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Pioneer A616 Phono Kanal R defekt

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elchupacabre
Inventar
#1 erstellt: 24. Aug 2012, 23:34
Hi Leute!

Mein Pioneer lässt mir keine Ruhe, bin ziemlicher Neuling im Hifi und Elektronik Bereich, vielleicht erbarmt sich trotzdem jemand und unterstützt mich.

An meinem Pioneer ist der rechte Phono Kanal defekt, schon diverse Plattenspieler und Kabel usw. getestet, eindeutig der rechte Kanal.

Hab nun den Verstärker aufgemacht und die zuständige Platine gefunden.

IMG_20120824_232901

IMG_20120824_232911

Leider bin ich nun mit meinem Latein schon am Ende, wie finde ich heraus, was Schuld haben kann und was kann ich dagegen tun?

Danke und LG
Manuel
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 25. Aug 2012, 10:26
Das scheint schon die richtige Platine zu sein.

Aber schildere doch noch mal, was genau defekt ist.

Verstärkt der Kanal noch, bzw. kommt noch etwas Musik heraus?
Hat der rechte Kanal etwa einen starken Brumm?
Oder ist er komplett tot?
Kommt wenigstens noch das Grundrauschen gleichstark wie links heraus, wenn Du ohne Musiksignal die Lautstärke aufdrehst?

- Poetry2me
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 25. Aug 2012, 10:54
Der wahrscheinlichste Defekt ist der Mehrfachumschalter zwischen MM und MC Betrieb, der auf der Platine sitzt und mittels Baudenzug bedient wird.
Diesen Schalter einfach auch mal einige 'zig mal bedienen und sehen, ob sich das Fehlerbild dadurch verändert.

- Poetry2me
elchupacabre
Inventar
#4 erstellt: 25. Aug 2012, 11:54
Alles schon gemacht, der rechte Kanal gibt einfach nichts aus, wenn ich die Cinch Stecker vertausche gibt auch nur links aus, der Umschalter funktioniert ich höre den Unterschied zwischen MM und MC, aber eben nur Links.
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 25. Aug 2012, 12:30
Also ist der rechte Kanal komplett tot.

Ohne Oszilloskop ist die Diagnose etwas schwieriger durchzuführen.
Außerdem muss man am offenen Gerät im eingeschalteten Zustand arbeiten:

Hier der übliche Disclaimer:
ACHTUNG es besteht Verletzungs- und sogar Lebensgefahr!
Die Netzspannung 230V wird innen im Gerät offen liegen. Solche Arbeiten sollten Fachleute durchführen.

Hast Du das Service Manual? Hier schon mal der Schaltplan der Phono Amp Sektion:

Pioneer-A616 schematic detail phono amp section

Man erkennt einen recht aufwändig gemachten Phono Entzerrer, der sogar zweistufig aufgebaut ist und Teile der Entzerrung passiv durchführt.

Ohne Oszilloskop könnte ein Fachmann versuchen, mit dem Finger Brummgeräusche auf den einzelnen Kanälen zu provozieren. Kann man dies zwischen den beiden Stufen tun, erkennt man z.B., ob die vordere Stufe betroffen istz oder die hintere.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 25. Aug 2012, 12:31 bearbeitet]
elchupacabre
Inventar
#6 erstellt: 25. Aug 2012, 12:34
Vielen Dank, nachdem ich weder ein Fachmann bin, noch ein Oszilloskop besitze, nehme ich an, ist dein Ratschlag, hier nichts zu unternehmen?
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 25. Aug 2012, 13:23
Das habe ich nicht gemeint. Es ist nur immer gut, die übliche Sicherheitswarnung einzubauen. VDE Vorschrift usw.

Ansonsten ist es ja Deine Sache, wie Du damit umgehst

- Poetry2me
elchupacabre
Inventar
#8 erstellt: 25. Aug 2012, 13:26
Ich bin jetzt kein , steck einfach noch in den Kinderschuhen, ich meinte damit auch eher, ohne das entsprechende Werkzeug, werd ich nicht viel machen können, weil ums messen komm ich wohl nicht?

Hast du vielleicht Tipps für mich, für ein gutes Einsteiger Oszilloskop, nen Spannungsmesser und nen Lötkolben?

Danke, Manuel
Uwe-Mo
Stammgast
#9 erstellt: 25. Aug 2012, 14:11
Servus zammen.


