17:39
Also, ich sehe mich nicht als Klassikanfänger (das ist keine gekränkte Antwort , ich möchte Deine Aussage nur gerne ein wenig relativieren). Ich höre seit 30 Jahren Klassik,- kenne viel und das in aller Regel von den renommierten Labels da stimmt der Klang auch öfter Mal nicht ...). Neben CDs höre ich auch gerne und viele Schallplatten. Weil ich in der Vergangenheit auch ein paarmal bei billigen Klassik-CDs den Effekt hatte, dass ich sie weder hören noch wegwerfen wollte (obwohl ich sie nicht hörte ...) habe ich mich hier im Forum nach der MozartBox erkundigt bevor ich es dann gewagt habe ...
Allerdings möchte ich mit meinen Klassik-CDs Musik hören und verstehe sie nicht alle als TestCDs bei denen ich mir ausmale, ob sie beim Label xy evtl mehr Fundament hätten oder luftiger klängen etc. Und da kann ich nur sagen, dass die MozartBox sich klanglich prima in die CDs der ´grossen´ Labels einreiht und beim Musikhören (auch auf einer vernünftigen Anlage) viel Spass macht . Deshalb denke ich, sie ist nicht nur für Anfänger geeignet. Unabhängig davon kauft man sich evtl. von bestimmten Stücken nochmal eine weitere Fassung (das habe ich aber auch bei den Ausgaben auf renommierten Labels genauso gemacht).


Viel Spaß beim Musikhören - Grüße, Frank
Live-musikhörer
Inventar
#36 erstellt: 11. Jan 2007, 18:37

frankhd schrieb:
Und da kann ich nur sagen, dass die MozartBox sich klanglich prima in die CDs der ´grossen´ Labels einreiht und beim Musikhören (auch auf einer vernünftigen Anlage) viel Spass macht .

Hallo Frank,
hast du die Messen gehört und mit DGG- oder Philips-Labels vergliechen hast?
Nimm einfach die CD 4 (KV259). Hörst du nicht gerade am Anfang den extrem langen Hall, den übermässigen Bestandteil von Hochtöne und die leicht fehlende Mitteltöne? Das ist bei lauten Passagen mit Frauenchor zu merken. Die Ortung und vor allem die authentizität der Stimmen leidet ziemlich darunter, finde ich.
Ich wäre auch froh, dass andere die mehrere Versionen haben auch etwas dazu schreiben würden. Ich möchte gern wiederholen, es geht nicht um die künstlerische Leistungen zu kritisieren. Die Klavierkonzerte und Sinfoien finde ich recht gut.
Ich werde später andere Beispiele bringen...
Was mich allgemein beim Box Messen stört ist die übertonung der Hochtöne.

Gruss


[Beitrag von Live-musikhörer am 11. Jan 2007, 23:39 bearbeitet]
frankhd
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 12. Jan 2007, 19:29
Sorry,- ich komme leider jetzt erst dazu zu antworten...
Die Messen habe ich bislang nicht gehört und auch leider nicht in den anderen Fassungen. Ich werde mir die Messen am Wochenende Mal anhören ...
Bislang habe ich gehört: Symphonien, Klavierkonzerte, Klaviersonaten, Serenaden und Opern. Nirgends alles,- in der Summe 30-40 CDs. Und die haben mich soweit überzeugt, dass ich zu meinen erfreuten Aussagen oben kam.

Einstweilen viele Grüße - Frank
op111
Moderator
#38 erstellt: 14. Jan 2007, 15:51
Hallo Ralf,

Fressbacke schrieb:
Meiner - sehr persönlichen - Meinung nach wird man schwerlich eine Mahler-Box mit besserem Preis-Leistungsverhältnis (von zufälligen Schnäppchenpreisen abgesehen) finden als die Inbal-GA.

woraus und wie bestimmt man denn die Leistung der Inbal-GA?

