FET-Bassverstärker Topteil Warwick ProFET 5.2 Defekt

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Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Nov 2020, 14:53
Herzliche Grüße an alle Mitglieder!

Ich möchte um Hilfe bitten, bei der Reparatur meines Transistor-Bassgitarren-Amps.

Stromlaufplan, markiert:
ProFET 5.2
2

Link des original-pdf:
http://warwick.de/sy...ead/PROFET_51_52.pdf


FEHLERBESCHREIBUNG:

Kein Signal des angeschlossenen Instruments (Sicherung löst aus...)

- sobald man die Stromzufuhr einschaltet UND die Mute-Funktion "SW5" DEAKTIV ist, startet der Amp (Lüfter läuft schnell; Klack-Geräusch nach einigen Sekunden, Lüfter langsam) ABER (die Diode "ON - LD8" leuchtet nicht) und ES KOMMT KEIN SIGNAL DURCH DEN WEG.

- sobald man die Stromzufuhr einschaltet UND die Mute-Funktion "SW5" AKTIV ist bzw. dann aktiviert wird, übelastet die Sicherung "F4 - T630mA" auf der Hauptplatine und die Hauptplatine bekommt keinen Strom mehr.

- zieht man vor dem Einschalten das Kabel von der "CN2B"-Verbindung, das zur zweiten Platine führt, ab, startet der Verstärker genauso, wie zu Beginn beschrieben.

--> somit sollte sich der Fehler auf der zweiten Platine finden...?!

Könnte es vielleicht lediglich der Mute-Schalter SW5 sein?


Könntet Ihr mir Hinweise geben, was ich im Rahmen meiner im Folgenden beschriebenen Möglichkeiten, in sinnvoller Reihenfolge, selber durchgehen könnte, bitte?!

SW5 messen? auslöten? Stromlauf folgen und Komponenten messen?


Es würde sich nicht lohnen das Gerät in die Reparatur zu geben; ich hätte es aber gerne weiter benutzt, wenn möglich...

ICH BEDANKE MICH HERZLICH IM VORRAUS FÜR ALLE WEITERFÜHRENDEN HINWEISE! .... um das Teil wieder nutzen zu können.



ZU MEINEN FÄHIGKEITEN, MÖGLICHKEITEN UND VORWISSEN:

Ich bin Elektronik-Halbwissender; mir der lebensgefährlichen Spannung und Gefahr des Stroms in vollem Umfang bewusst und mache alles mit größter Vorsicht bzw. lasse es lieber. Ich kann löten und messen, wenn man mir sagt, wo und mit welchen Schaltungen am Messgerät...


Beste Grüße, martin


[Beitrag von Basilar am 19. Nov 2020, 15:45 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#2 erstellt: 19. Nov 2020, 15:25
Hallo Martin,

willkommen im Forum.

Hier wird es bestimmt einige geben die das Teil nicht kennen, deswegen wäre es gut wenn Du über die IMG Funktion Bilder einstellen könntest, dann sieht man auch was Du meinst mit


--> somit sollte sich der Fehler auf der zweiten Platine finden...?!


Vielleicht könntest Du auch hier in der Forumsuche nach Glühbirne in Reihe mal suchen, diese könntest Du eventuell am Ende gebrauchen.

Gruß Uwe
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 19. Nov 2020, 15:41
Hallo Uwe,

danke fürs Willkommen!

...habe den Beitrag etwas editiert; es geht mir natürlich nicht um die ON-LED, sondern darum, dass der Amp nicht funktioniert; das konnte man vielleicht falsch verstehen ?!

Glühbirne in Reihe ...habe ich vorbereitet.... bin gespannt!


Bilder:

1
2
\


[Beitrag von Basilar am 19. Nov 2020, 16:21 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#4 erstellt: 19. Nov 2020, 16:50
Da würde mir erstmal D18 bzw D19 ins Auge springen, die sollte man mal im Dioden Modus im Spanungslosen Zustand des Gerätes überprüfen.
Gruß Uwe
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 19. Nov 2020, 16:55
Hallo Martin,

als erstes würde ich mal die drei Kleinspannungen überprüfen:

- PVCC2 (+15V) hauptsächlich wohl für den Lüfter und die Temperaturüberwachungsschaltung
- PVCC (+15V) hauptsächlich für alle OPVs
- NVCC (-15V) ebenfalls für die OPVs

Zu prüfen wären die Spannungen direkt an den Ausgängen der 78xx Spannungsregler und möglichst auch deren Siebkapazitäten am Eingang UND Ausgang prüfen, ob die noch ihre Kapazität haben. Möglicherweise ist da irgendwo ein Elko defekt.