Ich Klincke mich mal mit ein.

man könnte dem Fehler auch mit einem Einfachen DIY Signalverfolger ausfindig machen.bzw Schauen an welcher
stelle das NF-Signal des Rechten kanals, nicht mer Anliegt
Sprich nicht mehr weiter verarbeitet wird.

Am günstigsten Geht dies mit einem alten kassetten-Walkman,
und oder Kassetten-Player/Recorder.

PS:
die Cinchbuchse haste schon nachgeschaut ?.
zwecks kalter lötstellenb.

was ich auch schon hatte, war das der Mittlere kontakt der Buchse Abgerissen war. Genau da wo er in der Platine Reingeht.

Hir auf dem bild eines von den hinteren beinchen.
6a7f89336539e9a5a10f43470e54e8c3_5


MFG
Uwe
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 26. Aug 2012, 00:39
Da hat Uwe-Mo natürlich recht: Es könnte etwas an den Eingangsbuchsen sein.

Aber vielleicht hilft auch die Methode "feuchter Finger": Sobald man mit einem Finger in die Nähe eines empfindlichen Phono-Eingangs kommt, sollte man eine Brumm-Einstreuung hören. Diese sollte man für beide Kanäle hören können, je nachdem, ob man am Päärchen der entsprechenden Eingangstransistoren ist. Kannst Du bei beiden Kanälen solch ein Signal einstreuen, dann muss der Fehler ja tatsächlich weiter vorne bei den Eingangsbuchsen liegen.

- Poetry2me
elchupacabre
Inventar
#11 erstellt: 26. Aug 2012, 08:33
So sieht die Platine mit den Eingängen aus:

IMG_20120826_082610

IMG_20120826_082621

IMG_20120826_082704

Denke, die Lötstellen der Eingänge sind in Ordnung.

Nächste Woche bekomm ich zumindest mein Oszilloskop, wenn ich dann weiss, was ich damit anfangen kann, komm ich vielleicht weiter
PBienlein
Inventar
#12 erstellt: 26. Aug 2012, 09:11
Hallo zusammen,

dann will ich auch mal ... meinen Senf dazu geben

meiner Meinung nach ist ein Oszi gar nicht unbeding notwendig, um den Fehler zu finden. Ein handelsübliches Multimeter (vom Discounter) reicht völlig aus. Zwar wurde bereits geschrieben, dass der Phono-Umschalter arbeitet, aber den würde ich noch einmal nachmessen.

Dann sollten alle Betriebsspannungen im rechten Kanal anhand des Schaltplanausschnitts überprüft werden und zwar insbesondere die Stromquelle (D504, C546, Q510). Die Eingangsdifferenszstufe ist sehr empfindlich und wird nicht arbeiten, wenn dort etwas nicht stimmen sollte. Wenn das ok ist, würde ich mal die beiden Koppelelkos im betroffenen Kanal (C510, C522) prüfen. Da könnte einer ausgetrocknet sein.

Gruß
PBienlein
elchupacabre
Inventar
#13 erstellt: 26. Aug 2012, 09:14
So, den Schaltplan hab ich nun mal, meine Frage jetzt, da ich noch unerfahren bin, ich habe keine Ahnung wie ich richtig messe, welche Werte es haben muss usw.

Kann mir jemand von euch, gern auch per PM eine kurze Anleitung geben, damit ich Stromquelle und Kanal prüfen kann?

http://www.ebay.at/i...&hash=item3cc4c48b7f

Das hier in Ordnung?

Vielen Dank


[Beitrag von elchupacabre am 26. Aug 2012, 09:22 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 26. Aug 2012, 11:19
Ich muss gestehen mein persönlicher Hauptverdächtiger ist ja immer noch der große Multi-Umschalter auf der Platine.

Auch an dessen Lötstellen würde ich nach kalten Lötstellen suchen, da hier mechanische Bewegung stattfindet. Evtl. sogar auf Verdacht nachlöten.

Ich würde auch empfehlen, diesen Schalter noch mal zu bearbeiten, etwa durch 'zig-faches hin-und-her-schalten und evtl. durch Behandlung mit den einschägigen Elektronik-Kontaktsprays.
Dazu kann man den Baudenzug oben am Schalter entfernen. Meistens ist er nur aufgeclipt und lässt sich abheben. Eine Nase des Baudenzugs ragt in den Schalter hinein und betätigt diesen. In dieser Vertiefung kann man mit einem Schraubenzieher den Schieber hin und her bewegen.

