Brummen in LEM Compact412S Verstärker

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Matthias_321
Neuling

#1 erstellt: 30. Jun 2021, 12:19

Hallo
ich habe folgenden Problemfall auf dem Tisch. Ein Powermixer Compact 412S der Firma LEM mit 2x200 Watt (80er Jahre). Symetrischer Aufbau mit Ringkerntrafos. Das Gerät funktioniert tadelos, bis auf ein fieses Brummen auf beiden Kanälen unabhängig von Lautstärke, mit/ohne Signalquelle.
Folgendes habe ich schon untersucht:

Masseverbindungen
Siebelkos
sonstige verschmutzungen oder lose Kontakte

Da die Endstufen Ok zu sein scheinen, muss der Fehler irgendwo in der Stromversorgung liegen. Ein Fehler danach würde sich dann ja immer nur auf einem Kanal bemerkbar machen.
Das Brummen tritt auf, wenn die beiden Relais geschaltet haben, wobei ein Kanal deutlich später schaltet.
Auf der Platine scheint ein Tantal Elko (vermutlich 4,7 uF 25 V) zu fehlen. Könnte das die Ursache sein? Alle "großen" Elkos sind auf der platine schon getauscht.

Bisher habe ich immer nur an 60/70er Jahre Gitarrenverstärkern gewerkelt und solche Brummgeräusche meistens mit der Erneuerung der alten "Becher" Elkos beheben können.

Über einen Tipp wäre ich dankbar!
Anbei paar bilder und ein link zum "Brummgeräusch"

Aufnahme Brummgeräusch

Matthias_321
Neuling

#2 erstellt: 03. Jul 2021, 15:05

So ich bin ein Stück weiter, zumindest was das Verständnis der Schaltung angeht.
Die markierte Platine mit den beiden ICs (lm7812 und 78m12c) ist wohl für die Stromversorgung der Equilizer- und Mischpultstromversorgung zuständig. Der fehlende Kondensator ist mit Pin 2 und 3 vom 78m12c verbunden. Ich konnte leider nirgends einen Schaltplan für diesen wohl nicht sehr gebräuchlichen IC finden, anhand dessen ich die Werte für den Kondensator ausfindig machen könnte.
Ein "try and error" Versuch mit einem 22nF Keramikkoppelkondensator führte zu keiner Veränderung.
zum 7812 konnte ich einiges finden und anscheinend werden gerne Ein- und Ausgangsseitig der vorgesehene 330nF Blockkondensator weggelassen, ob das in dieser Schaltung der Fall ist, konnte ich noch nicht genauer prüfen. Auch die Frage ob, wo und wie die Platine mit der Masse verbunden ist, versteckt sich hinter einigen zusammengeführten Kabelbündeln in Isolierschläuchen.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine konstruktonsbedingte Brummschleife die sich durch den hohen Wirkungsgrad der PA-Boxen besonders bemerkbar macht. Test mit Hifi-Boxen werde ich mal noch durchführen.
Vlt. findet sich ja ein elektrotechnisch versierter Mitleser der mir auf die Sprünge helfen kann.
Ein Schaltplan zum LEM 412s ist im Netz leider nicht ausfindig zu machen

Rabia_sorda
Inventar

#3 erstellt: 03. Jul 2021, 20:43

Hallo,

Ich hätte dort eher einen 7812 und auch einen 7912 vermutet. Sind es beide wirklich positive Spannungsregler?

Der Kondensator wird wohl schon werksseitig fehlen. Ein fehlen des C wird nicht die Ursache des Brummens sein.
Eher könnten es "größere" Puffer-/Siebelkos sein, die durch ein Austrocknen des Elektrolytes taub geworden sind. Hier wären da eher die 4 blauen axialen Elkos auf der Netzteilplatine und die 4 großen Becherelkos der Railspannungen zu nennen.
Der kleine blaue Tantal-Kondensator könnte evtl auch ein Problem haben (Kurzschluß) und dir die Spannung des einen 78(?)12 runterziehen. Den würde ich einfach mal entlöten und dann nochmals testen.