DGG Pressungen der 70er Jahre

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grobifrank1976
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Jan 2019, 13:23
Hallo zusammen,
mir ist aufgefallen, dass DGG-Aufnahmen auf Vinyl aus den 70er Jahren wohl im Allgemeinen nicht so gesucht sind wie die älteren Sachen mit dem großen Tulpenkranzlabel. Ich selbst habe auch schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass 70er Jahre-Aufnahmen wirklich oftmals nicht so dolle sind. Das scheint wohl auf den Geschmack der Tontechniker zurückzugehen. Die Musik klingt irgendwie flach und glattgebügelt, der Bass kommt nicht so gut durch und es gibt grundsätzlich irgendwie keine Tiefe, etc.
Meine Frage:
Weiß jemand, wie es mit 70er-Jahre-Neuauflagen älterer Aufnahmen aus den 60ern aussieht? Hat man dabei die alten Aufnahmen originalgetreu belassen oder auch neu abgemischt? Haben diese Platten den gewohnt guten Klang der alten Platten mit dem Tulpenlabel?
Freu mich auf eure Meinungen!
Frank
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 05. Jan 2019, 16:32
Hi Namensvetter,

grds. gehe ich davon aus, dass Reissues wie Resonance, Privilege oder in Boxen von Aufnahmen der 138 xxx- oder 139 xxx-Serien ohne weiteres Remastering veröffentlicht wurden. Ob und wie groß klangliche Unterschiede zu den Ursprungspressungen sind, ist IMHO Sammler- und audiophilen Latein. Die gleichen Fragen stellen sich ja auch bei anderen Labeln, mit teilweise größerer Anzahl von Wiederveröffentlichungsserien, wie z. B. bei Decca. Ich persönlich habe da nie viel drauf gegeben. Erstausgaben sind immer auch eine Preisfrage, bei konflitärem Verhältnis von Alter zu Erhaltungszustand. Und: man darf nicht ganz außer Acht lassen, dass ein Markt und seine Verkäufer ein virales Interesse an der entsprechenden Legendenbildung haben.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 05. Jan 2019, 16:33 bearbeitet]
op111
Moderator
#3 erstellt: 07. Jan 2019, 01:55

Hüb' (Beitrag #2) schrieb:

grds. gehe ich davon aus, dass Reissues wie Resonance, Privilege oder in Boxen von Aufnahmen der 138 xxx- oder 139 xxx-Serien ohne weiteres Remastering veröffentlicht wurden.

Mir fällt zumindest ein Gegenbeispiel ein, Brahms 2. Abbado, die Resonance ist erheblich besser.


[Beitrag von op111 am 07. Jan 2019, 01:56 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 07. Jan 2019, 08:05
Hallo Franz,

wie äußerst sich das und was mag da passiert sein?

Viele Grüße
Frank
op111
Moderator
#5 erstellt: 07. Jan 2019, 12:35
Hallo Frank,
diese Frage nach dem Processing musst du den damals Verantwortlichen der DGG stellen.

Meine alte Resonance LP (ca. 1981) hat erhebliche klangliche Verbesserungen gegenüber der alten Originalausgabe, die ich vor längerem dem Recycling zugeführt habe.
Das ist wahrscheinlich nicht nur ein simples Remastering sondern eine komplett neue Bearbeitung.
Der Baßbereich unter 100 Hz ist deutlich kräftiger, bei 40 Hz sind es 10dB oder mehr.
Der etwas zu präsente Mittenbereich wurde korrigiert und etwas Brillanz hinzugefügt.
Im Grunde klingt sie deckungsgleich mit der der CD Ausgabe in der Abbado-Edition (bis auf Klirr, Rauschen und Rumpeln).

Diese Behandlung wünscht man sich vielen der inflationär erscheinenden Sammelboxen.
Leider liegt denen meistens ein Master aus den 1990ern oder gar das Original zu grunde.
Gemessen am Preis ( max. 2 € / CD) ist das ja auch nicht verwunderlich.



[Beitrag von op111 am 07. Jan 2019, 12:39 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 07. Jan 2019, 12:40
Hm. Könnte ja sein, dass das ein (digitales) Remastering im Vorgriff auf eine CD-Veröffentlichung war, wenn aus 1981 stammend?
op111
Moderator
#7 erstellt: 07. Jan 2019, 12:42
Ob man so weit gedacht hat?
Und dazu noch kundenfreundlich?


[Beitrag von op111 am 07. Jan 2019, 12:43 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 07. Jan 2019, 12:49
Andere Erklärung:
Bei der Produktion des Reissues hat man festgestellt, dass bei der Erstausgabe solch massive Fehler gemacht wurden, dass ein Remastering zwingend wurde. Ich kann mir halt nicht vorstellen, dass ein Remastering-Aufwand "ohne Not" betrieben wurde.

Viele Grüße
Frank
op111
Moderator
#9 erstellt: 07. Jan 2019, 12:56
Die meisten DGG LPs klingen so dünn wie die Erstausgabe der 2. (Ausnahme: einige Karajan-LPs)
Brahms 2. war kein Hit wie die Alpensinfonie mit HvK bei dem man unter Nachbesserungsdruck hätte geraten können.
Wer weiß ...
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