Zunächst mit Kontakt WL versuchen (reines Lösungsmittel). Später ggf. Kontakt 60 --> WL --> 61

Ansonsten sind wir dann bei der Vorgehensweise, die PBienlein schon beschrieben hat.

- Poetry2me
JackRyan
Inventar
#15 erstellt: 26. Aug 2012, 12:04
Ich würde auch sagen, dass der große Schalter der Hauptverdächtige ist. Zumindest sollte dessen hundertprozentige Funktion gewährleistet sein, bevor woanders gesucht wird.

Leider hilft Kontaktspray bei den den Schaltern eher wenig. Man muss sie auslöten (etwa 40 Pins), dann zerlegen, reinigen und wieder einbaun.

das geht so:

http://old-fidelity.de/thread-676.html

Meine Phonoschalter sahen so aus (1981), dein Gerät ist 1987er Baujahr, da wird das ähnlich sein:



So muss das nach der Reinigung aussehn.

elchupacabre
Inventar
#16 erstellt: 26. Aug 2012, 12:45
Herzlichen Dank, werd mir erstmal ne vernünftige Lötstation und Entlötpumpe besorgen und mich daran versuchen.
JackRyan
Inventar
#17 erstellt: 26. Aug 2012, 14:06
Ein kleiner 30W Lötkolben und Entlötlitze (!) geht dafür gut. Entlötpumpe kannste da vergessen (hab ich probiert ).
elchupacabre
Inventar
#18 erstellt: 26. Aug 2012, 14:20
Vielen Dank, werd ich testen.

Fortschritte landen in diesem Thread.
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 26. Aug 2012, 17:22
Ich komme mit Lötsaugpumpe immer recht weit. Mit Entlötlitze habe ich gelegentlich die Leiterbahnen zu lange erhitzt und das Kupfer von der Platine gelöst. Vielleicht gibt es da auch noch einen Trick, um das zu vermeiden?

Ich gebe aber zu, dass man bei solchen langen Schaltern wirklich ein Thema hat und evtl. nach der Saugpumpe auch Entlötlitze unabdingbar ist.

- Poetry2me
JackRyan
Inventar
#20 erstellt: 26. Aug 2012, 18:02
Für die Schalter nehme ich immer eine recht dünne Litze und meinen 60W Weller Lötkolben. Dann wird etwas Lötzinn auf die frische Litze gestrichen um die Wärmeübertragung zu verbessern und dann schnell ausgelötet.
Dabei spielt aber das Lötzinn an den Lötstellen auch eine große Rolle. Bei manchen saugt sich das so schnell ab wie bei eigenen, frischen Lötstellen, bei anderen Geräten dauert das teils ewig. Und genau da ist mir das einmal passiert, dass sich eine Leiterbahn gelöst hat.
Bertl100
Inventar
#21 erstellt: 26. Aug 2012, 23:01
Hallo zusammen,

ich seh schon auch den Schalter als Verdächtigen. Aber ob der TE ohne Löterfahrung so einen langen Schalter ohne größere Schäden auslöten kann?
Ich will dir nicht zu nahe treten elchup... , aber das ist für Anfänger nicht so das geeignete Projekt!

Ich persönlich würde daher erst mal anfangen wie PBienlein vorgeschlagen hat: Spannungen messen.
An Pin 4 sollten jeweils -22V anliegen, an Pin 8 +22V.
Und an Pin 1 und 7 sollten 0V anliegen.

Gruß
Bernhard
elchupacabre
Inventar
#22 erstellt: 27. Aug 2012, 06:30
Ich fühl mich nicht, als würde mir jemand zu nahe treten, über keine Fähigkeiten hab ich hier ausreichend Bescheid gegeben, aber irgendwo haben wir alle anzufangen, ist ja nicht so, dass ich noch nichts gelötet habe, aber Danke, dass du so ehrlich bist, wie gesagt, die nächsten Tage bekomm ich das Multimeter, das Oszilloskop und die Lötstation, dann werde ich nach Schwierigkeit gestaffelt, eure Vorschläge in die Tat umsetzen.

Vielen Dank
Bertl100
Inventar
#23 erstellt: 27. Aug 2012, 07:35
Hallo elchup... ,


aber das ist für Anfänger nicht so das geeignete Projekt!

