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Anschaffungsplanungen

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op111
Moderator
#201 erstellt: 16. Nov 2010, 21:29

arnaoutchot schrieb:
Ach so, den Mercedes hab ich mal vorausgesetzt ...


Ähm, korrigiere mich, falls ich mich irre:
Wikip.: Mercedes ist ein weiblicher Vorname.


[Beitrag von op111 am 16. Nov 2010, 21:34 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#202 erstellt: 16. Nov 2010, 21:46
There ain't no such thing as a free lunch. Irgendein Haken muss immer bei kostenlosen Karten dabei sein. Entweder muss man einen Mercedes kaufen, oder eine Bahncard oder was auch immer. Allerdings sind 10-20 EUR pro Jahr, die man wohl üblicherweise bei Karten von Volksbanken, Sparkassen u.ä. zahlt, nicht die Welt (und die steht einem bekanntlich offen, wenn man solch eine Karte sein eigen nennt...)

Um einmal bei einer CD-Box eine Zehner zu sparen, lohnt es sich allerdings wohl nicht...


JK jr.
op111
Moderator
#203 erstellt: 16. Nov 2010, 22:06

Kreisler_jun. schrieb:
Allerdings sind 10-20 EUR pro Jahr, die man wohl üblicherweise bei Karten von Volksbanken, Sparkassen u.ä. zahlt, nicht die Welt
und mit Sicherheit weniger als der jährliche Wertverlust eines an der Tankstelle gern gesehenen Prestigeautos.
Schneewitchen
Inventar
#204 erstellt: 17. Nov 2010, 00:28
Bei der Karstadt-Mastercard-Kreditkarte gibt es keinen Haken.
Man muß weder Anteilseigner von Karstadt sein noch muß man dort einkaufen.Auch muß man sein Girokonto nicht zu einer anderen Bank wechseln.Man geht keinerlei Verpfichtungen ein(außer,das das eigene Girokonto die erforderliche Deckung aufweisen sollte,wenn der monatliche Einkauf abgebucht wird).
Da ich diese Kreditkarte schon seit einigen Jahren kostenlos nutze,kann ich sie uneingeschränkt empfehlen.
Wilke
Inventar
#205 erstellt: 30. Nov 2010, 18:47
Danke für den Tipp!

Ich habe bisher immer Bedenken, im Internet mit Kreditkarte zu kaufen, vielleicht bin zu vorsichtig?

gruß Wilke
Maastricht
Inventar
#206 erstellt: 30. Nov 2010, 20:56

Wilke schrieb:

Ich habe bisher immer Bedenken, im Internet mit Kreditkarte zu kaufen, vielleicht bin zu vorsichtig?


Ja. Es ist (beinahe) genauso sicher wie im anderen Rahmen mit Kreditkarte zu bezahlen.
Wenn man (innerhalb einiger Tage jeweils zur Monatsübersicht) abstreitet einen Ankauf mit der Kreditkarte gemacht zu haben, muss erst mal die Abschreibung rückgängig gemacht werden (oder nicht ausgeführt werden) und ausserdem muss der Empfänger nachweisen das er recht hat auf die Bezahlung.

(So ist es auf jeden Fall bei meiner Kreditkarte. Übrigens habe ich das noch nicht mitgemacht. - Ich kaufe seit mehr als 25 Jahren mit der Kreditkarte von zuhause aus im Ausland und etwas kürzer im Internet.)

Gruss, Jürgen
Schneewitchen
Inventar
#207 erstellt: 01. Dez 2010, 01:18
Eine Bezahlung mit Kreditkarte ist nur rechtsverbindlich,wenn auf dem Kaufbeleg die echte Unterschrift des Kreditkartenbesitzers ist.
Das ist beim Onlinekauf im Internet natürlich nicht möglich.
Trotzdem wird die Karte vom Onlineverkäufer akzeptiert,allerdings auf sein Risiko.Denn er hat ja keinen Beleg mit Unterschrift des Karteninhabers.
Wenn der Karteninhaber bei seiner Kreditkartenbank die Abbuchung reklamiert,erhält er sein Geld zurück,weil der Verkäufer keinen Beleg mit der Unterschrift des Karteninhabers hat.
Der Kartenbesitzer ist also gegen Mißbrauch geschützt.
Ich habe bisher nur einmal erlebt,daß ein Verkäufer mir keine Ware geliefert,aber die Kreditkarte schon beim Kauf belastet hatte,obwohl nach seinen Bedingungen eine Abbuchung des Kaufpreises erst nach Versendung der Ware erfordern sollte.Die Kreditkartenbank hatte mir den Betrag zurückerstattet.
Somit kann ich die Zahlung mit Kreditkarte auch Übervorsichtigen empfehlen.
Außerdem ist Paypal (besonders bei ebay) sicher und praktisch,wenn man sich von Paypal die Beträge vom Girokonto einziehen läßt.Man braucht seine Bankdaten nur einmal,nämlich Paypal mitzuteilen.Paypal zieht dann per Lastschrift ein.Und Lastschriften kann man zurückbuchen lassen,wenn was schiefläuft.
Das geht nicht bei Direkt-Überweisungen,die einige andere Bezahlsysteme anbieten und bei denen man immer eine PIN und TAN angeben muß.Selbst wenn man darauf vertraut,daß PIN und TAN nicht mißbraucht werden,so kann man Überweisungen nicht zurückbuchen lassen,wenn was schiefläuft.
Mit Kreditkrte und Paypal(Lastschriften) ist man auf der sicheren Seite.
Martin2
Inventar
#208 erstellt: 17. Dez 2010, 01:46
amazon.de

Diese Box ist äußerst preisgünstig und mir erscheint sie sehr interessant. Was drauf ist, ist anhand der Rückseite der Box, die sehr unscharf bei Amazon einzusehen ist, kaum zu erkennen. Einiges aus dem Solo Klavierwerk wohl, Klavierkonzerte, anscheinend auch die Violin und Cellosonaten. Da ich Rubinstein bei Chopin sehr mag und auch die Einspielung des 1. Klavierkonzertes auf meiner Deccabox, werde ich diese Box mal auf meinen Wunschzettel setzen. Was meint ihr?

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#209 erstellt: 17. Dez 2010, 03:28
Hallo!

