Zappa: “super genial“ oder doch alles nur Varese?

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Rudi7
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Apr 2007, 10:43
Hallo zusammen,
ich habe mir mittlerweile einiges von Stravinski, Ravel und auch Varese angehört.
Das Zappa ein gutes Verhältnis zu Varese hatte und ihn wohl auch Persönlich kannte habe ich ja schon gewußt,
aber das sein Werk so sehr von Varese beeinflußt wurde? Man könnte ja schon von Abschreiben sprechen!
Dies ist kein Frevel sondern erstaunen.
Hört mal Pierre Bouletz Varese mit den New York Phiharmonic und Ensemble Intercontemporan an,
da kommt einem ziemlich viel bekannt vor. Ich denke da auch an die Percussion von Ruth Underwood.
Ich hoffe auf eine angeregte Diskussion.
Grüße Rudi
JohnD
Stammgast
#2 erstellt: 23. Apr 2007, 14:00
Kann ich mir gut vorstellen, Rudi. Es gibt ja ein paar Leute, die auf der Brücke zwischen U- und E-Musik stehen. Zappa gehört sicher dazu.

Hatte doch den richtigen Riecher, dass Du eher moderne Sachen brauchst als die Romantik-Schinken ;-)

Daher empfehle ich Dir gleich noch ein paar tolle Sachen:

- Gerard Grisey: Les Espaces Acoustiques
- Conlon Nancarrow: "Studies" mit Ensemble Moderne
- György Ligeti: Kammerkonzert
WolfgangZ
Inventar
#3 erstellt: 23. Apr 2007, 17:15
Hallo, miteinander!

Ich würde da auch gerade an Nancarrow denken, an seine "Studies for Player Piano". Es gibt mehrere CDs auf einem vom Komponisten konstruierten Flügel.

Das ist Musik für Lochkarten noch vor bzw. zu Beginn der vollelektronischen Zeit, die auf einem mechanischen Klavier Effekte, vor allem eine Geschwindigkeit und eine rhythmische Komplexität erzeugt, welche von ein bis zwei Pianisten so nicht bewerkstelligt werden können, aber ganz real klingen.

Die Stücke erinnern an Ragtime und spätere Jazz-Rhythmik. Und durch Übereffekte auf der einen Seite und die maschinelle Strenge der Komposition auf der anderen ergibt sich das Paradoxon, dass quasi extremer Jazz und dessen absolutes Gegenteil zugleich entstehen.

Besten Gruß, Wolfgang
Audiodämon
Inventar
#4 erstellt: 24. Apr 2007, 14:04
Hallo,

auch wenn ich die Überschrift für doch etwas reißerisch halte, will ich meinen Senf dazu geben.

Gewisse Ähnlichkeiten mit seinen Idolen kann wohl kein Musiker, Komponist, Regisseur, Autor, Sportler, Politiker, Koch u.s.w. völlig ausschließen. Mal mehr, mal weniger. Zappa hat so viel Musik, mit unterschiedlichsten Elementen komponiert, dass eine solche Aussage wie die in Bezug auf Varèse, etwas zu weit gegriffen ist. Sicher gibt es Parallelen, gerade auch zu Stravinskis Rhythmik-Universum, jedoch konnte sich Zappa eigenständig entwickeln. Da ich selbst auch Musik "erstelle", weiß ich, welch starke Einflüsse einen "geiseln" können. Mich dagegen zu wehren wäre Blödsinn, da es für mich einfach zur Entwicklung dazu gehört. Covern ist da ja immer noch etwas völlig anderes. In der Musik das Rad neu zu erfinden, wäre wahrscheinlich für jeden sehr schwer und möglicherweise auch gar nicht sinnvoll. Ein Stück von mir ist z.B. sehr von Varèse inspiriert, unüberhörbar. Für mich ist Zappa unverkennbar Zappa. Auch ein Zappa Gitarrensolo ist für mich eine ganz eigenständige Form, die niemand sonst so spielt, oder spielte. Ein Ton zu hören genügt, das ist Zappa!

Wie immer: Alles nur meine Meinung.

René


[Beitrag von Audiodämon am 24. Apr 2007, 14:07 bearbeitet]
Rudi7
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Mai 2007, 07:43
Hallo Rene,
Du hast natürlich recht mit dem was du schreibst.
Die Überschrift ist wirklich Bild Niveau.
Ich bin Neuling in Sachen Klassik und da ich Frank Zappa wirklich sehr verehre, habe ich mir Varese angehört und wollte nur mein Erstaunen mitteilen,
wie ähnlich doch manche Passagen sind. Grade das percussion Spiel von Ruth Underwood fand ich sehr ähnlich.
Es ist natürlich legitim sich von Idolen beeinflussen zu lassen.
Wahrscheinlich ist das auch die Essenz einer Auseinandersetzung mit dem Werk von Varese.
Zappa ist und bleibt der Meister.
In diesem sinne
Rudi
Audiodämon
Inventar
#6 erstellt: 02. Mai 2007, 14:29

Rudi7 schrieb:
Hallo Rene,
Du hast natürlich recht mit dem was du schreibst.
Die Überschrift ist wirklich Bild Niveau.
Ich bin Neuling in Sachen Klassik und da ich Frank Zappa wirklich sehr verehre, habe ich mir Varese angehört und wollte nur mein Erstaunen mitteilen,
wie ähnlich doch manche Passagen sind. Grade das percussion Spiel von Ruth Underwood fand ich sehr ähnlich.
Es ist natürlich legitim sich von Idolen beeinflussen zu lassen.
Wahrscheinlich ist das auch die Essenz einer Auseinandersetzung mit dem Werk von Varese.
Zappa ist und bleibt der Meister.
In diesem sinne
Rudi


So ist´s!!!
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