Gehäusegrösse Bassreflxboxen gegen geschlossene B.

+A -A
Autor
Beitrag
Leisehöhrer
Inventar
#1 erstellt: 11. Apr 2004, 20:27
Hallo,

Wie muss die Gehäusegrösse geändert werden wenn ich Lautsprecher mit Bassreflex zu einem geschlossenem System umbauen möchte möchte ?

Gruss und frohe Ostern wünsche ich

leisehörer
Patrick
Stammgast
#2 erstellt: 11. Apr 2004, 20:42
Kommt drauf an was du erreichen willst. Wenn man einfach nur die Bassreflexöffnung verschließt bekommt man einen recht frühen aber sehr flachen Abfall zu tiefen Frequenzen.
Die tiefste Grenzfrequenz ohne Überhöhung bekommt man, wenn man das Gehäusevolumen etwa halbiert. Das ist allerdings nur ne sehr grobe Faustregel, bei der es durchaus Ausnahmen geben kann.

Gruß,
Patrick
Leisehöhrer
Inventar
#3 erstellt: 12. Apr 2004, 10:54
Hi,

mir geht es nicht darum den Bassreflekanal zu verschliessen. Ich möchte das Gehäuse neu berechnen und danach anfertigen. Ich hoffe das meine Bassreflexlautsprecher durch eine entsprechende Änderung von Gehäusevolumen und Dämmung zu guten geschlossenen Boxen werden. Die dann weniger Raumkritisch sein sollten.
Das Bassreflexrohr einfach nur zu verschliessen führt zu einer Fehlabstimmung. Was hörbar ist. Ich habe hier mal den Hinweis bekommen das sehr viele Chassis für Bassreflex wie auch für geschlossene Bauweise geeignet sind. In einem anderen Forum las ich das sich der Q Faktor der Chassis ändert wenn der Bassreflexkanal verschlossen wird.
Ich möchte meine Maestro Classic 2 Standlautsprecher ändern indem ich ein neues geschlossenes Gehäuse baue.
Die Weiche möchte ich so lassen. Dadurch zerstöre ich die Boxen auch nicht für immer.

Gruss leisehörer
ThirdEye
Stammgast
#4 erstellt: 12. Apr 2004, 10:57
Dafür brauchst du die TSP-Werte deiner Chassis. Einfach so was bauen bringt da auch nichts.
Leisehöhrer
Inventar
#5 erstellt: 12. Apr 2004, 12:10
Können diese Werte aufgrund der Konstruktion errechnet werden ?
rottwag
Stammgast
#6 erstellt: 12. Apr 2004, 12:28
Hallo Leisehöhrer!

Ich kann mich erinnern, dass du mir mal in einem Thread geantwortet hast, dass es durch das Verschließen des BR-Kanals zu einer Fehlabstimmung kommt.

Ich kann dies weder aus meiner Praxis noch aus theoretischen Berechnungen nachvollziehen:

Wenn Chassis mit relativ niedrigen Qts-Werten verbaut sind (0,6 oder kleiner), was in höherwertigen LS auf jeden Fall der Fall sein wird, so begrenzt man die LS ausschließlich im Tiefbass. Die Gesamtgüte wird sich dann etwa bei 0,5 - 0,6 (QTc) einpendeln, was eigentlich die optimale Güte für gutes Ein/Ausschwingverhalten darstellt.

Probiere es doch einfach mal, deine BR-Kanäle mit zusammengerollten Socken provisorisch zu verschließen. Du wirst merken, dass es keine Überhöhung im Grundtonbereich oder ähnliches gibt, sondern das lediglich der Tiefbassbereich gedämpft wird. Der Frequenzgang fängt früher an zu fallen, fällt allerdings flacher als im BR-Betrieb. Dafür erhält man u.U. einen präziseren Bass.

Gerade im geschlossenen Betrieb sind die Chassis wesentlich weniger anspruchslos, was das genaue Volumen betrifft.

Ein Problem würde ich nur bei Chassis sehen, die einen sehr niedrigen QTs aufweisen (0,2), da in diesem Fall bei verschließen des BR-Kanals die Frequensverlauf zu früh abfallen würde und das Chassis zu "fest" und "schwingungsunwillig" wäre...

Ich bin natürlich für andere Meinungen trotzdem offen...


