Verstärker ohne Endstufen Transistoren

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Oli_Oliver
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jul 2016, 13:51
Hallo liebe Gemeinde habe mal eine allgemeine Frage.
Habe mal gehört man kann einen Verstärker auch ohne Endstufen Transistoren testen ist es so richtig?
Ich weiß man hat dann keine Leistung und darf den Verstärker nicht aufdrehen aber kann man einen Verstärker testen ob er die Lautsprecher frei Schaltet? Mir geht es darum wenn man einen Verstärker hat der einen Endstufen Transistor Schaden hat und man alle Teile wie Widerstände Elkos etc gewechselt hat die Defekt waren ihn vorher kurz testen kann bevor man die Endstufen Transistoren einbaut ohne zu Riskieren das sie Kaputt gehen.
Gruß Oli
Anro1
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Jul 2016, 16:20
Man kann auch bei einem Auto ohne Motor die Elektronik einschalten, und vielleicht dreht
ja auch der Anlasser beim drehen des Zündschlüßels durch ?
Ist das jetzt ein Test des Motors/Zylinder um zu entscheiden ob ich gefahrlos neue
Kolben einbauen kann ??.

Man kann die einzelnen Stufen eines Verstärker zu einem gewissen Maße ohne Endstufen Transistoren
überprüfen, wenn man die Schaltung kennt und wenn man das Wissen & Werkzeug dazu hat.

Das ist nicht so einfach weil die Schaltungsteile, also die einzelnen Verstärker-Stufen bei den meisten Konzepten aufeinander aufbauen und respektive der Gegenkopplungszweig bei fehlender Endstufe nicht funktioniert. Wie gesagt man kann aber Teile der Schaltung auch ohne die Leistungstransistoren testen.

Wenn also die Endstufen Transistoren defekt sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit dass die
Lautsprecher-Schutzschaltung nicht mehr duchschaltet recht hoch, denn genau das ist
die Funktion dieses Teilchens.

Wenn ich Deinen Ansatz verstehe, denke ich das Du besser einen Elektroniker oder zumindest
einen erfahrenen DIY Verstärkererbauer zu Rate ziehen solltest.
Grüsse und viel Erfolg.
Mickey_Mouse
Inventar
#3 erstellt: 07. Jul 2016, 19:20
so sehe ich das auch, normalerweise geht man etwas anders vor...

die erste Frage ist: hast du die Ursache identifizieren können weshalb ein Transistor gestorben ist?

wenn man sich nicht sicher ist, dann fährt man nach einem "Neuaufbau" den Endstufenteil an einem Labornetzteil mit Strombegrenzung hoch, wenn die "weise" gewählt wurde und sofort anspricht, dann weiß man irgendwas stimmt (immer noch) nicht aber die Endstufe überlebt wahrscheinlich (wie gesagt Strom richtig wählen ).
Wenn man die Möglichkeit dazu nicht hat, dann kann man es mit entsprechend gewählten Widerständen in den Versorgungsleitungen probieren, die im Notfall den Strom begrenzen.

das alles aber immer nur mit der kompletten Schaltung, ansonsten kannst du ja nichts erkennen. Der "dümmste" Fall wäre einen der beiden Transistoren in einer Gegentaktschaltung weg zu lassen. Dann hast du garantiert Gleichstrom am Ausgang und die Schutzschaltung schaltet gar nicht erst ein.
Aber auch wenn du einen oder beide Transistoren gewechselt hast, wirst du den Ruhestrom nach Service Manual neu einstellen müssen, oder solltest es auf jeden Fall tun. Genauso wie man i.d.R. den Offset (also den Gleichspannungsanteil ohne Aussteuerung) neu einstellen muss, das ist sogar noch wichtiger!
Oli_Oliver
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 07. Jul 2016, 20:17
Danke schon mal dafür. Also Komplette Schaltung testen wenn man alle Defekten Bauteile getauscht hat. Es ist ein Pioneer A757 da kann man den Ruhestrom nicht selber einstellen dafür ist ein IC zuständig soviel ich weiß. Gerät bekomme ich nächste Woche und würde ihn gern wieder Fitt machen. Habe ihn Geschenkt bekommen und weiß schon das 2-3 Endstufen Transistoren Defekt sind sowie paar Widerstände und 1-2 Elkos. Widerstände und Transistoren habe ich schon besorgt genau wie Wärmeleitpaste. Ein Netzteil zum langsam Hochfahren habe ich leider nicht. Wie Funktioniert es den genau mit diesem 60W-Lampe in Serie zur Netzzuleitung schalten? Kann mir jemand das genau erklären? Ist doch nicht einfach eine 230V 60W Lampe ins Stromkabel integrieren? Wäre super wenn mir es jemand genau erklären kann. Danke und Danke würde das Schätzchen sehr gern wieder Flott machen
Mickey_Mouse
Inventar
#5 erstellt: 07. Jul 2016, 20:29
Tipps zum Basteln mit Netzspannung kann und will ich dir nicht geben, sorry!