Damit meinte ich NUR das Auslöten dieses Schalters. Selbst erfahrener Löter dürften (so meine Einschätzung) so einen Schalter nicht einfach mal so schnell auslöten, sondern nur, wenn wirklich begründeter Verdacht besteht, dass es nicht anders geht.
Einen Elko oder Transistor wirst du wechseln können!
Und meine Hoffnung ist eben, dass wir bei der Messung doch etwas herausfinden.

Gruß
Bernhard
Uwe-Mo
Stammgast
#24 erstellt: 27. Aug 2012, 08:03
Moin Moin.


So dramatisch ist es mit diesen Schaltern auslöten aber auch nicht. finde ich. nach ein paar mal rein raus löten, ist es nur noch reine routine.

löte ja selbst die ganzen Schalter aus der Frontplatine eines SONY-ES Verstärkers, um sie zu zerlgen und zu Reinigen.
mit Endlötpumpe, alle Schalter knapp unter 10minuten.

Ganz übel würde die sache ausschauen, wen es Doppelseitige
und komplett durchkontaktierte platinen wären.Diese kann ich absolut nicht leiden. Wer den mist erfunden hat gehört gesteinigt.


MFG
Uwe
paga58
Inventar
#25 erstellt: 27. Aug 2012, 21:05
Nö. Manche Sachen lassen sich sonst gar nicht bauen.

Natürlich ist es schlecht, wenn man dann Geld für ordentliche Entlötgerätschaften ausgeben muss, aber wenn Du mal BGA Chips reparieren willst, freust Du dich hinterher über "nur" doppelseitige Platinen.

Gruß

Achim
elchupacabre
Inventar
#26 erstellt: 28. Aug 2012, 16:17

Bertl100 schrieb:
Hallo zusammen,

ich seh schon auch den Schalter als Verdächtigen. Aber ob der TE ohne Löterfahrung so einen langen Schalter ohne größere Schäden auslöten kann?
Ich will dir nicht zu nahe treten elchup... , aber das ist für Anfänger nicht so das geeignete Projekt!

Ich persönlich würde daher erst mal anfangen wie PBienlein vorgeschlagen hat: Spannungen messen.
An Pin 4 sollten jeweils -22V anliegen, an Pin 8 +22V.
Und an Pin 1 und 7 sollten 0V anliegen.

Gruß
Bernhard


Also, C522 hat 19,2V
C 512 hat -1,16?
Q510 hat 5,35
D504 0,64


[Beitrag von elchupacabre am 28. Aug 2012, 17:15 bearbeitet]
JackRyan
Inventar
#27 erstellt: 28. Aug 2012, 17:41
Deine Angaben reichen so nicht. Es muss schon genau angegeben werden, an welchem Messpunkt (Anschluss) des Bauteils welche Spannung gemessen wirde.

Mess am besten mal alle Spannungen hier im Schaltplan nach.

http://bilder.hifi-f...p-section_210196.jpg



Am besten per Screenshot in Paint einfügen und dann die gemessenen Spannungen in rot neben die Sollwerte eintragen und das Bild dann hier posten.
elchupacabre
Inventar
#28 erstellt: 28. Aug 2012, 17:44
Ich bin absoluter Neuling, wenn du mir noch kurz erklärst, welche Spannung ich wo und wie messen sollte?

Ich habe es jetzt so gemacht, dass ich die Bauteile gemessen habe, welche mir von PBienlein angegeben wurden, diese Werte kamen heraus, ist das zuwenig?
JackRyan
Inventar
#29 erstellt: 28. Aug 2012, 18:03
In dem Bild sind so "Sprechblasen" mit Zahlen eingezeichnet. Das sind die Spannungswerte an diesen Stellen. Im Schaltplan sind sie nur bei Links eingezeichnet, sie gelten auch für Rechts, da musst du dir die etsprechenden Stellen suchen.
Das identifizieren der korrekten Messpunkte kann schon etwas dauern.
elchupacabre
Inventar
#30 erstellt: 28. Aug 2012, 18:13
Also eine Sprechblase mit 0,3 heisst 0,3V?