Gruß
Leisehöhrer
Inventar
#7 erstellt: 12. Apr 2004, 12:57
Hi,

im audiovideoforum schrieb Manfred Zoller das die geschlossene Box immer grösser sein muss weil sonst der Q-
Faktor steigt womit dröhnen vorprogramiert währe.
Ich habe meine Boxen mit Knetmasse verschlossen und war mit dem Ergebniss nicht zufrieden. Es hörte sich in Teilbereichen besser an. Trotzdem blieben Unstimmigkeiten die mich verunsichern. Kann natürlich an der Raumakustik liegen. Bei meinem Subwoofer habe ich das auch so ausprobiert und fand es ebenfalls nur in Teilbereichen besser auf kosten der Stimmigkeit insgesammt. Schwer zu beschreiben was da nicht stimmte. Ich versuche es mal :
Der Bass wurde in beiden Fällen präziser. Ich hörte dafür Verfärbungen die sich über den ganzen Mittelton streckten.
Auch da kann es sein das mein Hörempfinden an den vorherigen Klang so gewöhnt weswegen ich nicht mehr objektiv sein konnte.
Ich denke immer das die Boxen wie auch der Subwoofer mit Bassreflex abgestimmt werden und das ein Geschlossenes System eine andere Weiche benötigt wenn das Volumen der Gehäuse gleich bleibt.

Gruss leisehörer
Patrick
Stammgast
#8 erstellt: 12. Apr 2004, 13:28
Verfärbungen im Mitteltonbereich? Das ist Unsinn.

Die Güte des Einbaus ändert nur etwas am unteren Ende des Übertragungsbereichs. Wenn man bei einer Bassreflexbox die Bassreflexöffnung verschließt bekommt man eine viel zu große geschlossene Box. Damit eine niedrige Güte, keine hohe.
Damit fangt der Frequenzgang schon im Grundtonbereich an zu fallen und dadurch kann es so klingen als ob der Mitteltonbereich zu laut ist.
bukowsky
Inventar
#9 erstellt: 12. Apr 2004, 13:34
gibts vom Hersteller keine Einbau-Empfehlungen?
Leisehöhrer
Inventar
#10 erstellt: 12. Apr 2004, 15:43
Wenn der Mittelton dadurch zu laut werden kann dann ist das doch wie verfärben. Verfärben ist doch wenn ein bestimmter Frequenzbereich zu leise oder zu laut ist oder sehe ich da was falsch.
Der Hersteller hat natürlich keine Einbauempfehlung gegeben. B&W oder Canton würde solche Angaben doch auch nicht machen. Oder hast Du den Chassishersteller gemeint ? Die sollen ja gar nicht mehr gebaut werden.
Mich wundert das ein Fachmann wie es Manfred Zoller ist eine so andere Meinung über die Gehäusegrösse haben kann wenn es so klar anders sein soll.
bukowsky
Inventar
#11 erstellt: 12. Apr 2004, 15:57

~~
Der Hersteller hat natürlich keine Einbauempfehlung gegeben. B&W oder Canton würde solche Angaben doch auch nicht machen. Oder hast Du den Chassishersteller gemeint ? Die sollen ja gar nicht mehr gebaut werden.
~~


klar meine ich den Chassis-Hersteller ...
Such doch im Web über eine Suchmaschine, vielleicht gibts irgendwo eine Gehäuse-Empfehlung oder TSP.
Leisehöhrer
Inventar
#12 erstellt: 12. Apr 2004, 16:15
Die Chassis sind für mich nicht identifizierbar. Die Angaben auf der Magnetseite sind unzureichend. Der Hersteller ist gar nicht angegeben. Soll aber LPG sein.
Was zu lesen ist sind diese Angaben : 1 1328 06
8 Ohm 2296
Leisehöhrer
Inventar
#13 erstellt: 12. Apr 2004, 19:32
Hallo Patrick,

ich habe nochmal in einem Buch nachgesehen um herauszufinden wie sich der Q-Faktor einer geschlossenen Boxen verändert wenn die Grösse des Gehäuses verändert wird. Da habe ich gelesen das umso kleiner das Volumen der Box ist desto höher wird die Brems und Federwirkung und damit die Resonanzfrequenz und der Q-Faktor.
Ich war bisher der Meinung das gerade geschlossene Boxen den Nachteil hatten besonders gross sein zu müssen im Gegensatz zu Bassreflexkostruktionen.
Ich bin jetzt wirklich ettwas Ratlos was nun richtig ist.
Ich würde mich freuen wenn sich noch mehr Fachleute dazu äussern würden. Das scheint ja ein Thema zu sein bei dem die Antworten gar nicht so klar sind.

