Unbekanntes Bauteil? HT X30 brauche Unterstützung

+A -A
Autor
Beitrag
Aceylein
Neuling
#1 erstellt: 26. Jul 2020, 11:21
Hallo Forum,

ich bin hier ganz neu und werde mich seit gleich bis auf die Knochen blamieren...

aber ich habe ein Problem und kann es nicht Lösen, an meinem Samsung Home Cinema auf der Amp Seite ist ein Bauteil defekt (Bild) Bezeichnung 1510A, jetzt suche ich natürlich Ersatz und bin nicht in der Lage dieses Bauteil zu finden. Bin für jede Hilfe dabkbar.

1510A

1510A
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 26. Jul 2020, 11:46
Hallo Aceylein,

willkommen erst mal im Forum

Das Gerät ist vermutlich ein Samsung HT-X30 stereo?
Bitte editiere den Titel des Threads (darf nur der Thread-Ersteller) und hinterlege dort auch noch den Hersteller des Gerätes. Dann kommen evtl. mehr Spezialisten, welche diese Art von Geräten kennen.

Ansonsten ist das in meinen Augen möglicherweise eine Ferritkern-Spule (?). Diese sitzen bei Schaltverstärkern üblicherweise am Ausgang eines Class-D Endstufenkanals. Kann sein, dass Du einen Kurzschluss im LS-Kabel oder an den Klemmen hast, so dass die Drahtwicklung verschmort und verformt wurde. Mit etwas Pech ist auch noch ein dazu gehörender Elko angeschlagen.

Hier ein Thread, den ich gefunden habe, wo weitere Bilder dieses Gerätes drin zu sein scheinen, sowie eine Fehlerbeschreibung. Ist das vergleichbar?
https://lemurt.wordp...ion-of-waranty-void/

Hoffe das hilft schon mal.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 26. Jul 2020, 11:57 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 26. Jul 2020, 11:48
Das Gerät ist eher kein Klassiker.
Die Moderation wird diesen Thread vielleicht passend verschieben.
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 26. Jul 2020, 12:11
Das Service Manual incl. Schaltplan für Samsung HT-X30 findet man im Netz:

https://elektrotanya...pdf/download.html#dl
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 26. Jul 2020, 12:24
AMP Schaltplan des Samsung HT-X30 oder HT-X40

Samsung HT-X30 HT-X40 schematic detail defective broken choke L1SW subwoofer SW marked

Wie vermutet, ist das defekte Bauteil eine Drosselspule L1SW am Endstufenausgang, hier der Subwoofer-Kanal.

Das Platinen-Layout:

Samsung HT-X30 HT-X40 PCB layout AMP defective broken choke marked


- Johannes
Aceylein
Neuling
#6 erstellt: 26. Jul 2020, 13:14
Vielen Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Das Gerät ist ein Samsung HT-X30 5.1 Home Cinema

So langsam dämmert es mir, wo der Fehler liegt. Daß, es eine Spule ist da wäre ich nicht draufgekommen, bin zu alt *grins* vor 40 Jahren habe ich Spulen noch selbst gewickelt (kein Witz).

Jetzt werde ich mal Teile suchen.

Viele Grüße und nochmal Danke

Jürgen
Aceylein
Neuling
#7 erstellt: 26. Jul 2020, 21:04
Hallo Johannes,

nochmal ausdrücklichen Dank von meiner Seite.

Jetzt bin ich das ganze Teile (alle Komponenten) nochmal durchgegangen und natürlich noch ein paar "echt faule Elko´s) gefunden auf der Netzteileite. Aber der Knaller kommt noch!

Ich musste zweimal hinsehen, bzw. eine Zigarette hinhalten. Hinten am Amp Bord sitzt ein Lüfter und in Thermodynamik bin ich wirklich ganz gut... Jedenfalls aus Zufall halte ich meine Zigarette vor den Fan und was sehe ich die Luft wird von hinten angesaugt - also ins Gerät rein. Wo gibts denn sowas? Luft in ein Gehäuse von hinten nach vorne, das hat man vor 20 Jahren gemacht bei PC´s um Bauteile partiell abzukühlen, dann aber mit Jet-Funnel´s.

Also hab ich mal die Schrauben am Lüfter rausgedreht und bemerkt, dass die gar nicht "richtig" ins Plastik gegriffen haben - Lüfter um 180 Grad gedreht und wie oh Wunden die Schrauben "greifen" sofort".