Verzeihung, ich stell mich nicht so doof, ich hab das einfach noch nie in meinem Leben gemacht, wenn es dir nicht zu mühsam ist, reicht eine kurze Erklärung sicher, damit ich hier Ergebnisse vorbringen kann, ich verstehe nur im Moment nicht, wie ich messen muss, um die Ergebnisse in den Sprechblasen überprüfen zu können, vllt sollte ich dazu sagen, dass die Platine natürlich eingebaut ist, da ich ja sonst keine Spannungen habe, somit ist der Schaltplan verkehrt, wenn ich mich nicht irre und die Zahlen auf der Platine richtig lese.

Wie komme ich jetzt also an die Werte im Schaltplan, sprich, eine Sprechblase mit 0,1

Wo messe ich?

Die Bauteile hab ich verstanden, an den Füssen die Messspitzen angehalten, klappte soweit gut, die Werte stehen hier.

Test

Bei Blau hab ich den angegebenen Wert gemessen, bei Rot, den ich notiert habe, aber ob die Stelle korrekt ist?


[Beitrag von elchupacabre am 28. Aug 2012, 18:57 bearbeitet]
JackRyan
Inventar
#31 erstellt: 28. Aug 2012, 19:38


Service Manual gibts hier: klick


[Beitrag von JackRyan am 28. Aug 2012, 20:14 bearbeitet]
elchupacabre
Inventar
#32 erstellt: 28. Aug 2012, 20:03
test1

Hab hier die ersten Messung, rot hab ich die gemessenen Werte eingetragen, bei blauen Linien passen die Angaben auf deiner Zeichnung.

So wie es aussieht, passen die Werte an diesem 8 poligen Chip nicht, möglich, dass er defekt ist?


[Beitrag von elchupacabre am 28. Aug 2012, 20:21 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#33 erstellt: 28. Aug 2012, 21:36
Hallo zusammen,

also erst mal Kompliment. Damit kann man schon was anfangen!

Also:
An Pin5 liegen -6.2V, Pin6 auf 0V. Als Folge davon läuft der Ausgang dieses OPs (Pin7) Richtung negative Betriebsspannung weg.

Etwas unplausibel ist für mich die Spannung am Pin3. Pin1 (Ausgang) ist ja hier nicht weggelaufen.

Also entweder ist der IC tatsächlich defekt. Oder aber an Pin3 liegt ein Messfehler vor.
Dann wären nur die -6.2V an Pin5 auffällig.
Das wiederum könnte von einem kurzgeschlossenen Q501 kommen.
Das wäre ein nicht verwunderlicher Fehler. Er könnte durch eine elektrostatische Entladung oder Ableitströme beim Anstecken des Plattenspielers gestorben sein.
Sein Gate liegt relativ ungeschützt direkt am Phono-Eingang.

Stell doch mal dein Multimeter auf den Ohmbereich, Verstärker ausgeschaltet.
Und messe jeweils von D nach S (ist im Bestückungsplan eingezeichnet, sind die äußeren Anschlüsse).

Allerdings fällt mir ja gerade auf, dass ja schon in der Eingangsstufe an Q501 gemessen hattest. Aber vom anderen Kanal ?!?

Gruß
Bernhard
elchupacabre
Inventar
#34 erstellt: 28. Aug 2012, 21:48
Damit hast du mir etwas den Wind aus den Segeln genommen.

Was Bitte ist D nach S? Auf welchem Plan erkenne ich das?

test1

Es war ein Messfehler, hier die Korrektur


[Beitrag von elchupacabre am 28. Aug 2012, 21:53 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#35 erstellt: 28. Aug 2012, 23:28
Bernhard meint "Drain" nach "Source"

Bei Feldeffekt-Transistoren (FET) findet man die Anschlüsse Gate -- Drain -- Source
Diese entsprechen (nur ungefähr) bei bipolaren Tr. den Anschlüssen Basis -- Collector -- Emitter

Ich sehe es ähnlich wie Bernhard, da ist möglicherweise etwas mit den Transistoren nicht ok, die weiter vorne in der Schaltung sitzen. Es sind pro Kanal zwei FET und drei bipolare Transistoren.

Die FET sind empfindlich und kommen in Frage. Messung zwischen Drain und Source mit dem Ohmmeter würde zeigen, ob da etwas durchgebrannt ist.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 28. Aug 2012, 23:56 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#36 erstellt: 28. Aug 2012, 23:55
Ich habe mir gerade erst Deine korrigierten Messwerte am rechten Kanal (obere Hälfte) angeschaut.
Die sehen wirklich besser aus, was den einen OpAmp im IC angeht: "IC502(1/2)".