@Martin2

Hier steht näheres über den Inhalt: http://www.jpc.de/jp...-Brahms/hnum/1440811

MFG Günther
Hüb'
Moderator
#210 erstellt: 17. Dez 2010, 09:52
Hi Martin,

die Box ist eine Top-Empfehlung. Die Kammermusikwerke werden einfach wunderbar gespielt!

Grüße
Frank
op111
Moderator
#211 erstellt: 17. Dez 2010, 11:39

Hüb' schrieb:
die Box ist eine Top-Empfehlung. Die Kammermusikwerke werden einfach wunderbar gespielt!

Danke! So viel Monat am Ende des Geldes ...
Ob ich trotzdem ...
Kreisler_jun.
Inventar
#212 erstellt: 17. Dez 2010, 16:07
Die Brahms-Box enthält vermutlich von allen Werken (ich kenne etwa 3/4 der Aufnahmen) Einspielungen, die in die absolute Spitzengruppe gehören. Außerdem ist es sozusagen HIP-Brahms, denn Rubinstein hat als Jugendlicher, wenn nicht mit Brahms selbst, dann doch mit Musikern aus dessen Umfeld wenige Jahre nach Brahms' Tod musiziert.

Seit Jahrzehnten gehören diese Aufnahmen zu den Standard-Empfehlungen im entsprechenden Repertoire; da kann man tatsächlich wenig verkehrt machen.
(Während ich mit bei der Levine-Mahler-Box noch nicht so sicher bin, ob sich das, ungeachtet des niedrigen Preises, gelohnt hat...)

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#213 erstellt: 19. Dez 2010, 15:53
Ich überlege trotzdem, mir die Rubinsteinaufnahmen vorläufig zu sparen und mal etwas in die Brahmsbox mit Julius Katchen zu investieren. Ich lese sehr viel positives dazu und habe auch die Balladen mit Katchen in der Decca Piano Masterworksbox, die mir sehr gut gefallen, viel besser als Hakon Austbö.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#214 erstellt: 19. Dez 2010, 17:59
Hallo!

Katchen ist Geschmackssache, ich selbst mag ihn bei Brahms nicht, seine Intepretation der zweiten und dritten Klaviersonate halte ich -offen gesagt-, für verfehlt.

Aber das ist -wie schon gesagt-, Geschmackssache


MFG Günther.
Kreisler_jun.
Inventar
#215 erstellt: 19. Dez 2010, 21:18
Gerade bei der 1. und 2. Klaviersonate ist allerdings die Auswahl nicht besonders groß. Was stört Dich an Katchens Aufnahmen.
Es gibt die sehr guten, relativ späten Live-Mitschnitte Richters, aber die meisten Pianisten haben ja nur die 3. gespielt.

Da jedenfalls in meiner Katchen-Box weder dessen Konzert- noch die Kammermusikaufnahmen mit Suk und Starker enthalten sind, besteht der Überlapp mit der Rubinstein-Box nur in der 3. Sonate, den Balladen und einigen weiteren Klavierstücken. zwar ist Rubinsteins Einspielung der 3. Sonate auch sehr gut, aber diese Rubinstein-Box lohnt hauptsächlich wegen der Kammermusikaufnahmen, die Katchen-Box enthält nur Solowerke. Ich finde die schon ziemlich gut, allerdings ist das nicht alles Musik, mit der ich mich ausgiebig befasst habe und die ich auch nicht durchgehend so wichtig finde wie die Kammermusikwerke.

viele Grüße

JK jr.
Hörbert
Inventar
#216 erstellt: 19. Dez 2010, 21:54
Hallo!

Ich finde Katchens Interpretation fahrig und oberflächlich, aber das ist wie gesagt Geschmackssache. Die erste Sonate von Katschen gespielt kenne ich allerdings nicht.

Die drei Sonaten gibt es unter anderem mit Marie-Josephe Jude, m.E. eine durchaus anhörenswerte Interpretation. Energisch und doch ausdrucksstark und genau.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#217 erstellt: 20. Dez 2010, 15:20
Hallo Günther,

ich kenne von Katchen halt nur die Balladen von Brahms und die sind für mein Gefühl überhaupt nicht "fahrig", sondern in der dynamischen Nuancierung und lebendigen Agogik sehr genau. Die Sonaten interessieren mich auch nicht so wesentlich, ich habe Sviatoslav Richter bei 1 +2, Grimaud bei 2 + 3. Auch die ungarischen Tänze interessieren mich nicht wesentlich. Was mich sehr interessiert sind die späteren Klavierstücke. Ich habe nur Hakon Austbö. Der kriegt mit seinem etwas lethargischen Ansatz zwar die Balladen auch nicht kaput, aber ich verspreche mir da was vom Katchen. Gut - die Rubinsteinbox hole ich mir eventuell trotzdem.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#218 erstellt: 21. Dez 2010, 00:18
Die späten Klavierstücke passen allerdings auf eine CD. Wie gesagt, sind beim Rubinstein nur einige davon enthalten; die Boxen überschneiden sich nur in wenigen Werken.

(Die ungarischen Tänze gefallen mir allerdings in der Klavierversion sehr viel besser als in der Orchesterfassung. Aber ich würde nicht sagen, dass das Musik von der Relevanz der Klavierquartette oder Violinsonaten ist :D)

JK jr
Martin2
Inventar
#219 erstellt: 27. Jan 2011, 03:02
amazon.de
amazon.de

Diese beiden äußerst günstigen Boxen stehen auf meiner Planungsliste. Von Edwin Fischer las ich erst vor ein paar Monaten ein Buch über die Beethovenschen Klaviersonaten - kurz, knapp, unprätentiös und engagiert. Nun ja, Edwin Fischer ist ziemlich alt, aber ich würde diesen zu seiner Zeit wohl recht berühmten Pianisten doch mal gerne kennen lernen - auch wenn der Klang ziemlich schlecht sein dürfte. Und auch die Tureck höre ich mir gerne einmal an, um mal eine andere Sicht auf Bach zu haben als den Gulda - was Mike da empfiehlt, scheint ja überhaupt nicht mehr erhältlich zu sein.

