Kann ein InEar mit einem Kopfhörer mithalten? Welcher?

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iRednine
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Aug 2019, 02:07
Hallo,
ich bin seit ein paar Jahren Besitzer eines Beyer DT 770 Pro (250Ohm). Der ist am PC im Dauereinsatz, meistens zum zocken (mit Ansteckmikro Kombination). Nun möchte ich gerne auf InEars umsteigen. Wegen der Bequemlichkeit bei langen Sitzungen und auch einfach, um sie mobil zu verwenden.
Nun habe ich zwei Modelle von Hörluchs ausprobiert. HL1010 und HL1100. Die Marke ist bei vielen sicher nicht so sehr bekannt, sie hat aber, wenn man von liest immer einen sehr sehr guten Ruf.
Nun sagen mir beide Modelle nicht wirklich zu. Der 1010 ist viel zu Basslastig (bei einem deutlich über 100 KH erwarte ich ein eher neutral abgestimmtes Bild). Für mich als Semi Competetive Zocker ist einfach eine gute Ortung von größter Wichtigkeit. Und dafür muss ich in den (höheren) Frequenzen sauber hören können. Der HL1100 hat ohne Frage sehr schöne Mitten bis Höhen, dafür leider so gar keinen Bass und ist dem DT 770 doch noch deutlich unterlegen (auch in den Höhen).
Nun die Frage ob ich einfach zu viel erwarte. Kann ich mit einem InEar auf (annähernd) gleiche Qualität und Ortung kommen, wie mit dem Studiokopfhörer? Unter der Bedingung, dass man sich im etwa selben Preisbereich befindet. Ich kann auch noch 180,- für den InEar ausgeben, wenn er mich wirklich überzeugt. Da ist dann aber auch Schluss.
Und wenn ja, habt ihr eine Empfehlung, die ich ausprobieren könnte? Oder ist das durch die Bauweise bedingt einfach nicht möglich?
Und ja, mir ist die Badewanne der DT 770er bewusst. Die Höhen zischen wirklich etwas, ich habe mich aber nie groß daran gestört. Der Bass kann gerne ein paar Nuancen weniger sein. Oder habe ich einfach schon zu lange in der Badewanne gebadet und bin daher unempfänglich Neuem gegenüber?
Dennoch bleibt mir das Gefühl nicht aus, der Beyer stellt zumindest zu den beiden InEars verglichen die gesammte Tonpalette um einiges klarer und ausgewogener dar.

Ach ja: Die Bauweise der InEars, dieses hinters Ohr und dann überkopf in den Gehörgang, fand ich sehr angenehm und komfortabel. Ich habe bei Standartbauweisen häufig Probleme damit, dass mir die Dinger herausfallen.


[Beitrag von iRednine am 10. Aug 2019, 02:10 bearbeitet]
XperiaV
Inventar
#2 erstellt: 10. Aug 2019, 08:22
Bei einem IE kommt es halt sehr drauf an wie gut er in deine Gehörgänge passt und ob Gehäuse & Concha zusammen passen, was nicht zwingend sein muss.
Die Aufsätze (Eartips) sind auch sehr wichtig, da muss man experimentieren was einem am besten passt, also Größe, Material, Form ect ...

Ein Over Ear setzt du auf und gut ist, bei einem IEM ist das dann leider komplexer da jeder Gehörgang anders ist - mir ist klar dass große/kleine Köpfe bei KH auch unterschiedliche Auswirkungen haben können ... trotzdem ist das bei IE nochmal "umfangreicher".

Bis 180€ wird es schwierig richtig gute, neutrale IEM's zu bekommen!
Der NOCS NS800 wäre so ein Model.
Allerdings ohne wechselbares Kabel und nur mit Headset Funktion.