Die beiden Eingänge (Pin2 und 3) haben den selben Spannungswert. Im Schaltplan ist ein Sollwert von 14V eingetragen. Das kommt ungefähr hin. Der Ausgang (Pin 1) hat 0V, was ebenfalls passt. Vielleicht ist der Fehler doch nicht in den vorderen Schaltungsteilen zu suchen.

Hier noch mal die Platine mit Markierung der Transistoren (grün=FET, blau=bipolar).
Du kannst anhand des Schaltplans evtl. auch die Spannungswerte (eingeschalteter Zustand) nachprüfen, die dort bei den Transistoren vermerkt sind. Aber vorsicht mit elektrostatischer Aufladung bei den FETs, die Gate-Anschlüsse sind empfindlich.

Pioneer A-616 PCB layout detail Phono amp measurements marked

Pioneer-A616 Phono PCB picture naked

Der zweite OpAmp in IC502 scheint aber unpassende Werte zu haben. Der Wert -6,2V an Pin 6 ist ein Problem und führt zu einer Totalaussteuerung des Ausgangs (Pin 7), was hier 19,8V bedeutet (beinahe Versorgungsspannung).

Also müssen wir uns fragen, woher am invertierenden Eingang -6,2V kommen.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 29. Aug 2012, 13:18 bearbeitet]
elchupacabre
Inventar
#37 erstellt: 29. Aug 2012, 06:46
Ich werde heute Abend weitermachen, bedanke mich aber hier in aller Form, von Herzen, für eure Hilfe und den Beistand, den ihr mir trotz meiner Unfähigkeit entgegenbringt, das ist mir viel Wert.

Vielen Dank liebes Forum und besonders alle, die an diesem Thread mitwirken.

LG Manuel
Bertl100
Inventar
#38 erstellt: 29. Aug 2012, 10:39
Hallo Manuel,

ok. Dann sind wir gespannt!
Die Buchstaben D für Drain und S für Source hab ich (möglicherweise irrtümlich) im Bestückungsplan gesehen.
Dort, wo Poetry die grünen Kreise eingetragen hat.
Jeweils in der Mitte zwischen zwei Kreisen eines Kanals steht (etwas schlecht lesbar) zweimal S.
Eben vom einen und vom anderen FET.
Auf der anderen Seite der Kreise steht dann jeweils ein D für Drain.

Bei den bipoleren Transistoren (blaue Kreise) ist offenbar nur E für Emitter markiert.

Es passiert relativ häufig, dass empfindliche Bauteile, die quasi unmittelbar an Cinch-Eingängen liegen, beim Stecken des Cinch-Steckers Schaden nehmen.
Einfach, weil beim Cinch-Stecker der Mittelkontakt VOR der Masse (Kragen) kontaktiert. Ein großer Mangel an dieser Art von Steckverbinder.
Ist der Musikliebhaber dabei elektrostatisch aufgeladen (kommt im Sommer nicht soo oft vor), kann dann am Eingang was kaputt gehen.
Die andere Ursache sind Ableitströme von Geräten mit Schaltnetzteilen.
Sind solche Geräte (DVD-Player, manche neue CD-Player, Sat-Receiver, Laptop mit Netzteil ohne Schutzleiteranschluß,...) Teil der Anlage, sollte das alles komplett ausgesteckt werden, bevor Cinch-Stecker gesteckt werden.

Übrigens sollten - falls Q501/Q502 defekt sind - auch sein jeweiliger "Partner" (Q503/Q504) mit ausgetauscht werden. Die FETs sollten nämlich gleiche elektrische Eigenschaften haben.
Und das ist nicht gewährleistet, wenn der eine von 199x vom Hersteller Y ist, und der andere von 2012 vom Hersteller Z.

Und noch ein Hinweis: ich bin noch immer verwirrt mit den beiden Kanälen. Du solltest hier versuchen konsequent bei einem Kanal bleiben. Idealerweise können auch viele Messungen (z.b. mit Messgerät im Ohmbereich bei Gerät aus) VERGLEICHEND durchgeführt werden. Als am rechten Kanal messen, am linken Kanal dasselbe messen.