Übrigens gibt es bei Membran noch so einige von diesen billigen Pianistenboxen mit älteren Aufnahmen, u.a. auch Sviatoslav Richter.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 27. Jan 2011, 03:03 bearbeitet]
Wilke
Inventar
#220 erstellt: 27. Jan 2011, 09:39
Beim Klavier dürfte der Klang noch zu ertragen sein, anders
ist es bei Orchestermusik.
Martin2
Inventar
#221 erstellt: 01. Aug 2011, 00:44
Ich erwäge mir, mal den Brahms mit Schmidt Isserstedt zuzulegen. Immerhin bin ich Norddeutscher und NDR Hörer in den 70ern und Brahms mit Schmidt Isserstedt war mir kein Unbekannter.

Vollkommen verwirrt bin ich allerding wegen den verschiedenen Angeboten.

Da gibt es folgendes:

jpc.de



oder auch:

amazon.de

Da kenne ich mich nun überhaupt nicht mehr aus.

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#222 erstellt: 01. Aug 2011, 20:51
Hi,

nimm bitte Letztere. Die erste Box ist eine Billig-Ausgabe mit fragwürdigem Mastering.

Hier immer noch sehr preiswert:
http://www.amazon.de...4343&sr=8-31&seller=

Ich komme leider gerade nicht darauf, für welche Plattenfirma die Einspielungen damals entstanden.
War aber ein kleineres Label (Accanta?). Die LPs müsste ich noch irgendwo haben.

Grüße
Frank
Martin2
Inventar
#223 erstellt: 01. Aug 2011, 22:23
Danke Frank für Deine Einschätzung. Dann werde ich mir in den nächsten Tagen mal den Schmidt Isserstedt auf Emi besorgen.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#224 erstellt: 28. Dez 2011, 16:55
Meine Anschaffungsplanungen im moment:

Diese Edition vom Freiburger Barockorchester. Mein Freund Klaus sagt, für ihn komme diese Box zu spät, er hat schon fast alles davon, aber bei mir steht sie ganz oben auf dem Wunschzettel, zumal mein Freund diese Aufnahmen großartig findet.

Nachdem ich mich mal wieder im Reklam Kammermusikführer festlas, bin ich auf die Regerschen Streichquartette gestoßen und hätte irgendwie Lust, sie mir zu holen. Es gibt eine Gesamteinspielung mit dem Berner Streichquartett auf CPO - ist die empfehlenswert?

Und soll ich mir irgendwann mal die große Haydnbox von Brilliant holen? Im moment wohl eher nicht, bin noch nicht mal vernünftig mit dem Brüggen durch. Aber mit 70 Euro bei JPC ist die Box erschwinglich. Aber im moment doch eher nicht.

Meinungen?

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#225 erstellt: 28. Dez 2011, 16:58
Hallo Martin,

Es gibt eine Gesamteinspielung mit dem Berner Streichquartett auf CPO - ist die empfehlenswert?

ja - uneingeschränkt.
Alternative:

amazon.de

Ich weiß aber nicht, wo man diese Ausgabe noch zu einem akzeptablen Preis bekommen kann.

Grüße
Frank
Hörbert
Inventar
#226 erstellt: 28. Dez 2011, 17:15
Hallo!

Ich habe beide Interpretationen, zur Zeit ziehe ich die Interpretation mit den Bernern entschieden vor.

Es ist natürlich eine Geschmacksfrage ob man die ältere Sicht der Dinge wie sie das Drolc-Quartett (das war für mich Jahrelang die Referenzinterpretation überhaupt) vermittelt bei dem Regers Wurzeln in der Tradition herausgestellt werden oder die Interpretation mit den Bernern die eher Regers die eher Regers eigenständigen Weg zwischen den Neudeutschen Wagnerianern und Schönbergs radikalem Kurs aufzeigen bevorzugt.

Jede der beiden Sichtweisen hat ihre Berechtigung.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#227 erstellt: 28. Dez 2011, 20:29
Danke für die Hinweise bezüglich des Regers. Aber unabhängig von der Interpretation scheint Euch die Musik jedenfalls zu gefallen und das stimmt mich hoffnungsfroh. Also werde ich wohl mal wieder eine Bestellung bei JPC loswerden.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#228 erstellt: 29. Dez 2011, 10:20
Hallo!

Ja, aus meiner Vorliebe für Regers Musik habe ich noch nie ein Hel gemacht, bei den Reger-Quartetten solltest du mit den beiden späten Quartetten Op. 109 und =p. 121 beginnen, diese beiden Werke sind gegenüber den älteren drei Quartetten gemilderter Reger.

Das zweifellos bedeutenste Werk des Zyklus dürfte das dritte Quartett Op. 74 darstellen, m.E. eines der bedeutensten Streichquartette überhaupt die im tonalen Bezugsrahmen jemals geschrieben wurden.

MFG Günther
Joachim49
Inventar
#229 erstellt: 29. Dez 2011, 19:42
Reger hören ist für mich meist eine Form des musikalischen Masochismus. Die ca. 20 Reger CD in meinem Besitz sehen nur selten das Tageslicht (eine zugegeben recht unglückliche Formulierung für einen Gegenstand, der bei Gebrauch in der Dunkelheit eines Players verschwindet). Sehr angenehme Erinnerungen habe ich allerdings an Regers Variationen und Fuge über ein Thema von Bach in einer Aufnahme mit Rudolf Serkin, aber ausgerechnet die ist nicht in meinem Besitz. Wahrscheinlich werde ich mir auch die Musik für Sologeige und -Bratsche irgendwann noch zulegen.
Kreisler_jun.
Inventar
#230 erstellt: 29. Dez 2011, 21:37
Ich habe vor einiger Zeit eine der Quartett-CDs des Mannheimer SQ gekauft, vermutlich die beiden letzten Quartette. Vermutlich auch erst zweimal gehört, aber so recht warm geworden bin ich damit nicht. Bei dem eher wenigen, was ich bislang kenne, würde ich wohl eher das Sextett, das Klarinettenquintett, evtl. ein Streichtrio empfehlen. Auch von den Solo-Cello-Sonaten war ich positiv überrascht. Ebenso von einiger Klaviermusik wie den berühmten Bach- und den ziemlich eingängigen Telemann-Variationen.
Reger kann relativ klar und klassizistisch sein, aber viele seiner Sachen finde ich extrem uneingängig: dicht und keine gut merkbaren Melodien. Später Beethoven, Brahms und auch etliches an späterer Musik des 20. Jhds. wie Bergs Lyrische Suite oder die Quartette Bartoks und Schostakowitsch sind dagegen fasslich und eingängig...
Wegen des günstigen Preises werde ich die cpo-Aufnahme der Quartette vermutlich aber doch irgendwann anschaffen, aus Vollständigkeitsgründen...
Martin2
Inventar
#231 erstellt: 29. Dez 2011, 23:42
Ja und ich kenne von Reger bisher auch nur die Mozartvariationen, die ich sehr schön finde, die romantische Suite, die ganz unbedingt ihre Momente hat und die Hillervariationen, die ich mal wieder hören müßte. Also kenne ich von Reger nur Orchestermusik auf knapp 2 CDs. Orgelmusik habe ich von ihm sicher schon mal im Orgelkonzert gehört, ohne daß sie bei mir in Erinnerung geblieben wäre.