Oder etwas mehr ausgeben. Nuforce hat mit dem HEM4 einen neutralen IEM im Sortiment.
CharlesDreyfus
Stammgast
#3 erstellt: 10. Aug 2019, 15:46
InEars haben weder natürliches Crossfeed, noch durchlaufen sie die ohrmuschel-spezifische Entzerrung.
Wenn man ihnen einen offenen, voluminösen Sound verpassen will, dann könnte man es mit einer HRTF-Simulation probieren.
Poe05
Inventar
#4 erstellt: 10. Aug 2019, 16:21
Gerade was die Räumlichkeit angeht, wird es schwer einen inEar zu finden, der mit den OverEars mithalten kann. Und gerade auch in dem von Dir genannten Preisbereich.
Vielleicht wäre ein bequemerer OverEar eine Option?
chriswe0403
Neuling
#5 erstellt: 11. Aug 2019, 08:18
Hallo,

Also ein Freund von mir benutzt fürs Competetive immer seine Bose QuietComfort 20.
Vielleicht kannst du die mal testen.
iRednine
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Aug 2019, 16:15
Danke für eure Antworten.
Mit den Aufsätzen habe ich etwas herum probiert und die anpassbaren Dinger haben mir gar nicht zugesagt bzw. einfach nicht richtig gepasst. Ich probiere damit aber nochmals herum.

Andere over Ears sind keine Option. Die Dt 770 sind auch nicht unbequem. Es ging mir vor allem um den zusätzlichen mobilen Einsatzzweck und das Sparen von einem zusätzlichen Kopfhörer. Außerdem ist man mit InEars am PC einfach so viel "freier", schwitzt nicht drunter etc.
Wenn ich nichts finde, bleibe ich wohl beim DT770 und greife mobil auf was billiges zurück.

Den NOCS NS800 scheint es online nicht mehr zu geben. Habe ihn zumindest nicht gefunden.
CharlesDreyfus
Stammgast
#7 erstellt: 13. Aug 2019, 03:37
Mit den Tips habe ich auch noch nicht so ausgiebig experimentiert. Habe bisher fast ausschließlich mit Complies bzw. InAirs gehört. Die normalen Silikontips liefern mir persönlich zu wenig Bass. Andererseits lassen sie mehr Schall von außen durch. Das finde ich in so fern angenehm, als dass dadurch die Im-Kopf-Lokalisation etwas zurückgeht und man sich selbst besser sprechen hören kann. Letzteres ist beim VoIP'en sehr von Vorteil. Mit den Complys höre ich mich selbst total dumpf und topfig (blockt höherfrequente Anteile sehr gut), was auf Dauer echt auf die Nerven geht.

Stichpunkt Ortung und Räumlichkeit:

Ich habe die Tage wieder mal ein wenig mit EQ Apo gespielt und mir ein paar Profile für meinen favorisierten In Ear (M4U 4 + Comply) und meinen favorisierten Over Ear (Nighthawk + Hybrid) gebastelt. Beim Angleichen des Frequenzgangs mit weißem oder pinken Rauschen ist mir immer wieder aufgefallen, wie schwierig es ist, diese beiden Bauformen auf einen Nenner zu bringen. Der In Ear spielt im wahrsten Sinne des Wortes direkt ins Ohr, ohne dass man dabei ein außerordetliches Gefühl für räumliche Tiefe oder Distanz bekommt. Beim Over Ear hingegen spüre ich, wie die Elemente der Musik oder des Spiels nicht nur in die Breite staffeln, sondern vor allem in die Tiefe wandern und dort langsam verebben.

Ich schätze, dass man ohne die Pinna und Concha des Ohres zu durchlaufen so schnell keine naturgetreue Raumabbildung bekommt. Mit virtuellem Surround diverser Hersteller (per HeSuVi eingespielt) wird es schon ein ganzes Stück besser. Allerdings sind diese Simulationen immer sehr vom Quellmaterial abhängig und bereiten nicht nur bei der Musikwiedergabe, sondern auch bei so einigen Spielen immer wieder Schwierigkeiten. Ohne eine teils sehr aufwendige Personalisierung wirken diese HRTFs irgendwie völlig unausgewogen.

Prinzipiell finde ich In Ears fürs Zocken ebenfalls sehr praktisch.
Mit der schlechteren räumlichen Abbildung und der für meine Zwecke eher ungünstigen Isolation sehe ich bis hier hin allerdings keinen Ersatz für den guten alten Over Ear.