Gruss leisehörer
rottwag
Stammgast
#14 erstellt: 12. Apr 2004, 19:38
Hallo Leisehöhrer,

ich bins nochmal:

Also, der Mitteltonbereich verfärbt sich nicht, da selbst bei recht hoch abgestimmten BR-Boxen höchstens schon der Grundtonbereich abgesenkt wird. Im Normalfall fängt der Verlauf halt eher ab 100-200 Hz abwärts "zu fallen an". Es tritt dadurch aber in KEINEM Frequenzbereich eine Überhöhung auf!

Was Patrick meinte ist, dass durch die Absenkung des Bass/Grundtonbereichs (schlankere Abstimmung) der Mitteltonbereich lauter wirkt. Dies ist aber nur im Verhältnis zu dem Baßbereich zu sehen.

Letztendlich kommt es doch darauf an, dann man am Hörplatz einen ausgeglichenen Frequenzgang erhält. Wenn man nun einen recht kleinen Raum hat, dann kann man dies u.U. auch mit "bassgeschwächten", geschlossenen Lautsprechern erreichen. Dies hat dann nichs mit Fehlabstimmung, Verfälschung oder Überhöhung zu tun.

Mein Tipp: Suche dir einen Titel, welcher möglichst nur den Mitteltonbereich anspricht und höre diesen mit offenem/geschlossenem Bassreflexkanal. Du wirst feststellen, dass keine Verfälschungen hörbar sind.

Bin mal gespannt auf dein Ergebnis.


Beste Grüße
Patrick
Stammgast
#15 erstellt: 12. Apr 2004, 19:42
Das kannst du mit einem Simulationsprogramm (z.b. WinISD) sehr einfach ausprobieren. Bei nem Chassis das für beide Einbauarten geeignet ist kommt bei einer Lehrbuchabstimmung für Bassreflex etwa das doppelte Gehäusevolumen von der Lehrbuchabstimmung geschlossen raus.
Ist auch nicht ganz so verwunderlich, arbeiten doch in einem kleinen Frequenzbereich 2 Chassis (ein echtes und eins aus Luft) gegen das Gehäusevolumen.
Leisehöhrer
Inventar
#16 erstellt: 12. Apr 2004, 20:23
Das würde ja bedeuten das ein verschliessen von Bassreflexöffnungen immer schlecht sein muss weil das Gehäuse dann zu gross ist (Was ich irgendwie noch nicht als sicher ansehe).
Ich möchte ja den Weg über ein neues Gehäuse gehen. Geschlossene Boxen müssen auch anders gedämmt werden soviel ich weiss. Dann also nicht mehr an den Innenwänden sondern mehr zur Mitte oder ?
1. Wenn das Gehäuse einer geschlossenen Box verkleinert wird steigt der Q-Faktor.
2.Wenn der Q-Faktor steigt ist das so als wenn der Magnet kräftiger ist und das führt zu weniger Basspegel im unteren Bassbereich.
3. Das verkleinern des Gehäuses und der damit verbundene höhere Q-Faktor erhöht den Pegel im höheren Frequenzbereich.
Sehe ich 1.,2. und 3. richtg ?
Patrick
Stammgast
#17 erstellt: 12. Apr 2004, 20:33
Probier es einfach mal in einem Simulationsprogramm, das ist aufschlussreicher als lange drüber nachdenken.

Geschlossene Lautsprecher darf man stärker dämmen, das vergrößert das akustisch wirksame Volumen, bei Bassreflex darf man nur die Wände bedecken, sonst verschwindet die Wirkung der Bassreflexöffnung.