Ich finde Reger aber grundsätzlich interessant. So wie Arnold Bax in England ist Reger kein großartiger "Tunesmith" und deshalb werden Strauss, Mahler, Elgar, Vaughan Williams immer populärer sein. Aber ich könnte mir vortellen, daß die Beschäftigung mit Reger doch lohnt, so wie ich zum Beispiel auch bei Bax inzwischen langsam weiter komme und sage: Doch, das ist doch sehr beeindruckend.

Reger hat halt einen sehr komplexen Stil, das merkt man auch in der Romantischen Suite und einigen der Mozartvariationen. Es ist komplex und verinnerlicht und eigentlich beständig irgendwie changierend. Ein Stil auch, bei dem es völlig unklar ist, inwiefern er "modern" oder "konservativ" ist. Schwerer Stoff aber auf jeden Fall.
Hörbert
Inventar
#232 erstellt: 30. Dez 2011, 00:49
Hallo!

Klar, Reger ist keine leichte eingängige Musik, seine Musik ist recht komplex und nimmt wenig Rücksicht auf etablierte Hörgewohnheiten, gerade seine Kammermusik gehört zu dem Anspruchvollsten auf dem Sektor der tonalen Musik überhaupt jemals geschaffen wurde.

Zu seinem Quartett Op. 54 Nr.2 z.B. bemerkt der Musikritiker Wilhelm Altmann 1903 das dagegen die späten Quartette Beethovens wie ein reines Kinderspiel erscheinen würden. Das Quartett Op.74 überforderte seinerzeit sowohl die Zuhörer wie die Kritiker gleichermaßen und gehört zweifelsfrei zu den bedeutesten Werken der Quartettliteratur überhaupt.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#233 erstellt: 30. Dez 2011, 01:21
Hallo Günther,

ich hörte von Reger gerade diese CD:

amazon.de

Warum wird das jetzt nicht angezeigt? Es handelt sich um eine Aurophon CD mit dem SWR Sinfonieorchester, von Salonen dirigiert im Fall der Mozartvariationen und von Zagrozek im Fall der romantischen Suite.

Mein Gott, diese CD ist ja richtig teuer geworden, 25 Euro. Die Mozartvariationen sind wirklich schön, aber auch die romantische Suite ist eigentlich großartig: Spätromantisch modern mit einem Touch Impressionismus, kaum eine Passage, die sich für ewig ins musikalische Gedächtnis der Menschheit einbrennen wird, aber nie ist Reger beleidigend simpel, sondern immer subtil. Ich höre das unheimlich gerne.

Allerdings weiß Reger auch ungeheuer gekonnt mit dem Orchester umzugehen - diese Fähigkeit wird mir bei den Streichquartetten eher fehlen, aber der Reklam Konzertführer hat mich da ein bißchen angespitzt.

Allerdings möchte ich von Reger, gerade durch die heutige Hörerfahrung, auch von den orchestralen Sachen noch das eine oder andere erwerben: Gibts da nicht noch ein Klavierkonzert und solche Sachen?

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#234 erstellt: 30. Dez 2011, 09:03

Martin2 schrieb:
Warum wird das jetzt nicht angezeigt?

Bei manchen Scheiben ist das leider so, insbesondere bei Downloads und nicht mehr erhältlichen CDs, wie in diesem Fall.

Hier das Cover:



Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 30. Dez 2011, 09:16 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#235 erstellt: 30. Dez 2011, 10:44
Hallo!

Ja, von Reger gibt es sowohl ein Violinkonzert:

jpc.de


Wie auch ein Klavierkonzert:

jpc.de

Beide Werke schätze ich sehr, diese Werke gehen weit über Brahms hinaus, zwar verläßt Reger nie den Boden der Tonalität aber er dehnt die Regeln zuweilen bis zum gehtnichtmehr.

Gerade in den Streichquartetten beweist er höchste Meisterschaft und zeigt das es kein Orchester braucht um eine epressive Klangfarbenmischung zu erzeugen. Ein weiteres empfehlenswertes Werk wäre noch das Klaviertrio Op.102 das mir persönlich in dieser Interpretation besonders zusagt:

jpc.de

Die Violinistin Christine Ragaz spielt im übrigen auch bei den Bernern mit.

MFG Günther
Joachim49
Inventar
#236 erstellt: 30. Dez 2011, 14:27
Ja, ja, das Violinkonzert. Reger selbst hat ja nach eigener Einschätzung (!) neben dem Beethoven und Brahmskonzert der Musikwelt ein drittes, ebenbürtiges Violinkonzert geschenkt. Das zeigt sich ja auch an der ungewöhnlich grossen Beliebtheit, deren es sich beim Publikum und vor allem bei den Solisten erfreut .
Ich habe einmal eine Auflistung all der Werke gesehen, die in Schönbergs musikalischem Privatzirkel (wie war auch noch der offizielle Name?) aufgeführt wurden. Da war unglaublich viel Reger dabei. Warum das so war, kann man leicht den kompetenten Ausführungen Hörberts entnehmen.
Leider muss ich ein paar Tage weg, sonst hätten mir die Beiträge Lust gegeben, die Reger'sche Kammermusik und die Konzerte mal wieder in den Player zu schieben.
Thomas133
Hat sich gelöscht
#237 erstellt: 30. Dez 2011, 18:01
Ich werde mich versuchen mehr in die Moderne einzuarbeiten da mir die Spätromantik oftmals zunehmend schwülstig vorkommt (merke da obwohl es noch nie meine favorisierte Epoche war trotzdem ein wenig eine Hörgewohnheiten-Veränderung) such ich eine Entschlackung in dieser Richtung die aber dennoch noch vorwiegend im tonalen Bereich bleibt. Das ist aber wohl neben der Renaissance wohl die Epoche in der ich am wenigsten bewandert bin aber dafür viele in diesem Forum sehr gut damit auskennen.
Ich dachte so in Richtung Kammersinfonien von Schönberg, in die Präludien von Shostakowitsch hab ich mal hineingehört und denke das mir das auch gefallen könnte, eventuell wäre ja auch zB Britten was für mich?
Irgendwo gabs da glaub ich schon mal eine Diskussion dazu im Forum, wo jemand mit ähnlichen Gedanken gespielt hat. Ich suche da mehr im Bereich der Sinfonik, Klaviermusik.
Vorschläge sind gerne erwünscht - auch von heute lebenden Komponisten wenn sie sich nicht allzu sehr im atonalen Bereich bewegen sollten.
(von Bartok und Strawinsky kenn ich übrigens schon einiges) Falls jemand die Stilistik von Gottfried von Einem kennt (wie zB seinem Klavierkonzert) - sowas würde mir gefallen, hat jemand zufällig Tips die in die ähnliche Richtung gehn?
grüße
Thomas
Klassikkonsument
Inventar
#238 erstellt: 30. Dez 2011, 19:55

