Canton Sub 600 - Schaltnetzteil oder Verstärkermodul defekt?

+A -A
Autor
Beitrag
NicoSUB600
Neuling
#1 erstellt: 31. Okt 2021, 11:55
Sehr geehrtes Forum,

vor einiger Zeit musste ich leider feststellen, dass der Canton SUB 600 bei anliegendem Musiksignal sich nicht mehr aus dem Standby erwecken lässt. Die LED leuchtet permanent rot.
Die Reparatur beim Händler wurde mit dem Modultausch von 150 € veranschlagt.

Selbstverständlich habe ich schon die anderen Eintäge des Forums studiert und auch die Dioden D1 (aus Verdacht getauscht), D2 und D22 geprüft.

Wenn die blaue Zuleitung zum Netzteil mit Spannung beaufschlagt wird, werden am Netzteil auch die 48 V Betriebsspannung gemessen, allerdings bleibt die LED weiterhin rot und der Brüllwürfel gibt keinen Ton von sich.

Mein Verdacht fällt daher auf das Verstärkermodul. Wie kann ich den Kreis der Übeltäter weiter einkreisen?
Gibt es die Möglichkeit einer quick and dirty Reparatur? Ich habe schon überlegt einfach eine andere Sub Endstufe einzusetzen und das Ein- und Ausschalten über einen Kippschalter zu realisieren.

Für mögliche Anregungen wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Nico
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 31. Okt 2021, 12:58
Hallo Nico,

nun, bei der "blauen" Leitung dürfte es ja lediglich die Einschaltspannung für das Hauptnetzteil handeln - bin gerade zu faul zum nachschauen . Liefert denn wenigstens das Standby-Netzteil die erforderlichen +/- 6V für die "Auto"-Schaltung? Diese muss nämlich in jedem Fall funktionieren! Einerseits, um die bereits erwähnte Einschaltspannung bei anliegendem Signal liefern zu können und andererseits, um das Eingangssignal zu verstärken. Ansonsten bleibt die Kiste nämlich stumm. So wie sich aber der Fehler hier präsentiert, scheint ja wenigstens eine der +/- 6V Spannungen zu fehlen. Eine defekte Class-D Endstufe habe ich in diesen Cantons noch nie gehabt.

Gruß
PBienlein
NicoSUB600
Neuling
#3 erstellt: 31. Okt 2021, 13:11
Hallo PBienlein,

Tut mir leid, das habe ich vergessen zu schreiben. Die +/- 7 V liegen auch an. Jeweils vom Massepontential gemessen.
Danke für deine Antwort.

VG
Nico
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 31. Okt 2021, 13:38
Das ist doch schon mal gut und grenzt den Bereich aus meiner Sicht stark ein: also dürfte der Fehler in der "Auto"-Schaltung selber liegen. Prüfe, ob am entsprechenden OPV die Betriebsspannungen wirklich anliegen. Das geschieht logischerweise auf der oberen Eingangs-/ Verstärkerplatine. Mögliche Defekte "aus der Hüfte geschossen":

- OPV defekt
- Glättelko defekt
- Koppelelko defekt
- irgendein anderes Bauteil im Bereich der "Auto"-Schaltung defekt

Ich schaue später mal auf mein Referenzmodul. Es wäre aber gut, wenn Du vielleicht von der oberen Platine hier ein Bild mit der "Img"-Funktion einstellen könntest, damit klar wird, dass wir von der gleichen Version reden, bzw. schreiben.

Gruß
PBienlein
NicoSUB600
Neuling
#5 erstellt: 31. Okt 2021, 14:00
Danke dir, ich hoffe man erkennt etwas auf den Aufnahmen: Canton Endstufe SUB 600


Canton Endstufe SUB 600 01


1635684470871
NicoSUB600
Neuling
#6 erstellt: 31. Okt 2021, 14:02
Welches ist der OP? Die zwei links neben dem Stecker? Oder sind die in dem großen SMD IC integriert?