[Beitrag von CharlesDreyfus am 13. Aug 2019, 03:43 bearbeitet]
iRednine
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 14. Aug 2019, 20:22
Ich habe noch mal nachgedacht und den Gedanken mit IE zu zocken verbannt. Das scheint wohl in einem für mich angemessen Preisbereich nicht möglich zu sein.
Nun habe ich mich aber dazu entschieden, auch Mobil nicht auf eine gewissen Qualität verzichten zu wollen. Könnt ihr mir da IE für bis zu 130,- empfehlen, mit denen das Musik hören Spas macht? Der Bass darf gerne ein klein wenig angehoben sein, aber auf gar keinen Fall übertreiben. Und eine für einen IE vergleichbar große Bühne sind mir wichtig. Besonders gute Isolation ist mir nicht so wichtig. Das tuen IE mm nach ohnehin gut genug.
Ich bin bisher auf den
Fiio FH1
Und den Shure SE215 CL
gestoßen. Außerdem sagt mir die Bauweise Kabel hinters Ohr und IE Kopfüber ins Ohr rein sehr zu.


[Beitrag von iRednine am 14. Aug 2019, 20:23 bearbeitet]
XperiaV
Inventar
#9 erstellt: 14. Aug 2019, 21:06
Der Shure gilt schon als sehr Bass-lastig! Bühne ist auch nicht wirklich seine Stärke.
Isolation ist womit dieses Model am meisten punktet.

Der Brainwavz M3 könnte was sein.
Hier wurde der mal bei uns im Forum besprochen.

Scheint eine ziemlich gute Tiefe in der räumlichen darstellung zu haben, was eher ungewöhnlich ist in dem Preisbereich. Meist wird die Bühne in die Breite "gezogen" und von Tiefe ist oft kaum was vernehmbar - aber ich kenne den nicht persönlich.
Aber scheint wohl eher schwierig zu sein den für einen vernünftigen Preis a la Headsound zu bekommen ...

Klanglich stark ist der Senfer DT6 - wenn du keine Probleme mit kurzen Düsen (Schallröhrchen) hast, dann wäre das auf jeden Fall eine Empfehlung!
Lass dich vom Preis nicht täuschen! Der kann echt mit viel teureren In Ears mithalten! Vor allem kann man das Kabel tauschen dank Standard MMCX System - aber die roten beiliegenden Aufsätze sind für die Tonne!

Reviews gibt es genügend im Netz, zB hier, hier oder dort & da

Erwähnen darf man wohl auch den FLC Technology FLC8s ... kam mal über 300€ und wird von einem britischen Shop für 107€ + 14€ Versand angeboten - neu versteht sich ...Durch das Filtersytem kann man bis zu 36 Klangsignaturen konfigurieren! Von neutral bis viel Bass usw ... bin selber noch am Überlegen einen zu kaufen. Scheint für den preis verdammt gut zu sein.


[Beitrag von XperiaV am 14. Aug 2019, 21:10 bearbeitet]
Johnny_N
Stammgast
#10 erstellt: 14. Aug 2019, 21:11

Ich habe noch mal nachgedacht und den Gedanken mit IE zu zocken verbannt

Ich würde da nicht so schnell aufgeben. Ich habe einige (auch neutral abgestimmte) In-Ears, die sich hervorragend zum Zocken eignen, zb:
- Bqeyz KC2 (neutral, sehr detailliert, ca. 40 Euro)
- Audbos P4 (neutral - mittenlastig, sehr gute Lokalisation, ca. 80 Euro)
- Nicehck P3 (tolle Bühne, aber nicht wirklich für Musik geeignet, da er im Bass und Hochton schnell abfällt, ca. 35 Euro)


Den Fiio FH1 kann ich nur empfehlen, wenn du auf eine stark ausgeprägte Badewanne, ähnlich wie beim DT770 wert legst. Den SE215 halte ich für das Gebotene viel zu teuer, ein Bassbomber ohne Detail und matschigen Mitten.
iRednine
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Aug 2019, 16:17
Danke für Empfehlungen.
Toll wären aber Vorschlage, die ich in Deutschland bestellen und im Notfall auch wieder zurückschicken kann. Bei Anbietern wie Ali Express habe ich noch nie bestellt und das habe ich in Zukunft auch nicht vor.