Joachim49 schrieb:
Ich habe einmal eine Auflistung all der Werke gesehen, die in Schönbergs musikalischem Privatzirkel (wie war auch noch der offizielle Name?) aufgeführt wurden.


Verein für musikalische Privatauführungen. Überhaupt eine interessante Veranstaltung: es ging darum, vor allem aktuelle Werke kennenzulernen. Dabei sollte das Publikum sich jeder Bei- wie Missfallensbekundung enthalten.
Da ein Orchester natürlich nicht zu finanzieren war, wurden von Schönberg und seinen Schülern für diesen Rahmen eine Reihe von Bearbeitungen für Kammerensemble angefertigt: z.B. Strauß-Walzer (für ein Konzert, bei dem durch Versteigerung der Bearbeitungspartituren Geld akquiriert wurde), Bruckners 7. und Mahlers 4. Sinfonie oder eben die Romantische Suite von Reger.
Dieser Praxis verdankt sich auch eine Kammerversion des Lieds von der Erde von Mahler. Doch in diesem Fall wurde die Bearbeitung erst von dem Musikwissenschaftler Rainer Riehn vollendet.
Von einigen dieser Bearbeitungen gibt es auch Aufnahmen.

Kreisler_jun.
Inventar
#239 erstellt: 30. Dez 2011, 21:06

Thomas133 schrieb:

Ich dachte so in Richtung Kammersinfonien von Schönberg, in die Präludien von Shostakowitsch hab ich mal hineingehört und denke das mir das auch gefallen könnte, eventuell wäre ja auch zB Britten was für mich?
Irgendwo gabs da glaub ich schon mal eine Diskussion dazu im Forum, wo jemand mit ähnlichen Gedanken gespielt hat. Ich suche da mehr im Bereich der Sinfonik, Klaviermusik.
Vorschläge sind gerne erwünscht - auch von heute lebenden Komponisten wenn sie sich nicht allzu sehr im atonalen Bereich bewegen sollten.
(von Bartok und Strawinsky kenn ich übrigens schon einiges) Falls jemand die Stilistik von Gottfried von Einem kennt (wie zB seinem Klavierkonzert) - sowas würde mir gefallen, hat jemand zufällig Tips die in die ähnliche Richtung gehn?


Bin nicht ganz sicher, ob ich mich an etwas von Von Einem erinnere. Aber einen ähnlichen Klassizismus der 1950er findet man bei Boris Blacher, dem Hindemith der 1940er und 1950er, evtl. auch K.A. Hartmann, der allerdings deutlich mehr von Expressionismus hat.
Einigermaßen antispätromantisch ist der frühe Hindemith (Die sog. Kammermusiken lohnen sich auf jeden Fall), der neoklassizistische Stravinsky (Geschichte vom Soldaten, Violinkonzert, Pulcinella, Sinfonie in C, Psalmensinfonie, Sinfonie in drei Sätzen u.a.) Die bekannten frühen Ballette sind auch nicht gerade spätromantisch. Von Bartok lohnt eigentlich alles. Auf jeden Fall die Streichquartette, die 3 Klavierkonzerte, Konzert f. Orchester und Musik für Saiteninstrumente, Sonate f. zwei Klaviere/Schlagzeug usw. Am klassizistischsten sind das 3. KK, das Konzert f. Orchester und das Divertimento f. Streichorchester.
Hörbert
Inventar
#240 erstellt: 30. Dez 2011, 21:27
Hallo!

Na ja, da gäbe es z.B. die Groupe des Six von denen du dir vor allem einmal Arthur Honegger anhören solltest, weiterhin Frank Martin und unter Umständen noch Wilhelm Killmayer sowie Jean Françaix.

Natürlich auch Olivier Messiaen und Charles Koechlin um nur mal einige der tonaleren Komponisten zu nennen die mir gerade so einfallen.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#241 erstellt: 30. Dez 2011, 21:58
Hallo Thomas!

Also da gibt es wirklich eine ganze Menge von Komponisten, die irgendwie unter dem dann reichlich nichtssagenden Titel "Neoklassizismus" abgehandelt werden.

Also Du magst nicht so gerne Spätromantik, kannst aber der klassischen tonalen Moderne etwas abgewinnen.

Hier denke ich zunächst an den französischen Impressionismus, also Debussy und Ravel als den großen Namen. Einstiegswerke sind La Mere, Nachmittag eines Fauns und die Nocturnes von Debussy, von Ravel finde ich alles recht interessant, wenn Dir die Richtung gefällt, eventuell noch mal in den Delius rein hören.

Englische Musik ist hier überhaupt noch nicht genannt worden. Elgar ist natürlich spätromantisch, ich mag ihn aber sehr. Alles was später kommt, ist dann moderner. Also vor allem Vaughan Williams, vielleicht versuchst Du es mal mit der 2., der Londoner. Mit Britten kenne ich mich nicht sonderlich aus, allerdings sind die 4 Zwischenspiele von Peter Grimes sehr schön und der Young Persons Guide vor Orchestra sozusagen auch pädagogisch wertvoll. Waltons 1. Sinfonie gefällt mir recht gut, Bliss Coloursinfonie ( auf der schönen Naxos CD gekoppelt mit dem recht fetzigen Adam Zero). Ein jüngerer Komponist, den ich sehr schätze, ist Malcolm Arnold, dessen Sinfonien ich Dir besonders ans Herz lege.