Gruß
Bernhard
elchupacabre
Inventar
#39 erstellt: 29. Aug 2012, 10:52
Die Messungen hab ich anhand der eingezeichneten Werte und Bauteil-Angaben der Leute hier vorgenommen, dort wo ich so gut wie nicht rangekommen bin, hab ich am andren Kanal gemessen, war vielleicht nicht die richtige Vorgehensweise, wusste mir aber erstmal nicht anders zu helfen.


[Beitrag von elchupacabre am 29. Aug 2012, 10:53 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#40 erstellt: 29. Aug 2012, 12:18
Hallo Elchup....,

ich wollte dich da ja keinesfalls kritisieren.
Ich sehe auch, dass die Hinweise da ein z.T. ein wenig "wirr" waren bezüglich linker oder rechter Kanal.

Jetzt warten wir mal Deine Messungen ab!

Gruß
Bernhard
elchupacabre
Inventar
#41 erstellt: 29. Aug 2012, 12:20
Ach, Kritik ist schon ok, ich bin lernfähig, kein kleines Mädchen

Danke auf jeden Fall nochmal für eure Geduld und Hilfe.

So, hier die restlichen Messungen erstmal

test1


[Beitrag von elchupacabre am 29. Aug 2012, 16:31 bearbeitet]
elchupacabre
Inventar
#42 erstellt: 29. Aug 2012, 17:53
Achja, wie eingezeichnet, wenn ich auf dem einen Pin des 8 Poligen Bauteils messe, fängt er bei 0,5-6 an und steigt bis ins unendliche, ist das normal?
-scope-
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 29. Aug 2012, 18:04
Wenn dam am Ende garnichts geht, kann ich diese Platine im Austausch liefern.

30 € +Porto
elchupacabre
Inventar
#44 erstellt: 29. Aug 2012, 18:07
Vielen Dank, sollte ich es nicht hinbekommen, meld ich mich eventuell, allerdings hab ich den 616 gebraucht gekauft und weiss nicht, ob es das Wert ist.
Poetry2me
Inventar
#45 erstellt: 29. Aug 2012, 20:10

elchupacabre schrieb:
Achja, wie eingezeichnet, wenn ich auf dem einen Pin des 8 Poligen Bauteils messe, fängt er bei 0,5-6 an und steigt bis ins unendliche, ist das normal?


Kann es sein, dass Du im ausgeschalteten Zustand Widerstandswerte gemessen hast?
Das macht nur Sinn, wenn man sich einzelne Bauteile gezielt vornehmen will.
Bei Operationsverstärkern, so wie bei IC502 bringt es nichts.

Bei Widerstandsmessung werden kleine Mesströme reingeschickt und die laden irgendwelche Kondensatoren in der Schaltung auf, was zu driftender Anzeige führt, ist das wenig aussagekräftig.

IC502 ist ein Doppel-Operationsverstärker, das heißt, hier stecken zwei Operationsverstärker in einem IC.
Ein Operationsverstärker hat immer zwei Eingänge und einen Ausgang.

Für mich sieht es so aus, als ob das IC 502 kaputt ist. Es ist ein M5220P, schon etwas veraltet.
Ein würdiger und sogar besserer Ersatz wäre NE5532, vollständig Pin-kompatibel, sehr rauscharm und mit sehr geringen Verzerrungen.

Einzig die maximale Versorgungsspannung passt nicht ganz. Hier in der Schaltung scheint es ca. +/-22,5V zu sein. Für M5220P kein Problem, weil es bis +/-24V betrieben werden kann. Bei NE5532 sagt das Datenblatt, dass maximal +/-22V verwendet werden können.
Ob man es trotzdem einfach verwenden darf, könnte man einfach ausprobieren.
Da ein NE5532 deutlich unter 1 EUR kostet, wäre ein Misserfolg gut zu verkraften
Es gibt dieses IC praktisch überall. habe erst vor ein paar Tagen am Tresen bei Conrad ein paar davon gekauft.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 29. Aug 2012, 20:11 bearbeitet]
elchupacabre
Inventar
#46 erstellt: 29. Aug 2012, 20:18
Genau, der Verstärker war aus, ok, dann war das eh überflüssig, also nach deiner Meinung nach IC 502 ersetzen und schauen, ob damit das Problem gelöst ist?

http://www.conrad.at...areaSearchDetail=005

Dieser?
Sollte ich dann nicht gleich in beiden Kanälen wechseln?