Gruß
PBienlein
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 19. Nov 2020, 17:26
Nur noch eine Frage:
Was ist denn mit der Mute-LED? Zeigt sie die Funktion der Mute-Taste tatsäächlich an?

Im Übrigen - wie schon gesagt - Spannungen prüfen. Wenn die Power-LED nicht geht, ist PVCC defekt oder überlastet.
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 19. Nov 2020, 17:27
Danke für die Antworten!

Prüfungen dauern etwas, da ich mich erstmal einfuchsen und nachlesen muss, was genau zu machen ist....

@Uwe:
D18 und D19 zweigen beide den Wert 570 in die eine Richtung und in die andere nichts auf dem Multimeter.

-> hoffe habe korrekt gearbeitet...

...jetzt zu PBienleins Anweisung....
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 19. Nov 2020, 17:32

CarlM. (Beitrag #6) schrieb:
Nur noch eine Frage:
Was ist denn mit der Mute-LED? Zeigt sie die Funktion der Mute-Taste tatsäächlich an?

Im Übrigen - wie schon gesagt - Spannungen prüfen. Wenn die Power-LED nicht geht, ist PVCC defekt oder überlastet.



-> NEIN, da ja die T630mA Sicherung auslöst und alles ausgeht... Gerät bleibt nur an, solange Mute NICHT aktiviert ist (also auch die Mute-LED aus ist)


bin dran...
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 19. Nov 2020, 18:03

PBienlein (Beitrag #5) schrieb:
Hallo Martin,

als erstes würde ich mal die drei Kleinspannungen überprüfen:

- PVCC2 (+15V) hauptsächlich wohl für den Lüfter und die Temperaturüberwachungsschaltung
- PVCC (+15V) hauptsächlich für alle OPVs
- NVCC (-15V) ebenfalls für die OPVs

Zu prüfen wären die Spannungen direkt an den Ausgängen der 78xx Spannungsregler und möglichst auch deren Siebkapazitäten am Eingang UND Ausgang prüfen, ob die noch ihre Kapazität haben. Möglicherweise ist da irgendwo ein Elko defekt.

Gruß
PBienlein



Fragen, bovor ich Fehler mache:
- Einstellung auf Gleichspannungsmessung, 20V
- Messspitzen auf GND(-) und OUT(+)
- Siebkapazitäten sind die C6x?
- beide Messungen bei Betriebsspannung?

Um an die Spannungsregler PVCC und NVCC ranzukommen, müsste das Board raus... dazu bräuchte es dann eine provisorische Masseleitung zum Gehäuse, korrekt?

IMG_20201119_161110


Danke!


[Beitrag von Basilar am 19. Nov 2020, 18:18 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#10 erstellt: 19. Nov 2020, 18:13

Basilar (Beitrag #7) schrieb:


@Uwe:
D18 und D19 zweigen beide den Wert 570 in die eine Richtung und in die andere nichts auf dem Multimeter.

-> hoffe habe korrekt gearbeitet...

....


Yeb, war gut.

Bei den Messungen der kleinen Versorgungsspannungen kannst Du auch die Glühbirne 60W vorschalten, dann geht nicht gleich wieder eine Sicherung kaputt

Wenn Du an einen Spannungsregler nicht dann kommst, dann versuche doch mal z.B ob Du nicht besser an ein anderes Beutel dran kommst wo die Spannung auch ist, zum R129


[Beitrag von Uwe_1965 am 19. Nov 2020, 23:37 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 19. Nov 2020, 18:54
Wirkt der Mute-Schalter nur auf den einen Ausgang? Oder wie verhält sich diese Funktion normalerweise?
Es hilft die Funktionen zu kennen, um den Schaltplan besser zu verstehen.

Gitarrenverstärker Warwick ProFET 5.1 block diagram

- Johannes
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 19. Nov 2020, 19:31

Poetry2me (Beitrag #11) schrieb:
Wirkt der Mute-Schalter nur auf den einen Ausgang? Oder wie verhält sich diese Funktion normalerweise?
Es hilft die Funktionen zu kennen, um den Schaltplan besser zu verstehen.

