Kann das Abklemmen einzelner Chassis dem Verstärker schaden?

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beeblebrox01
Neuling
#1 erstellt: 29. Apr 2017, 18:27
Hallo :-)

Ich hätte da mal eine Frage.. Ich habe zwei Magnat-Boxen von ca. 1996 (Art.-Nr. 144 012). Diese Boxen haben, wie viele Boxen aus dieser Zeit, das Problem, dass sich die Sicken langsam auflösen. Sicken tauschen lohnt sich meines Erachtens bei diesen Lautsprechern nicht. Ich wollte eigentlich neue Boxen kaufen aber da wir vermutlich bald umziehen werden wollte ich damit noch warten. Nun sind mir bei einem kleinen Lautstärkemissgeschick die Sicken der Mitteltöner komplett zerbröselt.

Nun zu meiner Frage.. Ich habe gemerkt, dass in dieser Box dreimal das gleiche Chassis für Mittel- und Tiefton verwendet wurde (Hinten wird behauptet, dass es sich um 4-Wege Lautsprecher handelt). Ich habe dann einfach mal die Tieftöner ausgebaut und als Mitteltöner verwendet. Klingt zwar nicht besonders toll, da jetzt der Bass fehlt, ist aber besser als gar keine Musik bis ich mir neue Lautsprecher gekauft habe.

Und nun aber wirklich zu meiner Frage.. Darf ich das? Macht das dem Verstärker irgendwas aus? Schließlich habe ich damit ja vermutlich den Widerstand der Boxen verändert(?). Kann ich vielleicht sogar (ganz verwegen) die jetzt freihängenden Leitungen für den Tieftöner zusätzlich an den Mitteltieftöner (oder was das bei 4 Wegen sein soll) anschließen? Ich möchte hier ungerne herumexperimentieren, da ich einen recht neuen (und teuren) Verstärker habe und ich es auf jeden Fall ausschließen möchte, dass ich den irgendwie beschädige.

Wäre super, wenn mir hier jemand weiterhelfen kann!

Gruß

Andi
Psycho238
Stammgast
#2 erstellt: 30. Apr 2017, 21:30
Hi,
Ja der Widerstand hat sich so verändert. Deinem Verstärker sollte das bei normalen Lautstärken aber nichts ausmachen. Keinesfalls sollten sich die losen kabelenden berühren!
Was ich davon halte? Schmeiß die Dinger weg! Da lohnt sich keine Reparatur mehr, und auch leine weiteren Experimente. Stell sie gegen eine Tüte Gummibärchen in die Kleinanzeigen, somit sparst du dir die Entsorgung. Und da du anscheinend einen recht vernünftigen, weil teuren Verstärker hast, hol dir dort gleich ein paar "neue gebrauchte"
Schon für 150€ bekommst du gebraucht weitaus bessere Lautsprecher als deine Magnat. Und ab 400€ gibt's schon verdammt gute Sachen.
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 01. Mai 2017, 00:49
Hi,
beeblebrox01 (Beitrag #1) schrieb:
... Ich möchte hier ungerne herumexperimentieren, da ich einen recht neuen (und teuren) Verstärker habe und ich es auf jeden Fall ausschließen möchte, dass ich den irgendwie beschädige. ...

Wenn du wirklich auf Nr. sicher gehen willst,
müsstest du Fotos von der Weiche der Magnat hier einstellen (Vorder- und Rück-Seite scharf abgebildet), sodass wir die Weiche analysieren können.
Simple 6 dB-Weichenzweige sind unkritisch gegenüber Leerlauf, aufwendigere ab 12 dB /Okt. nicht mehr.
Keinesfalls offene Weichenausgänge an andere Chassis /Zweige anschließen !

In jedem Fall sinnvoll ist es, offene Weichenausgänge anstelle eines Chassis mit einen Ersatzwiderstand ~= Chassisimpedanz abzuschließen, also z.B. 4.7 oder 6.8 Ohm / mind. 10 Watt.

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 01. Mai 2017, 00:50 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 01. Mai 2017, 01:57
Ganz so krass wie Psycho238 es geschrieben hat, hätte ich es nicht....aber recht hat er.

Schau mal hier und hier.
beeblebrox01
Neuling
#5 erstellt: 01. Mai 2017, 15:36
Hallo und vielen Dank für die Antworten!

Ich habe mal ein Foto von der Frequenzweiche gemacht. Die ist fest verklebt und sieht extrem simpel aus. Daher tippe ich auf die 6 dB-Version ;-).

Frequenzweiche

Mir ist schon klar, dass das keine besonders tollen Lautsprecher sind. Deshalb werde ich auch sicher keine Zeit und Geld in neue Sicken investieren. Ich will nur nicht im Stillen sitzen, bis ich mich für neue Lautsprecher entschieden habe. Und besser als mein Handy klingen die doch ;-).

