Sony TA-N80ES schaltet auf Protection

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E30Liebhaber
Stammgast

#1 erstellt: 08. Jul 2013, 18:00

Hallo zusammen

Nun hat es auch eine meiner geliebten Endstufen erwischt - sie schaltet auf Protection

.
Der Fehler äussert sich wie folgt:
Nach dem einschalten, schaltet die Endstufe normal durch und man kann auch für 2-3 Minuten Musik hören. Danach schaltet sie sich ab. Der Fehler tritt unabhängig vom gewählten Lautsprecherkreis oder Mono/ Stereo Betrieb auf.
Auch ohne Anschluss von Lautsprechern oder der Vorstufe tritt dieser Fehler auf.
Hat jemand eine Idee was das ist und wer bzw wo ich das reparieren lassen kann.
Würde mich freuen Infos zu bekommen

LG Jens

Poetry2me
Inventar

#2 erstellt: 09. Jul 2013, 23:34

Hallo E30Liebhaber,

vielleicht kann ich Dir Mut machen.
Ich habe es nicht selten erlebt, dass es die Schutzschaltung selbst war, welche solche Effekte verursacht hat.

Hier die Schutzschaltung des TA-N80ES:

Sony TA-N80ES schematic protection circuit

Die Schutzschaltung ist realisiert mit IC701 vom Typ µPC1237HA. Es betätigt mit dem Ausgang [Pin 6] die Lautsprecherrelais.

Als Steuernde Eingänge gibt es
[Pin 1] Overload-Erkennung. Löst aus bei zu viel Strom durch die Emitterwiderstände der Leistungstransistoren.
[Pin 2] Offset-Erkennung. Löst aus bei zu viel Gleichspannung an einem der beiden Kanalausgänge, typisch bei >0,5V
[Pin 4] AC Off. Löst aus, sobald eine AC-Spannung vom Trafo nicht mehr da ist. Dadurch kein Ausschalt-Plopp am LS
[Pin 7] Vcc On Mute. Verzögerungsglied, verhindert das Durchschalten der Relais bis von Versorgungsspannung über Widerstand ein Kondensator aufgeladen wurde.
[Pin 3] Latch / Autoreset. Ein Auf- oder Endladevorgang am angeschlossenen Kondensator steuert die Erholzeit nach dem Auslösen.

Überprüfen müsste man vor allem Pin 1 und 2, ob dort eine Auslösende Spannung anliegt.

Ich habe bei anderen Verstärkern mehrfach erlebt, dass der Kondensator zur Offset-Erkennung defekt bzw. ausgelaufen war. Hier wäre das C705 (220µF 25V).
Dieser sollte eigentlich kein normaler, sondern ein bipolarer Elko mit wesentlich höherer Spannungsfestigkeit sein, um die dauernden Ein-Ausschaltvorgänge mit deren hohen Gleichspannungen zu überstehen. Zwar gibt es Vorwiderstände aber offensichtlich altern die Kondensatoren doch recht schnell.

Falls es dies nicht ist, dass wäre als nächstes zu prüfen, ob sich nach Erwärmung der Endstufe an einem der Kanäle ein Offset bildet oder ein auffällig anwachsender Ruhestrom fließt.
In diesem Falle: Vor dem Auslösen der Schutzschaltung müsste man an den Lautsprecherklemmen schon einen allmählichen Anstieg des Offset (Gleichspannung) mit dem Multimeter messen können.

Außerdem interessant ist die Frage, ob sich durch Erwärmung des Gerätes die Situation ändert. Dauert es nach dem ersten Auftreten des Problems kürzer, bis die Schutzschaltung beim nächsten Einschalten wieder auslöst?

- Poetry2me

kruczek
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 11. Mrz 2015, 00:26

Hallo Jens,
hast du den Fehler behoben?
Grüße

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