Vielen Dank und Gruß
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 31. Okt 2021, 14:23
Hast Du beim Hochladen der Photos im Dialogfenster der IMG-Funktion auf das Kästchen "groß" geklickt?
Die Photos haben nur eine geringe Auflösung.
PBienlein
Inventar
#8 erstellt: 31. Okt 2021, 14:34
OPV = U1 (rechts von CN1), ein TL064C. Ich würde aber zuvor die diversen Smd-Transistoren prüfen. Angefangen mit T3, der schaltet nämlich direkt die Einschaltspannung. Aber auch einer der Festspannungsregler U7 oder U8 könnte eine Macke haben.

Gruß
PBienlein
NicoSUB600
Neuling
#9 erstellt: 31. Okt 2021, 14:48
1635687162620

1635687177357

1635687196888

1635687213054

Ich hoffe die Bilder sind aufschlussreicher. ,,Groß" habe ich ausgewählt.

Wie muss ich die Transistoren prüfen? Einfach ob diese durchschalten? Ich verfüge ausschließlich über ein paar Multimeter. Ist dieser hFE Modus hilfreich?

Vielen Dank und Gruß
Nico
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 31. Okt 2021, 14:55
Einfach im ausgeschalteten Zustand mit der Diodenfunktion prüfen. Das geht natürlich nicht bei U7 und U8 (LD1117A) . Da muß man sich das Datenblatt ziehen und Eingangs- und Ausgangsspannungen im eingeschalteten Zustand messen. Bitte KEINE Kurzschlüsse fabrizieren!

Gruß
PBienlein

P.S.: die Bilder sind in der Tat sehr winzig. Ich stelle später mal größere ein

IMG_1201

IMG_1202

IMG_1203

IMG_1204

IMG_1205

Jetzt sollten alle relevanten Bereiche zu erkennen sein.

Allerdings gibt es eine Bemerkung von Dir, die mich stutzen lässt:


... Die LED leuchtet permanent rot.


Ich muss zugeben, dass ich so einen Sub noch nie "im Ganzen" gesehen habe, denn in der Regel werden mir nur die Module für eine Reparatur zugeschickt. Bei allen diesen Modulen ist aber kein Farbwechsel der Status-LED vorgesehen gewesen, sondern immer nur ein Aufleuchten der LED, wenn das Ding an ist. Das ist es im übrigen auch sofort nach dem ersten Einschalten, wenn das Modul von der Netzspannung getrennt war. Erst nach ca. 20 Minuten schaltet das Modul sich dann in den Standby-Modus und die LED erlischt. Möglicherweise liegt hier eine andere Version vor, aber grundsätzlich sehe ich da keinen Farbwechsel. Worauf ich hinaus will ist, dass die Einschaltautomatik möglicherweise doch funktionieren könnte.


[Beitrag von PBienlein am 31. Okt 2021, 15:52 bearbeitet]
NicoSUB600
Neuling
#11 erstellt: 31. Okt 2021, 18:12
Wie muss der Transistor gemessen werden?

Im Netz finde ich nur Anleitungen wie die folgende: https://www.mikrocontroller.net/topic/355285#postform

"Bei bipolaren Transistoren messe ich Basis-Emiiter-Spannung UBE und
Kollektor-Emitter-Spannung UCE und gucke, ob das Sinn macht.

Transistor als Verstärker muss UBE ungefähr 0,6V sein.

Transistor als Schalter: entweder UCE klein und UBE>0,6V (ein) oder UCE
groß und UBE<0,6V (aus)"

Ich habe bis jetzt im Diodenmodus über Emitter-Basis 0,6 bis 0,8 V gemessen.

Vielen Dank und Gruß
Nico
PBienlein
Inventar
#12 erstellt: 01. Nov 2021, 07:37

Ich habe bis jetzt im Diodenmodus über Emitter-Basis 0,6 bis 0,8 V gemessen.