Ich möchte mir schon seit längerem eine neue, "richtige" Anlage zulegen. Jetzt hat vor kurzem mein alter Verstärker schlappgemacht und so habe ich mir kurzentschlossen den Rotel RA-1570 gekauft, den ich schon länger ins Auge gefasst habe und der gerade relativ günstig zu haben war. Mit den entsprechenden Boxen wollte ich noch warten, da wir vermutlich bald umziehen werden. Jetzt muss ich überlegen ob ich mir günstige gebrauchte hole oder doch gleich "richtige". Oder ob ich den Verstärker wieder verscherbel und auf aktive Lautsprecher umsteigen soll. Alles was man darüber liest, klingt als ob das mittlerweile die klügere alternative ist.. Ich muss mir wohl erst mal ein paar Varianten anhören.. Aber das ist ein anderes Thema..

Gruß

Andi
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 01. Mai 2017, 16:28
Ja, dass ist mindestens eine 6dB-Weiche, wobei es hier vmtl. keine Trennung zu deinen Tieftöner und "Mittel(tief)töner" besteht. Dies lässt sich aber erst genau sagen, wenn man ein Bild der Lötseite sieht und evtl. noch die Belegung der abgehenden Litzen weiß.


Jetzt muss ich überlegen ob ich mir günstige gebrauchte hole oder doch gleich "richtige".


Gebrauchte LS, solange man sich vorher über deren Funktionstüchtigkeit vergewissern kann, sind eigentlich die bessere Wahl. Wenn man hier sehr gute LS findet (etwa 250€), die schon etwa 20-30 Jahre alt sind und deren Neupreis damals um die 5000DM lagen, kannst du heutzutage mit 5-7000€ rechnen, nur um deren Quallität zu erreichen.
Dies ist natürlich nur meine Erfahrung und daher auch meine Meinung


Oder ob ich den Verstärker wieder verscherbel und auf aktive Lautsprecher umsteigen soll. Alles was man darüber liest, klingt als ob das mittlerweile die klügere alternative ist.


Dies ist zwar eine Überlegung wert, aber dazu muss ich sagen, dass das für meinen Geschmack nicht sehr sinnvoll ist. Hier hast du evtl. Schwierigkeiten mit den Anschlüssen. Meißt sind dort nicht viele Komponenten anschliessbar, da ihnen die Eingänge fehlen. Zudem müssen alle Signalleitungen der einzelnen Geräte zu den LS gelegt werden und dies ist meißt durch den Kabelverhau nicht schön anzusehen. Auch ist das P/L-Verhältnis (Verstärker-Lautsprecher) nicht wirklich überragend.
Psycho238
Stammgast
#7 erstellt: 01. Mai 2017, 16:36
Der Rotel ist ein toller Verstärker, mit dem hast du viele Lautsprecher zur Auswahl.
Der hat schon richtig gute Lautsprecher verdient. Ich würde da einen Kompromiss eingehen und "richtige" Lautsprecher günstig und gebraucht kaufen.
Die Auswahl ist groß... Canton, Nubert, Klipsch, Quadral, B&W etc....von vintage bis modern...hier im Forum hilft man dir normalerweise gerne weiter.
Aktiv ist natürlich auch eine gute Möglichkeit. Kommt halt auch drauf an ob du evtl. die richtig gute phonostufe des Rotel nutzen willst oder nicht.
Ich persönlich würde mir ein paar gebrauchte passive zum Rotel holen. Der Verstärker ist laststabil, bietet genügend Leistung für fast alle erhältlichen Lautsprecher, und was du gebraucht zum guten Kurs kaufst, bekommst du im Normalfall ohne große Wertverluste wieder los.
beeblebrox01
Neuling
#8 erstellt: 02. Mai 2017, 18:51
Ich habe nochmal geschaut, ob ich die Frequenzweiche loskriege ohne sie kaputt zu machen. Ich habs aufgegeben. Die ist gut festgeklebt. Dann hoffe ich mal dass der Verstärker mit den verstümmelten Lautsprechern klarkommt und schaue mich zeitnah nach neuen (gebrauchten) um. Danke für euren Rat!

Kann man denn davon ausgehen, dass 20-30 Jahre alte Boxen noch ne Weile halten? Irgendwann ist doch auch das beste Material ermüdet. Hier handelt es sich schließlich um eine mechanische Beanspruchung.


[Beitrag von beeblebrox01 am 02. Mai 2017, 19:07 bearbeitet]
Psycho238
Stammgast
#9 erstellt: 02. Mai 2017, 21:07
Das kommt natürlich ganz darauf an...
Wenn der Vorbesitzer pfleglich damit umgegangen ist, kann auch ein 40 Jahre alter Lautsprecher noch viele Jahr (-zehnte) Freude bereiten.
Das einzige was ohne Schuld des Besitzers mal kaputt gehen kann sind die Sicken. Gerade die alten Schaumstoffsicken zerbröseln gerne mal mit der Zeit.
Ist aber auch kein Drama, die Sicken kann man ersetzen oder auch ersetzen lassen wenn man es sich nicht selbst zutraut.
Wie groß ist denn dein Raum? Welche Musikrichtung bevorzugst du, und wie hoch ist dein Budget?
beeblebrox01
Neuling
#10 erstellt: 03. Mai 2017, 16:46
Ich höre sehr unterschiedliche Musik. Aufgewachsen bin ich vor allem mit (im aller weitesten Sinne) Heavy Metal und so Sachen wie Doors und Jimi Hendrix. Dann gings weiter, vor allem Richtung Indie/Alternative und Singer/Songwriter. Mittlerweile höre ich auch sehr viel Jazz und Klassik. Aber auch mal Blues, französische Chansons oder sogar mal Tango. Und ich entdecke immer wieder neues für mich, womit ich früher gar nichts anfangen konnte (Elektro, früher Rap aus den USA, ...). Ich brauche also Allround-Lautsprecher, wobei mir der Klang bei Klassik und Jazz am wichtigsten ist. Filme würde ich auch darüber schauen, ist aber absolut zweitrangig.

