Wie gut sind Wagners frühe Opern?

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Martin2
Inventar

#1 erstellt: 21. Okt 2008, 16:49

Ich habe mir das Decca Box set mit allen berühmten Wagneropern gekauft. Alle Opern seit dem fliegenden Holländer sind darauf enthalten. Und in der Tat werden in Bayreuth ja nur diese Opern gespielt.

Aber was taugen die frühen Opern? Also Rienzi, die Feen, das Liebesverbot. Die Rienziouvertüre ist auf jeden Fall ein großer Knaller, sie war ja auch Titelmusik für Spiegel TV.

Kennt jemand diese Opern und kann etwas dazu sagen? Gerade weil ich mich mit dem späten Wagner so schwer tue und den fliegenden Holländer so liebe, könnte ich mir vorstellen, daß diese frühen Opern Wagners vielleicht für mich durchaus etwas wären. Rein interessehalber würde es mich interessieren. Wagnerianer vor!

Gruß Martin

Klassikkonsument
Inventar

#2 erstellt: 21. Okt 2008, 23:13

Hallo Martin,

Ich kenne die frühen Opern zwar nicht, aber man hört immer wieder, dass Wagner da seinen Stil noch nicht gefunden hatte, sondern vorhandene Stile kopiert: die Feen sind wohl Weber und Marschner verpflichtet, mit Rienzi soll er sich auf dem Gebiet der Grand Opera versucht haben, auf dem wohl Meyerbeer dominierte.
Von Rienzi hört man wohl in der Regel eine spätere, gestraffte Version.

Auch beim Holländer kann man Vorbilder erkennen, aber er ist schon was Eigenes, vielleicht einmal durch die große Geschlossenheit, andrerseits aber durch den Stilmix: Sentas Vater Daland singt auch für mich halbwegs erkennbar nach Art eines heiteren Singspiels, wo Text-Wiederholungen dazu gehören (besonders toll die Stelle, wo er umständlich Senta und Holländer für's Liebesduett allein lässt), beim Jäger Erik darf man sich an den Freischütz erinnert fühlen und der Holländer singt wohl schon einen wagnerschen Musikdrama-Stil (jedenfalls ganz sicher keine Text-Wiederholungen).

Viele Grüße

[Beitrag von Klassikkonsument am 21. Okt 2008, 23:14 bearbeitet]

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