In Amerika könnte Charles Ives etwas für Dich sein. Seine frühen Werke sind Spätromantik, aber frisch, dann aber geht das sehr in Richtung Polytonalität. Gershwin wiederum schreibt eine klassische Musik, die sehr in Richtung Jazz geht, vielleicht auch Swing. Rhapsodie in Blue ist der größte Klassiker, aber er schrieb auch ein schönes Klavierkonzert, aber auch sehr schöne Klavierstücke ( habe da eine leider kapute CD.

Nun kommen wir zu den Russen. Da nenne ich nur einen hier noch nicht erwähnten Namen: Prokoview. Die Klavierkonzerte sind toll, auch die meisten Sinfonien und die Klaviersonaten haben Pepp.

Kommen wir zu Skandinavien. Im Gegensatz zu Sibelius, den ich sehr schätze, der aber eindeutig Spätromantik ist, ist Nielsen stilistisch moderner und könnte auch was für Dich sein. Ich kenne die Sinfonien, lege Dir aber auch das Bläserquintett nahe.

Und wenn Du Lust hast höre auch mal in die Bachianas Brasilieras von Villa Lobos hinein. Das ist Bach mit brasilianischer Folklore in teilweise neoklassizistischem Gewand - eine interessante Mischung.

Also ich denke, es gibt für Dich bestimmt eine Menge zu entdecken, am besten hörst Du mal in das eine oder andere rein.

Gruß Martin
Thomas133
Hat sich gelöscht
#242 erstellt: 30. Dez 2011, 22:07
Hallo Hörbert,
dank an dir und dem Kreisler für die Tips. Nachtrag: Ebenso Martin, hab jetzt aber momentan keine Zeit deinen Beitrag zu lesen werde ich heute vor dem Schalfengehn noch nachholen.

Werde mal in gewisse Sachen reinhören, wie gesagt kenne ich schon einiges von Bartok aber von Hindemith kaum etwas sowie so gut wie Nichts von dieser Groupe de Six (ausser dem bekannten Pacific-Thema Honeggers).
Ich habe zufällig per Youtube in ein paar Sachen von Schnittke hineingehört, das geht zB schon ziemlich in die Richtung die ich suche. Das Concerto per Pianoforte oder das Klavierquintett gefällt mir sehr gut. Mal schaun was ich sonst noch so entdecke.
gruß
Thomas


[Beitrag von Thomas133 am 30. Dez 2011, 22:09 bearbeitet]
Thomas133
Hat sich gelöscht
#243 erstellt: 31. Dez 2011, 18:28
Hallo Martin,
ich hab jetzt in ein paar Hörbeispiele bzw. Youtube deiner Vorschläge reingehört, ich konnte jetzt aber eher nur Bruchstückhaft in zufällig gewählte Werke hineinhören wie zB etwas von der 1. und 4. Sinfonie Ives auf Youtube - da hat sich ja wirklich jemand ordentlich gewandelt in der Zwischenzeit. Die 4. klingt ja ehrlich gesagt zum. auf den ersten Horcher etwas kurios vor allem im Allegretto wie eine außer Rand und Band geratene Zirkusband die kurz vor dem Amok steht. Und die 1. ist wie du schon geschrieben hast eher spätromantisch aber zum. nicht so dick aufgetragen wie bei manch anderen Komponisten dieser Epoche.
Prokofiev kenne ich bereits schon, manches finde ich ziemlich gut, manches weniger - das Klavierkonzert, die 3.,4. und 5. Sinfonie sind ja in dem Bereich des gewünschten, also noch nicht allzu sehr expressionistisch aber auch von diesem gewissen Pathos der Spätromantik wegkommend.

Kennst du auch Michael Tippett? Sowas geht auch ungefähr in die Richtung wie ichs suche...
http://www.youtube.com/watch?v=ekTqSv5oA3I

Malcolm Arnold das war ja angeblich der, der auch diesen Gassenhauer bei der Filmmusik "Die Brücke am Kwai" (The Bridge on the River Kwai) geschrieben hat, also dieses gepfeiffe da.
Ich hab jetzt erstmal auf Youtube nur eine Sonatina für Klavier und Klarinette von ihm auftreiben können, klingt ganz gut aber müsste noch etwas Sinfonisches von ihm hören um einen guten Eindruck seiner Stilistik zu gewinnen.

In Villa Lobos hab ich auch etwas hineingehört, erinnert mich streckenweise an (aber wohlgemerkt hochwertige) Filmmusik, also nicht abwertend gemeint. Klingt auf jeden Fall spannend. Werd ich noch in mehr hineinhören um auch hier ein besseres Bild machen zu können.

Und in die von Hörbert vorgeschlagenen werde ich natürlich auch mal hineinhören.

gruß
Thomas
Martin2
Inventar
#244 erstellt: 31. Dez 2011, 19:40
Hallo Thomas,

ja das Allegretto der 4. von Ives ist schon ein ein bißchen extremeres Stück Musik, das ich aber sehr mag. Absolute Klassiker sind dagegen die Three Places in New England, the Unanswered Question und Central PArk in the Dark. Auch die Holidays Sinfonie ist sehr eindrucksvoll.

Ein paar Empfehlungen:

amazon.de

Hier hast Du in guten Einspielungen mit dem Boston Symphony Orchestra gleich drei der Klassiker der Moderne. Weitere gute CDs die ich habe, sind die Leonard Bernstein Einspielungen der 2. und 3. Sinfonie und der Unanswered Question, eine gute Einspielung der 1. und einiger moderner Werke bei RCA Navigator, the Holidays Symphony mit Hausschildt auf Berlin Classics.

Abraten möchte ich Dir bei Ives aber von Naxos. Die Klaviersonaten und die Streichquartette waren recht enttäuschend, die Violinsonaten sind besser, aber auch da mag es besseres geben. Naxos zu kaufen ist da Geiz am falschen Ende.

Im übrigen mag es Dir mit Ives so gehen, daß Dir auch das Frühwerk gefällt. Das hat nichts zu tun mit dick aufgetragener Straussscher oder Regerscher Instrumentation und auch Melodik, sondern die Musik bleibt durchsichtig und entfaltet einen schlichten Charme und ich persönlich mag diese frühen Werke sehr gerne.