Bei geschlossenen Lautsprechern sind falsche Volumen weniger kritisch, bei Bassreflex sind die Auswirkungen viel drastischer. Wenn man die Lautsprecher an eine Wand stellt kann das die Auswirkung der zu kleinen Güte teilweise wieder kompensieren.
Leisehöhrer
Inventar
#18 erstellt: 12. Apr 2004, 21:24
Îch habe so ein Berechnungsprogramm noch nie benutzt. Da müsste ich mich erst reinfuchsen.
Eines finde ich aber so schon komisch. Ich vergleiche mal geschlossen gegen Bassreflexausführung bei gleicher Gehäusegrösse. Die Brems oder Federwirkung gegen das Chassis muss beim geschlossenen System höher sein als bei der Bassreflexausführung. Und zwar weil die Luft garnicht entweichen kann. Das bedeutet schon automatisch einen höheren Q-Faktor des geschlossenen Systems. Dieser Auswirkung müsste mit einem grösseren Volumen gemindert bis neutralisiert werden.
wolfi
Inventar
#19 erstellt: 14. Apr 2004, 10:00
Hallo,
es gibt keine starren Regeln, wann der Q- Faktor richtig gewählt ist. Es gibt geschlossene mit 0,5 bis 2 und auch Reflexboxen mit 1 und darüber. Zu den Fragen: 1.) Q-Faktor steigt,2.) Q-Faktor steigt bei schwächerem Antrieb, damit der Pegel um die Resonanzfrequenz, 3.) nein .
Auch Reflexboxen können stark ( und erfolgreich ) gedämpft werden, z.B. Nubert 360. Auch Hausdorf ( Visaton ) spricht sich durchaus für starke Bedämpfung aus.
Bei gleichen Gehäusevolumen und Randbedingungen klingt die geschlossene Version bassschwächer. Vielleicht hilft die Lektüre eines Fachbuches.
Leisehöhrer
Inventar
#20 erstellt: 14. Apr 2004, 13:50
Hallo Wolfi,

kannst Du mir sagen wie sich der Q-Faktor ändert wenn das Gehäuse einfach nur verschlossen wird ? geht er dann hoch oder runter. Muss der dann verschlossene Lautsprecher unbedingt anders gedämmt werden ?
Muss ein neues Gehäuse kleiner oder grösser werden ?

Gruss leisehörer
wolfi
Inventar
#21 erstellt: 15. Apr 2004, 09:05
Hallo,
wenn Du die Box verschließt, kannst Du einfach mit den üblichen Formeln Qtb berechnen. Es gibt aber keinen festen Wert, der allgemein als " richtig " angesehen wird, auch wenn Thiele/ Small auf 0,707 abstellten.
Das Verhältnis zur Bassreflexbox ist etwas komplex, deshalb der Hinweis auf die Lektüre. Mit der Güte will man das Verhalten des LS um seine Resonanzfrequenz herum beschreiben. Bei Reflexboxen wird dies aber maßgeblich bestimmt durch das System Chassis, Gehäuse und Resonator. Das Verhalten wird also von der Art der Reflexabstimmung bestimmt. So gibt es die unterschiedlichsten " Güten ". Besonders sinnvoll erscheinende Abstimmungen wurden in sog. Alignments zusammengefasst, bei denen jeweils bestimmte Chassis-Güten mit bestimmten Gehäusen und bestimmten Resonatoren kombiniert wurden. Letztlich gibt es aber unzählig viele Reflexabstimmungen, so dass Deine Frage, was ändert sich, wenn ich eine Reflexbox verschliesse, nicht eindeutig zu beantworten ist.
Eine andere Dämmung ist nicht zwingend notwendig und auch die Frage, ob das Gehäuse größer oder kleiner werden soll, lässt sich nicht für jeden Fall festschreiben. Zumeist ist eine Verkleinerung sinnvoll.
Leisehöhrer
Inventar
#22 erstellt: 15. Apr 2004, 10:18
Hallo Wolfi,

schönen Dank für die Antworten. Ich habe schon versucht aus den Fachbüchern schlauer zu werden. Ich habe hier gerade 2 Auflagen des Lautsprecher Handbuches von Berndt Stark vor mir. Es ist nur manchmal schwer zu verstehen.
Deswegen frage ich lieber mal hier und lese ergänzend im Buch oder auch umgekehrt .
Ich möchte Dich noch einmal mit ein Paar Fragen löchern dürfen. Kann nicht grundsätzlich gesagt werden ob der Q-Faktor bei verschliessen der Reflexöffnungen steigt oder fällt ? Und zwar unabhängik von der Art der Reflxabstimmung ?