Mein Budget habe ich nicht wirklich festgelegt. Ich wollte so viel wie nötig ausgeben. Aber alles noch in einem vernünftigen Rahmen. Ich glaube nicht an Wunderkabel und ich habe kein absolutes Gehör. Ich will einfach nur guten, möglichst natürlichen Klang. Wenn man sich so durchs Internet liest, dann landet man sehr schnell in der 1000€/Box-Klasse und darüber. Wenns sein muss gebe ich auch das aus. Ich würde mich aber freuen wenn ich drunter bleibe. Daher sind gute gebrauchte vermutlich tatsächlich eine gute Alternative. Ich habe auch noch keine Lautsprecher in höheren Preisklassen wirklich probegehört. Muss ich noch machen.

Das größte Problem ist, dass wir vermutlich demnächst umziehen werden. Ich weiß nur noch nicht wann und wohin. Daher weiß ich auch nicht, wie das zukünftige Wohnzimmer aussieht. Momentan sind die Raumverhältnisse eher schwierig. Wohnzimmer und Küche sind ein länglicher Raum ~30 m². Die Lautsprecher sind quer zum Raum ausgerichtet, so dass neben dem linken eine Wand ist, neben dem rechten aber der offene Raum. Hinter den Lautsprechern geht eine Treppe nach oben. Das ist also nicht gerade ein symmetrischer Hörraum. Dafür hallt es bei uns nicht :-).

Neben gutem Klang ist noch eine weitere Anforderung an die Lautsprecher, dass sie nicht zu groß sind und optisch bisschen was hermachen. Bin nämlich verheiratet ;-). Meine aktuellen Lautsprecher sind 22 cm breit und 100 cm hoch. Viel größer sollten die neuen nicht werden. Hab auch schon überlegt kleinere zu kaufen und die mit einem aktiven Subwoofer zu kombinieren. Ich lese gerade viel auf hifiaktiv.at. Da wird das als eine Möglichkeit besprochen. Ich habe das für Musik bisher immer ausgeschlossen, allerdings scheint das durchaus eine Alternative zu sein, wenn man das richtig macht. Nur empfiehlt er da mindestens zwei Subwoofer :-/.

Alles nicht so einfach ;-).


[Beitrag von beeblebrox01 am 03. Mai 2017, 17:04 bearbeitet]
Psycho238
Stammgast
#11 erstellt: 03. Mai 2017, 20:00
Also wenn du wirklich 2000€ zur Verfügung hast, hast du sehr viele echte high- end Lautsprecher zur Auswahl. Schon für 1000€/paar bekommst du gebraucht echte sahnestücke.
Als Faustregel hat sich herausgestellt das ein etwa 10-20 Jahre altes Lautsprecherpaar der gehobenen Klasse etwa 1/3 des Neupreises kostet.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Schöne Lautsprecher gibt es in dieser Preisregion auch genügende. Kef, sonus faber und B&W sind hier nur mal drei Beispiele für Marken die es verstehen Lautsprecher schön zu designen. Aber das ist natürlich Geschmacksache, und es gibt natürlich noch viel mehr Hersteller die schöne Sachen bauen.
Bei deinem Budget machen Ratschläge was klangliche Schnäppchen für bestimmte Muikrichtungen betrifft wenig Sinn, da du sehr, sehr viel Auswahl hast.
Am besten mal in einem Hifi Studio verschiedene Marken anhören. In München ist in 14 Tagen (glaub ich...) die High End Messe, auch da könnte man sich mal einen Eindruck über die Klangphilosophien diverser Hersteller machen. Also nur um mal ein paar Lautsprecher zu nennen die ich zur Auswahl nehmen würde bei deinen Kriterien: kef xq5, sonus faber venere 3.0, B&W 804S, dynaudio contour 3.0....das sind z.b. alles sehr hochwertige Lautsprecher, top verarbeitet und Hingucker im Wohnzimmer...und es gibt noch viele mehr...noch dazu sollten alle unter 2000€ zu bekommen sein.
Kompakte mit sub wären natürlich auch eine gute Möglichkeit. Je nach dem was man halt haben will. Auf alle Fälle kann ich dir versprechen dass du Musik ganz anders erleben wirst als mit deinen jetzigen
beeblebrox01
Neuling
#12 erstellt: 03. Mai 2017, 21:46
Hallo und nochmal vielen Dank! Ich werde mir die genannten Lautsprecher ansehen und in diese Richtung weiterermitteln :-).

Gruß

Andi
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