Gruß
Fressbacke
Stammgast
#39 erstellt: 14. Jan 2007, 16:31
Hallo Franz-J.!

Ich verstehe deine Frage sehr gut - denn irgendwie fehlt es, wenn es um Kunst/Musik geht, an meßbaren Größen... deswegen ja die ausdrückliche Betonung meiner "sehr persönlichen Meinung".

Aber ich will versuchen darzulegen, warum ich zu dieser Meinung komme: Die GA enthält eine ganz vorzügliche Aufnahme der 2. Symphonie - erst die Einspielungen von Kaplan (WP) und Klemperer (SO des BR), die ich beide erst 2006 erstanden habe, berührten mich derart wie die Inbal-Aufnahme.
Die Dritte und Erste finde ich auch sehr gut gelungen, ebenso die Vierte...

Viele im Forum ziehen die späten Symphonien vor - mir sind die "Wunderhorn-Symphonien" im Moment noch zugänglicher und wichtiger. Mag also die GA z.B. von Chailly viel besseres bei den letzten Symphonien bieten, so gewichte ich das nicht so stark (eben aus ganz persönlicher Vorliebe).

Nachdem die Inbal-GA, wie ich finde, keinen wirklichen Aussetzer hat, ich zudem den Denon-Klang mag, UND der Handelspreis eben sehr günstig ist, kam ich zu diesem - sicher für andere diskussionswürdigen - Urteil.


Ralf
arnaoutchot
Moderator
#40 erstellt: 14. Jan 2007, 17:57
Ralf,

ich kann Dir nur voll zustimmen.

Aber das Preis/Leistungsverhältnis stimmt meines Erachtens nicht !!!, denn: Für eine klanglich und künstlerisch auch aus meiner Sicht hochwertige Ausgabe wie Mahler/Inbal ist der Endverkaufspreis mit teilweise unter EUR 20 (z.B. bei Zweitausendeins) meines Erachtens marktschädigend billig. Man erhält 15 CDs zum Preis von einer Vollpreis-CD. Gute Qualität kann aber dauerhaft nicht wirklich bilig sein. Nach Adam Smith wird es wieder jemanden geben, der versuchen wird, das Preisniveau von Brilliant zu unterbieten. Der Schaden wird langfristig uns alle treffen, da auf diesem Niveau die Qualität leiden werden muss. Das heisst: Die Zahl der Neuaufnahmen mit qualitativ hochwertigen Künstlern geht immer weiter zurück und wir bekommen Aufnahmen jedweder Couleur immer wieder in neue Schläuche gefüllt nachgeworfen.

Grüße Michael
Wilke
Inventar
#41 erstellt: 15. Jan 2007, 10:24
Aber nicht jeder kennt, kauft bei 2001!
außerdem glaube ich, dass viele Konzertgänger, die nicht
wegen der Musik , sondern um gesehen zu werden ins Konzert gehen, Ihre cds lieber bei Saturn oder - soweit noch vorhanden- im Plattengeschäft kaufen. gruß wilke
Hüb'
Moderator
#42 erstellt: 15. Jan 2007, 21:40
Hallo Michael!

Ich kann Deine Bedenken nachvollziehen. Andererseits hält sich die Anzahl der von den Majors in jüngerer Zeit produzierten und neu aufgenommen Werkszyklen in überschaubaren Grenzen.

Ich glaube kaum, dass eine Zweitverwerter wie Brilliant (was zumindest den überwiegenden Anteil des Katalogs angeht) den etablierten Großen und Kleinen schadet. Vielmehr vermute ich, dass sich der ein oder andere eigentlich Nicht-Klassik-Hörer an Musik heranwagt (Schostakowitsch, Mahler, etc.), an die er sich bei einem höheren Preis nicht heranwagen würde.

Zudem halte ich es für sehr verdienstvoll, dass Brilliant einige Einspielungen am Markt hält, die sonst wohl nicht mehr zu bekommen wären.