wenn dann würde man Widerstände in dem Niederspannungszweig also der direkten Stromversorgung der Endstufen einbauen. Wenn das denn möglich ist, die Puffer-Elkos sollten natürlich möglichst davor sein.

das sind halt die Methoden die man beim "ersten Start" eines Selbstbau Verstärkers anwendet, bei einem "Fertig Gerät" ist das z.T. schwieriger oder mit vertretbarem Aufwand gar nicht möglich.
bei typischen Eigenbau Varianten sind in den Versorgungsleitungen i.d.R. Sicherungen verbaut und die kann man zum Testen/Einstellen durch Widerstände ersetzen, das ist da normales Vorgehen.
Amperlite
Inventar
#6 erstellt: 27. Jul 2016, 12:12

Oli_Oliver (Beitrag #4) schrieb:
Ein Netzteil zum langsam Hochfahren habe ich leider nicht. Wie Funktioniert es den genau mit diesem 60W-Lampe in Serie zur Netzzuleitung schalten? Kann mir jemand das genau erklären? Ist doch nicht einfach eine 230V 60W Lampe ins Stromkabel integrieren? Wäre super wenn mir es jemand genau erklären kann.

Du kannst den Trafo abklemmen und die Schaltung zu Testzwecken mit einem Labornetzteil versorgen. Letzteres gibt eine sichere Kleinspannung raus, die bei Berührung nicht lebensgefährlich wäre (wie es beim normalen Anschluss der Fall ist).

Hast du sowas nicht, würde ich dir dringend dazu raten, die Finger davon zu lassen. Die Art der Fragestellung lässt mich Annehmen, dass du keine ausgebildete Fachkraft bist.
PBienlein
Inventar
#7 erstellt: 27. Jul 2016, 15:43
Hallo Oli,

bei der 60W-Glühbirne in Serie zum Gerät (Reihenschaltung) macht man sich die Tatsache zu nutze, dass bei einer Reihenschaltung von Widerständen durch alle Teilwiderstände der gleiche Strom fließt. Etwas ausführlicher ist das hier beschrieben: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0110191.htm Da eine 60W-Glühbirne ca. 260 - 270mA Strom zieht, wird das Gerät ebenfalls auf 260 bis 270mA Strom begrenzt und zwar primär! Dadurch werden die Schaltungsteile sekundär "geschont". Die Spannungen dort sind i.d.R. etwas niedriger als normal aber auch die Stromaufnahme, weil sie primär ja begrenzt wird.

Liegt nun sekundärseitig ein Kurzschluss, beispielsweise an einem Endstufentransistor vor, würde die Stromaufnahme ohne Glühbirne sehr schnell sehr hoch gehen und die Sicherung(en) hoffentlich (aber für Halbleiter immer zu spät!) auslösen. Mit eingeschleifter Glühbirne passiert das meist nicht - es gibt aber leider Ausnahmen. Im angesprochenen Kurzschlussfall leuchtet die Glühbirne mit voller Leistung (60W) auf - ein sicheres Zeichen, das Gerät sofort auszuschalten und den oder die Fehler zu suchen. Ist hingegen alles in Ordnung, leuchtet die Glühbirne zu Beginn kurz auf und glimmt danach nur noch - je nachdem, wie hoch die Stromaufnahme des angeschlossenen Gerätes ist. 60W ist eine gute Wahl für Standart-HiFi-Geraffel. Man kann auch 15 oder 40W oder aber auch 100W verwenden, abhängig davon, was für ein Gerät man "auf dem Tisch" hat.

ACHTUNG: es versteht sich hoffentlich von selbst, dass Basteleien im 220V-Netz lebensgefährlich sein können. Das wurde ja zuvor schon mehrfach erwähnt. Selbst auf der Sekundärseite eines Trafos kann es richtig böse enden. Deswegen wird bei Reparaturen im Profibereich ein Stell- Trenntrafo verwendet. Er entkoppelt das Gerät galvanisch vom 220V-Netz. Außerdem kann man das zu reparierende Gerät langsam "hoch fahren". Dabei achtet man auf die Stromaufnahme mit dem Finger am Not-Aus-Schalter .

Gruß
PBienlein
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