Ich habe nun folgende zwei IE zum ausprobieren bestellt:
Brainwavz M3
Fiio FH1

Ich bin gespannt auf die beiden. Wenn sie es bis Samstag zu mir nach Hause schaffen, kann ich sie am Sonntag gleich mit in den Urlaub nehmen und ausgiebig hören.
Für weitere Empfehlungen bin ich aber offen. Was mir noch einfiel sind halboffene Bauweisen. Vielleicht ergiebt sich dadurch tatsächlich eine größere Bühne und wenn man sie am PC im Teamspeak verwendet, hört man sich selbst natürlicher, was ich als sehr angenehm empfinde. Ich hatte solche halboffenen IE aber noch nie im Ohr.
CharlesDreyfus
Stammgast
#12 erstellt: 15. Aug 2019, 22:27
Gibt das Konzept In Ear überhaupt halboffene Bauweisen her?
Würde mich mal interessieren.
Johnny_N
Stammgast
#13 erstellt: 16. Aug 2019, 01:09

Gibt das Konzept In Ear überhaupt halboffene Bauweisen her?

Soweit ich weiss, nein. Manche In-Ears haben Öffnungen im Gehäuse, die zur einfacheren Montage oder als Bassreflex-Öffnung dienen können (bin mir da nicht ganz sicher).

Viele Earbuds werden der halboffenen Bauweise zugeteilt, wobei mmn die Nachteile (fast keine Isolation, fast bis gar kein Tiefbass, kein fester Sitz) gegenüber den Vorteilen (hauptsächlich breite Bühne) überwiegen.
iRednine
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 16. Aug 2019, 17:04
Ich habe das bei den Phillips Fidelio IE gesehen. Aus optischer Bewertung sieht es für mich nach einem halboffenen/offenen IE aus. Wenn so etwas aber auf dem Markt nicht weiter bekannt ist, lassen wir das mit den halboffenen IE einfach mal sein.

Den Fiio FH1 höre ich gerade probe und der kommt für mich nicht in Frage. Da kann ich auch bei meinen 25,- Hörern bleiben. Viel zu sehr auf den Bassbereich fixiert, unklar und wenn nicht sogar ein ganz klein wenig "dumpf". Mitten suche ich und finde keine und von einer Bühne kann ich auch nicht sprechen. In keine Richtung höre ich eine wirkliche Tiefe oder Breite. Sitzen tuen sie ansonsten gut, wenn auch sie sehr klobig wirken.
Ich warte mal noch auf den Brainwavz.


Off Topic, vllt hat jemand eine Lösung für mein Wiedergabeproblem am PC:
Ich nutze den OnBoard Sound mit einem Auna Amplifier für die 250Ohm Beyers. Die eingebaute Asus Xonar DGX macht leider, warum auch immer, die Ortung in Spielen umheimlich schwierig. Ich habe alles ausprobiert, deshalb bin ich auf den OnBoard Chip zurück gegangen plus KH Verstärker. Der Auna macht beim Beyer und beim Lautsprechersystem einen sehr guten Job. Bei den Fiios habe ich ein unheimliches Zerren, was das Hören unmöglich macht. Das Problem hatte ich bei JBL Kopfhörern auch gehabt, die ich mal Probeweiser da hatte. Die Hörluchs IE hatten keine Probleme.
Ich weiß, dass ich keinen besonders hochwertigen KH Verstärker hier habe, die Beyers klingen aber wunderbar und die Lautsprecher auch. Deshalb hatte ich mich damals dafür entschieden.
Angeschlossen ist der Verstärker über ein Adapterkabel Klinke (PC) auf Cinch (Verstärker). Der Auna bietet dann 6,3mm Klinken Ausgang und ein Adapter regelt dann jeweils auf 3,5 Klinke runter.

Gehört habe ich den Fiio nun mit der Asus Xonar DGX (exakte Ortung ist ja weitestgehend egal) und einem Android Handy.

Auna 4 Kanal Kopfhörerverstärker:
https://www.otto.de/...ariationId=787296041


[Beitrag von iRednine am 16. Aug 2019, 17:07 bearbeitet]
CharlesDreyfus
Stammgast
#15 erstellt: 16. Aug 2019, 17:43
@Johnny_N
Danke für die Erläuterung. Scheint wohl ne ziemliche Nische zu sein.

@iRednine:
Hast du die Fiio mal mit anderen Tips probiert?
Der Auna KHV wird wahrscheinlich eine ziemlich hohe Ausgangsimpedanz haben. Also eher nichts für empfindliche In Ear.