Das dürfte absolut normal sein. Es geht ja bei dieser Messung weniger darum, einen genauen Wert zu ermitteln, als vielmehr darum, eindeutig defekte Halbleiter zu finden. Die hätten dann einen Spannungswert von 0V

Die beiden wichtigsten Messungen dafür sind von B auf E und B auf C jeweils in beide Richtungen. Man kann zur Kontrolle noch die C-E-Strecke prüfen. Bei eindeutigen Defekten gibt's hier dann meist einen glatten Durchgang.

Du hast aber meine - zugegeben etwas versteckte - Frage nicht beantwortet: gibt es denn nun einen Farbwechsel bei der Betriebs-LED, wenn diese von Standby auf ON wechselt? Wie bereits geschrieben, gibt die Schaltung so einen Farbwechsel m.E. nicht her. Es kann sich aber durchaus um eine andere Version der Platine handeln. Leider ist die Auflösung deiner Bilder wirklich so grottig, dass kaum Details erkennbar sind.
NicoSUB600
Neuling
#13 erstellt: 01. Nov 2021, 12:43
Hallo PBienlein,

früher war es so, dass die LED immer rot im Standby geleuchtet hat und wenn der Brüllwürfel Töne gemacht hat, leuchtete diese grün. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ohne Strom bzw. mit umgelegtem Hauptschalter hat die LED natürlich nicht geleuchtet.
Ist auf den neuen Bildern mehr zu erkennen?
Können die Transistoren auch im eingebauten Zustand überprüft werden?
Als nächstes werde ich mal die Datenblätter der Spannungsregler suchen und Spannungen an diesen überprüfen.

Gruß und Dank,
Nico
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 01. Nov 2021, 18:44

Als nächstes werde ich mal die Datenblätter der Spannungsregler suchen und Spannungen an diesen überprüfen


Die beiden LD1117A sind damit gemeint?
3,3 V / 0,8 A
NicoSUB600
Neuling
#15 erstellt: 01. Nov 2021, 21:22
Hallo,
danke dir.

beim Messen der Spannungen ist mir aufgefallen, dass die Elkos neben den Spannungsreglern warm geworden sind.

Egal ob ein Musiksignal anliegt oder nicht, gibt der eine Spannungsregler 5 V (was er soll) aus und der andere anstatt der 3,3 V nur 1,3 V, allerdings liegen auch nur 2,3 V an. Könnte hier schon der Fehler liegen?
Woran könnte es liegen, dass nur 2,3 V anliegen? Kann man Elkos mit einem Multimeter (Sorte einfach) prüfen?

Vielen Dank und Gruß
Nico
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 01. Nov 2021, 21:52

Woran könnte es liegen, dass nur 2,3 V anliegen?


Bei einem Kurzschluss "hinter" einem der LD1117A sinkt auch die Spannung, da die Last zu groß ist.
Daher ja, es kann auch ein defekter Elko sein.


Kann man Elkos mit einem Multimeter (Sorte einfach) prüfen?


Kapazitäten misst man besser mit einem Kapazitätsmessgerät. So ein Ding gibt es für keine 20 €.
Aber es geht auch anders .... und kompliziert.

Daher sollte man pauschal die Elkos ersetzen, denn die werden wohl günstiger sein.
NicoSUB600
Neuling
#17 erstellt: 04. Nov 2021, 23:27
Die vier Elkos habe ich jetzt ohne Veränderung des Zustandes gewechselt.

Die Wärmequelle ist übrigens der Spannungsregler LD1117A mit 3,3 V , welcher nach wie vor nur 1,3 V ausgibt und nur 2,3 V ankommen.

Wie kann ich den Fehler nun weiter eingrenzen?

Vielen Dank und Gruß
NicoSUB600
Neuling
#18 erstellt: 05. Nov 2021, 01:03
Den Spannungsregler habe ich gerade mal ausgebaut und überprüft, daran scheint es zumindest schon mal nicht zu liegen, bei einer Eingangsspannung von 11,3 V gibt der 3,3 V aus.