Und für die Neuaufnahmen gilt: wer hindert andere daran, es Brilliant gleich zu tun? Brilliant funktioniert zu einem Teil aufgrund hoher Stückzahlen. Für die (noch aktiven) Künstler geht die Rechnung aufgrund der Erhöhung ihres Bekanntheitsgrads und dem damit einhergehenden möglichen Engagements auf - das ist schon bei Naxos so.

Warum macht sich denn kein anderes Label bspw. an eine Gesamtaufnahme (GA) der Haydn'schen Streichquartette? 2 der mir bekannten 3 GA sind schon älter (Kodaly/Naxos) bzw. alt (Aeolian/Decca), die 3. Fassung einer weitgehend unbekannten Formation ist IMHO reichlich teuer (Angeles SQ/Philips) - wenn auch gut.

Mangelnder Mut und fehlendes Vertrauen, derartige Produktionen auch in (relativ gesehen) großen Massen absetzen zu können, sollten IMHO nicht auch noch belohnt werden.

Grüße

Frank
Martin2
Inventar
#43 erstellt: 15. Jan 2007, 21:56

arnaoutchot schrieb:

Aber das Preis/Leistungsverhältnis stimmt meines Erachtens nicht !!!, denn: Für eine klanglich und künstlerisch auch aus meiner Sicht hochwertige Ausgabe wie Mahler/Inbal ist der Endverkaufspreis mit teilweise unter EUR 20 (z.B. bei Zweitausendeins) meines Erachtens marktschädigend billig. Man erhält 15 CDs zum Preis von einer Vollpreis-CD. Gute Qualität kann aber dauerhaft nicht wirklich bilig sein. Nach Adam Smith wird es wieder jemanden geben, der versuchen wird, das Preisniveau von Brilliant zu unterbieten. Der Schaden wird langfristig uns alle treffen, da auf diesem Niveau die Qualität leiden werden muss. Das heisst: Die Zahl der Neuaufnahmen mit qualitativ hochwertigen Künstlern geht immer weiter zurück und wir bekommen Aufnahmen jedweder Couleur immer wieder in neue Schläuche gefüllt nachgeworfen.

Grüße Michael


Ich stelle nur fest, daß Plattenfirmen wie Decca und Deutsche Grammophon überhaupt nicht daran denken an Brilliant zu verkaufen.

Daß der Schaden uns alle treffen wird, glaube ich nicht. Wer das Geld hat, sich eine Hochpreisaufnahme der Deutschen Grammphon Aufnahme zu kaufen, wird dies auch weiterhin tun. Ich persönlich kann und will mir dies nicht leisten. Andere aber können es. Und ich persönlich glaube nicht, daß der Inbal der Marktführer bei den Mahlersinfonien ist. Das wäre mir neu.

Zur Diskussion über die angebliche technische Unterlegenheit der Brilliantaufnahmen. Also ich persönlich glaube nicht, daß etwa die Strauss Kempe aufnahmen auch nur einen Deut anders bei Brilliant klingen als bei Emi.

Abgesehen davon gibt es allerdings gerade bei den Masterworksboxen erstaunliche technische Aussetzer. Die Brahmsschen Balladen mit Austbö haben über Kopfhörer deutlich hörbare Piepsgeräusche. Offensichtlich ein technischer Fehler. Das Violinkonzert hat am Anfang einen Knacker. Ich habe die CD umgetauscht, der Knacker war immer noch da. Das Doppelkonzert scheint völlig übersteuert ( oder was immer da los ist). Der Farramando aus der Händelbox hat bei einem der schönsten Stücke dieser Oper mehrere Knacker. Beim Umtauschen der CD waren die Knacker immer noch da. Der Fehler ist für mich kaum erklärlich, zumal der Faramando keine Eigenproduktion ist. Offensichtlich macht sich bei diesen äußerst billigen Boxen niemand die Mühe, die Produktion auf technische Fehler zu überprüfen ( ein Brennfehler einer einzelnen CD war es ja nicht). Aber allermeistens sind diese CDs natürlich schon in Ordnung.