Jetzt ist mir auch klar, warum die Folien-Kondensatoren, welche nach den Drosselspulen sitzen, alle etwas "verkokelt" aussehen...
Aceylein
Neuling
#8 erstellt: 26. Jul 2020, 22:13
Also wenn wir den letzten Hauptsatz 0 mit hineinnehmen sind es 4, die 3 ersten und den nachfolgenden Null-Satz.

Aber der wirklich wichtige Hauptsatz Nummer 5 heißt: Viel hilft Viel.

Da hast Du eine SMD Workstation da stehen, und eine CPU gesteuerte Lötstation alles auf 1 Grad genau, und dann fängst Du bei 380 Grad an und nix geht - kein Fluß!!! immer höhen in gleichen 5 Grad Schritten, mit dem selbstgemachten Flußmittel...

Der 5. Leitsatz sagt - scheiß drauf gib Vollgas - und alles schmilzt daweg *rofl* *grins*
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 26. Jul 2020, 22:23
Lüfter: Das ist ja wirklich der Hammer! Verkehrt herum eingebaut

Löten:
Ja, die leidigen großen Kupferflächen.
Wenn das eine vierlagige Platine ist, dann hast Du ohnehin keine andere Chance als Vollgas.
Es sei denn, Du erwärmst die ganze Platine vorher im Ofen auf 80 Grad oder so. Aber dann kannst Du Dich von einigen Bauteilen ganz verabschieden.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 26. Jul 2020, 22:24 bearbeitet]
Aceylein
Neuling
#10 erstellt: 26. Jul 2020, 23:10
Das mit dem Backofen ist gar nicht so falsch.

Nur wie es immer dargestellt wird - im Backofen ausbacken - Unsinn.

Ich hab mich intensiv mit dem Resolvering beschäftigt und mir deshalb auch 2 Stationen gekauft.

Klar was kann ein Backofen an Temp bringen 280 Grad maximal, da lacht ja jedes SMD Bauteil nur.

Aber, aber wenn die ganze Platine richtig "vorgeheizt" ist und Du gehst dann partiell auf das Bauteil mit einem Heißluft-Stick dran, ist das eine gute Nummer. Da kannst Du richtig viel an Wärmeverzug rausbringen.
Klar, richtiges Resolvering musst Du wirklich mit ganz hohen Temp´s machen - dann halt immer in den Tabellen schauen, was welches Teil wie lange aushält.

Ich hab einige richtig teure HP Notebooks wieder ins Leben geholt. Ist immer das gleiche der GPU Chip, fast egal welche Serie. Das Übel beginnt mit dem Lüfter der langsam sich mit Staub zusetzt, dann transportieren die Cu-Pipes die Wärme nicht mehr zum Lüfter und die GPU wird zu heiss. So die Theorie, wie immer beschrieben. Stimmt auch. Aber wenn ich ein einfaches Lötzinn habe mit sagen wir nur 360 Grad Schmelztemperatur, welche Temperatur müßte dann in einem Notebook sein um so einen Schaden auszulösen? Also, irgendwas kann da nicht stimmen!?

Es ist der thermische Verzug, und genau da reichen auch niedrige Temperaturen - so um die 80 bis 110 Grad. Da schmilzt nichts, aber es knackt die Verbindungen, wenn sich die Werkstoffe gegeneinander "verziehen" beim Abkühlen.

Ich hab mal an einen HP Board eine GPU nachgelötet (das Teil war völlig tot) mit einem Heißluftgebläse auf ca. 130 Grad permant das Bord beheitzt (gemessen mit einem Fluke) und dann mit 530 Grad Heißluft ganz dünne Düse, die GPU nachgelötet, nur mit Flußmittel von der Seite und fixiert (schwimmend).

Passt und läuft seit 2 Jahren ohne Probleme.
Aceylein
Neuling
#11 erstellt: 30. Jul 2020, 12:23
HT-X30 Repair3Es ist vollbracht!

Das HT-X30 funktioniert wieder ohne Probleme. Allerdings lagen die Probleme viel tiefer, ich hatte ja nur die Spule in Verdacht. Dann habe ich das gesamte Gerät vollständig zerlegt (was ich ja genau nicht machen wollte) und alles genau nachgemessen. Folgendes habe ich gemacht.