- Johannes



Er legt auf jeden Fall den Speaker Out lahm; und ich bin zu 90% überzeugt davon, dass auch der Line Out inbegriffen ist.
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 19. Nov 2020, 19:43
Wenn SW5 (Mute) OFF ist, wird über die Steckverbindung CN1 A/B das Relais K2 mit GND verbunden. Das Relais K2 befindet sich im Plan unten links.
Es müsste in der aktuellen Schaltposition von SW5 also angezogen sein.

Wenn Mute auf ON geschaltet wird, fällt K2 ab und TUNE sowie LINE gehen OFF.
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 19. Nov 2020, 19:59

PBienlein (Beitrag #5) schrieb:
Hallo Martin,

als erstes würde ich mal die drei Kleinspannungen überprüfen:

- PVCC2 (+15V) hauptsächlich wohl für den Lüfter und die Temperaturüberwachungsschaltung
- PVCC (+15V) hauptsächlich für alle OPVs
- NVCC (-15V) ebenfalls für die OPVs

Zu prüfen wären die Spannungen direkt an den Ausgängen der 78xx Spannungsregler und möglichst auch deren Siebkapazitäten am Eingang UND Ausgang prüfen, ob die noch ihre Kapazität haben. Möglicherweise ist da irgendwo ein Elko defekt.

Gruß
PBienlein



Folgendes zur Messung: Das zweite Board, das wo der Mute SW5 drauf ist etc., das war beim Messen abgesteckt. War das ein Fehler?


Ergebnis:

U2 NVCC 7915: 12,9V / 0,66V / ElkoC63: 12,66V / ElkoC70: 12,3V
U3 PVCC 7815: 11,5V / 10V / ElkoC62: 11,3V / Elko69: 10,1V
U1 PVCC2 7815: 9,6V / 11V / ElkoC65: 9,5V / ElkoC54: 11,1V

Gemessen habe ich jeweils die beiden äußeren Pins hin zum inneren Pin. Welcher Eingang und welcher Ausgang ist, weiss ich nicht. Un die Elkos haben ja nur zwei Pins; also hab ich an denen gemessen... "Siebkapazitäten am Eingang UND Ausgang prüfen" habe ich nicht recht begriffen.

Jedenfalls fällt der eine Wert (0,66V) besonders auf, oder ist das normal? Die anderen sind ja nun auch nicht direkt 15V ?! Habe die Werte mehrfach nachgeprüft.

Die Glühlampe in Reihe hat geflackert, wie am Diesel-Strom-Generator

Was sagen Euch die Werte und wie gehts weiter?


[Beitrag von Basilar am 19. Nov 2020, 20:11 bearbeitet]
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 19. Nov 2020, 20:03

CarlM. (Beitrag #13) schrieb:
Wenn SW5 (Mute) OFF ist, wird über die Steckverbindung CN1 A/B das Relais K2 mit GND verbunden. Das Relais K2 befindet sich im Plan unten links.
Es müsste in der aktuellen Schaltposition von SW5 also angezogen sein.

Wenn Mute auf ON geschaltet wird, fällt K2 ab und TUNE sowie LINE gehen OFF.



Der Tuner-Weg hat meiner Erinnerung nach eine Art Auto-Mute. Heißt, sobald man den Tuner, der am Tuner-IN hängt, scharf schaltet, wird automatisch der Ausgang geMuted....

Hab keinen externen Tuner... deshalb nicht sicher, aber in dem Schlatbild ist doch auch ein Schalter direkt beim Tuner-In, oder?
Uwe_1965
Inventar
#16 erstellt: 19. Nov 2020, 23:48

Basilar (Beitrag #14) schrieb:



Folgendes zur Messung: Das zweite Board, das wo der Mute SW5 drauf ist etc., das war beim Messen abgesteckt. War das ein Fehler?


Ergebnis:

U2 NVCC 7915: 12,9V / 0,66V / ElkoC63: 12,66V / ElkoC70: 12,3V
U3 PVCC 7815: 11,5V / 10V / ElkoC62: 11,3V / Elko69: 10,1V
U1 PVCC2 7815: 9,6V / 11V / ElkoC65: 9,5V / ElkoC54: 11,1V

Gemessen habe ich jeweils die beiden äußeren Pins hin zum inneren Pin. Welcher Eingang und welcher Ausgang ist, weiss ich nicht. Un die Elkos haben ja nur zwei Pins; also hab ich an denen gemessen... "Siebkapazitäten am Eingang UND Ausgang prüfen" habe ich nicht recht begriffen.