Gruss und

leisehörer
wolfi
Inventar
#23 erstellt: 15. Apr 2004, 11:11
Hallo,
durch den Wegfall des Resonators sollte die Dämpfung grundsätzlich besser besser werden, oder - um mit Dir zu sprechen - " der Qts sinken ". Aber das Ganze ist doch ein wenig komplexer. Durch den Wegfall des Resonators muss zur Erzielung der gleichen Lautstärke mehr Leistung durch die Schwingspule fliessen, diese erwärmt sich stärker, der Widerstand steigt und damit Qes und dadurch Qts.
Wichtiger erscheint mir, dass gegenüber einer perfekt abgestimmten Reflexbox die Membranauslenkung und daher IM-Verzerrungen, Klirrfaktor und mechanische Belastung steigen. Zum Einstieg zumindest in diese Fragen eignen sich ( frühe ? ) Auflagen von Vance Dickasons " Lautsprecherbau " besser als Stark. Allerdings ist er auch " unverständlicher ".
Konkret würde ich in Deinem Falle raten, einfach die Resonanzöffnung zu verschliessen und hören, ob es Dir zusagt. Über irgendwelche technischen Hintergründe würde ich mir zunächst keine großen Gedanken machen.
Leisehöhrer
Inventar
#24 erstellt: 15. Apr 2004, 14:58
Ich habe die Bassreflexrohre bereits mit Knetmasse verschlossen. Ich fand das Ergebniss nicht stimmig.
In Teilbereichen wurde es besser aber es blieben für mich immer Unstimmigkeiten. Ich denke das nur einfach verschliessen nicht richtig sein kann. Deswegen versuche ich ja herauszufinden was gemacht werden kann. Bücher kaufen möchte ich wegen mangel an Geld nicht so gerne. Ich habe ja schon das eine Buch, dazu noch ein Buch über Akustik welches auch nicht billig war. Die weiteren Fragen wollte ich im Forum klären. Schliesslich sind hier auch Fachleute. Meine Hoffnung ist auch das ich das dann eher verstehe. Ich wundere mich momentan darüber warum die Meinungen so unterschiedlich sind. Wie schon erwähnt hat Bernd Zoller geäussert das der Q-Faktor steigt. Und zwar grundsätzlich. Wenn ich versuche mit meiner Logik daran zu gehen denke ich bisher das Gleiche. Ich möchte nicht nerven aber für mich ist es nach wie vor von Bedeutung herauszufinden was richtig ist. Wenn ich mal den Punkt weglasse das den Chassis mehr Leistung zugeführt weden muss
bei geschlossen. Durch verschliessen erhöht sich doch die Brems oder Federwirkung auf das Chassis. Nur das alleine würde doch den Q-faktor erhöhen oder ?
Wenn ich das weiss kann ich die anderen Punkt angehen.