Mir ist aufgefallen, dass zwischen den zwei Massepolen auf der Platine (das kleine SMD Beinchen auf der Seite von Vin und Vout und zwischen dem Breiten Kontakt auf der gegenüberliegenden Seite sich das Multimeter bei 75 Ohm einpendelt.

Kann hier möglicherweise ein Fehler vorliegen?

Vielen Dank und Gruß
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 05. Nov 2021, 01:06
Wie gesagt, wenn hinter dem Regler ein Kurzschluss anliegen sollte dann wird natürlich auch die Spannung sinken, also auch vor dem Regler.

Zum Prüfen sollte also der Regler ausgangsseitig getrennt werden. Somit lässt sich durch die zu ermessene eingangs- und ausgangsseitige Spannung der Defekt eingrenzen.
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 05. Nov 2021, 01:09
Da warst du gerade schneller, aber das hast du dann ja schon richtig gemacht.

Nun musst du das Bauteil finden was ausgangsseitig zu viel Strom zieht.
NicoSUB600
Neuling
#21 erstellt: 06. Nov 2021, 14:46
Hallo,

wie fahre ich jetzt mit der systematischen Fehlersuche fort?

Den Strom kann man doch nur schwer messen, oder einfach über den Spannungsabfall über das jeweilige Bauteil mit dem Ohmschen Gesetz ermitteln?

R3 oder B3 hat auf jedenfall in beide Richtungen keinen Widerstand bzw. Durchgang, leider habe ich keine Ahnung was das für ein Bauteil ist.

Kommt man irgendwo an einen Stromlaufplan? Bzw. wie erkenne ich den Pfad des Stroms?

Kann der OP links neben dem obersten 330 µF Elko defekt sein?

Vielen Dank und Gruß,
Nico
rcm2602
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 09. Nov 2021, 12:05
Hallo,
Kommt jemand zufällig aus Nürnberg der meinen jamo reparieren kann, es fliegt ständig die Sicherung 🤬
PBienlein
Inventar
#23 erstellt: 09. Nov 2021, 12:33
Hier geht es eigentlich um einen Canton Sub
rcm2602
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 09. Nov 2021, 12:45
Verdammt, mal wieder zu schnell gewesen, kann es bitte jemand in das richtige Forum verschieben!
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Canton Sub 600 Schaltnetzteil defekt
MineHarry01 am 17.08.2017  –  Letzte Antwort am 06.09.2022  –  70 Beiträge
Canton AS 30 - Verstärkermodul defekt
-Makke- am 03.05.2015  –  Letzte Antwort am 16.01.2021  –  5 Beiträge
Klipsch RW12D Verstärkermodul defekt
lorykk20 am 19.10.2013  –  Letzte Antwort am 19.10.2013  –  3 Beiträge
Verstärkermodul defekt Mpa XL Sub 15A
Langohr73 am 26.09.2018  –  Letzte Antwort am 27.09.2018  –  3 Beiträge
Canton Sub defekt
-=]Phoenix[=- am 11.04.2018  –  Letzte Antwort am 20.11.2018  –  8 Beiträge
Canton SUB 300 defekt
Dosenbier13 am 18.11.2023  –  Letzte Antwort am 21.11.2023  –  7 Beiträge
Canton Sub AS 40 defekt ?
sir_marko77 am 11.01.2011  –  Letzte Antwort am 01.03.2011  –  5 Beiträge
Onkyo SC-600 defekt
justusm am 06.06.2009  –  Letzte Antwort am 08.06.2009  –  7 Beiträge
JBL Sub 550p defekt
AudioAndy am 20.06.2016  –  Letzte Antwort am 02.07.2016  –  5 Beiträge
Canton Sub 10.2 defekt, Sicherung scheint OK.
loi1020 am 15.10.2016  –  Letzte Antwort am 26.11.2017  –  7 Beiträge
Foren Archiv
2021

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.509 ( Heute: 11 )
  • Neuestes MitgliedRobertWapse
  • Gesamtzahl an Themen1.550.291
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.521.119

Hersteller in diesem Thread Widget schließen