Jedenfalls fällt der eine Wert (0,66V) besonders auf, oder ist das normal? Die anderen sind ja nun auch nicht direkt 15V ?! Habe die Werte mehrfach nachgeprüft.

Die Glühlampe in Reihe hat geflackert, wie am Diesel-Strom-Generator

Was sagen Euch die Werte und wie gehts weiter?


Interesannt wäre nur jeweils Pin3 gegen GND gewesen, der 7915 hat eine andere Pinbelegung wie der 7815 1 und 2 sind vertauscht.

Das die Glühbirne flackert ist normal im defektfall, sollte man also nicht so lange ausreizen und das die Werte dann niedriger sind wäre auch normal, wichtig erstmal ob sie überhaupt vorhanden sind und bitte die Vorzeichen der Spann u g mit angeben.
Gruß Uwe
PBienlein
Inventar
#17 erstellt: 20. Nov 2020, 15:00
Hallo zusammen,

was ist denn da jetzt für eine Glühbirne vorgeshaltet? 60W?

Ich tippe nach wie vor auf einen defekten Elko und würde alle Elkos in den beiden positiven Spannungsversorgungen überprüfen. Beginnen würde ich mit C26 und C27 und dann die beiden Spannungszweige "abklappern". Da hilft es, wenn man sich einen Ausdruck des Schaltplans macht und die geprüften Elkos mit einem Marker auf dem Plan markiert (grün = gut; rot = schlecht oder zumindest verdächtig.). Die schlechten oder verdächtigen lötet man zum Schluss aus und prüft sie nochmals.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 20. Nov 2020, 19:49 bearbeitet]
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 20. Nov 2020, 19:35
Hallo Uwe,

entschuldigt meine Schwierigkeit dabei, aber wie kann ich denn sehen/herausfinden, welcher Pin welcher ist? Habe versucht es anhand der Leiterbahn zu verfolgen, aber dauraus werde ich auch nicht schlau.

Bei den vorher gemessenen Werten ist ja immer einer der beiden ersten Werte GND gegen Pin3 (und der andere halt GND gegen Pin1 bzw. Pin2 bei 7915)...

Grüße
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 20. Nov 2020, 19:46

PBienlein (Beitrag #17) schrieb:
Hallo zusammen,

was ist denn da jetzt für eine Glühbirne vorgeshaltet? 60W?

Ich tippe nach wie vor auf einen defekten Elko und würdel alle Elkos in den beiden positiven Spannungsversorgungen überprüfen. Beginnen würde ich mit C26 und C27 und dann die beiden Spannungszweige "abklappern". Da hilft es, wenn man sich einen Ausdruck des Schaltplans macht und die geprüften Elkos mit einem Marker auf dem Plan markiert (grün = gut; rot = schlecht oder zumindest verdächtig.). Die schlechten oder verdächtigen lötet man zum Schluss aus und prüft sie nochmals.

Gruß
PBienlein



Ja, ist eine 60W Lampe drin.

Wollte mich gerade an die Messung machen, aber muss feststellen, dass mein Multimeter wohl die Kapazitätsmessung nicht anbietet. Ist eine Widerstandsmessung ausreichend?

Danke und Gruß


[Beitrag von Basilar am 20. Nov 2020, 19:56 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#20 erstellt: 20. Nov 2020, 20:00
Nun, die 60W-Glühbirne dürfte die niedrigen Spannungswerte erklären. Dennoch finde ich die positiven Werte arg gering.

Die kleinen Elkos müssen nicht entladen werden. Bei den vier großen für die beiden Schienenspannungen sollte man besser vorher einmal messen, ob die schon genügend entladen sind. Es sitzen 4 x 6.800µF/100V Elkos drin! Da wird mit hohen Spannungen und reichlich Kapazität gearbeitet. Die Schienenspannungen für die Endstufe würde ich auf +/-80V schätzen und das macht in der Summe rund 160V. Das knallt also ordentlich, wenn man an verkehrter Stelle einen Kurzschluss verursacht.


[Beitrag von PBienlein am 20. Nov 2020, 20:27 bearbeitet]
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 20. Nov 2020, 20:05

PBienlein (Beitrag #20) schrieb:
Nun, die 60W-Glühbirne dürfte die niedrigen Spannungswerte erklären. Dennoch finde ich die positiven Werte arg gering.