leisehörer
Leisehöhrer
Inventar
#25 erstellt: 15. Apr 2004, 15:08
Manfred Zoller meinte ich nicht Bernd. Der Mann verkauft die Focus Z Nirvana Lautsprecher. Siehe www.audiovideoforum.de
Gesagt hat er das ziemlich am Anfang der Subwooferthemen bei der Frage nach Treiber für geschlossenen Sub
wolfi
Inventar
#26 erstellt: 19. Apr 2004, 11:57
Hallo,
ich kann die Ausführungen von mz nicht nachvollziehen. Q dient als Mass für die Dämpfung eines schwingenden Systems. Ein längeres Schwingen bedeutet schwächere Dämpfung und damit höheren Q-Wert ( vgl. Sahm, Arbeitsbuch LS-Systeme, s.128 ). Wie bereits dargelegt, lässt sich für ein bestimmtes Chassis im geschlossenen Gehäuse ein bestimmter Q - Wert ( genauer Qtc ) bestimmen. Wegen der unendlichen Zahl der Abstimmungsvarianten gibt es keinen betimmten ensprechenden Wert für ventilierte Gehäuse. Es ist also ein Vergleich zwischen den Werten ( mangels fester Bezugspunkte )nicht möglich. So gibt es Varianten mit sehr schlechtem Schwingverhalten, regelrechte Dröhnboxen ( vgl. Dickason, Lautsprecherbau, 2.Aufl., S.92 ). Der " Reflexboxenpapst Thiele weist in seinen Schriften (JAES 1971, S. 382 ff ) bzw. einer deutschsprachigen Ausführung (Elrad Sonderheft 8, S.110 ) ausdrücklich auf die schlechtere Impulswiedergabe ( Nachschwingen und damit Dämpfung ) hin. Auch Sahm beschreibt das Ein - und Ausschwingverhalten von geschlossenen Boxen als vorteihafter ( S. 244 )." ... im Frequenzbereich ( f kleiner fu ) nicht auf das im Gehäuse eingeschlossene Luftpolster mit Federverhalten arbeitet. Da in dem Frequenzbereich keine ausreichende mechanische Dämpfung der Membran vorhanden ist ... zu recht unkontrollierten ... Membranauslenkungen bei Baßreflexboxen kommen ( Sahm S. 232 ff ).
So hielt denn auch Dotter ( damals Entwickler bei Canton ) bei Reflexboxen deutlich größere Boxen für erforderlich als bei entsprechenden geschlossenen. Auch in den Artikeln von Klang und Ton weist die Redaktion regelmäßig auf " den Vorzug des besseren Impulsverhaltens der geschlossen " Box bei gleicher Gehäusegröße hin ( z.B. in Heft 2/2002, S. 11 ) und rät bei gleichem Chassis in der Regel bei der Reflexausführung zu größerem Gehäuse. Auch Friedemann Hausdorf von Visaton spricht vom besseren Impulsverhalten der geschlossenen Box und rät an anderer Stelle, dass derjenige, der auf eine saubere Wiedergabe Wert lege, die Länge des Resonanzrohres etwas länger wählen solle, da sich das Verhalten dann dem der geschlossen Box annähere ( Handbuch der Lautsprechertechnik ).
Da Du mehrere Stark-Bücher besitzt sei auch dieser zum Thema Reflexboxen zitiert "... verschlechtert sich das Impulsverhalten der Box im Tiefbassbeeich geringfügig. Das liegt daran, dass hier die Hohlraumresonanz die Impulswiedergabe diktiert ( vgl. Small )." Aus diesem Grund verschloss Stark wohl auch später die Öffnung seiner " Spitzenklassebox ", die er anfangs als Reflexbox präsentiert hatte (vgl. Steroplay 1986/88, LS-Handbuch, 4. Aufl. sowie " Grundlagen der Hifi-Technik ", 1989 ).
Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, rate ich erneut bei Bedarf zum eigenen Literaturstudium.
US
Inventar
#27 erstellt: 19. Apr 2004, 12:30
Hi,

wie Wolfi ja schon ausgeführt hat, ist das benötigte Volumen (bei vorhandenem Treiber) bei CB deutlich kleiner als bei BR.
Simuliere einfach mal einen Treiber in CB und BR.
Sinnvolle Werte für Qtc liegen meist im Bereich zwischen 0,5 und 0,7; selten darüber. Allen gemein ist, daß das Impulsverhalten besser als bei BR ist, da in einem Fall Hochpaßverhalten 2. Ordnung, im Anderen 4. bis 8. Ordnung vorliegt.

Die Grenzfreqeunz f3 wird bei CB in aller Regel aber höher liegen. Andererseits ist der Abfall der Amplitude deutlich flacher, was bei der Abstimmung im Raum äußerst hilfreich sein kann.

Die Aussagen aus dem anderen Forum sind Käse.

Gruß, Uwe
wolfi
Inventar
#28 erstellt: 19. Apr 2004, 12:45
Hallo US,
Du bist aber gemein ( "Käse" ). Immerhin heißt es in dem anderen Forum: " Du wirst in keinem anderen deutschen Forum Leute finden, die über so ein fundiertes Wissen über Lautsprecher verfügen, ist doch klar."
Übrigens ergänzend zur Ausgangsproblematik: Oberhalb der oberen Resonanzfrequenz des BR-System ( zweiter Buckel im Impedanzgang ) verhält sich dieses wie ein geschlossenes gleicher Größe, unterhalb der unteren wie ein uneingebautes Chassis und dazwischen ( " im Tal " ) herrscht die Wirkung des Resonators.
Leisehöhrer
Inventar
#29 erstellt: 19. Apr 2004, 20:25
Hallo,

danke das ihr euch die Mühe gemacht habt mir das zu erklären. Ich nehme das jetzt so an. Fragen habe ich noch welche. Könnt ihr euch erklären warum ein Fachmann der selber Lautsprecher verkauft so ettwas verbreitet ?
Das war doch nicht irgendeine Theorie die man so oder auch anders sehen kann oder ? Ist in dem Forum womöglich lauter Blödsinn verbreitet wurden ?
Was passiert, wenn ich die Bassreflexrohre soweit verlänger das die Boxen wie geschlossene reagieren, in Bezug auf das Impulsverhalten ?