Bei Malcolm Arnold wiegesagt unbedingt die Sinfonien und hier empfinde ich die Naxossachen als gut. Wenig anziehend empfand ich dagegen die Klaviersachen und auch die Klavierkonzert für 2 Klaviere haben mich nicht von Hocker gehauen. Keine in allen Strecken großartige, aber teilweise fetzige Musik in Richtung des "Brücke am Kwai Marsches" bieten dagegen die sinfonischen Tänze, auch bei Naxos erschienen. Die Kammermusik empfinde ich teilweise auch sehr schön, eine CD mit einem Klaviertrio und anderen Sachen habe ich von Naxos, sehr schön.

Also ich begnüge mich mal mit diesen beiden Komponisten, sonst wirds zu lang.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 31. Dez 2011, 19:43 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#245 erstellt: 31. Dez 2011, 19:52
Hallo!

Eventuell kämen für dich auch einige Vertreter der neuen Musik in Betracht die nicht nach den regeln der Tonalität komponieren und die in den 50ger Jahren Stücke geschrieben haben bei denen man die erweiterten Strukturen nicht so ohne weiteres heraushören kann, so zum Beispiel Henry Dutilleux mit seinen beiden Symphonien oder auch die 4. und 5. Symphonie von Ernst Krenek.

Zudem gibt es noch zwischen Bohuslav Martinu und Kurt Weill einiges an tonal orientierter Musik, Harald Genzmer, Charles Camille Saint-Saëns oder auch Werner Egk sind ebenfalls Komponisten die du dir einmal anhören kannst.

Allerdings nimmt schon seit den 20ger Jahren des vergangenen Jahrunderts die Zahl rein tonal strukturierter Werke rapide ab, aktuelle tonal strukturierte Werke düftest du auf dem Setor der E-Musik mit der Lupe suchen können, hier wäre wohl die Suche nach Filmmusik ergiebiger, hier wird immer noch ein sehr großer Teil nach tonalen Strukturen komponiert.

MFG Günther
Thomas133
Hat sich gelöscht
#246 erstellt: 31. Dez 2011, 20:20
Hallo Martin und Hörbert,

nochmals danke für die Tips, ich werde in den nächsten Tagen ausführlicher darauf antworten.


Hörbert schrieb:

Allerdings nimmt schon seit den 20ger Jahren des vergangenen Jahrunderts die Zahl rein tonal strukturierter Werke rapide ab, aktuelle tonal strukturierte Werke düftest du auf dem Setor der E-Musik mit der Lupe suchen können, hier wäre wohl die Suche nach Filmmusik ergiebiger, hier wird immer noch ein sehr großer Teil nach tonalen Strukturen komponiert.


Ich habe mich vor meiner Klassikzeit vorwiegend mit Filmmusik beschäftigt und höre heute noch immer gerne manches von Williams, Elfman oder Korngold. Das Problem ist halt bei der Filmmusik dass das Meiste in diesem Sektor entweder (vor allem wenn es romantisch sein soll) in seichtem Kitsch ausartet (was ich ja gerade nicht will) oder Vieles auch eher an Instrumental-Pop als an Klassik erinnert. Aber ich denke es läßt sich trotzdem noch Einiges in der Klassik vorfinden, Komponisten wie van Einem, Martinu, Bartok, Shostakowitch sowie oben Erwähnte (und sicher noch der Eine oder Andere mehr) gibt es ja zum Glück auch noch, so das ich zum. vorläufig noch nicht dazu "gezwungen" bin zur Filmmusik auszuweichen

grüße, guten Rutsch (wenn man im Suff ausrutschen sollte) und alles Gute an Euch und ans Forum für 2012
Thomas
Thomas133
Hat sich gelöscht
#247 erstellt: 04. Jan 2012, 22:19
Hallo,
ich habe jetzt mittlerweile wieder in Hörbeispiele hineingehört. Von Egk läßt sich auf Youtube leider nichts brauchbares finden, Saint-Saens kenne ich schon aber rechnet man den nicht noch zur Spätromantik? Genzmer habe ich auch leider keine Sinfonie oder Klavierkonzert auf Youtube gefunden (sofern er solches überhaupt geschrieben hat?)

Bei Krenek und Duttileux wurde ich fündig, stellenweise zwar interessant aber von dem was ich hören konnte (ich kann natürlich nicht alles komplett hören) würde ich dann doch eher Ives und Malcolm Arnold sinfonisch bevorzugen. Habe auch das Finale der 2.Sinfonie Honeggers angehört, trifft voll genau ins Schwarze was ich momentan suche. Wenn sogar wie ich auf Amazon sehn konnte Karajan sich dem sinfonischen Werk Honeggers gewidmet hat heißt das ja schon was.
Charles Koechlin könnte auch etwas für mich sein. Von Killmayer habe ich mal vorerst in einen Satz seiner 2.Sinfonie hineingehört (gibt glaub ich auf Youtube nichts anderes von dem) zum. von dem zu urteilen tut sich da für mich zu wenig (zu viele lange Noten und lang anhaltende Akkorde/Harmonien) sein Klavierstück II ist da schon besser.
Ist mir bewußt das es evtl. unfair sein kann aufgrund weniger Beispiele ein Urteil zu bilden aber ich auch erstmal Eindrücke über eine Stilistik gewinnen muß da ich weder zeitlich noch von dem was Youtube hergibt in einen zum. guten Teil des Werkumfanges aller vorgeschlagenen Komponisten hineinhören kann.

Also alles in Allem werde ich mir wohl auf jeden Fall die Sinfonien Honeggers, Ives, Arnolds besorgen, das Klavierkonzert von Schnittke (in seine Sinfonien müßte ich erst genauer hineinhören um zu wissen ob die mich auch ansprechen)

Dann könnte eventuell sinfonisches von Villa Lobos, manches von Koechlin und eventuell der von Kreisler vorgeschlagene Hindemith folgen.

