ADW SB23/3 als Regallautsprecher

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enoelle
Stammgast
#1 erstellt: 01. Jul 2018, 15:48
Guten Tag Zusammen.

Ich muß gleich zu Anfang die Erwartungen an einen Baubericht über handwerklich, technisch und optisch perfekte Lautsprecher zunichte machen.

Vielmehr ist die ganze Geschichte das, auf das sich nur rudimentär vorhandene handwerkliche Fähigkeiten, ein kaum vorhandener Maschinenpark (Akkuschrauber und eine teildefekte Stichsäge) und nur wenig Freizeit letztlich einigen konnten. Auch bitte ich nicht über die Qualität der Aufnahmen zu schimpfen. Eine Digitalkamera habe ich nicht, und mein olles Händi gibt nicht mehr her.

Ich staune bei, und bewundere immer wieder die anderen Berichte hier, die ich natürlich regelmäßig lese. Gleichwohl möchte ich mein aktuelles "Projekt" der Allgemeinheit nicht vorenthalten. Das gehört sich so.

Kurz zur Intention, neue Lautsprecher anzuschaffen:

Eigentlich hatte ich das Thema Lautsprecher durch den Erwerb eines Paares ADW Eton2uXXL vor einigen Jahren abgeschlossen. Inzwischen nahmen jedoch innenarchitektonische Überlegungen immer breiteren Ram ein. Es sollten also Lautsprecher her, die in vorhandene Regalfächer passen mussten. Fertiglautprecher schieden von Anfang an aus. Erstens ist das nicht mein Ding und genau passend gibt's sowas sowieso nicht.

Nach endlosen Internetrecherchen hab ich's irgendwann aufgegeben was passendes zu finden und bin dann alt hergebracht ins Fachgeschäft gefahren und habe mich dort beraten lassen. Wie meine Generation das von früher noch kennt. Also die SB23/3 gekauft, und im Baumarkt nach selbsterstellten Plan das Holz geholt. Die planmäßigen Abmessungen mussten von mir nur leicht angepasst werden, so daß das Innenvolumen bis auf 5% eingehalten werden konnte.

An dieser Stelle muss ich den jungen Mann an der Säge im Baumarkt 'mal loben. Alles passte perfekt. Das kenne ich durchaus anders...

Und los ging's:

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Das Material ist übrigens 16mm Spanplatte und 10mm für das Mitteltongehäuse. Das war auch recht preisgünstig, 19,50 Euro habe ich komplett bezahlt. Ich habe 16mm aus Gewichtsgründen genommen. Eine Entscheidung, die sich evtl. noch rächen sollte. Dazu später mehr. Die Bretter sind verleimt und verschraubt. So konnte ich immer sofort weiterarbeiten. Die Schrauben sind auch drin geblieben. Sie stören nicht, da die Lautsprecher ja sowieso im Regal verschwinden sollten.

Blöder Fehler: ein Hochtöneranschlussohr (wat'n Wort) zu groß ausgeschnitten:

DSC_0319

Die Lösung: Pappe und Holzleim:

DSC_0320

Die Schallwand ist um 10 mm nach hinten versetzt, weil die Chassis nicht eingefräst werden wollten So habe ich vermieden, daß die Chassis mit der Frontbespannung in Berühung kommen. Die Rückwand ist aufgesetzt und nur verschraubt, damit ich von hinten jederzeit und bequem das Innere erreichen kann.

Von außen habe ich die Gehäuse mit schwarzem Buntlack, der hier noch herumstand, angepinselt. Die Front habe ich grau angemalt. Ich war mir nicht sicher, ob schwarz nicht durch den grauen Bezugsstoff durchschimmern würde. Aus dem gleichen Grund wurden auch die Bespannrahmen grau gemacht.

Das sieht dann so aus:

DSC_0323

Bevor hier Fragen aufkommen: die Bauteile auf der Weiche sind tatsächlich verlötet und nicht verschweißt :

DSC_0321

Die Verwendung von Lüsterklemmen macht den Zusammenbau und spätere Modifikationen schön einfach. Die Innenverkabelung habe ich mit den mitgelieferten 1,5mm³ Kabel realisiert. Der Anschluß der Zuleitung, wie auch der Anschluß an der Rückseite der Boxen wird über steckbare Lüsterklemmen vorgenommen. Die waren übrigens nicht so leicht zu beschaffen.. Der Anschluß an den Chassis erfolgte mit passenden, aufgecrimpten Steckern. Bei meinen Lötkünsten erschien mir das gesünder.