Gruß Martin
op111
Moderator
#44 erstellt: 15. Jan 2007, 22:10
Hallo zusammen,
letztlich ist jede Neuaufnahme eine Art Schnappschuss eines bestimmten Zeitgeistes, der irgendwann durch eine neue/andere Sicht/Mode abgelöst wird.
Ich halte es für vernünftig, wenn Hochpreisaufnahmen nach und nach in tiefere Preissegmente rutschen, und so im Hochpreissegment Platz für teure Neuproduktionen machen.
Ab den 1980ern sorgte die HIP-Welle für einen passenden Wechsel.
Einige der EMI-Lizenzausgaben haben ja bereits ihre "natürliche Lebensspanne" in Hoch-, Mittel-, und Niedrigpreissegment durchlaufen.
Problematisch wird es m.E. für ein Label, wenn die Anzahl der Neuproduktionen stagniert und der Backkatalog ausschließlich "verramscht" wird.


Hüb' schrieb:
Ich glaube kaum, dass eine Zweitverwerter wie Brilliant (was zumindest den überwiegenden Anteil des Katalogs angeht) den etablierten Großen und Kleinen schadet.

<Beckmesser>
Der Begriff Zweitverwertung passt nicht so ganz, die Lizenzausgaben bleiben ja im gleichen Genre. Unter Zweitverwertung würde ich eher den Einsatz als Filmmusik bezeichnen.
</Beckmesser>
Gruß


[Beitrag von op111 am 15. Jan 2007, 22:15 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#45 erstellt: 15. Jan 2007, 23:13
Also, der Reihe nach:

@ wilke


Aber nicht jeder kennt, kauft bei 2001!


Brilliant hat den Markt inzwischen durchdrungen, die gibt's inzwischen auch im Fach-Plattengeschäft, nicht nur bei 2001. Aber dann mit Fachhandelsaufschlag .


außerdem glaube ich, dass viele Konzertgänger, die nicht wegen der Musik , sondern um gesehen zu werden ins Konzert gehen, Ihre cds lieber bei Saturn oder - soweit noch vorhanden- im Plattengeschäft kaufen.


Ich glaub, die kaufen überhaupt keine mehr ! Woher kommt denn sonst der Rückgang im Markt ?

@ Hüb


Ich glaube kaum, dass eine Zweitverwerter wie Brilliant (was zumindest den überwiegenden Anteil des Katalogs angeht) den etablierten Großen und Kleinen schadet.


Ich schon. Die Majors werden von Controllern gesteuert. Die haben ihre alten Einstandskosten in den Büchern und kalkulieren bei einem Reissue, sei es in Form von "Originals"-Serien oder wie sie auch immer heissen mögen, mit einer bestimmten Gewinnmarge. Diese wurden jetzt durch Label wie Brilliant völlig zerschossen. Also was machen sie ? Nichts !!! Im Grunde hätte es Universal in den 90ern in der Hand gehabt, den Markt mit günstigen Reissues aus ihren gigantischen Beständen an sich zu reissen.

Mit dem Rest Deines Beitrages voll d'accord. Die "Kleinen" haben es erkannt. Warum geht es denen denn vergleichsweise gut ? Weil sie hochwertige (Künstler, Klang, Aufmachung) Ausgaben herausbringen und dafür praktisch Hochpreis nehmen können.

@ Martin2


Daß der Schaden uns alle treffen wird, glaube ich nicht. Wer das Geld hat, sich eine Hochpreisaufnahme der Deutschen Grammphon Aufnahme zu kaufen, wird dies auch weiterhin tun. Ich persönlich kann und will mir dies nicht leisten. Andere aber können es. Und ich persönlich glaube nicht, daß der Inbal der Marktführer bei den Mahlersinfonien ist. Das wäre mir neu.