- - -

Habt ihr beim Zocken mit IE eigentlich auch das Gefühl, dass ihr den Hörer im Vergleich zu einem Over Ear immer etwas lauter drehen müsst? Bei moderatem Pegel nehme ich die Umgebung immer etwas dumpf und verschwommen wahr, wobei die Stereobreite vergleichsweise doch merklich zusammenfällt.
Ich glaub ich muss nochmal per EQ ran und den Treble anheben


[Beitrag von CharlesDreyfus am 16. Aug 2019, 17:44 bearbeitet]
iRednine
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 16. Aug 2019, 21:16
Es sind 6 paar Tips dabei, habe beide kleinen (habe eher kleine Gehörgänge) Paare ausprobiert und das eine war auch deutlich besser als der andere Paar. Der sitz ist gut. Jedoch der Klang eben trotzdem wie
beschrieben.

Bzgl. des Aunas:
Daran habe ich auch schon gedacht. Merkwürdig nur, dass die Hörluchs IE mit 11Ohm keine Probleme hatten, die Fiios aber glaube ich 28Ohm haben sollen. Aber anscheinend verhält sich das einfach von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.

Ich habe in der Vergangenheit nie mit IE gezockt (höchstens als Jugendlicher, wo mir der Sound egal war) und momentan auch nie besonders lange, weil ich eben noch nie mit einem Paar IE beim zocken zufrieden war...
Johnny_N
Stammgast
#17 erstellt: 17. Aug 2019, 11:05

Merkwürdig nur, dass die Hörluchs IE mit 11Ohm keine Probleme hatten, die Fiios aber glaube ich 28Ohm haben sollen. Aber anscheinend verhält sich das einfach von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.

Das hat damit zu tun, dass dein Hörluchs nur einen Treiber verbaut hat und der Fiio ein Hybrid aus dynamischem und BA-Treiber ist. In-Ears mit mehreren Treibern (v.a. Multi BA) reagieren sensibler auf die Ausgangsimpedanz. Probier deine In-Ears am besten direkt am Onboard Sound.

Schau dir noch den iBasso IT01 an. Er kostet um die 100 Euro (in DE erhältlich) und hat bis jetzt viel Lob bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass er zum Zocken gut geeignet ist, da er eine gute räumlich Darstellung bieten soll. Die Abstimmung ist eine leichte Badewanne, also nicht neutral, jedoch bei weitem nich so krass wie der SE215 oder der Fiio FH1.


[Beitrag von Johnny_N am 17. Aug 2019, 11:07 bearbeitet]
iRednine
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 23. Aug 2019, 14:54
Ich melde mich nun nach dem Urlaub zurück und konnte gestern abend schon und heute den Brainwarvz M3 hören.
Mein erster Eindruck war sehr positiv. Leider bietet er nicht die hinters Ohr Tragweise, er sitzt aber trotzdem gut im Ohr und bleibt auch im Alltag in der Bahn dort sitzen. Er bietet eine gute, solide Bühne und klingt sehr "fein" und genau. Nach etwas längerem Hören ist mir aber aufgefallen, dass hohe Stimmen und Claps/Klatschen aufdringlich sind, sie stechen in den Ohren. Ich weiß nicht, ob ich da besonders empfindlich bin oder ob die IE hier wirklich ein wenig auftragen und es eben stark auffällt, weil der Rest eher neutral ist.

Beim Zocken macht der IE einen sehr guten Eindruck. Ich kann wirklich sehr präzise orten, selbst Schritte über oder unter mir kann ich direkt lokalisieren. Was mir bisher mit dem DT770er immer schwer viel. (Rainbow Six: Siege)
Leider, leider scheint der IE etwas überfordert mit viel Sound aufeinmal zu sein. Wenn ich nachlade, also selbst Geräusche mache, von einer Seite beschossen werden, höre ich den Gegner aus der anderen Ecke nicht mehr. Generell lassen sich nahe Geschehnisse schwer bis nicht hören. Ich kann das noch nicht so gut einschätzen, welche Frequenzen da genau fehlen, aber ich vermute es liegt am fehlenden mid-hohen Bass. Der geht im Gefecht einfach unter.

