Harman Kardon Subwoofer TS11 schaltet nicht ein

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der_bastlwastl
Neuling
#1 erstellt: 17. Aug 2023, 17:16
Hallo zusammen,

mein Name ist Basti und ich bin neu hier im Forum. In meiner Freizeit beschäftige ich mich mit dem hobbymäßigen Instandsetzen von HiFi-Geräten und immer daran interessiert, etwas Neues zu lernen. Einige Geräte habe ich schon erfolgreich wiederbeleben können, so hoffentlich auch diesen Subwoofer, den ich wiederzubeleben hoffe, allerdings brauche ich hier wohl etwas Unterstützung von euch Experten...

Zur Sache: Ich habe einen Subwoofer von Harman Kardon, Modell TS11 mit folgendem Fehler. Gerät lässt sich in den Standby-Modus einschalten, kommt jedoch nicht aus dem Standby-Modus raus, weder über die Automatik (Signalerkennung) noch über die Permanent-Funktion.Optisch ist nix verbrannt oder verkohlt, auch sind keine Elkos aufgequollen.

Meine Fehlersuche beschränkt sich momentan auf den Bereich von U203 samt Randbeschaltung, siehe angehängtes Bild. An dem Mute-Pin messe ich einen Pegel von ca. 13V, PTC scheint wohl eine Protect-Leitung zu sein, die zum Relais geht, welches nicht durchschaltet. An beiden Pins des Relais's (Magnetspule) messe ich 60V bzw. 58V (jeweils gegen Masse). Die gemessenen Spannungen habe ich mal im angehängten Plan vermerkt, sie sind gegen Masse im Permanent-On-Modus und ohne anliegendes Signal gemessen, U203 ist bereits erfolglos erneuert, C233 (4,7µF) und C234 (100µF) ebenfalls. R257 und R260 sind in Ordnung, D215 und D216 ebenfalls, Q206, Q207 und Q208 messen sich zumindest ohmsch unauffällig. U203 hat korrekte Betriebsspannungen von -15V an Pin 4 und +15V an Pin 8.
Kennt jemand die Schaltung und kann mir sagen, ob die gemessenen Werte an den Stellen plausibel sind? Oder suche ich möglicherweise an der völlig falschen Stelle?

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen- freue mich über konstruktive Antworten!

Liebe Grüße
Basti

Ausschnitt


[Beitrag von der_bastlwastl am 17. Aug 2023, 17:17 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 17. Aug 2023, 18:24
Hallo Basti,

(zweiter Versuch , ich hoffe, jetzt habe ich nichts übersehen)

Die PTC-Leitung müsste GND führen, sofern die Schutzschaltung auf dem Mainboard das Relais freigibt (Darlingtonschaltung Q114/115). Das tut es in der Regel, sobald die Schaltung Spannung bekommt und keine Schutzschaltung aktiv ist. Und davon gibt es einige: Übertemperatur, Überstrom und DC am Ausgang der Endstufe.

Sofern das DS-150 intakt ist und keinen durchlegierten MosFET hat, entstehen sehr häufig Fehler durch gealtertern Kleber auf beiden Seiten der Platinen -> Kleber ersatzlos entfernen und die Bereiche anschließend peinlich genau mit Aceton reinigen. Oft habe ich aber auch schon defekte Elkos in der DC-Erkennung gehabt (C114/115).

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 17. Aug 2023, 18:28 bearbeitet]
der_bastlwastl
Neuling
#3 erstellt: 18. Aug 2023, 20:13
Hallo PBienlein,

vielen Dank für deine Infos! Die beiden von dir genannten Elkos checke ich morgen oder übermorgen (weiß noch nicht, wie schnell ich dazu komme). Die MosFETs vom DS-150 habe ich noch nicht gemessen, das hole ich noch nach. Allerdings würde ich hier vermuten, dass dann die Schmelzsicherung gekommen wäre, weil die MosFETs ja direkt an der Betriebsspannung im Netzteil hängen (wär dann der Verstärker nicht komplett tot, also auch keine Standby-LED)???
Die Klebereste entferne ich, wie vorgeschlagen!

Ich melde mich mit den Ergebnissen schnellstmöglich zurück!