Naja, vordergründig freuen wir uns ja alle über eine Mahler-Komplettausgabe für EUR 17,99 (das war mein Preis bei 2001 ). Niemand hat behauptet, Inbal sei der "Marktführer", Fressbacke hat nur festgestellt, daß das Preis/Leistungsverhältnis herausragend ist. Da stimme ich ihm zu. Ich habe eben nur - wie in den oberen Kommentaren angedeutet - ein ungutes Gefühl dabei. Ich kaufe ca. 1.000 CDs im Jahr, angefangen von Brilliant CDs für weniger als 1 Euro bis zu ausgefallenen SACDs für 50 Euro das Stück (wenn ich es denn haben muss ). Die Händel-Box von Brilliant hab ich auch, muss ich mir mal anhören w/ dem von Dir geschilderten Fehler.

@ Franz


Problematisch wird es m.E. für ein Label, wenn die Anzahl der Neuproduktionen stagniert und der Backkatalog ausschließlich "verramscht" wird.


Stimme auch Dir zu. Insbesondere zu dem o.g. Zitat. Aber genau das ist meines Erachtens der aktuelle Stand. Was bringen denn die Majors noch raus an nennenswerten Neuproduktionen ? Vergleicht mal, was DGG in den 80ern und 90ern an Neuproduktionen herausgebracht hat und was heute noch neu rauskommt ! Sting mit Dowland-Liedern ? Netrebko mit russischen Arien, quasi die Nummer sicher ? Oder Lang Lang, wo schon vor dem Auftritt bei "Wetten, dass" auf der neuen CD "Dragon Songs" der Aufkleber pappt "Der Klavier-Star aus "Wetten dass ... " ? Nee nee, das hat mit künstlerisch bedeutenden Neuveröffentlichungen aus meiner Sicht nicht mehr viel zu tun.

Genug geschrieben. Nur nochmals zur Klarstellung: Ich habe auch Brilliant-CDs und finde sie nicht schlecht. Die Verdienste wie von Hüb geschildert unterstreiche ich. Viele junge Künstler könnten sicherlich keine Aufnahmen machen, wenn es Naxos oder Brilliant nicht gäbe. Die Giga-Gesamtaufnahmen (Bach, Mozart) sind verdienstvoll, weil sie neue Leute an die Musik heranführen können (! ) Aber mir bleibt irgendwie trotzdem ein schaler Beigeschmack ...

Grüße Michael
Hüb'
Moderator
#46 erstellt: 15. Jan 2007, 23:13
Da war ich wohl begrifflich etwas "unsauber"...
Hüb'
Moderator
#47 erstellt: 15. Jan 2007, 23:25
Hallo Michael,

ich denke, dass vielerlei Produktionen der Majors ihre Kosten schon lange (sehr lange) wieder eingespielt haben. Jedes weitere Reiusse liefert schon nach kurzer Zeit Deckungsbeiträge, sobald die Kosten für das editieren der Wiederauflage und die reinen Materialkosten eingenommen sind - da bin ich mir ziemlich sicher.

Grüße

Frank
MANFREDM
Stammgast
#48 erstellt: 16. Jan 2007, 11:31

Hüb' schrieb:
Hallo Michael,

ich denke, dass vielerlei Produktionen der Majors ihre Kosten schon lange (sehr lange) wieder eingespielt haben. Jedes weitere Reiusse liefert schon nach kurzer Zeit Deckungsbeiträge, sobald die Kosten für das editieren der Wiederauflage und die reinen Materialkosten eingenommen sind - da bin ich mir ziemlich sicher.

