Reperatur-Projekt Warwick Bassverstärker

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tetrasync
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 23. Okt 2010, 00:28
Hallo,

ich habe hier einen defekten (E-)Bassverstärker aus einem Combo von Warwick. Es ist der "Take 12" (NachfolgemodelTake 12.1)

Hier gibts den Schaltplan zum Verstärker

Zunächst mal zur Vorgeschichte:
Angefangen hat Alles mit Knistern im Ton, darauf folgten gelegentlich Aussetzter, am Ende ging nichts mehr. Der Verstärker hat nach dem Einschalten nur noch fröhlich "gezwitschert" und die Lämpchen haben wild durcheinender geblinkt. Das typische Klacken des Relais in der Endstufe, welches den Lautsprecher durchschaltet war auch nicht mehr zu hören. Irgendwann ist dann auch sofort nachdem Einschalten die Sicherung F103 abgeraucht.

Ich habe mich dann mit dem Schaltplan systematisch durch die Schaltung gearbeitet und habe nach dem Ausschlussverfahren so einige Übeltäter ausmachen und ersetzen können.

Es waren die Festspannungregler U101&U102, das Logik-Gatter U103 CD4011BE, sowie alle OP-Amps und die Transistoren Q7&Q6 in der Vorstufe hinüber.

Inzwischen funktioniert die Vorstufe (nachweislich) und die "Lüfter- und Relaissteuerungsabteilung" wieder, allerdings macht auf einmal die Endstufe Probleme. Was ich (leider nur) dazu herrausfinden konte:
- Schneller Spannungsabfall an den Kondensatoren C103&C104 nach dem Ausschalten. Zuvor hielten die die Spannung tagelang.
- (offensichtlich) kein Ton am Ausgang
- Sicherungen brennen nicht durch

Wie in der Überschrift schon steht, sehe ich das Ganze mehr als ein kleines Projekt an, an dem ich bei Lust und Laune mal ein bischen bastle und nebenher auch was im E-Technik-Bereich dazulernen kann.

Was mir also schonmal deutlich weiterhelfen würde, wäre ein Ansatzpunkt, von dem ich "losgooglen" kann. Im Moment weiß ich nur, dass es sich offensichtlich um einen Gegentaktverstärker handelt und dass es sich bei den "dicken" Widerständen R11&R12 um eine Stromgegenkopplung zu Arbeitspunktstabilisierung handelt. Mehr konnte ich trotz intensivem googlen nicht herrausfinden.

Daher wende ich mich an Euch, in der Hoffnung, dass ihr mir den "Transistor-Wald" erklären könnt uund mir bei der Findung des Übeltäters helfen könnt. Ich danke schonmal im Vorraus und freue mich auf Ideen und Anregungen dazu!
Pimok
Stammgast
#2 erstellt: 23. Okt 2010, 09:25
Miss mal die Treiber der Endstufe, ggf. Vortreiber, und die Endstufentransistoren selbst durch. Auch Dioden und Widerstände die mit diesen Bauteilen verbunden sind können dann und wann mal ärger machen.
tetrasync
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 25. Okt 2010, 02:30
Tut mir Leid, ich hab noch nicht so den Durchblick, dass ich genau weiß welche Transistoren die Treiber bzw. Vortreiber sind. Kann da wer einen Link posten, wo so ein Verstärker in den Grundzügen erklärt wird?
Das mit dem Link hat sich erledigt. Hab hier was ganz Gutes gefunden. So wie ich das sehe, ist der dort beschriebene 75W-Verstärker bis auf die zusätzlichen Treiberstufen T9&T10 fast gleich.

Ich hab jetzt einfach mal geraten und Q107 bis Q110 durchgemessen. Q107&Q108 scheinen ok, die Endstufentransistoren Q109&110 haben allerdings Durchgang von Kollektor auf Emitter bzw. anders herum. Das sollte eigentlich nicht sein oder?

Ich werd mir dann mal Ersatz besorgen. Ich frag mich allerdings ob man nicht noch herrausfinden sollte, warum die Transistoren hopps gegangen sind. Nicht, dass die gleich wieder kaputt sind...


[Beitrag von tetrasync am 25. Okt 2010, 03:44 bearbeitet]
tetrasync
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 25. Okt 2010, 17:46
Ich hab mir zwischenzeitlich nochmal Gedanken zu den Endstufentransistoren gemacht und bin jetzt komplett verwirrt.

Zunächst mal deren Datenblatt!

Beide haben - wie schon gesagt - einsteitigen Durchgang zwischen Kollektor und Emitter. Konkret:

MJ11015: Emitter(+) -> Kollektor(-)
MJ11016: Kollektor(+) -> Emitter(-)
Das ist aber den eingebauten Dioden genau entgegengesetzt. Und in eigentlich leitender Richtung gibt es keinen Durchgang. Verkehrte Welt!

Das hört sich alles verdammt nach einer Verwechslung an, aber ich hab extra nochmal alles geprüft und mir ist dabei nichts Falsches aufgefallen...
Ich raffs einfach nicht
tetrasync
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 26. Okt 2010, 00:58
Naaaa suuper!
Hab gerade mit einem simplen Test an einer Diode festgestellt, dass mein Multimeter + und - vertauscht. Damit kann man natürlich nicht arbeiten!

Nebenbei erklärt sich dann auch die verkehrte Welt bei den Endstufentransistoren und die Messergebnisse passen nun zu den internen Schaltungen. Die Endstufen scheinen also auch in Ordnung zu sein...
tetrasync
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 29. Okt 2010, 17:13
Update:

Alle Transistoren sind ok, alle Dioden wohl auch. Trotzdem ist mir gerade beim Einschalten R112 sofort abgeraucht. Die großen Kondensatoren C103&C104 halten ihre Spannung bei (im Moment) 13V

Oha! Bin grade etwas mißtrauisch geworden und hab nochmal nachgemessen. Es stellt sich herraus, dass Q103 hinüber ist! Den werd ich dann mal ersetzen; R112 natürlich auch


[Beitrag von tetrasync am 29. Okt 2010, 19:03 bearbeitet]
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