DSC_0324

Dann natürlich noch das Dämmmaterial 'rein, Deckel hinten drauf und: *TATAA*

DSC_0326

Bei der Befestigung des Bespannstoffes am Rahmen habe ich mich echt abgemüht. Ist auch von hinten nicht wirklich schön geworden:

DSC_0328

Und sieht's am endgültigen Ort aus:

DSC_0327

Zum Klang: Zuerst beeindruckend tief und kräftig im Bass und sehr bedeckt in den Höhen. Da gab's noch Bedarf. Eine maßvolle Verkleinerung des Vorwiderstandes nach Vorschlag des Entwicklers vor'm Hochtöner und Stopfen der Reflexrohre mit Dämmwatte brachte den gewünschten Effekt. Jetzt passt es soweit.

Der Sound ist eher auf der gemütlich barocken Seite. Mit tollen Klangfarben und einer großartigen Bühne. Trotz der absolut schwierigen Aufstellung.

Was ich noch machen will: Die Seitenwände noch zusätzlich mit aufgesetzten Leisten versteifen. Vielleicht sind 16mm doch zu wenig und die Wiedergabe der Bässe verbessert sich noch.

Noch bemerken möchte ich, daß die Bausätze wirklich komplett und reichhaltig ausgestattet verkauft wurden. Die Chassis von SB sind von excellenter Verarbeitungsqualität und bringen netterweise Ihre Dichtungen gleich mit.

Insgesamt ist es mit einem Wochenende Zeitaufwand so geworden, wie ich es haben wollte.

Bei Fragen: fragen

Eric
achgila
Stammgast
#2 erstellt: 01. Jul 2018, 16:53
Ich finde du musst optisch nicht mehr machen. Durch den Bespannstoff wird alles optimal kaschiert.

Passt optimal in die Wand...alles gut.
Pollton
Inventar
#3 erstellt: 01. Jul 2018, 23:50
Hallo Eric,


Was ich noch machen will: Die Seitenwände noch zusätzlich mit aufgesetzten Leisten versteifen. Vielleicht sind 16mm doch zu wenig und die Wiedergabe der Bässe verbessert sich noch.

ja die Versteifungen solltest Du auf jeden Fall noch einleimen so wie im Bauplan vorgesehen. Ich würde zusätzlich noch eine Leiste zwischen die Seitenwände einsetzen, weil Du die Rückwand nur aufgeschraubt hast.
Und, hast Du die Rückwand gut abgedichtet? Das Gehäuse muss dicht sein.

Gruß
Werner


[Beitrag von Pollton am 01. Jul 2018, 23:51 bearbeitet]
enoelle
Stammgast
#4 erstellt: 02. Jul 2018, 00:39
Die Gehäuse sind schon dicht. Da hab' ich drauf geachtet. Die Rückwand ist mit Dichtband versehen worden.

Und die 10mm Ausschnitte von den Bespannrahmen habe ich noch innen auf die Rückwand geleimt. Macht also dort in Summe 26 mm.
Plimse
Stammgast
#5 erstellt: 28. Jul 2018, 22:42
Dein LS ist als BR zwangsweise nicht "dicht"...

Wichtig ist primär das das MT Volumen einigermaßen "dicht" ist.
BananaJoe
Inventar
#6 erstellt: 29. Jul 2018, 08:48
Eine klassische 3-Wege-Box- so was gibt es noch?!

Aber find ich gut!
enoelle
Stammgast
#7 erstellt: 03. Aug 2018, 05:25

Plimse (Beitrag #5) schrieb:
Dein LS ist als BR zwangsweise nicht "dicht"...

Wichtig ist primär das das MT Volumen einigermaßen "dicht" ist.


Schon klar. Trotzdem ist alles, natürlich bis auf's BR-Rohr, alles dicht. Auch das MT-Gehäuse
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