Die kleine Elkos müssen nicht entladen werden. Bei den vier großen für die beiden Schienenspannungen sollte man besser vorher einmal messen, ob die schon genügend entladen sind. Es sitzen 4 x 6.800µF/100V Elkos drin! Da wird mit hohen Spannungen und reichlich Kapazität gearbeitet. Die Schienenspannungen für die Endstufe würde ich auf +/-80V schätzen und das macht in der Summe rund 160V. Das knallt also ordentlich, wenn man an verkehrter Stelle einen Kurzschluss verursacht.



Danke für die Warnung! Ich muss mir erst einmal ein entsprechendes Messgerät besorgen. Kapazität geht mit meinem VC130 nicht.
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 22. Dez 2020, 12:43
Guten Tag Allerseits,

habe endlich begonnen die Kapazitäten zu prüfen und bevor ich alles bis zum Ende weiter mache (Sollwerte in Klammern)....:

C0 OL (470nF)
C1 119nF (100nF)
C2 98pF (100pF)
C3 47,23uF (47uF)
C4 47,5uF (47uF)
C6 67,7uF (47uF)
C7 OL
C9 119,4nF (100nF)
C10 OL
C11 OL
C12 223nF (68nF)
C14 85nF (22nF)
C23 65uF (47uF)
C25 48,3 (47uF)
C26 OL
C27 OL
C28 OL
C29 OL
C60 OL
C61 2,28uF (2,2uF)

....bis auf 3 oder 4 Teile sind alle anderen defekt? Liegen die Abweichungen bzw Overloads unter Umständen daran, dass die noch eingelötet sind? Alles tauschen?

Kommt es zu sowas, wenn einer defekt ist, gehen weitere kaputt? Art Dominoeffekt?

Danke für Eure Interpretationen und Meinungen! Grüße, M.


[Beitrag von Basilar am 22. Dez 2020, 12:44 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#23 erstellt: 22. Dez 2020, 13:13
Im eingelöteten Zustand kann man nur in Ausnahmefällen zu korrekten Ergebnissen kommen.
Hierzu ein (vereinfachtes) Beispiel:
C7 und C9 liegen elektrisch über R12 verbunden parallel. Parallele Kondensatoren addieren aber die Kapazitäten.
Auch wenn dies durch den Widerstand beeinflusst wird, ist deshalb nicht verwunderlich, dass C9 scheinbar einen erhöhten Wert aufweist.

Was kannst Du machen?
Alternative 1:
Auslöten und messen. Ggf. auch auslöten einiger Elkos desselben Typs (es gibt ja >10 Stk. 47 µF) und messen dieser Stichprobe. Man kann ja von einem ähnlichen Alterungsverhalten ausgehen.
Alternative 2:
Kompromislos ersetzen. Ein 47µF 50V Elko kostet in der 105°C-Version kostet ca. 20 Cent -----> 10 Stk. ersetzen = 2 €.


[Beitrag von CarlM. am 22. Dez 2020, 13:15 bearbeitet]
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 22. Dez 2020, 13:38
Danke CarlM!

...aber "OL" bedeutet, dass die auf jeden Fall defekt sind, richtig?

Dann wäre die beste Variante wohl die Nr.2 !? Dafür dann praktisch alle alle "C"s austauschen?

Und das sind ja bis jetzt nur Elkos von dem "zweiten" Board gewesen. Was ist mit den Potis, Schaltern und dem Rest auf dem Board bzw. auf dem Hauptborad?

Könnte die Fehlerursache nicht auch bei einem Schalter oder Poti liegen und mit neuen Elkos geht wieder alles beim Einschalten kaputt?

Falls die Fragen blöd erscheinen, bitte ich um Nachsicht.

Gruß, Martin


[Beitrag von Basilar am 22. Dez 2020, 13:42 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#25 erstellt: 22. Dez 2020, 14:28
Auch OL lässt im eingebauten Zustand keine Schlüsse zu.

Wenn Du Dir das von Poetry2me gepostete "schematic diagram" ansiehst, dann sollte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fehler in bestimmten Bereichen wie EQ nicht zu erwarten sein, weil diese Bereiche immer in ähnlicher Weise arbeiten - unabhängig von Mute ON oder OFF. Potis und Schalter sind auch eher unverdächtig.

Deshalb solltest Du Dir zunächst die Endstufe und das Netzteil vornehmen und Dich rückwärts in Richtung Eingang vorarbeiten.
Es wurden ja bereits Vorschläge für eine sinnvolle Vorgehensweise gemacht. Nach dem Prüfen/Tauschen der Elkos in den genannten Bereichen wäre dann die Überprüfung der Spannungen sinnvoll. Mit der vorgeschalteten Glühlampe (ca. 60W eventuell 100W) sollte es auch möglich sein weitere Schäden zu vermeiden.


