Bach: Kunst der Fuge

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Sixtus
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 03. Jul 2004, 22:41

Liebe Freunde von Bachs "Kunst der Fuge",

mich würde interessieren, welche Interpretation dieses Werks Ihr empfehlen könnt. Da Bach keine Instrumentierungshinweise gegeben hat, sind ja die unterschiedlichsten Besetzungen denkbar. Ich selbst habe unter anderem eine Aufnahme mit Blockflötenquartett (Loeki Stardust Quartet), die ich ziemlich schrecklich finde. Die sehr strenge Aufnahme von Hesperion XX (Streicher und Bläser) höre ich ganz gern, ein bisschen akademisch klingt sie aber doch. Sollte man doch lieber auf eine (nicht zu wuchtige) Orgelinterpretation zurückgreifen? Kennt jemand eine gute (nicht romantisierende) Streichquartetteinspielung?

mahlerfreak
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 04. Jul 2004, 14:56

Emerson String Quartet auf DG
Quatuor Moaiques auf Astrée / Naive

Gerrit

Hilda
Stammgast

#3 erstellt: 05. Jul 2004, 14:48

Grigori Sokolov...

ich hab bisher noch keine Ensemble Fassung gehört, die mir gefallen hat... vielleicht sollt ich das Quator Mosaiques mal probehören...

Gruss
Klaus

mahlerfreak
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 05. Jul 2004, 14:52

vielleicht sollt ich das Quator Mosaiques mal probehören

Geht glaube ich nicht. Ich habe sie zwar empfohlen, aber mit dem Keller Quartett verwechselt. Da Du aber schon die mit Abstand beste Klaviereinspielung hast, brauchst Du vielleicht keine Ensembleeinspielung.

Gerrit

Hilda
Stammgast

#5 erstellt: 05. Jul 2004, 14:56

ups...

hab natürlich die Frage nach Streichquartettfassung nicht wahrgenommen

Geht glaube ich nicht. Ich habe sie zwar empfohlen, aber mit dem Keller Quartett verwechselt

na dann hab ich ja nix verpasst...

Gruss
Klaus

lutarg
Schaut ab und zu mal vorbei

#6 erstellt: 05. Jul 2004, 16:42

Wie ist denn die Emerson Aufnahme im Vergleich zum Keller Quartett? Bei letzterer finde ich das vibratolose Spiel etwas gewöhnungsbedürftig. Habe das Ganze mal in New York live mit den Juilliards gehört (in einer alten Schule für'nen Appel und ein Ei).

Lutz

Sixtus
Schaut ab und zu mal vorbei

#7 erstellt: 05. Jul 2004, 20:36

Danke für die interessanten Tipps!
Ich denke, das Keller-Quartett (das mir von anderen Aufnahmen in sehr guter Erinnerung ist) dürfte einen modernen, "fettarmen" Bach spielen, wie er meiner Auffassung entspricht.

Susanna
Hat sich gelöscht

#8 erstellt: 05. Jul 2004, 22:15

Da ich das Glück hatte, den großen (blinden) Organisten Helmut Walcha mit "Der Kunst der Fuge" zu erleben, war es für mich der Anlaß, mir von ihm eingespielte Orgelwerke Bachs zuzulegen. Walcha zählt man heute zu den Traditionalisten im Orgelspiel; er hat "Die Kunst der Fuge" selbst für Orgel bearbeitet. Folgende CD enthält u.a. dieses Werk:

Der interpretatorischen Linie Walchas folgt Gerd Zacher (er war, glaube ich, ein Schüler Walchas):

Gruß,
Susanna

zoe
Ist häufiger hier

#9 erstellt: 07. Jul 2004, 16:50

Wenn wir schon bei den fettarmen Aufnahmen sind, muss ich an die Aufnahme von H. Scherchen mit dem Orchester der Radio Svizzera Italiana erinnern. Auch wenn es kein Quartett ist, so bürgt Scherchens Temperament und Philosophie für entfettete Kost. War er doch, nachdem er wegen sozialistisch marxistischer Ideen von allen seinen Posten in der Schweiz enthoben worden war, wieder einmal in die (wenn auch nicht deutschsprachige ) Schweiz zurückgekehrt, um die Kunst der Fuge aufzunehmen. Dieses Werk spielte in seiner Auffassung von der Vorkämpferrolle des Künstlers in der Gesellschaft eine hervorragende Rolle und er hat es wiederholt mit anderen Orchestern aufgenommen.
(Nb. hat er den Beethoven Symphonien mit demselben Orchester eingespielt, durchaus zu empfehlen, mit besonderem Flair, Frucht einer intensiven Auseinandersetzung mit Beethovens Tempoangaben)

zoe