Vorerst hätte ich ja dann genug auf meiner Wunschliste bzw. zum hören.

grüße
Thomas
flutedevoix
Stammgast
#248 erstellt: 05. Jan 2012, 03:29
Hallo Thomas,

vielleicht noch ein paar Ergänzungen meinerseits:

  1. bei den von dir genannten Werken möchte ich dir die Sinfonien von Villa-Lobos unbedingt ans Herz legen! Die Aufnahmen bei cpo sind sehr gut!
  2. Eine Überlegung könnten auch die Sinfonien Martinus sein, die, falls ich das hier richtig überblicke noch nicht genannt wurden.
  3. Jean Françaix, hier die Kammermusik (u.a. das Bläserquintett): man merkt, daß er aus dem gleichen Land wie Honegger und Koechlin kommt!
  4. Noch ein Franzose: Darius Milhaud. Auch hier die Sinfonik, ebenfalls sehr gute Aufnahmen bei cpo. Aber auch kammermusikalisch einiges sehr Interessantes.


[Beitrag von flutedevoix am 05. Jan 2012, 03:30 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#249 erstellt: 05. Jan 2012, 11:44
Hallo!

Harald Genzmer hat ein recht bekanntes Orgelkonzert und ein recht bekanntes Gitarrenkonzert geschrieben, hier sollte sich etwas finden lassen.

Wenn dir Honegger gefällt sollten dir auch eigentlich die zweite bis sechste Symphonie von Karl Amadeus Hartmann gefallen die erste, siebte und achte sowie die Gesangszene solltest du erstmal aussen vor lassen. Weiterhin kämen noch von Stravinski die Symphonie in C sowie die Symphonie in drei Sätzen in Betracht.

Bei Killmayer wäre m.E. für dich die dritte Symphonie, das Klaviertrio "Brahms-Bildniss" und "Schumann in Endenich" von Interesse.

MFG Günther
Thomas133
Hat sich gelöscht
#250 erstellt: 12. Jan 2012, 23:50
Danke Hörbert und Flutedevoix für die Tips,

ich habe gerade in Karl Amadeus Hartmanns 4. hineingehört, gefällt mir auch...und Martinu schätze ich sowieso schon sehr, ich kenne zwar bislang nur ein paar Sachen aber da wird sicher noch mehr folgen. Milhaud habe ich in die 1.Sinfonie reingehört (ich schätze mal das wird wahrscheinlich von mal zu mal expressionistischer deswegen wagte ich mich erstmal nur an die 1. ), gefällt mir auch und ich könnte sogar noch etwas mehr Moderne darin vertragen falls die in den späten Sinfonien mehr und mehr in Erscheinung tritt.
Das alles zu hören braucht jetzt natürlich alles seine Zeit, die vielen Vorschläge und Entdeckungen die ich da jetzt gemacht habe müssen erstmal sorgfältig durchgehört werden. Klassik ist ja schliesslich nicht oberflächlich also sollte man auch nicht oberflächlich im Eiltempo so viel wie möglich durchhören. Ich glaub ich bin jetzt locker bis zum Ende des Jahres mit euren Vorschlägen versorgt, überhaupt da ich ja schliesslich noch weiterhin auch meine bislang bevorzugten Epochen (Barock-Frühromantik) hören werde. Kann ja ab und zu mal im "Was höre ich gerade jetzt" schreiben wie mir dann letztendlich das Eine oder Andere nach genauem durchhören gefällt.

Hab jetzt die letzten Tage kaum Musik gehört sondern eher Dokus von Youtube runtergeladen und angeschaut, da gibts ja sehr interessante Sachen wie zB Bernsteins "Young People´s Concert" und seine "Unanswered Question - Six Talks at Harvard"-Reihe und hab davon schon einen Teil von der Krise im 20.Jahrhundert angeschaut. Desweiteren auch Dokus über Schönberg - dachte mir wenn schon paar Gehminuten von hier die Geburt der 12-Ton-Musik stattfand, sollte ich mich mal näher darüber informieren. Da kam auch manchmal Schönberg selber zum Wort, er sah sich wohl als eine Art Entdecker der - noch - verkannt bleiben würde da es den Menschen neu und noch nicht vertraut wäre. Da paßt dann auch gut seine Aussage das er froh wäre wenn man später mal seine Melodien kennt und nachpfeift. Das klingt wie nach einer Hoffnung auf einen kompletten Durchbruch der 12-Ton-Musik in allen Belangen, sozusagen mind. gleichwertig zur tonalen Musik akzeptiert. Sicher ist sie heute anerkannter als zu seinen Lebzeiten, aber vom Melodien nachpfeifen - selbst innerhalb von Klassikkreisen - (garnicht davon zu denken wie Mozarts Arien in Prag vom Volk gepfiffen wurden, wie er in einem Brief berichtete) sicher recht weit entfernt.
Ich hätte übrigens an diejenigen die sich damit auskennen eine Frage. Gilt die 12-Tonreihe bei einem merhstimmigen Werk für jeweils eine Stimme also das zB die Violine mit Achteln mehr 12-Ton-Reihen in der gleichen Zeit vollendet als das Cello das in Vierteln spielt oder muss die 12-Tonreihe auf alle Stimmen auf einmal angewandt werden?
Gelten die Variationen für Orchester als 12-Ton-Werk? Da ich da Ton-Wiederholungen ausmachen konnte kann ich mir das nicht vorstellen oder hat man das nicht immer so genau genommen?

grüße
Thomas
Hörbert
Inventar
#251 erstellt: 13. Jan 2012, 11:35
Hallo!

Ja, Schönbergs Variationen für Orchester Op. 31 sind ein "klassisches" Zwölftonwerk.

Nein, selbst Schönberg hat seine Regeln nicht immer ganz genau genommen , von seinen Schülern und den nachfolgenden Komponisten ganz zu schweigen.

Die von Schönberg aufgestellen Regeln für Zwölftonkompositionen sollte man eher als Emfehlungen betrachten als als Regelkanon.

Schon zu Wagners Zeiten waren die Regeln der tonalen Komposition dermaßen aufgeweicht und gedehnt das sie nur noch eine Konvention darstellten die zwar noch beachtet aber gleichzeitig so ausgelegt wurde das sie im eigentlichen Sinne unterlaufen wurden.

Eigentlich haben Hauer, Skriabin, Schönberg, Ives und andere den Bruch nur noch Öffentlich gemacht und die späteren Zwölftonsysteme (es gab -und gibt-, neben Schönbergs noch andere) und sonstige Versuche der Neufassung eines Regelwerkes entstanden aus dem Bedürfnis diverser Komponisten heraus erstmal für sich selbst ein neues Regelwerk zu kreieren das etwas Ordnung in den Zustand der "freien" Atonalität zu bringen.

MFG Günther
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