Gruss

leisehörer
wolfi
Inventar
#30 erstellt: 20. Apr 2004, 08:38
Hallo
wenn Du sie extrem verlängerst, hast Du am Ende die Eigenschaften einer geschlossenen Box mit dem Nachteil, dass unterhalb fu - das wurde bereits dargelegt - der LS wie einer im uneingebauten Zustand reagiert, dh. empfindlich für subsonische Störungen.
Wie ebenfalls bereits dargelegt, ist dies in gewissen Grenzen durchaus üblich. Von der Standardabstimmung einer Reflexbox ( sog.B 4 ) wird oft zugunsten einer sog. QB 3 abgewichen, weil man sich dadurch besseres Impulsverhalten verspricht.
Den Aufwand mit den Zitaten habe ich deshalb getrieben, damit Du Dir gegebenfalls durch eigenes Nachlesen auch eine eigene Meinung bilden kannst und nicht irgendeinem Forumstatement ausgeliefert bist. Mir ist übrigens z.Z. keinerlei Äußerung bekannt, die sich mit Zollers Auffassung deckt. Dennoch ist natürlich vieles möglich und denkbar.
US
Inventar
#31 erstellt: 20. Apr 2004, 17:17
Hallo Wolfi,

in einem Forum kann man sich gerne mal verhaspeln; ich hab sicher auch schon viel "Käse" geschrieben. Ich wollte nicht ausdrücken, daß der genannte Teilnehmer dort grundsätlich Ansichten vertritt, die der Elektroakustik entgegenstehen.

Diese Aussage ist halt Käse, auch wenns sicher nur ein Versehen war.

@Leisehörer:
Mir ist nicht ganz klar, worauf du hinauswillst. BR-Abstimmung ist nicht trivial und erfordert einiges an theoretischem Background, Versuchen, Messungen (und wieder von vorne).

Wenn du die Probleme umgehen willst, baust du halt geschlossen und nimmts rund die doppelte Membranfläche.
Womit der Nachteil von CB umrissen wäre: Es ist teuer

Gruß, Uwe
Leisehöhrer
Inventar
#32 erstellt: 20. Apr 2004, 18:13
Hallo Uwe,

ich möchte darauf hinaus meine Boxen e.v.t.l. zu ändern. Ich habe mehrere Boxenpaare und Möglichkeiten. Eine davon ist mit den Maestro Standboxen zu hören. Die sind schwer in den Griff zu kriegen in dem kleinen Hörraum. Bassreflexrohr verschliessen war auch nicht bei jeder Musik gut. Also möchte ich herausfinden ob das an der Grösse liegt. Oder ob ich überhaupt was daran ändern kann.
Ich kann auch mit meinen Kompaktboxen weiterhören was ja gut klingt, nur da fehlt mir der Bass. Subwoofer ist auch nicht hundertprozentig gut gewesen. Und das obwohl der Sub sehr gut zu sein scheint. Mit Subwoofer klingt es so gut das , so nehme ich an, ettliche mit dem Ergebniss zufrieden währen. Ich mag es aber lieber wenn sprichwörtlich alles 100 %ig ist.
Wenn ich mir jetzt die Mühe mache herauszufinden was ich an den Standboxen ändern kann möchte ich sicher sein das ich nichts falsches mache. Ein Gehäuse zu ändern währe ja allerhand Aufwand. Ich bin ja froh wenn das Gehäuse nicht grösser sein muss. Kleiner machen ist leichter. Da brauche ich mir nur einfallen lassen wie ich im Gehäuse das Volumen verringere. Ettwas geeignetes reinfüllen z.B.
Oder ich lasse es so und mache was an der Dämmung. Als letzte Möglichkeit sehe ich noch das Bassreflexrohr verlängern.

Gruss

leisehörer
Leisehöhrer
Inventar
#33 erstellt: 20. Apr 2004, 18:26
Hallo Wolfi,

ok, jetzt habe ich das soweit verstanden. Danke nochmal für Deine Geduld. Ich möchte gerne aus Fachbüchern lernen.
Die sind leider nicht nur teuer sondern nicht immer verständlich für mich. Deswegen brauche ich manchmal Rat
aus dem Forum. Was sind sogenante B 4 oder QB 3 Abstimmungen ? Kennst Du Seiten im Netz wo ich darüber nachlesen kann ?