Grüße

Frank


Hallo,
ich halte das für ziemlich kurz gedacht. Wenn Klassik-Platten zu den Tarifen wie bei Brilliant verkauft werden, dann wird sich niemand mehr CD's zu regulären Preisen kaufen. Ich tue das auch nicht mehr. 10€ sind für mich die absolute Schallgrenze, aber auch nur renomierte Lables DT Grammophon, Phillips, etc.
Gestern habe ich übrigrens 3 CD's von Rubinstein (RCA) beim Second Hand für insgesamt 21,50€ geschossen.
Gruss M.M.
arnaoutchot
Moderator
#49 erstellt: 16. Jan 2007, 11:55

Wenn Klassik-Platten zu den Tarifen wie bei Brilliant verkauft werden, dann wird sich niemand mehr CD's zu regulären Preisen kaufen. Ich tue das auch nicht mehr.


Ja Manfred, das ist genau der Punkt. Und was passiert, wenn keiner mehr CDs zu den "regulären" Tarifen kauft ? Es werden weniger Neuproduktionen mit renommierten Orchestern hergestellt, weil die Kosten einer Neuaufnahme nicht mehr hereinzuholen sind. Von überzogenen Gagen der "Stars" wollen wir mal gar nicht reden. Das trifft aber dann auch die kleineren Label, weil diese zwar geringere Kosten haben, aber auch noch kleinere Stückzahlen absetzen. Irgendwann kommt dann das "Aus" für innovative Neuproduktionen. ok, vielleicht ist das eine etwas pessimistische Sicht der Dinge, aber das sollte man sich bewusst machen, wenn man sich mit dem Thema Brilliant befasst.

Grüße Michael
frankhd
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 16. Jan 2007, 12:18
Mal so nebenbei: 10 € entsprächen immer noch rund 20 DM. Das ist ja gar nicht so wenig. Dass die Brilliantpreise extrem niedrig sind ist klar. Wenn ich aber sehe, dass aktuelle Einspielungen 15,- bis 18,- Eulen (das entspräche .... )kosten sollen wundere ich mich nicht, dass die Anzahl derer, die sich davon öfter Mal eine gönnen (können) deutlich zusammenschrumpft. Früher haben solche Platten 18,- bis 22,- DM gekostet. Ich glaube nicht, dass da die Einkommen der Hörer entsprechend mitgewachsen sind. Und ob die Produktionskosten tatsächlich so stark gestiegen sind ...?
Ich denke, zu teuer ist wirtschaftlich genauso kritisch wie zu billig.

Gruß - Frank
op111
Moderator
#51 erstellt: 16. Jan 2007, 14:28
Hallo zusammen,

arnaoutchot schrieb:

Problematisch wird es m.E. für ein Label, wenn die Anzahl der Neuproduktionen stagniert und der Backkatalog ausschließlich "verramscht" wird.
Stimme auch Dir zu. Insbesondere zu dem o.g. Zitat. Aber genau das ist meines Erachtens der aktuelle Stand. Was bringen denn die Majors noch raus an nennenswerten Neuproduktionen ? Vergleicht mal, was DGG in den 80ern und 90ern an Neuproduktionen herausgebracht hat und was heute noch neu rauskommt ! Sting mit Dowland-Liedern ? Netrebko mit russischen Arien, quasi die Nummer sicher ?

Die "Majors" konnten sich durch den Technologiewechsel LP->CD die Kassen durch eine 2. Vermarktung noch einmal füllen und haben ihre Mittel teilweise für die x-te (mittelmäßige) Einspielung des üblichen Standardrepetoires verpulvert.

Das Argument der verbesserten Aufnahmetechnik zieht seit etlichen Jahren nicht mehr so recht.
Die Technik ab Mitte der 1970er hatte einen Stand erreicht, der für die heimische Wiedergabe mehr als gut genug war. Mittels digitaler Speicherung wurde es möglich, die alten Aufnahmen vor dem Verfall zu retten.
Viele werden sich gesagt haben, daß neuere Aufnahmen nur aufgrund besserer Technik keinen ausreichenden Kaufgrund lieferten.
Dank fragwürdiger Entscheidungen hat die Industrie anscheinend auch geschafft, neue Medien wie die SACD dem Kunden unattraktiv zu machen.

Gruß
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