1. Am Player alles gereinigt und die Führungen neu gefettet.
2. Das Zahnrad für die Klappenverriegelung ersetzt, dadurch war teilweise ein ratterndes Geräusch beim
Start zuhören.
3. Auf der Netzteilseite einen defekten Elko ersetzt.
4. Auf der Amp-Seite - die Folienkondensatoren (alle) ersetzt, aber die 1510A Spule dringelassen (vorher
ausgebaut und durchgemessen - nur die Kapselung war defekt.)

Nochmal ausdrücklichen Dank für die Hilfe.

Viele Grüße

Jürgen

anbei noch ein paar Bilder der AktionHT-X30 Repair1HT-X30 Repair2
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 30. Jul 2020, 17:04
Super, dann kommt hier die ...

___GRATULATION___ zur erfolgreichen Reparatur

Danke auch für die Dokumentation und die Bilder.
Wenn ich das richtig rekapituliere: Der Auslöser war ein falsch herum eingebauter Lüfter ! Finde ich toll, dass Du das alles herausgefunden hast!

Falls Du noch weißt, welchen Elektrolyt-Kondensator genau Du getauscht hast (war es C8SW 680µF 50V ?), könnten wir auch diesen noch dokumentieren.

Dieses Problem scheint ja schon mindestens zweimal aufgetreten zu sein.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 30. Jul 2020, 17:09 bearbeitet]
Aceylein
Neuling
#13 erstellt: 01. Aug 2020, 18:35
Hallo,

natürlich gibts eine Antwort von mir, hat nur etwas gedauert.

Es wir jetzt gleich etwas schwierig, weil ich mich seit Jahren genau mit dieser Samsung Home Cinema Baureihe beschäftige. Ich könnte fast alle Baureihen und die betroffenen Versionen hier posten. Samsung hat da von Rev. zu Rev. immer nachgebessert,aber in Grunde sind es immer die gleichen Fehler/Probleme.

z.B. Das Bauteil (die Drosselspule) mit der ich den Post ursprünglich angefangen habe, ist nach Samsung Schaltplan/Stückliste eine DBF -1310 A, aber nicht in der Rev. von meinem Amp-Board da wurden zwei 1510A verbaut, aber egal, macht den Fehler ja nicht besser. Ob die Abschirmung "außen-herum" überhaupt sinnig ist, wäre auch so ein Thema.

Auf jeden Fall machen immer die Folienkondensatoren an der Amp - Endstufenseite immer Ärger. Bei mir 2 Stück sichtbar "abgefackelt". Das kenne ich aus US-Foren zu dem Teil. Egal ich hab alle ersetzt, 20 Cent das Stück was solls.

Was aber viel fieser ist, ist auf dem Netzteil der 3300 uF Kondensator mit 10 Volt. Da dann noch so ein "Transportklebemassenteil" drangemacht (siehe Bild) passt nicht so ganz. Den hab ich gegen einen 3300 uF mit 16 V ersetzt. Immer bei Netzteilen wenn die Kondensatoren auf der Abgangsseite so niedrige Spannungsobergrenzen haben ist immer Vorsicht geboten. Fast immer zu gering dimensioniert. Klar die Teile sollen ja auch nicht ewig leben!!!

Nur interessant was alles, rein praktisch am dem Elko hängt - nicht nach Schaltbild sondern im Betrieb.

Bei mir war die optische Kopplung von TV zu HTX-30 niemals so richtig gut. Der blaue Kreis (Betriebsanzeige) teilweise nur halb voll, jetzt wieder gut. Mein Fluke hat fast geglüht, ich hab gemessen was man messen kann.

Okay das Teil ist build 2007 - wir schreiben heute 2020. Aber man muss doch nicht alles wegschmeissen.

Jetzt funktioniert das Teil perfekt!

Und jetzt noch die Sache mit dem Lüfter.

Unfassbar, aber tatsächlich bei mir so gewesen. Wenn man leise eine DVD anschaut ist da im Hintergrund ein "Brummen" fast immer das DVD-Laufwerk. Nur bei mir war es der Gehäuselüfter., Hab mir nichts dabei gedacht. Nur dann ging das Teil - der HTX-30 im laufenden Betrieb immer aus. Genau an dem Punkt wurde die Sache blöde, wenn ein Gerät im Betrieb abschaltet und dann 5 Minuten später wieder läuft für eine kurze Zeit.