Auch in der Musik vermisse ich ehrlich gesagt ein ganz klein wenig, ja nur ein Müh mehr Bass. Und eben nicht die scharfe Höhe. Dann wäre es perfekt. Vom störrigen Kabel mal abgesehen. Ich hoffe, dass leiert sich noch aus und bleigt nicht auf ewig so darhtig gebogen. So wie jetzt ist es nämlich wirklich unpraktisch und unheimnlich wellig.

Ich versuche mich nun ein bisschen mit EQs außerinanderzusetzen und schaue mal, ob ich das Kritisierte korrigieren kann. Dennoch bin ich bin mit dem M3 zufrieden.
Solltet ihr noch eine alternative Idee haben, die meine Kiritkpunkte besser löst (sie können auch noch mehr kosten), nennt sie mir gerne.


Ich bin bisher selbst noch auf folgende Modelle gestoßen:
Sennheiser IE 40 Pro
verschiedene Modelle von RHA
Vllt kann da jemand noch eine kurze Empfehlung zu aussprechen, bevor ich weiter im Heuhaufen stöber.


[Beitrag von iRednine am 23. Aug 2019, 15:16 bearbeitet]
CharlesDreyfus
Stammgast
#19 erstellt: 23. Aug 2019, 16:29
Danke für deine Enschätzung!

Ich versuche mich auch schon eine Weile mit In Ears bei Rainbow Six Siege. Normalerweise spiele ich mit offenen Over Ears und bin dahher auch etwas Crossfeed gewohnt. Mit meinen PSB M4U 4 In Ears fällt das schonmal weg, weshalb der rechte und linke Kanal deutlich "härter" voneinander getrennt werden. Das Phänomen hatte ich auch schon mit meinen geschlossenen Shure SRH 840 Over Ears. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, millterweile komme ich aber ganz gut damit zurecht.
Den Frequenzgang des In Ears habe ich mir per EQ Apo auf meine Hörgewohnheit angepasst. Dazu habe ich einfach eine aufgenommene Runde R6 abgespielt und so lange an den Reglern gedreht, bis mir der Klang normal vorkam. Das funktioniert bei Shootern, mit deren Klangkulisse man sehr vertraut ist, als Quellmaterial erstaunlich gut! Ich merke sofort, wenn irgendwo etwas verbogen ist und sich ungewohnt dumpf oder spitz anhört.
Nach dem Entzerren per EQ bin ich nun schon deutlich näher an dem Sound meines Over Ears. Ich habe spaßeshalber auch mal etwas Crossfeed per HeSuVi eingespielt, wodurch die harte L/R-Trennung aufgebrochen wird und die In Ears pratkisch etwas offener klingen.
In Summe bin ich dem Over Ear nun schon sehr nahe gekommen. Damit lässt es sich deutlich entspannter zocken, vor allem ohne ständig "umdenken" und sich an die jeweilige Charakteristik des gerade getragenen Kopfhörers gewöhnen zu müssen.

Mit den Modellen von RHA hab ich eher durchwachsene Erfahrungen gemacht. Würde ich nicht wieder kaufen.

An deiner Stelle würde ich mich auch mal auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Eventuell lässt sich da ein Modell der nächsthöheren Klasse in gutem Zustand finden. Die Tips kann man ja einfach wechseln.
iRednine
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 23. Aug 2019, 17:17
Erstmal als schnelle und kurze Antwort:
Gebrauchtware gegenüber bin ich generell nicht abgeneigt. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, mehr (Leistung) für weniger (Geld) zu bekommen.
Wo mir da noch der im ersten Beitrag genannte NuForce HEM4 einfällt.


[Beitrag von iRednine am 23. Aug 2019, 17:17 bearbeitet]
iRednine
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 24. Aug 2019, 18:29
Soo, vom Sound her bin ich nun zufrieden. Ich habe den Bass ein wenig angehoben und den Bereich um 4k minimal gesenkt. Dadurch ließ sich die stechende Höhe mindern und beim Musikhören ist er wirklich toll der M3.