[Beitrag von elchupacabre am 29. Aug 2012, 20:21 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#47 erstellt: 29. Aug 2012, 20:24
Ja, ich finde einfach keine andere Erklärung, warum am invertierenden Eingang des zweiten Operationsverstärkers (OpAmp) eine so hohe negatove Spannung anliegen soll. Alle Zuleitungen für Gleichspannungen sind mit quasi unzerstörbaren Folienkondensatoren abgeriegelt.
Daher die Annahme, dass die Gleichspannung von innen kommt und auf ein defektes IC hindeutet.

Wie gesagt. das Ersatz-IC ist recht gut verfügbar, sehr günstig und hat hervorragende Eigenschaften.

Du müsstest hier 8 Pins entlöten (wie, das wurde oben anhand des Schalters diskutiert) und das IC wechseln.

- Poetry2me
elchupacabre
Inventar
#48 erstellt: 29. Aug 2012, 20:29
Vielen Dank, da ich keinen in der Nähe habe, hab ichs einfach bestellt, sollte es wider Erwarten nicht klappen, auch nicht schlimm, dann machen wir hier weiter

Danke vorerst, falls noch andere Ideen auftauchen, einfach hier reinklatschen.
Bertl100
Inventar
#49 erstellt: 29. Aug 2012, 21:12
Hallo zusammen,

ich teile die Meinung von Poetry, IC502 dürfte defekt sein.
Die negative Spannung am Pin6 kommt aber "einfach" vom Ausgang, Pin7.
Dort liegen ja -19V an.
Über R554 und R552 liegt daher rund ein drittel davon auch am -Eingang an.

Der OP müßte aber als Folge davon seinen Ausgang weg von negativen Spannungen bewegen, was er aber fälschlicherweise nicht tut.

Jetzt hab ich aber noch eine Frage:
Am Ausgang des OPs liegt C522. Dieser wird jetzt verkehrt herum gepolt aufgeladen.
Man sollte also zumindest in Betracht ziehen auch diesen mal mitzutauschen.
Was kommt eigentlich nach dem OP? Ein elektronischer Eingangsumschalter oder ein mechanischer?

Gruß
Bernhard
elchupacabre
Inventar
#50 erstellt: 29. Aug 2012, 21:46
C522/C521 auch tauschen? Könnt ihr mir dazu auch einen Link geben, woher ich diese beziehen kann?

Vielen Dank
Poetry2me
Inventar
#51 erstellt: 29. Aug 2012, 21:54
Ja, der Ausgang könnte "durchgebrannt" sein und am Eingang liegen dann die 6,2V an. Stimmt also, Ursache udn Wirkung könnten anders herum sein, was aber ebenfalls auf ein defektes IC herausläuft.

Zur Theorie, dass der Ausgangs-Koppelkondensator C522 evtl. Durchgang hat:

1. Wenn Tone defeat geschaltet ist,
dann kommt bis zum FET-Eingang der Endstufe kein Koppelkondensator und keine aktive Stufe mehr, die rückwärts etwas reinspucken könnte.
Einzige Ausnahme: Die Tape Rec Ausgänge. Das wäre natürlich fatal, wenn ein an Tape Rec angeschlossenes Gerät hier seine Signale reinsteuert. Der Ausgang des ICs ist nur durch R558 mit 330 Ohm geschützt. Könnte dadurch etwas durchgebrannt sein? Möglich. Könnte sogar der Elko C522 Schaden genommen haben? Auch möglich, besonders wenn das über Take Rec eingesteuerte Signal eine (unerlaubte) positive Gleichspannungskomponente von >1V hatte, dann kann der Elko schon gelitten haben.
Zumindest ist dies ein Erklärungsszenario, wie es zu dem Schaden am IC502 gekommen sien könnte.

2. Wenn Tone Control aktiv ist,
dann geht das Signal zusätzlich durch die Tone Control Stufen, zunächst über einen Koppel-Elko in eine Ein-Transistor Pufferstufe, dann durch zwei OpAmps. Hier könnte theoretisch Rückwärts etwas in die Phonostufe reingekommen sein. Allerdings müsste dazu auch der Eingangskopplekondensator der Tone Control Stufe hinüber sein. Eher unwahrscheinlich.

Fazit: Am wahrscheinlichsten ist nach wie vor, dass das IC502 hinüber ist.
und: Evtl. kann man C522 (22µF/25V Elko) nicht mehr trauen.


- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 29. Aug 2012, 21:59 bearbeitet]
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