Einen 5,-- Euro Lüfter aus dem Jahre 2007 gegen einen modernen Lüfter zu tauschen ist ja wirklich kein Problem. Aber was musste ich sehen, der Lüfter "DRÜCKT" die Luft ins Gehäuse und saugt sie nicht ab.

Zufall oder Fehler. Wurde beim Rausschrauben schon klar, der Lüfter war falsch-rum eingebaut, normalerweise greifen die Schrauben gleich nach dem Halteblech in das Kuststoffgehäuse des Lüfters. Bei mir waren 2 Schrauben völlig im leeren. Sieht man im übrigen auch an der Kabelführung am Lüfter selbst. Was Samsung da zusammengebaut hat? Erklärt aber vieles.

Einen Elko "platt" zu machen das bekommt man hin - aber so einfache Bauteile wie einen Folienkondensator, oder einen Keramik-Kondensator (ohne Polung) das muss mann ja die Gasflamme dranhalten *grins*

War leider so bei mir. Keine Ahnung warum.

Jetzt läuft alles perfekt und auch auf "Vollgas" getestet. Bei 35 Grad maximale Lautstärke! auf You Tube.

Die Bilder anbei.

Jürgen3300 uF defekt3300 uF defekt
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 02. Aug 2020, 01:26
Wow, Du hast diese Samsung DVD Receiver ja wirklich gründlich analysiert

Danke nochmals für die Hinweise. Das sollte es für andere dann leichter machen.

Mir fallen noch folgende Tipps ein:

1. Die häufig betroffenen Folienkondensatoren (C10RL / C10FL / C10SW / C10C / C10FR / C10RR, 470nF 100V Mylar/MKT) könnten vielleicht noch länger halten, wenn es Polypropylen/MKP Typen wären, und am besten mit höherer Spannungsfestigkeit, denn diese wären impulsfester. Allerdings sind diese auch größer.

2. Der Kondensator C81 3300µF 10V im Schaltnetzteil sitzt vor dem 3,3V Spannungsregler und bekommt sicher manchmal mehr Ripple-Strom ab, als gut für ihn ist. Bei den HiFi-Klassikern machen wir außerdem oft die Erfahrung, dass 10V Typen oder 6,3V Typen sehr schnell altern und dann defekt sind. Die werden von mir immer sofort ausgetauscht gegen solche mit höherer Spannung, ich nehme 25V. DU hast es genauso gemacht, was sicher die Langlebigkeit fördert.
Die Klebemasse zur Fixierung der hohen Elkos bei der Fertigung ist gefährlich für die bedeckten Bauteile. Deren Wärme kann nicht ausreichend abgegeben werden und manchmal korrodiert diese Klebemasse auch die Anschlussdrähte. Im Zweifelsfall entdernen.

- Johannes
Aceylein
Neuling
#15 erstellt: 02. Aug 2020, 09:33
Also wenn wir so tief in die Tiefe gehen,
dann werde ich noch mehr zu der Maschine beitragen. Dagegen sind meine Revox Ton-Maschinen ja alte Traktoren *gins*

Die Kondensatoren auf der Amp-Seite, also die Boxen-Anschlüße. Dazu muß man was ganz entscheidendes wissen. Normalerweise geht man ja davon aus, dass bei einer "Endstufe" immer die Ausgangsseite gleichförmig belastet wird, ganz klar durch die angeschlossenen Boxen. Wir ersparen uns an der Stelle mal, welche Box aus welchem Grund auch immer - mehr ziehen könnte.

Samsung hat da aber in der Home Theater Serie was echt Gutes gebaut (deshalb habe ich das Teil) die drahtlosen Rear-Speaker (siehe Bild). Ob das so wirklich gut zur Basis-Schaltung passt? Egal die haben das so gebaut und verkauft, das Ding ist extrem sensibel, aber wenn es läuft ist es echt Klasse.

Aber weiter zu den Details.

Man neigt dazu zu denken, dass die Kondensatoren auf dem Amp-Teil immer gleichförmig belastet werden, klar - alle Kabel rein und alle Boxen dran - wäre da nicht das Wireless-Modul für die Rear-Speaker und genau das habe ich "nachgerüstet" und genau da fing es auch an! Rear-Modul siehe Bild. In einfachen Worten, ist ein einfacher Amp, der seine Daten wireless vom Basisgerät bezieht.