Beim Zocken habe ich ihn nun eine lange Session benutzt und er macht einen soliden Job. Ist aber noch nicht das Maximum glaube ich. Zuerst wirkte er in der Tat ein wenig "Blechern" beim Spielen. Das kann aber auch an der Hörgewohnheit gelegen haben, die ich seit nem Jahr vom DT770 beim Zocken habe. Nach einiger Zeit ist mir das nicht mehr so stark aufgefallen. Negativ ist auf jeden Fall, dass der M3 beim Zocken irgendwie "dick aufträgt", das aber zu viel für ihn ist. Er wirkt aufdringlich und drückt den Klang als wäre er überfordert. Nach wie vor glaube ich, liegt es an den vielen verschiedenen Sounds die gleichzeitig, teils sehr laut, wiedergegeben werden.
Ansonsten ist die Lokalisierung wie gehabt sehr genau und ich kann präziser orten, als mit dem DT770. Obwohl alles irgendwie näher und direkter Klingt beim IE. Aber das liegt vermutlich an der Bauweise IE vs. Overear.
Zuletzt stört das Kabel, das ist eigentlich ein NoGo. Und nach einiger Zeit fangen sie doch ordentlich an zu drücken in meinen kleinen und feinen Gehörgängen.

Aus dem Forum hier verkauft jemand die Hem4 günstig gebraucht. Vielleicht lässt sich dort die Suche beenden. Leider habe ich keinen Thread über den Hem4 spezifisch finden können, nur die Ankündigung über die gesamte Hem-Serie mit kurzen Einblicken. Vielleicht kann mir jemand da noch den letzten Impuls geben?!


@CharlesDreyfus
Welche OverEars benutzt du denn zum Zocken?


Nachtrag:
Supi...jetzt bin ich noch auf den CCA C10 und ZSN Pro gestoßen durch den Nachbarthread. Zu viele Möglichkeiten.


[Beitrag von iRednine am 24. Aug 2019, 19:16 bearbeitet]
iRednine
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 29. Aug 2019, 15:59
Kann mir vielleicht jemand im voraus sagen, ob ich die Hem4 problemlos am PC betreiben kann? Über mein oben verlinktes Auna wird es wahrscheinlich zerren oder? Ich weiß nicht, wie die 2BA Treiber damit zurechtkommen werden. Als Notlösung direkt am OnBoard Sound, das sollte ja kein Problem sein?!
Ich habe nämlich hier und da gelesen, dass solche 2BA Hörer gerne mit Geräten mit quasi keiner Ausgangsimpendanz betrieben werden.
CharlesDreyfus
Stammgast
#23 erstellt: 29. Aug 2019, 16:08
BA-Hörer sind in der Tat sehr empfindlich, was die Ausgangsimpedanz anbelangt. Generell solltest du dir für niederohmige In Ear einen KHV mit niedriger Ausgangsimpedanz (< 5 Ohm) zulegen. Viele Hörer sind dafür sehr dankbar.
Onboard halte ich pauschal für eher ungünstig.


iRednine (Beitrag #21) schrieb:
Welche OverEars benutzt du denn zum Zocken?

Audioquest Nighthawk mit Brainwavz Hybrid Pads.
Spielen sehr offen und weiträumig, was beim Zocken sehr angenehm ist. Gerade im Sommer nervt mich allerdings die Hitze. Da nutze ich lieber die In Ear.
Basstian85
Inventar
#24 erstellt: 29. Aug 2019, 16:11
Das mit der Ausgangsimpedanz hat den Grund, dass der Frequenzgang beeinflusst wird. Normale dynamische KHs haben zB oft im Bass einen höheren Wiederstand. Dieser Bereich wird dann lauter, also der KH klingt dann Bassbetonter. Je nachdem wo der IEM im Impedanzverlauf schwankt - kann man wie eine Art EQ-kurve sehen. Je höher die Ausgangsimpedanz ist desto stärker werden diese Betonungen. OnBoard hat oft eine sehr hohe Ausgangsimpdanz und beim Auna spekuliere ich, wie CharlesDreyfus, ist die wohl auch nicht sehr gering...

Edit: War zu langsam


[Beitrag von Basstian85 am 29. Aug 2019, 16:15 bearbeitet]
iRednine
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 29. Aug 2019, 16:14
Danke für die schnellen Antworten!
Und wie sieht es mobil am Android aus? Dafür hätte ich sie nämlich auch verwenden wollen.