Gruss

leisehörer
wolfi
Inventar
#34 erstellt: 21. Apr 2004, 08:37
Hallo US,
das Ganze war von mir etwas ironisch gemeint.
Hallo Leisehöhrer,
nicht erschrecken lassen. Natürlich kann ( und sollte ) man sich über Jahre durch dicke Bücher und Artikel lesen, aber am Ende Deines Lebens kannst Du dann wahrscheinlich feststellen, dass es zu jedem Problem die unterschiedlichsten Meinungen gibt und nur Dein Geschmack entscheiden sollte. Auch was die B 4 Sachen u.ä. angeht, ist es nicht ganz so dramatisch wie es aussieht. Jahrzehnte hat man Reflexboxen nach dem Prinzip " Versuch und Irrtum " gebaut, was oft recht gut funktionierte. Nun gibt es aber " technisch - mathematisch " veranlagte Menschen, die stets alles in Formen giessen wollen. Die bekannten Thiele und Small entwickelten Modelle, wie eine Box funktioniert und wie sie genau aufzubauen ist. Für Reflexboxen haben sie Kombinationen von Lautsprechern mit Gehäusen und Resonatoren entworfen. Die unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten, die ihnen besonders sinnvoll erschienen, haben sie dann in sog. Alignments zusammengefasst. Die theoretisch beste Kombination haben sie mit B 4 bezeichnet.B steht für Butterworth,der Name eines Naturwissenschaftler, 4 für die Tatsache, dass unterhalb der Abstimmfrequenz der Box der Frequenzgang mit 24 dB pro Oktave abfällt. Da diese Abstimmung in der Praxis aber nicht jeden überzeugte, benutzte man auch eine Abstimmung, bei der man das Gehäuse etwas vergrößerte und das Rohr verlängerte. Weil diese sich quasi butterworthmäßig ( deshalb QB )- aber nach 3. Ordnung ( 1 Ordnung steht immer für 6 dB - also 18 dB Abfall ) verhielt, bekam sie den Namen QB 3.
Grundsätzlich gibt es aber unzählige - mehr oder weniger sinnvolle - Abstimmkombinationen also Alignments.
Die starren Regeln, die Thiele/Small vor Jahrzehnten vorgaben, sind heute weitgehend aufgeweicht.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
XBOX360 PLASMA gegen LCD
cracc am 03.06.2006  –  Letzte Antwort am 17.09.2006  –  31 Beiträge
Bild PC gegen XBOX360
kiesshauer am 19.01.2007  –  Letzte Antwort am 19.01.2007  –  8 Beiträge
Xbox Premium gegen Elite?
vfbsperm am 10.04.2008  –  Letzte Antwort am 11.04.2008  –  9 Beiträge
1 gegen 100 Wiederanlauf?
Robinho86 am 27.10.2009  –  Letzte Antwort am 01.11.2009  –  2 Beiträge
xbox live gegen freunde spielen
basta1986 am 08.03.2007  –  Letzte Antwort am 09.03.2007  –  2 Beiträge
Austausch: Alte Premium gegen Elite
Toldar am 12.12.2008  –  Letzte Antwort am 12.12.2008  –  3 Beiträge
Tausche XBL 1Jahr Gold gegen Xbox 360 Game
Michi1983 am 05.10.2006  –  Letzte Antwort am 07.10.2006  –  17 Beiträge
Die neue Bann-Welle von MS gegen modifizierte Xboxen
legastheniker am 21.11.2007  –  Letzte Antwort am 22.11.2007  –  34 Beiträge
Wer tauscht ne 360 ohne HDMI gegen eine mit HDMI?
Stevienator am 25.11.2007  –  Letzte Antwort am 25.12.2007  –  15 Beiträge
[b]Fifa Wm 2006 oder Road to Wm? Welches Siel hat die bessere Grafik auf der Xbox360?[/b]
Achilles76 am 01.06.2006  –  Letzte Antwort am 11.06.2006  –  11 Beiträge
Foren Archiv
2004

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.736 ( Heute: 7 )
  • Neuestes Mitglied-MoritzL-
  • Gesamtzahl an Themen1.551.094
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.975

Top Hersteller in Microsoft Xbox Widget schließen