Damit fallen natürlich die Ausgänge der Lautsprecher, hinten links und hinten rechts weg, da das Tonsignal via Funk übertragen wird, der Funkreceiver es verarbeitet und dann über seine eigene Amp-Kette an die Boxen abgibt. Vielleicht hätten die Entwickler bei Samsung darüber mal nachdenken sollen, was passiert wenn man das Rear-Modul anschliesst.

Vereinfacht gesagt (kann man alles nachmessen) passiert folgendes. Das Home-Cinema gibt auf allen 6 Kanälen volle Power ab, ja nachden wie laut oder leise man stellt - normaler Betrieb. Steckt man aber das Sendermodul ein, für den Rear-Receiver passiert nichts, am Amp-Abgang (eigentlich müsste jetzt genau eine Abschaltung dieser beiden Rear-Speaker erfolgen) nix passiert. Heisst, Vollgas auf den Ausgängen von Speaker rechts und links hinten. Und genau das halten die Kondensatoren auf der "unbelasteten" Ausgangsseite nicht aus. Ist natürlich technisch/physikalisch falsch formuliert - aber als plastische Erklärung ganz gut.

Dann habe ich natürlich auch den falsch eingebauten Lüfter rausgeschmissen und einen Lüfter Baujahr 2020 eingebaut - da merkt man was 13 Jahre in der Technologie für ein Zeitsprung sind. Der neue Lüfter ist super leise, höhere Drehzahl und größerer Volumenumsatz, genau richtig für das Teil.

Gemessen habe ich "richtig", also mit Sonde - die Messwerten sagen alles - siehe Bilder. Großes Problem die thermische Belastung,aber in den Griff zu bekommen, sogar recht einfach, wenn man es mal verstanden hat.

Und jetzt noch mal zu den Kondensatoren auf der Amp-Seite. Offensichtlich ist für viele Hersteller zwischen einem Kondensator mit 470 nF und 0,47 uF eine riesiger Unterschied. Offenbat herrscht die Meinung, dass je kleiner - auch die Bauteile kleiner sein müssen!? Das Ergebnis sieht man auf den Bild. Rechts der grüne Kondensator - das sind die neuen die ich verbaut habe, daneben ein "toter" und daneben noch einer am Rande zum Tode.

Wenn wir jetzt mal auf die Messergebnisse (Temp.) schauen - bei einem Abluftstrom von 41 Grad und ich einen Kondensator mit 85 Grad Temp-Festigkeit einbaue, dann reicht das vollkommen. Okay die Temperaturdifferenz von Raum- zu Abluft ist schon heftig - bei mir bis zu 17 Grad.

Und das bei 24 Grad im Raum, nach oben wird es immer dünner.... ist ja bekannt.

Also mein Fazit. Das HT-X30 ist ein altes Teil Bj. 2007 steckt aber ganz ganz viele neue Home Cinemas locker in den Sack, wenn man sich die Arbeit macht das Teil zu überarbeiten. Ich hab eine UK-Version, habe ich mir extra und sehr aufwendig besorgt. Aber das Tolle ist, wenn man das Funk-Rearspeakermodul benutzt - absolut keine Störungen in dem Frequenzbereich, schlicht weil es den in DE so nicht für jeden gibt.

Jetzt kommen die Bilder, die sagen mehr wie mein ganze Geschreibsel.

JürgenCap VergleichBasis TempAbluft TempMessung SondeRear Modul 1Rear Modul 2
grautvOHRnix
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 09. Aug 2020, 22:36
Toll! Einfach nur toll! Du bist so ... toll!
Aceylein
Neuling
#17 erstellt: 21. Aug 2020, 20:18
Klar bin ich toll, und eigentlich bin ich auch der Allergrößte, deshalb habe ich ja auch so eine "Hilfe suchende Frage" hier im Forum gepostet.

Klar ich kann nicht mit 35 000 Reparaturen aufwarten. Will ich das?!

Ich bin ein alter Mann - 56 Jahre alt, als ich jung war, war ein Ersa Lötkolben mit 16 Watt oder so das größte was man haben konnte, und wenn man dann noch eine Ablötpumpe hatte war man in der Oberliga!! Das ist jetzt mehr als 40 Jahre her. Ein Multimeter, da wurde die Nadel noch mit dem Schraubendreher auf Null justiert, wenn man überhaupt eines hatte.