Fur den PC, was an Kosten muss ich für einen solchen KHV einrechnen, damit ich sie problemlos am PC betreiben kann? Hat wer einen Vorschlag? Bin nun mit der Welt der KHV nicht vertraut.
CharlesDreyfus
Stammgast
#26 erstellt: 29. Aug 2019, 16:21
Eine zu hohe Ausgangsimpedanz kann im Übrigen auch das Impulsverhalten verschlechtern. Dabei geht nämlich die elektrische Dämpfung flöten, wodurch die Membran länger ausschwingt und träger auf den Richtungswechsel bei der Umpolung reagiert. Bei manchen Hörern, deren Membranen auch mechanisch nicht optimal gedämpft sind, macht sich das dann durch eine schwammigere Wiedergabe bemerkbar. Einige ziehen diese Folgen mit dem Anstieg bei der Resonanzfrequenz (Bass-Boost) zusammengenommen allerdings auch vor, weil es weniger Ermüdungserscheinungen mitbringt. Das ist wahrscheinlich diejenige Fraktion, der die AKGs zu "knackig" sind

- - -

Bei Android hängt es ganz von der verbauten Hardware ab.
Mit meinen letzten Smartphones (Samsung, LG, Xiaomi) habe ich irgendwie immer Pech gehabt. Bei geringen Lautstärken hatte ich ständig ein Rauschen, zum Teil sogar starke Verzerrungen in den Ohren. Bei mittlerem Pegel hingegen war eigentlich alles in Ordnung. Die Wiedergabe über meinen Topping NX4 hat mir aber eigentlich immer besser gefallen. Oder etwas günstiger: https://www.audiosci...phone-adapters.5541/

Für den Desktop würde ich mir mal den Fiio K3 ansehen.


[Beitrag von CharlesDreyfus am 29. Aug 2019, 16:29 bearbeitet]
iRednine
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 29. Aug 2019, 17:37
Okai...ernüchternd. Nervig...
Hätte nicht gedacht, dass es doch so probleme mit den Wiedergabegeräten gibt. Eine Xonar DGX ist auch noch im PC eingebaut. Aber auch der beste IE wird die schlechte Ortung der Karte vermutlich ohnehin nicht verbessern.
Dann muss ich komplett umplanen. Das übersteigt ein bisschen meine Vorstellungen vom Budget. Das so bei 150 bis max 200 Euro (aller, aller letzte Grenze) liegt.
Grundidee war, fürs Zocken einen IE zu finden, den ich auch mobil benutzen kann (achja, ich habe noch einen Micro USB anschluss bzw. ganz einfach eine Klinke am Handy) und die 770er am PC weitesgehend ignorieren zu können.
Vielleicht bleibe ich dann erst einmal bei den M3. Bin mittlerweile sogar auf ihn eingespielt was das Zocken angeht. Und da wir auch im TS einfach häufig Besprechungen haben ist ein IE ohnehin viel kompfortabler.
Was mich stört ist eben, dass ich mit dem M3 nicht komplett zufrieden bin (nun kostet er auch nicht viel). Ich bin eigentlich ein Mensch, der lieber einmal kauft und mehr ausgiebt, als 2 oder 3 mal in die Tasche greifen zu müssen.
Ab nächsten Mittwoch bin ich für 3 Wochen verreist und es soll definitiv ein (toller) IE mit in den Flieger. Und wenns auch erstmal nur der M3 ist.


[Beitrag von iRednine am 29. Aug 2019, 17:38 bearbeitet]
CharlesDreyfus
Stammgast
#28 erstellt: 30. Aug 2019, 07:56
Was hat denn die Soundkarte mit der Ortung zu tun (von der Surround-Simulation mal abgesehen)?

Ich weiß nicht, was die Xonar DBX für einen Ausgangswiderstand hat. Die Karte soll laut Specs auch für 16 Ohm Hörer tauglich sein...
iRednine
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 30. Aug 2019, 11:43
Ich hab das weiter oben schon kurz angedeutet.
Als die Karte neu verbaut war, konnte ich nicht mehr wirklich genau Gegner Orten. Ich bin verzweifelt, dachte es liegt an den Hörern. Dann habe ich den OnBoard Sound ausprobiert und da gab es keine Probleme. Deshalb bin ich bei dem geblieben und hab eben noch den KHV zum betreiben von 250 Ohm gekauft.
Und ja ich habe alles mögliche an Einstellungen probiert. 3D Sound hab ich nie genutzt. Fand ich, egal welche Lösung ich bisher gehört habe, immer unterirdisch.
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