Harman Kardon HS500 vergisst im Stand by Modus alle Einstellungen

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Wessi1984
Neuling

#1 erstellt: 29. Mrz 2014, 01:18

Hallo zusammen,

meine HS500 scheint sich nach und nach abzuschießen. Erst ist der Sub durchgebrannt, als ich ihn nach einer 2wöchigen Stromtrennung wieder eingeschalten habe und jetzt macht auch der Receiver (Harman Kardon HS500) mucken. Alle Einstellungen gehen verloren wenn ich das Gerät mit der Fernbedinung ausschalte. Dabei ist das Gerät nie vollständig aus bzw. vom Strom getrennt sondern nur im Stand by Modus.

Ein Kumpel sagte das ich eine Batterie austauschen soll... Ich hab das Teil aufgeschraubt allerdings keine Batterie gefunden. Hat jemand von euch einen Schaltplan oder eine konkrete Idee was zu tun ist?

Ich kann gerne Bilder vom Innenleben nachreichen.

Vielen Dank vorab!!

[Beitrag von Wessi1984 am 29. Mrz 2014, 01:20 bearbeitet]

vegatronic
Stammgast

#2 erstellt: 04. Apr 2014, 12:28

Hallo,

meistens ist in dieses Receivern ein spezieller Goldcap Kondensator, dieser puffert den Speicherbaustein für ca. 7 Tage. Leider gehen diese Dinger oft kaputt, Materialkosten sind keine 3 Euro.... Aber Gerät öffnen, das Ding finden, zerlegen etc... Also ohne Lötkolben wird das nichts.
Das Servicemanual für dein Gerät findest Du hier:

http://elektrotanya....00.pdf/download.html

Grüße aus Dresden
Thomas

1Dominic
Neuling

#3 erstellt: 30. Nov 2014, 00:04

Hallo, ich bin kein Profi auf dem Gebiet. Ich habe dasselbe Problem mit dem HS 500. Bei den Schaltplan kenne ich mich nicht aus. Wo bekomme ich den Goldcapm her? Wo ist diese Goldcap verbaut? Wie komme ich da am besten ran? Kann mir vielleicht jemand Bilder schicken? Wäre super. Mit dem Lötkolben kann ich gut umgehen. Danke für eure Hilfe.

bukongahelas
Inventar

#4 erstellt: 30. Nov 2014, 04:47

Der Speicher gehört zum Prozessor , der alle Funktionen steuert .
Proc+Speicher+Goldcap sind daher sinnvollerweise auf der Frontplattenplatine angeordnet .
Bedeutet Demontage der Frontplatte und Abschrauben der Platine .
Dann kann man den Goldcap auslöten+erneuern , in wenigen Minuten .
Die Demontage/Montage der Frontplatte kann Stunden dauern .
Im Service Manual kann es genau beschrieben sein .

Der Tuner Pioneer F-550-RDS vergaß alles nach einigen Stunden bei völliger Netztrennung .
Daher wurde dem Goldcap eine Reihenschaltung aus Lithiumbatterie+Widerstand+Diode parallelgeschaltet .
Der R schützt vor zu hohem Strom aus der Batt , die Diode verhindert daß die Batt wie ein Akku geladen wird .
Nun bleiben die Einstellungen gespeichert , bis die Batt leer ist , ca 10 Jahre .
Man könnte auch einen Akku nehmen , dann bestimmt der R den Ladestrom und die Diode fällt weg.

bukongahelas

[Beitrag von bukongahelas am 30. Nov 2014, 04:58 bearbeitet]

1Dominic
Neuling

#5 erstellt: 30. Nov 2014, 18:15

Lieben herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe den Harman kardon HS 500 jetzt zerlegt und die vordere Platine am Display ausgebaut. Die Bilder von der Frontplatine bestehend aus drei Platinen (eine Platine zum aus und einschalten, eine Platine für den Lautstärkeregler und eine Platine für das Display) habe ich beigefügt. ich kann jedoch nirgendwo einen Goldcap finden. Hilfe, ich weiß nicht mehr weiter. Wäre super wenn mir jemand helfen könnte. LG 1Dominic

Alle 3 Platinen der Front (ein/ausschalten, Lautstärkenregler, Display)

bukongahelas
Inventar

#6 erstellt: 30. Nov 2014, 18:39

Dann muß der Goldcap woanders sein , Netzteilbereich oder Logik/Prozessorplatine.
Scheinbar sind bei diesem Gerät auf der Frontplatte nur "dumme" IC und Bedienelemente.
Suche einen Elko mit sehr viel Kapazität (mehrere 100000yF-mehrere Farad)
und wenig Spannungsfestigkeit , zB 6,3 Volt .
bukongahelas

1Dominic
Neuling

#7 erstellt: 01. Dez 2014, 19:33

Danke für den Hinweis. Ich habe jetzt das komplette Innenleben des HS 500 durchforstetet. konnte jedoch keinen ELKO der angegebenen Werte finden. Hat das Ding überhaupt einen Goldcap? Ich bin am verzweifeln. Kennt jemand die Nummer des Steckplatzes auf der Platine?

bukongahelas
Inventar

#8 erstellt: 02. Dez 2014, 07:24

Service Manual Seite 93 , Block Diagram :
Daten können nur in Memory Chips gespeichert sein .
Ich sehe den MCU (Master Control Unit = Hauptprozessor) , darüber einen MPEG Chip
und darüber 4 Memories , 1xFlash , 2xSDRAM , 1xEEPROM .
Im Flash Speicher steht wohl das Betriebssystem , SDRAM ist flüchtig ohne Power ,
da bleibt eigentlich nur das EEPROM als UserDatenspeicher , weil es die Daten ohne Strom erhält .
Evtl werden die Userdaten im Betrieb in RAM(vergesslichen) Speichern gehalten und vor
Ausschalten bzw Standby im EEPROM dauernd gespeichert bzw kopiert ,
damit das EEPROM nicht dauernd beschrieben+verschlissen wird . Spiegelung der Daten RAM->EEPROM .
Das geschieht über eine serielle Schnittstelle , Clock+Data .
Seite 96 , Chip EEPROM U3 24C64 :
Prüfe die Widerstände FB49 FB50 (50 Ohm) und ob an Pin8 VCC 3.3 bzw 5 Volt anliegen.
Vermutung: 3,3V ist Betriebs- ; 5V ist Programmierspannung.
Die Spannung müßte mal 3V3 und mal 5V sein .
Das Datenblatt des 24C64 sagt darüber genaueres , Adressierung , Lese- und Schreibzyklus .
An Pin5+6 müßten HiLoTaktsignale anliegen , wenn ins EEPROM geschrieben oder gelesen wird.
Anstelle eines Goldcap werden die Userdaten wohl im EEPROM gespeichert und gelesen .
Vermutlich bei Operation->Standby/PowerOff geschrieben und bei Standby/PowerOff->Operation ausgelesen .
Wenn Spannungen und Logiksignale korrekt sind , könnte das EEPROM selbst verschlissen sein.
EEPROMs können ca 1000x neu beschrieben werden . Defekte evtl viel weniger oft und werden vergesslich.
bukongahelas