[Beitrag von CarlM. am 22. Dez 2020, 14:29 bearbeitet]
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 23. Dez 2020, 14:45
OK; habe mit den dicken 6800uF Elkos begonnen und sowohl C49 und C50 ergeben OL.

Da es hieß, "...."OL" lässt im eingebauten Zustand keine Schlüsse zu.." müssen die Dinger jetzt erstmal ausgelötet werden, um korrekt zu prüfen?

Und wenn Ja, muss / kann man die entladen vorher?

Danke
CarlM.
Inventar
#27 erstellt: 23. Dez 2020, 15:10
Zum Messen auslöten ... oder gleich ersetzen.

Entladen:
Du kannst ja an den Kontakten V DC messen. Wenn die Spannung gering oder 0 ist, kann man die Kontakte nochmals kurz mit einem Kabel verbinden.
Bei noch vorhandenen relativ hohen Spannungen verbindet man die Kontakte für längere Zeit (z.B. 30 s) über einen Lastwiderstand von z.B. 200 Ohm 20W.
Wer es genau wissen will, findet hier einen Kalkulator für die sichere Entladung:
https://www.digikey.de/de/resources/online-conversion-calculators

p.s.
Man kann natürlich auch sein Kapazitätsmessgerät oder Multimeter (im Kapazitätsmessmodus) schrotten, wenn man noch geladene Elkos misst.
Danach wird das Messgerät immer OL anzeigen ....


[Beitrag von CarlM. am 23. Dez 2020, 15:12 bearbeitet]
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#28 erstellt: 23. Dez 2020, 15:43
Alles klar.

Das heißt, alle Posts und Vorschläge zuvor könnte man zusammenfassen mit:

Löte 60,70 oder mehr Elkos aus, um sie zu prüfen bzw. zu tauschen... (und besorg dir vorher noch Lastwiderstände mit passenden Eigenschaften zum Entladen).

Nur so ist es möglich die Fehlerquelle(n) zu finden.
____


Da ich ohne zu entladen gemessen habe, ist das Multimeter uU echt schrott; nach hin und hersprigen der Werte kommt immer "OL".

Bin jetzt demotiviert


Danke trotzdem.
CarlM.
Inventar
#29 erstellt: 23. Dez 2020, 16:51
Also ... das Multimeter kannst Du doch mit einem euen Elko oder Kondensator testen.
Du hattest doch vorher auch Werte die nicht OL waren, sondern bestenfalls Abweichungen gezeigt haben. Die kannst Du ja auch noch enmal zur Überprüfung des Geräts messen.Falls immer OL angezeigt wird, MM öffnen. Manche Geräte haben im Inneren ebenfalls Glassicherungen zum Schutz.

Zum Umfang der Messungen:
Ich hatte ja bereits geschrieben, dass es für die Fehlersuche nicht notwendig ist, alle Elkos und Kondensatoren auszulöten und zu messen, sondern zunächst nur der Endstufe und des Netzteils. Das sollten deutlich weniger sein. Zudem kann man tatsächlich Elkos mit demselben Wert nach dem Stichprobenprinzip auswählen. Es gibt Typen (meistens die mit 6.3V, 10V und 16V) die sehr viel häufiger kaputt sind.

Zum Entladen:
Lastwiderstände kann man ja mitbestellen, wenn man sowieso eine Bestellung macht. Ansonsten kann man ja uch warten, bis die Spannung z.B. auf 3 oder 5V abgefallen ist. Dann kann man auch mit einem Draht oder Kabel mehrere Sekunden lang kurzschließen.


[Beitrag von CarlM. am 23. Dez 2020, 16:52 bearbeitet]
Basilar
Schaut ab und zu mal vorbei
#30 erstellt: 24. Dez 2020, 16:25
Dank Dir für den guten Zuspruch und die Unterstützung!

Ebenso allen anderen, die Ihr Wissen und ihre Kompetenzen hier teilen!

Ohne Euch hätte ich mich weder an die ganze Sache rangemacht, noch ein neues Multimeter, einen neuen Lötkolben besorgt und der Amp wäre schon auf dem Elektroschrott...

Deshalb bleibe ich dran und berichte, sobald es Neues gibt.

Viele Grüße und eine freidliche und frohe Weihnachtszeit!


Martin
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