Arroganz ist eines der ganz bösen Übel unserer Gesellschaft.

Toll! Einfach nur toll! Du bist so ... toll! So einen Kommentar, finde ich natürlich immer Klasse, vielen Dank dafür.

Wir haben in unserer Kanzlei 21 Jahre lang ausgebildet. Und jetzt haben wir aufgehört, rate mal warum.

......weil genau solche unsinnigen Kommentare kamen.

Ich mag ein alter Depp sein, das stimmt, aber gib mir ein Messgerät, einen Schaltplan und/oder ein Oszilloskop und ich zeige Dir, dass der alte Mann noch etwas Leben in sich hat!
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 21. Aug 2020, 22:24
Hallo Jürgen,

Lasse dich von solchen Kommentaren nicht entmutigen.
In diesem Forum gibt es einige, meißtens immer die selben Leute, die entweder nur trollen oder ihren Beitragszähler "aufpeppen" wollen und sich daran aufgei...!

Ich habe hier von Anfang an mitgelesen und fand diesen Thread recht interessant, auch weil er mal etwas "anders" war.
Damit meine ich die eher "erfrischenden" Beiträge von dir, die so eher selten hier zu finden sind.
Bleib wie du bist und vor allem: bleib gesund!

Gruß
Karsten
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 21. Aug 2020, 23:40
Karsten hat absolut recht!

Und ich find Deine Beiträge, Jürgen, ebenfalls interessant, hilfreich und wertvoll für die Gemeinschaft.
So muss Forum!!

Ich kann auch bestätigen, dass nach meiner Erfahrung die weitaus meisten Forumskollegen konstruktiv und positiv unterwegs sind.

Wir kenne mittlerweile die Wenigen hier, wo gelegentlich die Eigenschaften aus der Dunklen Triade, bzw. Dunklen Tetrade durchschlagen.
Als Therapie werden wir sie immer dann gnädig ignorieren, wenn sie mal wieder die gute Stube vollpinkeln.

- Johannes
_ES_
Administrator
#20 erstellt: 22. Aug 2020, 00:02


Ich bin ein alter Mann - 56 Jahre alt,


Quark...
Man sollte sich nicht älter machen, als man ist.
Was den Rest betrifft, es gibt die Geschichte vom tapferen Schneiderlein und seiner Koppel...
Ansonsten:



Also hab ich mal die Schrauben am Lüfter rausgedreht und bemerkt, dass die gar nicht "richtig" ins Plastik gegriffen haben - Lüfter um 180 Grad gedreht und wie oh Wunden die Schrauben "greifen" sofort".


Exzellent, das merkt nicht jeder, das der Luftstrom verkehrt sein könnte.



Klar was kann ein Backofen an Temp bringen 280 Grad maximal, da lacht ja jedes SMD Bauteil nur.


Aber nicht lange, in den meisten Datenblättern ist sogar eine Kurve abgebildet, bzgl. Reflow-Temperatur.


Aber wenn ich ein einfaches Lötzinn habe mit sagen wir nur 360 Grad Schmelztemperatur,


360°C ? Nimmer..


Da hast Du eine SMD Workstation da stehen, und eine CPU gesteuerte Lötstation alles auf 1 Grad genau, und dann fängst Du bei 380 Grad an und nix geht - kein Fluß!!!


Heizleistung ist das Zauberwort, die Temperatur ist sekundär.
Unsere Mädels löten mit 270°C, mit der Temperatur darf man ein paar Sekunden am Bauteil ran, ohne das es Schaden nehmen könnte - Je nach Bauteil, versteht sich.
Wenn nichts fließt, wird die Heizleistung vergrößert.
Wir haben die WX1/2 Station von Weller am Start, dafür gibt es Kolben bis 200W, JBC haben wir auch hier (Labor) - Es war beeindruckend, wie man damit eine Ms-Gal-Ni Mutter Größe M8 auf eine Kupferplatte löten konnte, obwohl der Kolben eher wie ein etwas dickerer Bleistift ausschaut.
Dafür direkt beheizte Lötspitzen....