Liebe Grüße
Basti
der_bastlwastl
Neuling
#4 erstellt: 21. Aug 2023, 12:47
Und hier kommt endlich die Rückmeldung:

Die MosFETs auf dem DA-150 habe ich ohmsch nachgemessen- kein Kurzschluss messbar.

C114/C115 kapazitiv überprüft -> in Ordnung!
Kleberreste auf allen Boards entfernt (ging mit Heissluft ganz gut) und Leiterplatten anschließend gut gereinigt.

Des Weiteren habe ich beide Platinen auf Unterbrechungen/defekte Lötstellen untersucht, einige Lötstellen habe ich vorsorglich nachgelötet.

Leider brachten alle genannten Punkte keine Besserung- das Gerät schaltet nach wie vor nicht durch und verbleibt im Standby...


[Beitrag von der_bastlwastl am 21. Aug 2023, 12:59 bearbeitet]
der_bastlwastl
Neuling
#5 erstellt: 17. Apr 2024, 17:12
Hallo zusammen,

für den Fall, dass es jemand interessiert, hier ein kleines Update:
Nachdem ich das Gerät nun fast ein dreiviertel Jahr in die Ecke gestellt hatte, überkam mich nun doch der Ehrgeiz, der Sache näher auf die Spur zu kommen. Da offensichtlich keine Bauteile defekt waren (messtechnisch wie optisch), ging ich wie folgt vor:
Ich hing das Gerät an meinen Trenntrafo und speiste ein Sinussignal am Eingang ein. Mit dem Scope konnte ich dann das Signal bis zu Pin 12 von U202 messen, an Pin 10 war schon nichts mehr vorhanden. Ursächlich war hier der Transistor Q201, der an der Basis einen High-Pegel hatte und Pin 10 auf Masse zog (Muting aktiv). Ich habe den Transistor dann kurzerhand ausgelötet, um an Pin 10 nun wieder einen High-Pegel zu haben.
01
Das Signal ließ sich nun einwandfrei bis zum Eingang des DS-150 zurückverfolgen, nur am Ausgang kam nichts heraus. Da die Mutingschaltung ja an der Stelle noch aktiv war, habe ich diese an der Stelle kurzerhand auch außer Betrieb genommen und siehe da, ein sauberes Ausgangssignal kam auch aus dem DS-150 heraus- die Endstufe mit den MOSFETs war somit glücklicherweise nicht defekt!
Die weitere Suche richtete sich dann auf die Protect-Schaltung- da hier kein offensichtlicher Fehler (keine Kurzschlüsse etc.) zu messen waren, habe ich erstmal die Elkos getauscht, wie bereits auch von PBienlein schon angeraten. Dies waren konkret C114, C115 und C118. Obwohl in der Schaltung ganz woanders lokalisiert, aber auf der Platine direkt nebendran: C509 (2.2µF) wurde ebenfalls mit erneuert.
Seitdem spielt die Kiste wieder einwandfrei, die Muting-Schaltung habe ich natürlich vor dem Zusammenbau wieder instandgesetzt (Q201 wieder eingelötet). Die Platine hatte ich bereits vorher schon gereinigt und von Kleberesten befreit.
PBienleins Hinweis mit den Elkos (C114 und C115) war also goldwert- vielen Dank nochmal!

Manchmal braucht man eben nur ein bisschen Motivation und Geduld, dann kommt man auch zum Ziel!

Liebe Grüße
Basti
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 17. Apr 2024, 17:13
Glückwunsch zur gelungenen Reparatur und danke fürs Feedback

Freut mich, daß der Tipp gepasst hat. Ich hatte allerdings auch schon so einige von diesesn Modulen instand setzen können.

Gruß
PBienlein
der_bastlwastl
Neuling
#7 erstellt: 17. Apr 2024, 17:18
Den letzten Harman-Subwoofer, den ich für günstig Geld erstanden hatte, hatte auch das kompakte Modul defekt, da waren allerdings schon richtige Brandlöcher drin, da wollte ich aus Sicherheitsgründen nichts mehr flicken! Der Sub war nicht umsonst so günstig!
Ich hab mir dann ein neues Modul von einem Bekannten geholt, der bei Harman arbeitet und noch so ein originalverpacktes Modul hatte- Sicherheit geht vor!
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