Wie dem auch sei, Danke für Deinen Bericht, der wird so manchen helfen.
Und ignoriere etwaige Zwischenrufe, so sie nicht zur Sache beitragen.
Valenzband
Inventar
#21 erstellt: 22. Aug 2020, 13:31

Aceylein (Beitrag #11) schrieb:
4. Auf der Amp-Seite - die Folienkondensatoren (alle) ersetzt, aber die 1510A Spule dringelassen (vorher ausgebaut und durchgemessen - nur die Kapselung war defekt.)

Das ist keine einfache Kapselung, sondern ein Ferritkörper, damit wesentlicher Bestandteil des induktiven Bauteils. Du kannst es mit einem Trafokern vergleichen. Wenn im geschlossenen Pfad des magnetischen Feldes ein Spalt hinzukommt, hier in Form eines Risses, wird die spezifizierte Induktivität ganz erheblich kleiner.
Dem Datenblatt (TI) des PWM ICs TAS5152 zufolge sind dort 10uH, zusammen mit den umliegenden Kondensatoren, als Ausgangsfilter vorgesehen. OEM Hersteller halten sich aus gutem Grund sklavisch an die Vorgaben der Chip-Hersteller (ist ja auch durchaus einfacher).
Die Bezeichnungen 1310 oder 1510 enthalten den Durchmesser in mm und die Induktivität, der nachfolgende Buchstabe gibt Auskunft über die Sättigung bzw. maximale Stromstärke. Hier sind mindestens 10A erforderlich. Von der Bauform her ist das ein mehr oder weniger geschlossener Ferritkern, vermutlich ist unten ein enger Ringspalt, der auch vergossen sein kann. Dadurch ist der Streufluss und die Kopplung an umgebende Bauteile gering.
Das ist hier nicht unwichtig, denn die Jungs stehen alle wie auf dem Kasernenhof eng beieinander. Ähnlich oder etwas besser würden Ringkerne abschneiden, allerdings wären die u.U. etwas größer.
Mit der zu kleinen Induktivität wird die Filterung des PWM Signals am Ausgang sehr schlecht, was zu allerlei Problemen (Störsignale, Überlastung der Filter-Kondensatoren..) führt. Kurzum, das Teil sollte erneuert werden!


[Beitrag von Valenzband am 22. Aug 2020, 14:29 bearbeitet]
Aceylein
Neuling
#22 erstellt: 22. Aug 2020, 22:13
Hallo Leute,

wirklich vielen Dank für diese Reaktionen und Kommentare, ich bin jetzt echt etwas bewegt und das im positiven Sinne.

Da ich ja neu in diesem Forum bin, fand ich es super Klasse wie schnell man hier Hilfe bekommt und Ihr habt bestimmt auch bemerkt, dass ich nicht gerade Erfahrung habe, wie man was in einem Forum machen muss, oder soll. Ich hab mir sogar schwer getan hier Bilder einzustellen, aber irgendwie hat es dann geklappt.

Eigentlich wollte ich ja diesen Post, um den es gegangen ist gar nicht kommentieren, aber irgendwie hat es mich dann doch geärgert, also musste ich doch eine Antwort schreiben.

Da ich jetzt endlich mal Urlaub habe, schreibe ich vielleicht ein bis zwei Sätze mehr. Ich finde so ein Forum wirklich richtig gut und wenn ich den Namen mir mal genau ansehe HIFI-Forum. Ich erzähle mal etwas aus meiner Vergangenheit *grins* - da gab es Stereoanlagen und da waren zei Boxen dran, eine rechts und eine links. Und wie oh Wunder konnte man dann die Gitarre rechts und den Bass links hören - coole Sache, wir sind so knapp an den 80iger Jahren dran.

Irgendwann hatte man dann mal 4 Boxen, 2 hinten 2 vorne und der Fader war geboren. Also eine Stereo-Anlage ohne 4 megagroße Boxen ging gar nicht. Wir sind jetzt so im Jahre 1984-86. Vorher gab es auch was ganz tolles - "die Frequenzbandverbieger" (ich hab 1982 meinen Führerschein gemacht) genannt Equilizer mit LED`s und das fürs Auto - zwei "schöne" Kugellautsprecher vorne und hinten - zwei Aufbau 3 Wege-Boxen und die Welt war okay. Damals war eine Frequenzweiche noch ein wild zwischen den Speakern eingelöteter Elko - Masse über Karosserie gezogen und so Zeug.

Dann Ende der 80iger ging der Kabelwahn los, okay ich gestehe ich war auch so einer - unter 6 mm Kupferlitze kann man eine "richtige" Stereoanlage gar nicht betreiben. Und dann die transparenten Ummantelungen der Kabel. Next step, die Boxenständer auf Nadeln. Gelobt war derjenige, welcher einen Kumpel hatte, welcher Schlosser war und Zugang zu einer Drehmaschine hatte. Die perfekte Entkopplung der Boxen vom Boden.

Okay es reicht mit der Vergangenheit. Auf was ich aber raus will, ich könnte jetzt hier über Stunden weiterschreiben.

Um was es mir geht und nur aus diesem Grund schreibe ich das überhaupt. Will ich in einer Wegwerfgesellschaft leben? Nein! Will ich zurück in die Steinzeit? Auch klares Nein!

Aber wir sollten uns alle mal fragen, wo sind wir denn im Jahre 2020. Ich kenne genug junge Leute, die nicht mal in der Lage sind einen einfachen Stecker (falls dieser defekt ist) auszutauschen. Und da habe ich noch nicht mal im Ansatz an sowas wie Adernendhülsen, oder gar verlöten gedacht. Bevor jetzt wieder ein dummer Kommentar kommt, die Sache mit dem Verlöten in der VDE hab ich auch gelesen, trotzdem verlöte ich lieber "kritische" Kabel - Schrumpfschlauch drüber...

Aber ist es nicht wirklich toll, wenn man was reparieren, oder sogar verbessern kann, als alles "wegzuschmeißen"!? Sollen wir nicht Vorbild sein? Was machen unsere Kinder, wenn wir ihnen vorleben, alles wird weggeworfen? Haben wir nicht etwas Verantwortung uns nicht dem grenzenlosen Kosum hinzugeben?

Ist alt immer auch schlecht? Okay die Gerneration "Headset-in ear" wird zwar wissen wie sich ein Razor Hammerhead anhört, im Vergleich zu einem normalen Headset. Aber wissen die eigentlich, wie sich richtige Musik aus guten Boxen "anfühlt"?

Okay ich höre jetzt genau hier auf.

Die Sache mit der Ferrit-Kappselung gehe ich morgen drauf ein, das wird eh eine längere Antwort, da hatte ich schwer mit mir gerunden, welche Lösung.

Soweit für jetzt.

Viele Grüße an Alle

Jürgen
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
JVC A-X30 Reparatur?
HiFikid16 am 29.05.2013  –  Letzte Antwort am 30.05.2013  –  10 Beiträge
Was ist das für ein Bauteil?
kadioram am 14.09.2012  –  Letzte Antwort am 14.09.2012  –  2 Beiträge
Bauteil benennen
freaKYmerCY am 21.09.2010  –  Letzte Antwort am 09.02.2011  –  7 Beiträge
Endstufe Bauteil
mongofuerst am 25.04.2013  –  Letzte Antwort am 03.05.2013  –  11 Beiträge
Hilfe bei einem Bauteil
Lost_in_the_seventies am 31.05.2023  –  Letzte Antwort am 15.07.2023  –  44 Beiträge
LG HX 906 Bauteil benennung
Markus89* am 03.11.2020  –  Letzte Antwort am 05.11.2020  –  9 Beiträge
Technics SA-AX540 Bauteil gesucht
Watime am 10.06.2023  –  Letzte Antwort am 14.06.2023  –  17 Beiträge
Samsung HT-TZ 212 Brauche Ersatzlüfter!
Maze83 am 28.11.2010  –  Letzte Antwort am 30.11.2010  –  4 Beiträge
Arcus ArtLine#1 HT defekt - brauche ersatz
bo0zZe am 11.08.2015  –  Letzte Antwort am 11.08.2015  –  2 Beiträge
Kippschalter defekt - brauche Unterstützung beim Tausch / bei Ersatzteilbeschaffung
denkler am 13.12.2012  –  Letzte Antwort am 14.12.2012  –  4 Beiträge
Foren Archiv
2020

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.752 ( Heute: 6 )
  • Neuestes MitgliedTigerquaste
  • Gesamtzahl an Themen1.551.143
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.539.175

Hersteller in diesem Thread Widget schließen